Wird die "Schreibschrift" überleben?

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  • 1975reinhard
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2008
    • 341

    #16
    Hallo,

    zumindest für die Grundschule meines größeren Sohnes kann ich Entwarnung geben. Hier gab es ab der 1. Klasse täglich ein "Gummibärendiktat" (Für ein fehlerloses Diktat gab es ein Gummibärchen). Es ging mit einem Satz los und steigerte sich bis zum Ende des Schuljahres auf eine DIN A5 Seite.
    Schreibschrift lernte er gegen Ende der ersten Klasse.
    Auch jetzt in der zweiten gibt es regelmäßige Diktate - jetzt ohne Gummibärchen, Leseverständnistests und wöchentliche Besuche der Schulbücherei.
    Das positive Ergebnis ist u.a. auch daran zu sehen, dass er der erste in der Familie ist, der sich morgens die Zeitung (Es ist nicht die "Bild") schnappt.

    Mir ist allerdings bewusst, dass das sehr stark abhängig von Bundesland, Schule und Klassenlehrer ist.

    Viele Grüße
    Reinhard
    http://waldviertel-genealogie.jimdo.com/

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    • Christian Benz
      Administrator
      • 30.03.2003
      • 2990

      #17
      Hallo Friedrich!

      Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
      was meinst Du, warum es Leute gibt, die so gerne Grüße in alter Schrift von Forentreffen und Jubiläen verschicken... Das ist eine Art der Fortbildung.


      Viele Grüße
      Chris

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      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3419

        #18
        Zitat von elwetritsche Beitrag anzeigen
        Noch schlimmer wird es wenn die Kinder nach der Methode "Schreiben nach Gehör" schreiben lernen.

        Nachdem sie 2 Jahre lang falsch schreiben gelernt haben soll ihnen die richtige Rechtschreibung wohl anschließend wie vom Heiligen Geist gesandt von alleine zufallen?

        Hallo,

        DAS werde ich sowieso niemals verstehen. Wenn ein Kind erstmal 2 Jahre lang für Rechtschreibfehler Applaus bekommt, ist doch schon ein Knoten in den Synapsen, den man hinterher nur schwer wieder raus bekommt ... sofern man ihn denn findet.

        Ich meine immer noch: Fehler vermeiden ist sinnvoller und effektiver als Fehler suchen und korrigieren. Aber die ach so zarte Kinderseele könnte ja Schaden nehmen, wenn man ihr sagt, daß Vater mit V geschrieben wird und nicht mit F ..... pffffhhhhhh .....

        Und das Gefühl, daß die Zahl der Menschen mit Lese,-Rechtschreibschwäche zunimmt habe ich schon länger.

        Es hapert aber auch schon an den Grundlagen. Viele Eltern haben bzw. nehmen sich keine Zeit für ihre Kinder. Die meisten sind doch froh, daß die lieben Kleinen sich allein beschäftigen können mit Fernsehen, Gameboy, PC, Handy etc. Wo basteln denn die Eltern mit ihren Kindern noch Kastanien-Männchen oder ähnliches? Und was die Eltern versäumen sollen die Kindergärten aufholen? Selbst wenn man einen Kindergarten gefunden hat, in dem noch gebastelt, gemalt, geklebt und gewerkelt wird (es sind die wenigsten - wie auch bei Erzieher-Mangel, kommunaler Geldnot, Vergrößerung der Gruppen wegen PLatz-Garantie und und und), kann man dort nicht in 30 h / Woche das aufholen, was die Eltern in den restlichen 138 h der Woche versäumt haben.

        Alle wissen, daß in den ersten Jahren die Grundlagen gelegt werden,
        alle wissen, daß Bildung und Erziehung Geld kostet,
        alle wissen, daß keine Bildung und keine Erziehung noch mehr Geld kostet,

        und keiner tut was dagegen .....

        Ach Anja, halt die Klappe und die Finger still, reg Dich nicht auf, das geht auf den Blutdruck und die Gesundheit!!!

        Grüße aus OWL
        Anja (die sich täglich den KiTa-Wahnsinn nebenan anschaut)
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

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        • Juergen
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 6222

          #19
          Hallo allerseits,

          einige von Euch, sind ja sehr pessimistisch.

