Mutter mit 11 ... das kann doch nicht sein, oder?

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  • emma2412
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 457

    Mutter mit 11 ... das kann doch nicht sein, oder?

    Hallo,

    ich brüte schon länger über einen toten Punkt und komme einfach nicht weiter. Jetzt wollte ich euch mal fragen.

    Da gibt es einen Bauernhof, schon seit Ewigkeiten in der Familie weitervererbt und dann war da mein 5xUrgroßvater Franz, der mit seiner Anna acht Kinder bekommen hat.

    Und jene Anna, meine 5xUrgroßmutter, ist mein großes Problem

    Der Franz wurde 1786 auf diesem Hof geboren und starb 1867 als Witwer auf diesem Hof. Das Paar bekam zwischen 1810 und 1826 8 Kinder, alle wurden auf dem Hof geboren.

    Die Anna muss also zwischen 1826 und 1867 gestorben sein. Mit der Adresse und dem Namen ist nur ein passender Eintrag aus dem Jahr 1851 zu finden. Dabei stimmt auch der Hofname und der Geburtsname der Anna. ABER .. dort wird das Lebensalter der Anna mit 52 Jahren angegeben. Sie wäre damit also ca. 1799 geboren und hätte das erste Kind mit ca. 11 Jahren (!!!) bekommen. Das kann doch einfach nicht sein?!?!?
    Aber gut, das Alter wird ja öfter mal falsch angegeben, obwohl mir das in der Pfarre bisher höchstens um ein Jahr falsch untergekommen ist. Auch ein Schreibfehler könnte möglich sein.

    Insgesamt finde ich 4 Annas mit dem richtigen Nachnamen im gebärfähigen Alter in diesem Ort, die 1787, 1788, 1798 und 1804 geboren wurden. Und weil - völlig unüblich - keine Trauung der beiden finden kann, werde ich wohl nie erfahren, welche der vier die meine ist. Wenn überhaupt .. theoretisch könnte sie ja auch wo anders herkommen.

    Was würdet ihr bei so einem Fall machen? Mutter mit 11 .. das kann doch selbst damals nicht wahr gewesen sein, oder?
  • Karen

    #2
    Hallo Emma,

    ich würde nicht annehmen, dass die Mutter bei der Geburt des 1. Kindes selber erst 11 Jahre alt war. Das Alter beim Sterbeeintrag ist sicher falsch.
    Erst in den letzten Tagen habe ich zwei Aussagen von Witwen im Jahre 1863 gelesen. Da gibt die eine an "40 und ein paar Jahre" und die andere "ungefähr 36 Jahre" alt zu sein.
    Wenn also damals die Lebenden selber ihr Alter nicht so richtig wussten, wie sollten dann die Hinterbliebenen das wissen. Und der Pfarrer hat möglicherweise beim Selbersuchen in den Kirchenbüchern dann auch die falsche Anna erwischt.

    Viele Grüße,
    Karen

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    • Hemaris fuciformis
      Erfahrener Benutzer
      • 19.01.2009
      • 1969

      #3
      Hallo Emma,

      das sieht ja nach `ner Nadel im Heuhaufen aus, denn geheiratet wurde normalerweise am Geburtsort der Braut und da Du die Hochzeit nicht findest, kam die Anna wohl doch woanders her. Ich fürchte da mußt Du die Umgebung "abklappern" - zumal es sich so anhört, also ob der Name nicht selten wäre.

      Geben die Taufpaten der Kinder vielleicht irgendwelche Hilfestellung ?

      Viel Glück wünscht
      Christine

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      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3266

        #4
        Hallo,

        wie schaut es denn mit den Taufpaten der Kinder aus. Da kann man oft auch schon ableiten, wo die Mutter herkommt.
        Ich würde allerdings auch eher vermuten, daß die Angabe vom Alter nicht stimmt.
        Mit der Heirat ist es immer so eine Sache, viellelicht wollten die den Pfarrer nicht und sind in die nächste Pfarrei ausgewichen. Vielleicht kommt die Anna tatsächlich aus einer anderen Pfarrei und dort war auch die Heirat. Da würde ich versuchen, die umliegenden Pfarreien abzugrasen.
        Ich habe einmal verzweifelt den Sterbeort meiner Ur-Urgroßmutter gesucht. Bei meiner letzten Anfrage hatte ich einen Volltreffer. Ich hatte schon gesagt, das ist jetzt die letzte Ortschaft, wo ich Anfrage, da vorher immer nur "haben wir nicht" zur Antwort gekommen ist.

