Komischer Brauch zu Taufen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • mini
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2008
    • 377

    Komischer Brauch zu Taufen

    Hallo,

    auf einigen Bildern, die ich von meinen Ahnen besitze, stehen sie nach einer Taufe vor dem Haus. Manche Gesichter sind mit einem weißen - mal durchsichtig mal undurchsichtigen - Tuch verschleiert. Dazu tragen sie dunkle Mäntel, schwarze Regenschirme (aufgespannt, obwohl es nicht aussieht als ob es regnet) und schwarze Hüte.

    Das ganze spielte sich in Oberfranken, Landkreis Bayreuth ab.

    Keiner meiner Verwandten konnte mir diesen Brauch erklären, obwohl in die Älteren alle kennen.

    Sieht sehr gruselig aus. Leider kann ich im Moment kein Bild liefern, da mein Scanner zickt...

    Kennt jemand diesen Brauch und kann mir evtl. dessen Entstehung bzw. Sinn erklären.
    Schöne Grüße

    mini


    Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt
  • mini
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2008
    • 377

    #2
    Mein Scanner mag mich wieder... Hier ein Bild
    Angehängte Dateien
    Schöne Grüße

    mini


    Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

    Kommentar

    • Hintiberi
      Erfahrener Benutzer
      • 26.09.2006
      • 1095

      #3
      Uuuuuhhhhh....

      den Brauch kenne ich nicht, sieht aber gruselig aus, das Bild.
      Wird das in Oberfranken heute immer noch so gehandhabt?!

      Es gibt ein Handbuch des dt. Aberglaubens; hab's leider nicht hier, aber vielleicht findet man da weitere Informationen?!

      Viele Grüße
      -Jens
      Meine Ahnen
      http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
      www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

      Kommentar

      • mini
        Erfahrener Benutzer
        • 19.12.2008
        • 377

        #4
        Nein, definitiv gibt es diesen Brauch jetzt nicht mehr. Das Bild entstand in Eckersdorf, Kreis Bayreuth.
        Alle meine Tanten und Onkel kennen diesen Brauch, können aber beim besten Willen nicht mehr sagen, warum das damals so war, obwohl ich ihnen Löcher in den Bauch gefragt habe.
        Als ich das Bild das erste Mal sah, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Echt gruselig...
        Schöne Grüße

        mini


        Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

        Kommentar

        • wiehopf
          Erfahrener Benutzer
          • 19.07.2008
          • 385

          #5
          Leider steht in dieser Quelle http://books.google.de/books?id=JW-E...reuth#PPA67,M1 gar nicht süber die Taufe (ab Seite 67)

          auch hier habe ich nichts gefunden


          aber hier vielleicht:
          "Die Storndorfer volkslieder; gesammelt in den jahren 1907-1909, von Heinrich Weber": v.9 1910, p. [1]-125. (Includes music)

          Abschaffung des Exorzismus bei Taufen in Nürnberg (da gibt es auch die Abschaffung des sog. Gewitterläutens)

          http://books.google.de/books?id=dwAm...reuth+taufe&lr=
          Taufengel - hört sich nett an