          Aber abgesehen davon, würde ich als "Lehrerin Mechthild", sagen einige haben das Thema verfehlt,
          Note 4 bis 5 oder 6, je nach dem welche Noten noch vergeben werden.

          Es ging Mechthild um die deutsche Schreibschrift.
          ... Lernen unsere Nachfahren in Zukunft nur noch "tippen"? oder wird die Schreibschrift überleben?
          Abschweifung: "Thema verfehlt", wurde mir letztmalig so um 1984 bescheinigt, bei einem Aufsatz zum Thema Persönlichkeiten und Geschichte im Zusammenhang, mit dem gesellschaftlichen Fortschritt (Schule DDR, eigentlich war mir klar was man offiziell hören wollte.). Der Dozent meinte aber, ich habe das Thema im Aufsatz verfehlt. Ergab Note 5.
          Schade, dass ich den "Aufsatz" nicht mehr besitze. Ich fand gar nicht, dass ich das Thema völlig verfehlt hätte.
          Der Dozent, reiste kurze Zeit später gen Westen aus, ich nehme an, er hatte andere Vorstellungen zum Thema und war ideologisch nicht ganz marxistisch-leninistisch eingestellt (er bezeichnete sich als Marxisten (war wohl kein SED Mitglied), wie R. Bahro z.B., obwohl Lehrer für Geschichte? vergessen in der DDR. O.K. war sein Recht.
          Die schlechte Note für den Aufsatz war mir dennoch unverständlich. Na ja, beschwert habe ich mich dennoch nicht.
          Dies, eine kleine Erzählung für Westdeutsche, die DDR und Schule etc. nicht aus eigener Erfahrung erlebt haben.
          ----------------
          Zurück zum Thema:
          Selbst wenn die Kinder das Schreiben per Hand in der Schule weiterhin lernen,
          wenn dann im privaten Bereich, in Lehre oder Studium fast nicht mehr mit dem Stift auf Papier geschrieben wird,
          (Dank Technik), kann diese Fähigkeit, relativ schnell wieder verkümmern.

          Werden denn heute noch Aufsätze per Handschrift abgefordert, außer im Diktat?

          Nun und für Rechtschreibung gibt es schließlich auch eine APP oder Programm.
          Das finde ich auch sehr hilfreich (genau wie den Taschenrechner), so braucht man den Duden nicht bemühen.

          Und was weiß ich noch vom Russisch-Unterricht aus der Schule, fast nichts. Gut, das ist schon eine andere Sache.
          In der Schule wird das Erlernen der Schreibschrift sicher noch lange überleben.
          Lesen und Schreiben, lernt man meist ja nicht unabhängig von einander.
          Ob die Schreibschrift nun eine Art Druckschrift ist, ist doch im Grunde egal, wenn dann wenigstens lesbar (Grammatik und Rechtschreibung mal außen vor). Ja es gibt, gab sehr schöne Schreibschrift, aber auch schlechte Schreibschrift, kaum lesbar.
          Wenn deutsche Schreibschrift "ausstirbt", fände ich es nicht gut aber der Untergang des Abendlands wäre es auch nicht.

          Anekdote, an welche sich meine Mutter bis ins Alter erinnerte.
          Alle Kinder sollten ein Blatt vollschreiben mit dem Wort Schornsteinfeger.
          Meine Mutter war als Kind stolz auf Ihre Schönschrift.

          Und was macht ihre Banknachbarin, sie schreibt mit Ihrer miesen Schrift und der schlechten Feder
          einfach in das Heft meiner Mutter nochmals Schornsteinfeger. Da hieß es dann petzen, Fräulein Lehrerin ...die hat....!

          So, jetzt habe ich zum Thema auch etwas geplaudert.

          P.S. Mal ehrlich, habt Ihr in diesem Thread, Eure Rechtschreibung und Grammatik ganz ohne App oder Prog. überprüft?
          Denn man muss bekanntlich auch aufpassen, "wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen".

          Gruß Juergen
          Zuletzt geändert von Juergen; 09.06.2015, 08:11.

          Kommentar

          • Victoria
            Erfahrener Benutzer
            • 25.12.2009
            • 702

            #20
            Zitat von Christian Benz Beitrag anzeigen
            Hallo!



            Die hoffen halt wahrscheinlich darauf, dass die vorherige Generation das dann schon alles fertig transkribiert hat oder die Computer rechtzeitig soweit entwickelt sind, dass diese in der Lage sind, handschriftliche alte Texte durch Mustererkennung und künstliche Intelligenz (vor)lesbar umzuwandeln.

