Vor ca. 2 Wochen suchte ich den Sterbeort meiner Tante Stephanie Herrmann, laut Angaben des Stadtarchivs Freiburg verstarb sie in Tennenstein Kreis Pirna. Da ich den Ort nirgends finden konnte, wandte ich mich an das Forum. Dort meinte man, das könnte ein Schreibfehler sein. Es könnte Sonnenstein heißen. Nach einer kurzen Internet Suche, fand ich auch sofort die Tötungsanstalt Sonnenstein. Natürlich schrieb ich sofort eine Mail an die Kontaktadresse der Gedenkstätte Sonnenstein. Zu meiner Überraschung wurde mir in weniger als eine Stunde eine Antwort zuteil. Man teilte mir mit, das meine Tante wahrscheinlich in die Tötungsanstalt Grafeneck verbracht wurde. Natürlich schrieb ich sofort die angegebene mail Adresse an. Auch hier wurde mir schnellstens geantwortet. Sie hatten eine Stefanie Hermann aus Freiburg, waren aber nicht sicher, ob es die identische Person ist. Doch er wollte sich sofort an die Epileptiker Einrichtung in Kork wenden. Auch ich nahm Kontakt zu Kork auf, letztendlich bestätigte sich der Verdacht. Stephanie Herrmann war Heiminsassin in Kork. 1940 wurde das Heim in Kork evakuiert, die Menschen nach Stetten im Remstal verbracht. Am 28.05.1940 ging von dort ein Transport mit 75 weiblichen Personen im Alter von 8 bis 65 Jahren nach Grafeneck ab. Der größere Teil der Menschen war zwischen 20 bis 30 Jahren alt.
Direkt nach Ankunft in Grafeneck wurden die Menschen entkleidet und in die Gaskammer geführt, wo sie mit Kohlenmonoxid vergast wurden. Der Todeskampf soll 20 Minuten gedauert haben. Anschließend wurden die Leichen verbrannt.
Um noch zusätzlich Geld zu erschleichen, wurden die Todestermine nach hinten verlegt. So bekamen die "Einrichtungen" noch Pflegegeld von den Angehörigen oder wie im Fall meiner Tante, von der Stadt Freiburg.
Traurig stimmt mich, das niemand meiner Familie von diesen Umständen wußte, niemand richtig um sie trauerte. Mit diesem Bericht möchte ich nicht nur meine Ergreifung schildern, sondern auch eine Erinnerung an meine Tante, die ich nie kennen lernte, stellvertretend für die vielen anderen Opfer dieser Mörder, die nie richtig bestraft wurden.
Direkt nach Ankunft in Grafeneck wurden die Menschen entkleidet und in die Gaskammer geführt, wo sie mit Kohlenmonoxid vergast wurden. Der Todeskampf soll 20 Minuten gedauert haben. Anschließend wurden die Leichen verbrannt.
Um noch zusätzlich Geld zu erschleichen, wurden die Todestermine nach hinten verlegt. So bekamen die "Einrichtungen" noch Pflegegeld von den Angehörigen oder wie im Fall meiner Tante, von der Stadt Freiburg.
Traurig stimmt mich, das niemand meiner Familie von diesen Umständen wußte, niemand richtig um sie trauerte. Mit diesem Bericht möchte ich nicht nur meine Ergreifung schildern, sondern auch eine Erinnerung an meine Tante, die ich nie kennen lernte, stellvertretend für die vielen anderen Opfer dieser Mörder, die nie richtig bestraft wurden.
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