Altersunterschiede in Kirchenbüchern

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  • Kaiser Franz Joseph
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2015
    • 289

    Altersunterschiede in Kirchenbüchern

    Hallo!
    Warum gibt es eigentlich so große Altersunterschiede z.b. dass beim Sterbeeintrag steht dass die betroffene Person 80 war obwohl sie 72 war. Eigentlich hätten die Priester nur in den Taufbüchern zur genauen Altersbestimmung nachschauen müssen.
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4397

    #2
    Hallo, Eure Majestät!

    Du hast vollkommen recht, "eigentlich hätten sie"; sie haben das aber leider in vielen Fällen offenbar nicht getan - Mich persönlich hätte es auch gefreut, wenn sie bei den Sterbefall-Einträgen mal vorher nach den genauen Tauf-Namen geguckt hätten, und sich nicht darauf verlassen hätten, was offenbar "irgendwer" angegeben hat. Wenn sie das getan hätten, hätte ich nicht den Ärger im Hinblick auf "wahllose" Namensverteilung
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • elwetritsche
      Erfahrener Benutzer
      • 23.03.2013
      • 920

      #3
      Hallo Majestät!

      Dann hättet Ihr beizeiten einen Personalausweis einführen müssen.

      So kam es halt, dass viele Pfarrer nach Hörensagen schrieben.
      Und oft war es so, dass kein Angehöriger sondern der Nachbar den Tod anzeigte.

      Beispiel:
      Johann Georg Bertz fiel beim Unkrautjäten auf dem Acker tot um.
      Nachbars Fritzchen sah ihn zufälligerweise und rannte zum Haus der neuen Witwe.
      Die organisierte ein paar ihrer Söhne und Nachbarn um ihn heimzuholen wo er dann aufgebahrt wurde.
      In der Zwischenzeit lief Nachbar Görz zum Pfarrer:
      "Ei der Bertze Schorsch is dot!"
      "Wie issen das passiert? Wie alt war der den?
      "Ei der is umgefalle. Ich glaab, der war so 80?"

      Und so kam es, dass der 72jährige Johann Georg Bertz als Schorsch Berz mit 80 verstorben ist.
      Liebe Grüße
      Elwe

      Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4867

        #4
        Hallo!

        Zitat von Kaiser Franz Joseph Beitrag anzeigen
        Eigentlich hätten die Priester nur in den Taufbüchern zur genauen Altersbestimmung nachschauen müssen.
        "Eigentlich", ja. Aber das wäre halt ein Aufwand gewesen, der offenbar nur selten getrieben wurde.

        Manchmal interessierte es aber offenbar doch, und man findet dann beim Taufeintrag einen Hinweis auf das Ableben. Ist aber selten.
        Gruß
        gki

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        • Der Suchende
          Gesperrt
          • 04.07.2008
          • 2360

          #5
          Alter

          Hallo, Ihr lieben.
          Hätte der Pfarrer - oder ein anderer Eintragender - gewußt - oder geahnt -das es mal Ahneninfizierte geben würde; die sich an solchen "Kleinigkeiten" stören würden, hätten sie sich bestimmt mehr Mühe gegeben.
          Freundliche ironische Grüße
          Heinrich

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          • scheuck
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2011
            • 4397

            #6
            JAAAAAAAAAAAAAAAAAAA, Heinrich!
            Mit solchen "Idioten", die sich sogar Nächte um die Ohren schlagen und derlei kleinlich sind, haben die alle nicht gerechnet Vielleicht steckt aber auch "Absicht" dahinter? Verlässliche Daten "einfach" irgendwo abschreiben, um sie dann in einem persönlich relevanten Zusammenhang wieder neu zusammenzufügen, kann doch jeder
            Herzliche Grüße
            Scheuck

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            • wied25
              Benutzer
              • 04.01.2013
              • 47

              #7
              Hallo zusammen,

              ich habe mal ein Kirchenbuch eines Pfarrers ausgewertet, der hatte offenbar viel Zeit. Er hat die Seiten tabellarisch angelegt und für das Sterbealter drei Spalten - Jahre/Monate/Tage - geführt. Und dann taggenau das Alter des Verblichenen eingetragen. Das konnte er freilich nur bei Pfarrkindern, die in seiner Pfarrei auch getauft worden waren. Bei "Zugezogenen" hat er sich auf die Angabe der Jahre beschränken müssen. Bei denen ging es dann auch wohl zu so wie oben von Elwe beschrieben.

              Grüße
              Udo
              "Ich beneide sie nicht, ich beklage sie nicht, sie sind ein Teil von mir, und ich bringe sie zur Sprache."
              (Heinz Küpper, "Beschreibung einer Fotografie")

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              • scheuck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2011
                • 4397

                #8
                DIESEM guten Mann sollte man unbedingt noch posthum ein "Denkmal" setzen bzw. ihm irgendwie "Gutes" tun, denn der hatte zweifelsfrei Verständnis für nachkommende Generationen, die alles ganz genau wissen wollen
                Herzliche Grüße
                Scheuck

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                • hagggi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.08.2012
                  • 722

                  #9
                  Hallo
                  Ab und an muss es aber auch Berechnung gewesen sein.... mit dem falschen Alter.
                  Ich habe einen Fall da ist die Braut zur Hochzeit mit 15 Jahren angegeben. Gefunden habe ich den Geburtseintrag 12 Jahre vor der Ehe und 4 Monate vor der Geburt des Kindes... wurde fix geheiratet.
                  Viele Grüße Hagggi

                  Ich suche:im Raum Wanzleben, Haldensleben, nordwestliches Magdeburg
                  Kinder( 19 von 21!!! schon gefunden) von Carl August Friedrich PLATE *:15 Jan 1863 Erxleben, Ohrekreis +:22 November 1945 Groß Ottersleben, Magdeburg
                  °° 20 Oktober 1887 Olvenstedt, Magdeburg
                  mit: Henriette Emma Bertha SCHÖNEBERG *:11 April 1866 Olvenstedt, Magdeburg +:09 May 1939 Groß Ottersleben, Magdeburg

                  Kommentar

                  • Silke Schieske
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.11.2009
                    • 4400

                    #10
                    Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                    DIESEM guten Mann sollte man unbedingt noch posthum ein "Denkmal" setzen bzw. ihm irgendwie "Gutes" tun, denn der hatte zweifelsfrei Verständnis für nachkommende Generationen, die alles ganz genau wissen wollen
                    Tja liebe Scheuck, der war damit aber sicher einer der wenigen seiner Art
                    Allerdings hatte ich unlängst beim tatsächlichen Alter von Braut und Bräutigam ebenfall mein Tun. Der Pastor konnte endweder nich rechnen oder hatte wohl doch zu tief in Messwein geschaut

                    Zudem muss man auch bedenken, woher soll denn der arme Pfarrer nun wissen wo Frau/Mann denn geboren wurde, wenn diese zugezogen sind

                    LG Silke
                    Wir haben alle was gemeinsam.
                    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

                    Kommentar

                    • onkel bruno
                      Benutzer
                      • 14.02.2014
                      • 66

                      #11
                      Ich hatte mal einen Pfarrer, der hat beim Sterbefall in den alten Kirchenbüchern nach dem genauen Geburtsdatum des Verstorbenen gesucht. Falls er das nicht finden konnte, hat er das auch vermerkt und das "geschätzte" Alter niedergeschrieben. Und bei der Geburt eines Kindes hat er sogar das Datum des zuvor geborenen Brüder- oder Schwesterchens dabei geschrieben.
                      Das alles passierte aber auch in einer seeehr ländlichen Gegend, vielleicht gab's da nix anderes zu tun...

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