            Viele Grüße
            Christian
            Hallo Christian,

            also da wünsche ich mir bei manchen Sauklauen der Pfarrer, aber heute schon!

            Zumindestens manchmal. Man muß ja auch träumen dürfen.

            Aber grundsätzlich sehe ich das auch so, obwohl bei uns noch Schreibschrift gelehrt wird, aber Schönschreiben, sowie es bei mir noch gab, gibt es auch nicht mehr. Manchmal wäre ich schon froh, wenn man die Schrift der Kinder nur halbwegs lesen könnte!

            LG
            Victoria

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            • Matthias Möser
              Erfahrener Benutzer
              • 14.08.2011
              • 2269

              #21
              Zitat von XJS Beitrag anzeigen
              Hallo Mechthild,

              wenn ich im Radio so höre, daß viele Kinder und Jugendliche gar nicht mehr richtig schreiben können, daß auch künftige Generationen Probleme mit der Feinmotorik haben, wenn schon Jugendliche mit "SMS-Daumen" behandelt werden müssen,

              dann fürchte ich: nein.

              Es wird zwar noch einige Zeit dauern, aber irgendwann tippen und wischen die Menschen nur noch

              Pessimistische Grüße
              Anja

              Hallo. Anja!

              Leider muß ich Dir in diesem Punkt Recht geben, das ist das größte Problem, durch die neuen technischen "Errungenschaften" wie Handy, Smartphone etc. wird wohl auch die klassische Schreibschrift eines Tages verschwinden....das Wischen wird zur Volkskrankheit!

              Gruß
              Matthias
              Zuletzt geändert von Matthias Möser; 09.06.2015, 08:14. Grund: fehler
              Suche nach:
              Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
              und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
              Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
              Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
              Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
              Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
              Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

              Kommentar

              • Matthias Möser
                Erfahrener Benutzer
                • 14.08.2011
                • 2269

                #22
                Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                Mon Brigitte,



                im Grunde ist der gewollte lässige Umgang mit der Sprache in Wort und Schrift (Denglisch, mangelnde Handschrift, schlechte Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse ...) ein Verbrechen am elementarsten Stück Kultur, das wir besitzen! Ich warte nur darauf, daß die Verantwortlichen irgendwann einmal angeklagt werden.

                Friedrich
                Recht haste....
                Gruß
                Matthias
                Suche nach:
                Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
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                Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
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                Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
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                Kommentar

                • Karle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.08.2009
                  • 144

                  #23
                  Hachja, habt Ihr Probleme...

                  Zeiten ändern sich halt. Wer schreibt noch Briefe in Schrift wie zu Kaiser's Zeiten?
                  Wer benutzt denn alles diese moderne "hingeschmierte hühnerkrakelige Schreibschrift" die diese kunstvolle Schrift mit diesen vollendeten Bögen und Abschwünge aus unserer "Guten Alten Zeit" ablöste?

                  Schreibmaschinen, oh Gott, der Untergang der Menschheit, das Ende der schönen Schrift...

                  Wer Lust hat, darf sich jetzt aus den Zeitungsarchiven die passenden Artikel zu o.g. suchen.

                  Solange es Beamte gibt, wird die Welt nicht untergehn, weder in klarem Ausdruck, noch in klarer Druckschrift.
                  Der Rest wird schon irgendwie durchkommen.

                  "Halt du sie dumm, ich halt sie arm" scheint aktueller denn je zu sein.

                  Ich schreibe noch mit Bleistift oder Füller und hab auch gelernt, das Tippex* nix am Monitor bringt.

                  es grüßt aus dem Schwarzwald

                  der Karle
                  (mit dem der Schalk mal wieder durchgeht)

                  *Tippex: das dürfen die Älteren den Jüngeren im Forum gerne erklären. Bedenket aber: wenn man das Wort nicht kennt, kann man es nicht Güügggelnnn

                  Kommentar

                  • elwetritsche
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.03.2013
                    • 989