          English summary: Susanne Kleinoder-Strobel uses the margravates Ansbach and Bayreuth as examples of the cooperation between secular authorities and the church leaders in persecuting practitioners of magic and witchcraft in a large Lutheran territory. In doing so, she provides a fundamental contribution to the reception of reformational patterns of thought on magic and witchcraft. The author begins by examining the margravates' legislation against magic and witchcraft in church, police and provincial regulations from the 16th century. In this context the question of a separate legislation pertaining to witches arises. She also focuses on the way persecution was carried out in the margravates, distinguishing between state penal authority, which was demonstrated in legal action against practitioners of witchcraft and magic, and church discipline, which can be seen mainly in the records of the inspectors. German description: Susanne Kleinoder-Strobel zieht die Markgraftumer Ansbach und Bayreuth als Beispiel fur das Zusammenwirken von weltlicher Obrigkeit und kirchlicher Leitung in der Verfolgung von Zauberei und Hexerei in einem grosseren lutherischen Territorium heran.Zunachst wird das legislative Wirken der Markgrafen gegen Zauberei und Hexerei in Kirchen-, Polizei- und Landesordnungen aus dem 16. Jahrhundert untersucht und bezuglich der Frage nach einer eigenen Hexengesetzgebung in den Markgraftumern analysiert. Die Untersuchung der General Instruction von den Truten (1591) des Titularabtes von Heilbronn, Adam Francisci, vermittelt im Vergleich zur Kirchenordnung von 1533 und der Katechismusliteratur wesentliche Einsichten in die theologische Argumentation und beleuchtet das Verhaltnis von Staat und Kirche in dieser Frage. Wegen ihrer grundsatzlichen Bedeutung ist die bislang ungedruckte General Instruction, eine Wiederaufnahme und Fortfuhrung des im 16. Jahrhundert weit verbreiteten Hexenhammer, im Anhang der Arbeit in textkritischer Transliteration beigefugt.Auch die Verfolgungspraxis der Markgraftumer wird genauer untersucht. Hier unterscheidet Susanne Kleinoder-Strobel zwischen der staatlichen Strafgewalt, die sich in den Hexen- und Zaubereiprozessen manifestiert, und der Kirchenzucht, die vor allem in den Aufzeichnungen der Visitatoren fassbar wird.

          Seite 44: abergläubische Praktiken bei der Taufe: Öl, Salz Kot
          Seite 51
          Zuletzt geändert von wiehopf; 18.01.2009, 18:25.

          Kommentar

          • Ela_75
            Erfahrener Benutzer
            • 26.09.2007
            • 298

            #6
            Ja des schaut gruslig aus, da geb ich dir recht!

            Ich hab auch nix dazu gefunden, war ja doch neugierig *g*

            Wie wäre es denn mit diesem Buch (vll. in der Bücherei?):
            http://www.landkreis-bayreuth.de/index.asp?NAVIID={9200B46C-5B65-4275-9398-D53AE3F62B1B}

            Grüße, Ela


            Interessengemeinschaft Saarland
            Interessengemeinschaft Hunsrück

            Man weiss erst daß man ist, wenn man sich in andern wiederfindet.


            Kommentar

            • Luise
              Erfahrener Benutzer
              • 05.02.2007
              • 2419

              #7
              Schick doch mal das Foto an eine Uni in deiner Nähe bzw. im Gebiet aus dem das Foto stammt. Vielleicht kann dir dort ein Geschichtsprofessor helfen.
              Liebe Grüße von Luise

              Kommentar

              • mini
                Erfahrener Benutzer
                • 19.12.2008
                • 377

                #8
                @luise
                Habe mir jetzt überlegt, in nächster Zeit mal den pensionierten Pfarrer von Eckersdorf zu fragen. Der kennt sich bestimmt damit aus, da er auch sozusagen eine "Ortschronik" geschrieben hat.

                @ela
                ich glaube dieses Buch schon irgendwo mal gesehen zu haben. Und ich denke auch, dass dort nichts über diesen Brauch drin steht.

                Dankeschön für eure Hilfe. Evtl. fällt ja jemand anderem noch etwas ein
                Schöne Grüße

                mini


                Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

                Kommentar

                • baerchen
                  Benutzer
                  • 30.06.2008
                  • 13

                  #9
                  Zitat von mini Beitrag anzeigen
                  @luise
                  Habe mir jetzt überlegt, in nächster Zeit mal den pensionierten Pfarrer von Eckersdorf zu fragen. Der kennt sich bestimmt damit aus, da er auch sozusagen eine "Ortschronik" geschrieben hat.

                  @ela
                  ich glaube dieses Buch schon irgendwo mal gesehen zu haben. Und ich denke auch, dass dort nichts über diesen Brauch drin steht.

