Daten in Kirchenbücher um 1648

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  • frederica
    Erfahrener Benutzer
    • 09.01.2010
    • 233

    Daten in Kirchenbücher um 1648

    Hallo , ich bin bei der Erforschung einer Linie meiner Vorfahren, die aus dem Gebiet um Troppau / Opava stammen, bis in die Jahre 1648 voran gekommen.
    Einerseits fand ich es toll, diese Einträge zu finden, aber im Augenblick habe ich viele Zweifel über deren Richtigkeit !
    Nimmt man z.B. den Geburtseintrag und das im Sterbebuch angegebene Lebensalter ,so stimmen diese nicht überein ! Da liegen oft auch Jahre dazwischen !
    Wie verläßlich sind diese Daten ?
    Ich habe mal gelesen, dass Kirchenbücher am Beginn dieser Aufzeichnungen oft erst am Jahresende geführt wurden! Also z.B. die Geburten eines Jahres wurden erst am Jahresende in Bücher eingetragen , da es nicht in jeder Gemeinde einen Kirchvater bzw. einen Pfarrer gab ! Dies könnte ja diese " Ungereimtheiten " erklären .
    Aber ist dies auch wirklich so ? Habt Ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht ?
    Mit lieben Gruß
    frederica
  • wied25
    Benutzer
    • 04.01.2013
    • 52

    #2
    Hallo Frederica,

    es ist nicht ungewöhnlich, wenn zwischen dem Lebensalter laut Sterbeeintrag und dem tatsächlich ermittelbaren Taufdatum große Unterschiede bestehen. Damals hat sich der Pfarrer oft auf die Aussage der Angehörigen verlassen, wenn es darum ging wie alt jemand war. Es konnte ja von der Landbevölkerung niemand schreiben und Ausweisdokumente gab es auch nicht. Außerdem hat man in katholischen Gegenden stets den Namenstag gefeiert, der Geburts-oder Tauftag war da gar nicht so wichtig, als dass man die Lebensjahre dazwischen gezählt hätte.

    Was die Sorgfalt der Kirchenbucheintragungen angeht, so habe ich vor allem in den Zeiten vor ca. 1780 schon alles gesehen: von akkurat bis höchst schlampig. Da kann es dann vorkommen, dass ausgerechnet die Daten des eigenen Vorfahren nur vom Küster auf einen Zettel gekrizelt wurden, der dann später aus dem Buch geflogen ist bevor ihn der Pfarrer reinschreiben konnte....

    Viele Grüße
    Udo
    "Ich beneide sie nicht, ich beklage sie nicht, sie sind ein Teil von mir, und ich bringe sie zur Sprache."
    (Heinz Küpper, "Beschreibung einer Fotografie")

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    • Rieke
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2012
      • 1300

      #3
      Hallo Frederica,

      Ja, so geht es mir auch. Wie Udo schon sagt; die Matriken wurden manchmal sehr sorgfaeltig, mal sehr nachlaessig gefuehrt. Ich habe eine Liste von Eintraegen gefunden, bei denen dann ein Vermerk stand, dass diese Eintraege irgendwann viel spaeter in der Schublade eines Kuesters gefunden wurden, ohne Datumsangabe
      Murphy's Law scheint auch da zu greifen - es sind ausgerechnet die Eintraege ueber moegliche eigene Vorfahren, die unvollstaendig sind

      Wenn ich dann nicht aus anderen Quellen weitere Belege finde, muss ich mich damit abfinden, die duennen Daten so aufzunehmen, wie sie nachweisbar sind. Bei falschen Altersangaben in der Sterbematrikel schreibe ich das Geburtsdatum mit dem Zusatz "errechnet" auf.
      Da habe ich dann oft spaeter den Geburtseintrag noch gefunden und musste feststellen, dass die Altersangabe um erhebliche Zeit daneben lag.
      Gerade bei im hohen Alter Verstorbenen ist das der Fall. Wer erinnert sich da noch so ganz genau dran..... Vielleicht sind ja sogar keine Verwandten mehr vorhanden oder der Pfarrer ist nun ein anderer. Ob die Pfarrer immer beim Fuehren der Sterbematriken nach den Geburtsmatriken schauten, ist fraglich.

      Liebe Gruesse
      Rieke
      Meine Spitzenahnen....
      waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

      Kommentar

      • frederica
        Erfahrener Benutzer
        • 09.01.2010
        • 233

        #4
        Herzlichen Dank für den Erfahrungsaustausch !
        Beruhigt mich ja ein wenig ! Man braucht ja viel Geduld und Zeit sich durch diese Bücher zu wühlen . Und wenn man unter all´ den Tintenflecken , fehlenden Ecken und unleserlich gewordenen Seiten den Ur - Ahn gefunden hat unddann die divergierenden Daten sieht , kommen schon große Zweifel auf !
        In einigen Orten findet man um 1670 in den Sterbebücher keine Altersangabe. Dies macht die Sache auch nicht leichter !
        Eine wunderschöne Vorweihnachtszeit wünscht
        frederica

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