                    #24
                    Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
                    Hallo Friedrich,

                    wir brauchen uns doch nicht wundern, wenn in der "Schule der Nation" i.e. Presse, Funk und Fernsehen von "Halbgebildeten" ihren "Schülern" falschen Satzbau, falschen Gebrauch des Genitiv und falsch verwendete Fremdwörter "lehren" ...
                    niemanden wundert es dann, wenn die "Schüler" (i.e. das Publikum dieser "neuen Lehrer der Nation") anfangen "rückwärts deutsch zu sprechen".
                    Dann können wir dies auch in den Presse - Erzeugnissen feststellen, dass viele der Schreiber keine Ahnung von Rechtschreibung und Grammatik haben und dies dann auch noch stolz als journalistisches Meisterwerk präsentieren.
                    Wie soll der normale heranwachsende Bürger dann noch befähigt sein, seine Gedanken in Worte und Sätze zu fassen, wenn er jeden Tag solch einen unausgegorenen Quatsch vorgebetet bekommt.
                    Sekundär ist natürlich der Gebrauch der Hand, die immer mehr technische Eingabegeräte bedient, als Bleistift oder Füllfeder (bzw. Kugelschreiber) und Papier.
                    Herr! Schmeiß Hirn vom Himmel!
                    Gutes Nachdenken wünscht
                    Frank
                    Es ist leider nicht nur so, dass die Rechtschreibung mißhandelt wird.

                    Auch der Sprachschatz an sich geht verloren.
                    In der Schule bekamen wir früher im Aufsatz ein Minus wenn wir immer wieder das gleiche Wort benutzten.

                    Schlendern, spazieren, gehen, laufen, rennen, wandern, stolzieren, flitzen, bewegen, eilen, sausen, schreiten, marschieren, düsen, hasten, spurten, wetzen, sprinten, preschen, traben - und noch einige andere -
                    sind alles Begriffe für die Fortbewegung des Menschen.

                    Viele Kinder kennen heute nur noch den Begriff "laufen" und für das veränderte Tempo "langsam laufen" und "schnell laufen".


                    Es gibt sogar ein "Lexikon der bedrohten Wörter".
                    Liebe Grüße
                    Elwe

                    Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

                    Kommentar

                    • Kaiser Franz Joseph
                      Erfahrener Benutzer
                      • 28.02.2015
                      • 291

                      #25
                      Ich glaube, dass die Schreibschrift für Jugendliche und Kinder sehr wichtig ist, da man meiner Meinung nach sich Sachen besser merkt und da die Motorik gefördert wird. Es ist schon schlimm genug, dass die deutsche Kurrentschrift "ausgestorben" ist, aber wenn die Schreibschrift auch noch verschwinden würde wäre das ein riesiger Verlust. Ich würde es wichtig finden wenn man neben der Block- und der Schreibschrift noch zusätzlich eine Schriftart lernt (z.b. in Deutsch oder Geschichte), damit die alten Schriften wieder populär werden.

                      Kommentar

                      • Juergen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2007
                        • 6222

                        #26
                        Karla:
                        ... Ich schreibe noch mit Bleistift oder Füller und hab auch gelernt, das Tippex* nix am Monitor bringt. ....
                        Mensch, da hast Du mich auch noch an den "Tintenkiller" z.B. von Kreuzer erinnert, der im Osten (DDR) nur aus
                        dem Westen zu bekommen war, um Fehler per Füllhalter geschriebener Schreibschrift zu "korrigieren" bzw. zu löschen.

                        Jetzt habe ich glatt den typischen Geruch dieses "Tintenkillers" wieder in der Nase.
                        Morgen kaufe ich mir einen solchen, mal sehen ob dieser noch den gleichen Geruch hat. Ich fand dieser war, zwar irgendwie chemisch, aber angenehm. Das sind ja Erinnerungen, toll.

                        Nebenbei, ich suche heute noch Kaugummis, die schmeckten, wie in den 1970iger Jahren aus dem Westen.
                        Meist bekam ich aus dem Westen nur "Wrigley Spermint" per West-Packet, das war damals geschmacklich nicht mein Ding. Von anderen Bekannten meiner Eltern, bekam ich gelegentlich die Kaugummis, die mir als Kind besser schmeckten (nicht die runden, sondern lang oder eckig).
                        Sammelbildchen z.B. aus "Western" waren bei "Wrigley" auch nicht dabei.
                        Die Firmen, die die damals beliebten Kaugummis herstellten, gibt es scheinbar nicht mehr.