        Viel Glück bei der Suche der Nadel im Heuhaufen
        wünscht
        Gudrun

        Kommentar

        • Andreas Dick
          Erfahrener Benutzer
          • 30.04.2008
          • 252

          #5
          Hallo Emma,

          die Altersangabe beim Sterbeeintrag ist häufig nur eine ca.-Angabe, gerade, wenn nur die Lebensjahre angegeben sind. Aber selbst bei taggenauen Angaben waren manchmal Fehler dabei. Ich selbst habe nachgewiesene fehlerhafte Angaben bis in die 1870er Jahre.

          11 Jahre wäre doch arg jung. Ich habe selbst unter meinen Vorfahren eine Geburt im Jahre 1734, da war die Mutter 14. Aber das ist selbst in jener Zeit die Ausnahme.

          Gruss
          Andreas

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          • gudrun
            Erfahrener Benutzer
            • 30.01.2006
            • 3266

            #6
            Hallo Christine,

            da hatten wir ja fast den gleichen Gedankengang. Wie ich meinen Beitrag geschrieben habe, hab ich Deinen Beitrag noch nicht gesehen.

            Hallo Emma,

            ich würde mir die nächsten Ortschaften aufschreiben, wo die Heirat vermutet werden kann und das dann nach und nach abarbeiten. Den Kreis immer etwas weiterziehen.
            Das wird allerdings unter umständen eine Heidenarbeit.
            Gibt eigentlich die Familienbibel nichts her. Die Bauern hatten doch oft eine Bibel im Haus.

            Viele Grüße
            Gudrun

            Kommentar

            • emma2412
              Erfahrener Benutzer
              • 12.10.2007
              • 457

              #7
              Ich danke euch für eure Beiträge!

              Taufpaten der Kinder sind bei allen der Bruder des Vater bzw. bei den Mädchen dessen Ehefrau, die auf dem Hof schräg gegenüber gewohnt haben.

              Der Familienname der Mutter ist Wieser, er ist nicht einer der häufigsten Namen dort, kommt aber einige Male vor.

              Der Begriff Familienbibel sagt mir nichts, meinst du etwas ähnliches wie einen Ahnenpaß? Sowas habe ich ich aus diesem Zweig, der ist aber lediglich bis zu meinen Urgroßeltern ausgefüllt, alles andere ist leer. Weitere Unterlagen existieren mehr.

              Der Vater / Ehemann war der größte Bauer in dem Dorf, er hat laut alter Kirchenchronik einmal Kirchenglocke und zwei Fenster finanziert, auf einem der Fenster steht heute noch sein Name. Daher ist eine Überwerfung mit der Kirche wohl nicht anzunehmen.

              Die Angeben der Pfarrer (ich kenn diese Bücher mtiterlweile gut), waren bisher immer mit +/- 1 Jahr zutreffend, aber natürlich ist ein Schreibfehler oder vielleicht auch ein Lesefehler meinerseits möglich.

              Ich werde wohl tatsächlich alle Bücher der neun umliegenden Pfarren einsehen müssen ....

              Lest hier auch 52 Jahre beim Sterbeeintrag der Anna aus dem Jahr 1851?


              Danke!

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              • Hintiberi
                Erfahrener Benutzer
                • 26.09.2006
                • 1095

                #8
                Hallo Emma,

                ich gehe ganz stark auch von einem Schreibfehler aus, allein schon aus o.g. Gründen.
                In Deinem angehängten Eintrag steht 52, ja. Was haben die Zahlen davor zu bedeuten?

                Wie heißt denn die gute Anna genau? Pommer vulgo Schorr geb. Wuse?
                (Wie unterschiedlich doch die Pfarrer schrieben - ich hab zu wenig Vergleichsmöglichkeiten, um das richtig entziffern zu können).

                Auf jeden Fall kommen 1787/88 viel eher in Frage als 1799; die 1804 geborene Anna schließe ich sofort mal ganz aus!

                Wenn es sich um die 1788 geborene Anna handelt, dann wäre sie 1851 62 gewesen (wenn sie in diesem Jahr noch vor ihrem Geburtstag verstarb). Der Pfarrer hat also möglicherweise beim Auffinden des Taufeintrags und Aufrechnen des Alters ein Jahrzehnt unterschlagen.