                  Dankeschön für eure Hilfe. Evtl. fällt ja jemand anderem noch etwas ein
                  Würde ich auch so machen.
                  baerchen

                  Kommentar

                  • Hibbeln
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.04.2008
                    • 469

                    #10
                    Hallo,

                    ich habe nach dem Hinweis von Jens einmal in dem "Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens" nachgeschaut.
                    Dort findet sich ein sehr umfassender Artikel (Spalte 1744 - 1852) zu dem Stichwort "Maske, Maskereien".
                    Beim Überfliegen des Artikels habe ich aber leider keinen Hinweis für den Zusammenhang Taufe/Maske gefunden.

                    Den Hinweis von Luise würde ich gerne noch ergänzen. Bei der Lösung der hier offenen Frage wird Dir wahrscheinlich weniger ein Fachmann für Geschichte sondern eher ein Spezalist aus dem Fachgebiet der Volkskunde helfen können.

                    Dieter
                    Zuletzt geändert von Hibbeln; 18.01.2009, 19:41.

                    Kommentar

                    • wiehopf
                      Erfahrener Benutzer
                      • 19.07.2008
                      • 385

                      #11
                      Ansprechpartner Kreisheimatpfleger

                      Zitat von mini Beitrag anzeigen
                      @luise
                      Habe mir jetzt überlegt, in nächster Zeit mal den pensionierten Pfarrer von Eckersdorf zu fragen. Der kennt sich bestimmt damit aus, da er auch sozusagen eine "Ortschronik" geschrieben hat.

                      @ela
                      ich glaube dieses Buch schon irgendwo mal gesehen zu haben. Und ich denke auch, dass dort nichts über diesen Brauch drin steht.

                      Dankeschön für eure Hilfe. Evtl. fällt ja jemand anderem noch etwas ein
                      Vielleicht kannst Du auch über diese Seite weiterkommen:
                      http://www.landkreis-bayreuth.de/ , dann Bildung Kultur, dann Kreisheimatpfleger.
                      Dort gibt es einige Anschriften auch mit Tel.-Angabe

                      Kommentar

                      • mini
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.12.2008
                        • 377

                        #12
                        Super, danke euch allen für eure große Mühe!!

                        Das mit den Kreisheimatpflegern werde ich morgen gleich mal in Angriff nehmen. Wenn die es nicht wüssten, wer den dann
                        Schöne Grüße

                        mini


                        Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

                        Kommentar

                        • beckenweber
                          Benutzer
                          • 17.11.2008
                          • 86

                          #13
                          Ich bin in Oberfranken aufgewachsen, aber diesen Brauch kenne ich nicht.

                          Allerdings würde auch ich das Bild mal dem zuständigen Kreisheimatpfleger zeigen, denn der müsste eigentlich wissen, was es mit diesem Brauch auf sich hat.

                          Kommentar

                          • Dorothea
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.03.2008
                            • 1415

                            #14
                            Hallo Ihr,
                            ich habe meiner Verwandten in Bayern das Foto geschickt, sie sagt das hierzu:
                            Ich denke, dass es sich da ums
                            Heimleuchten handelt.
                            Wenn z.B. der Vater bei der Feuerwehr ist, übernehmen ein paar Mitglieder
                            die Sache und geleiten verkleidet und mit Laternen bewaffnet die
                            Taufgesellschaft nach Hause oder eben zu der Wirtschaft, wo die Taufe mit
                            Kaffeetrinken und Abendessen gefeiert wird.
                            ----
                            Dies als möglicher Vorschlag, ob es stimmt, weiß ich Berlinerin nicht. Mit Grüßen Dorothea -

                            Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                            --------------------------------------------------------



                            Kommentar

                            • Laurin
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.07.2007
                              • 5739

                              #15
                              Hallo mini,

                              habe hier noch einen interessanten Link: http://www.franken-wiki.de/index.php...&printable=yes

                              Vielleicht kann Dir Prof. Hartmut Heller (emeritierter Professor für Landes- und Volkskunde an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) weiterhelfen.
                              Freundliche Grüße
                              Laurin

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X