                        Ja, ja hat jetzt nicht mehr mit der Frage zu tun, ob die deutsche Schreibschrift ausstirbt.
                        Kaiser Franz Joseph:
                        ... Ich würde es wichtig finden wenn man neben der Block- und der Schreibschrift noch zusätzlich eine Schriftart lernt (z.b. in Deutsch oder Geschichte), damit die alten Schriften wieder populär werden.
                        Ja wünschen kann man sich viel, vor allen Dingen, wenn man selbst nicht davon als Kind oder Jugendlicher betroffen ist.
                        Kurrent oder Sütterlin werden nie wieder populär. Nur ein paar Historiker oder Ahnenforscher wollen dies lesen können, also eine
                        absolute Minderheit.

                        elwetritsche:
                        ... Auch der Sprachschatz an sich geht verloren.
                        In der Schule bekamen wir früher im Aufsatz ein Minus wenn wir immer wieder das gleiche Wort benutzten.

                        Schlendern, spazieren, gehen, laufen, rennen, wandern, stolzieren, flitzen, bewegen, eilen, sausen, schreiten, marschieren, düsen, hasten, spurten, wetzen, sprinten, preschen, traben - und noch einige andere -
                        sind alles Begriffe für die Fortbewegung des Menschen.
                        Ja, Der Sprachschatz, wird vermutlich geringer aber, es gibt eben auch Bergriffe, Worte die veralten oder gelten als "uncool" bei heranwachsenden Kindern und Jugendlichen. War bei Uns auch nicht anders, die Sprache der "Alten", galt doch als von Gestern oder?

                        Ich wetze auch nicht mehr, nicht mal die Messer. Gedüst ist Annette Humpe bzw. codo und zwar im Sauseschritt.
                        --> https://www.youtube.com/watch?v=FeyxErODn8I
                        Ja das waren Zeiten. "Sauseschritt" war damals sicher schon echt "schräg" bzw. veraltet formuliert. Wurde trotzdem ein Hit der NDW.
                        Dafür gibt es heute Neuschöpfungen an Worten, sogar im Duden veröffentlicht, wie Chillen, von "Chill out" aus dem englischen oder "shopen" gehen oder machen, weiß ich jetzt aktuell nicht. "Genial" die Coverversion von Heino ..... Chilloutzone.

                        Juergen
                        Zuletzt geändert von Juergen; 11.06.2015, 07:54.

                        Kommentar

                        • Brigitte Bernstein
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.08.2010
                          • 615

                          #27
                          Hallo!
                          Da muss Euch Recht geben. Mit der Schreibschrift wird sich auch der Sprachschatz ändern, aber dieses Problem gab es auch schon in früheren Generationen. Ich lese gerne die alten Bücher welche ich von meiner Oma geerbt habe, die Ausdrucksweise von damals lässt sich doch mit der heutigen kaum noch vergleichen. Selbst meine Kinder und die meiner Schwester sagen, dass in den Schulen kaum noch Wert auf Allgemeinbildung gelegt wird. Gedichte aufsagen, Lieder singen, Handarbeiten, Werken, dass Alles geht immer weiter zurück. Selbst in den Kindergärten wird kaum noch gebastelt Ich selber war Erzieherin und bin froh darüber, dass ich heute in Rente sein darf . Was haben wir mit den Kindern gebastelt, geschnitten und geklebt, aber die Erzieherinnen müssen heute so viele Berichte und Ausarbeitungen schreiben, dass für solche Dinge kaum noch Zeit bleibt. Dabei ist jedes Kind von Natur aus neugierig und kreativ. Es ist wirklich schlimm dass diese Anlagen dann so falsch gelenkt werden.
                          Schöne Grüße Brigitte
                          Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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                          • OmaMali

                            #28
                            Hallo Ihr Lieben,

                            ich finde diese schöne Art von Schreiben darf nicht aussterben, aber ich finde auch, das unser schöne Sprache nicht aussterben darf.
                            Geht man durch die Stadt und trifft auf eine Horde Jugendliche(egal ob Männlein oder Weiblein) dann sind die entweder Stumm weil sie sich nur per WhatsApp unterhalten oder es kommen nur abgehackte Sätze raus. Jedes zweite Wort ist "Alter" "Geil" "Cool"
                            "BoEy" oder diese "F...." Wörter.
                            Ich denk, wer nicht richtig Sprechen lernt, wird auch niemals diese schöne Schreibschrift zu schätzen wissen.
                            Ich bin froh, das meine Enkel noch lenkbar sind und "Schönschrift" schreiben.
                            Gruß
                            OmaMali

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                            • Vogelsberger
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                              • 17.05.2015
                              • 102

                              #29
                              Hallo,

                              das Rad der Zeit dreht sich halt weiter aber nicht zurück. Es gibt Dinge, die ich mir persönlich bewahrt habe, das "daß" mit ß zum Beispiel oder auf meinen Salat kommt Soße und kein Dressing, aber um manche Sachen finde ich es auch nicht schade.