                So einen Fall habe ich bei meinen Leutchen auch:
                Im Sterbeeintrag der 1771 geborenen Clara Wilmes steht 1831, daß sie 50 Jahre alt geworden sei...

                Wenn Du weißt, daß es noch 3 oder 4 andere in Frage kommende Annas gab, versuche zu ermitteln, wann sie gestorben bzw. wen sie geheiratet haben, dann findest Du "Deine" Anna durch das Ausschlußverfahren; dauert länger, aber meist klappt's.

                Übrigens: Kam sie oder ihr Gatte von außerhalb? Möglicherweise findet sich die Heirat dann imKirchenbuch derjenigen Gemeinde, aus der der Verlobte stammt.

                Viele Grüße
                -Jens
                Meine Ahnen
                http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                • gudrun
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.01.2006
                  • 3266

                  #9
                  Hallo,

                  ich habe in einer Bibel mal einige Angaben über die Familie gefunden, die ich bis dahin nicht wußte. Daher meine Frage nach einer Familienbibel. Wenn Dein Vorfahre richtig gläubig war, war bestimmt auch eine Bibel im Haus. Forsche mal nach, wo diese Bibel abgeblieben ist, hoffentlich nicht von einem Angehörigen entsorgt.
                  Sehr oft sind da Angaben über die Familie notiert worden.

                  Viel Glück
                  wünscht
                  Gudrun

                  Kommentar

                  • emma2412
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.10.2007
                    • 457

                    #10
                    Hallo,

                    ich habe jeden Winkel durchsucht bei den noch lebenden Menschen dort unten, so eine Familienbibel gibt es nicht (mehr). Meine Vorfahren sind aber alle katholisch, vielleicht war das da nicht üblich, jedenfalls ist mir der Begriff noch nie untergekommen.

                    Die Zahlen vor 52 sind keine Zahlen sondern Striche für die Makierung der Spalten (Religion und Geschlecht).


                    Die Anna heißt genau "Anna Pommer geborene Wieser vulgo Scherr". Der Ehemann wurde auf dem Hof geboren wie auch seine Eltern und seine Kinder. ER kommt also aus dem Ort.

                    Die beiden möglichen Annas (* 1787/88) kommen leider aus zwei unterschiedlichen zu der Pfarre gehörenden Ortsteilen und sind nicht miteinander verwandt. Aber das wäre eine gute Möglichkeit, zu gucken, wann die beiden geheiratet haben bzw. gestorben sind. Viel Arbeit, aber erstmal einfacher als die ganzen Umlandgemeinden.

                    Danke für eure Tipps!

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                    • gudrun
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.01.2006
                      • 3266

                      #11
                      Hallo,

                      meine Vorfahren, wo ich die Bibel gefunden habe, waren auch katholisch.

                      Also wird die Bibel, wie soviele Bücher einfach mal entsorgt worden sein. Das alte Gelump braucht man nicht mehr. Das ist oft bei Einheirat in den Hof passiert.

                      Viele Grüße
                      Gudrun

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                      • emma2412
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.10.2007
                        • 457

                        #12
                        Das ist sehr interessant! Ich habe dort unten noch ein paar recht alte Verwandte. Ich werde mal fragen, ob das in der Gegend üblch war, vielleicht wissen sie mehr darüber.

                        Hast du den Bilder von deiner Bibel? Würde mich sehr interessieren, wo sowas aussah.

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                        • gudrun
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.01.2006
                          • 3266

                          #13
                          Hallo,

                          Schau mal bei Ebay vorbei. Da gibt es Familienbibeln zum Ansehen, sogar zum Ersteigern.
                          Teilweise mit oder auch ohne Eintrag.

                          Viele Grüße
                          Gudrun

                          Kommentar

                          • Johannes v.W.
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.05.2008
                            • 1151

                            #14
                            Hmm ... waere ja nicht das erste Mal, dass sich die Damen der Schoepfung etwas juenger machen, als sie tatsaechlich sind *hehe*
                            Heute gibt es da noch ganz andere Moeglichkeiten, als ein bisschen beim Pfarrer zu mogeln...
                            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                            • emma2412
                              Erfahrener Benutzer
                              • 12.10.2007
                              • 457

                              #15
                              Ich glaub, beim Sterbeeintrag mit dem Alter zu mogeln hat sich für meine verehrte Ur...großmutter nimmer mehr ausgezahlt
                              Wenn das ein Fehler war, dasnn muss wohl der Pfarrer oder ihre Verwandten dafür gerade stehen.

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