                              Stenographie zum Beispiel, mühsam in der Berufschule gelernt, nie verwendet und bis auf die Kürzel für "Steno ist scheisse" sofort nach dem Abschluss wieder vergessen.

                              Grüße

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                              • Acanthurus
                                Erfahrener Benutzer
                                • 06.06.2013
                                • 1658

                                #30
                                Ich muss wohl in einer Parallelwelt leben. Im Kindergarten wird immer noch gebastelt und gesungen. In der Grundschule auch. Der Unterricht ist vielfältiger als früher.

                                Gedichte auswendig zu können ist vor allem dann schön, wenn man nach Jahrzehnten noch passende Zeilen parat hat. Abende gefüllt mit Auswendiglernen und Unterrichtsstunden, die mit vielfachem Aufsagen auf Note vergingen, haben vor allem gelangweilt. Im Deutschunterricht gibt es das immer noch, aber deutlich weniger. Tausendfaches Nachmalen von Schwanenhälsen haben auch in früheren Generationen zu keiner nachhaltigen Schönschrift geführt. Schon in der Sekundarstufe haben sich damit bei begrenzter Zeit keine mehrseitigen Aufsätze verfassen lassen. Bewertet wurde die "Schönschrift" vorher trotzdem, die Mädchen bekamen die besseren Noten, die Jungen die schlechteren. Einen Zusammenhang zum Bildungserfolg kenne ich nicht. Abseits der Kosmetik ist der Junge aus der Klasse mit Lese-Rechtschreibschwäche hingegen schon zu Grundschulzeiten auf einer "Hilfsschule" verschwunden. Er war gut in Mathematik und hätte bloß spezielle Förderung gebraucht, aber er wurde aussortiert. Vielleicht lag das auch daran, dass die Lehrerbildung nicht ansatzweise das Niveau von heute hatte. Mit einer Schnellbesohlung als „Neulehrer“ konnte man jahrzehntelang als Lehrer arbeiten. Auch im restlichen – besser ausgebildeten – Lehrerkollegium gab es schon in der Grundschule Leute, bei denen ich rückblickend den Eindruck nicht los werde, dass sie ihren Beruf ebenso gehasst haben wie Kinder. Ruhe und Disziplin als oberstes Ziel in einer Klasse mit sechs- und siebenjährigen Kindern. Die Eltern hatten nichts zu melden, auch wenn Kinder an der Tafel vorgeführt oder anders gedemütigt wurden. Nichts war auf individuelle Bedürfnisse angepasst, alles war Schema F. Bei manchen hat es gereicht, bei anderen nicht (s.o.). Der Werkunterricht war dank eines netten Lehrers sehr schön, vom kreativen Problemlösen und Ausprobieren war er aber weit entfernt. Da bieten heute schon manche Kindergärten mehr Möglichkeiten. Im "Schulgarten" gab es wenig interessantes über Tiere und Pflanzen zu lernen, sondern es galt unkommentierte Arbeitsanweisungen der Lehrerin umzusetzen. Irgendwann gab es in der Schule auch mal "Handarbeit", die Jungs haben es gehasst, die Mädchen haben sich zumindest Mühe gegeben. Hätte man im Mathematikunterricht und später in den naturwissenschaftlichen Fächern mehr auf Problemlösen und Kreativität gesetzt, als auf Abschreiben und Wiedergeben von Definitionen und Berechnungen ohne anschaulichen Kontext, so hätte das wohl mehr genützt, als das Abarbeiten eines antiquierten Schulprogramms.

                                Pragmatismus und weniger Kulturpessimismus würden Bildungsdebatten hierzulande gut zu Gesicht stehen.

                                A.
                                Zuletzt geändert von Acanthurus; 12.06.2015, 00:31.

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