Tradition zur Vergabe von Vornamen bis in die heutige Zeit

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  • Anna89
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2014
    • 455

    #16
    Interessantes Thema

    Ich finde eigentlich schade, dass diese Tradition heutzutage abflaut.

    Selbst habe ich als Zweitnamen Maria, viele meiner Vorfahren hießen so, so auch meine Urgoßmutter mütterlichseits, meine Tante hatte diesen Namen auch als Zweitname, meine verstorbene Schwester hieß so, meine kleinere Schwester trägt auch diesen Zweitnamen. Ich glaub das ist aber weniger eine Tradition, sondern ein Geschmack der sich durch die Familie durchzieht. Maria war schon immer ein "modischer" Name.

    Bei meinem Mann sieht es anders aus, er als einziger Sohn und erstgeborenes Kind bekam den Namen seines Vaters als Zweitnamen. Der Vater wurde nach seinem Opa benannt, beide heißen Rudolf. Ich konnte den Großvater meines Mannes noch nicht zu seinen Ahnen befragen, und das wird auch nur er wissen, weil er ein uneheliches Kind ist und beide Eltern sehr früh starben. Also inwieweit das in dieser Familie üblich ist, weiß ich (noch) nicht.

    Wir selbst haben eine Tochter, sie trägt den gleichen Zweitnamen wie ich, zum einen weil er schön ist, und zum anderen weil so meine verstorbene Schwester nie vergessen wird.

    Ein zweites Kind ist im Anmarsch, sollte es ein Junge werden, wird er einen klassischen schönen Vornamen bekommen und den Namen seines Vaters als Zweitnamen, evtl. auch den von Groß- und Urgroß-Vater als dritten Namen. Wird es ein Mädchen, tendiere ich dazu, dass es meinen Namen als Zweitname bekommt, also Anna. Maria ist auch schön, aber wenn jedes Kind ...-Maria heißt wirds auch langweilig

    LG
    LG Anna

    Suche jegliche Informationen zu OSKAR RICHARD BINNER *1897 in Wildschütz (Eltern Friedrich Wilhelm Binner und Marie geb. Keil) °° IDA META FRANKE *1901 in Seifersdorf Krs. Goldberg Haynau (Mutter Ida Franke) bis 1945 Schlesien, 1945-1973 Schmidmühlen in Bayern, 1973-1993 in Helmbrechts, Bayern.

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    • Araminta
      Erfahrener Benutzer
      • 12.11.2016
      • 656

      #17
      Hallo,

      in meiner Familie war es auch so, dass die männlichen Nachkommen meist nach dem Vater, Großvater oder Onkel benannt wurden und die Mädchen nach der Mutter oder Großmutter. Ich selbst wurde nach meiner Urgroßmutter benannt, mein Bruder hat den Namen meines Vaters als Zweitname bekommen. So eine schöne Tradtion stirbt leider etwas aus aber zum Glück nicht ganz. Mein Cousin hat seiner Tochter als Zweitnamen auch den ihrer Oma gegeben.

      Ich habe diese Woche aber von einer, mir bisher nicht bekannten Tradition gelesen.
      Es geht um einen evangelischen Ort in Südbayern, die Jahreszahl stand leider in dem Artikel nicht dabei.
      "Wurde ein neuer Pfarrer in der Gemeinde eingeführt, so bekam der erste männliche Täufling dessen Vornamen".

      Gab es so etwas häufiger? Habt ihr schon mal darüber gelesen oder ist es euch aufgefallen?

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      • AnNo
        Erfahrener Benutzer
        • 02.09.2024
        • 257

        #18
        Meine Vorfahren aus früheren Jahrhunderten haben so gut wie alle mindestens 2 Vornamen, weiblich wie männlich. Dabei fällt auf, dass ein Name als Zweitname oft durchläuft, also z. B. Vater August Karl, Sohn Friedrich Karl - die nächsten Söhne waren dann meinetwegen Karl Wilhelm oder Wilhelm Karl usw. Woher dieser durchlaufende Name kam, keine Ahnung, sicher von einem entfernteren Vorfahren, so genau hab ich das auch noch nicht erforscht. Mädchen dito.

        In der Generation meiner Großeltern (ab Wende 19./20. Jh.) bis auf meine Generation erhielt immer der erste Sohn als Zweitnamen den des Vaters und die erste Tochter den der Mutter. Bei der zweiten Tochter bzw. beim zweiten Sohn wurde man dann kreativer. Auch ich habe noch den Rufnamen meiner Mutter als Zweitnamen und mein Bruder den meines Vaters.

        Erst wir haben damit aufgehört, ab der 1970er war Schluss mit Tradition. Zumal unsere Generation noch arge Differenzen mit der Elterngeneration hatte. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten stark geändert, wie ich sehe.

        LG, Angela

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 5161

          #19
          Hallo,

          ja, diese Tradition hat zumindest bei meiner männlichen Haasters-Linie gesichert seit 1703 bestanden, und soweit ich das verfolgen konnte, gibt es auch heute noch "Eberhards". - Okay, der Vorname Eberhard variiert im Laufe der Generationen etwas, das liegt aber an den einst niederländischen Wurzeln. Aus dem ursprünglichen Evert wurde ein Everhard und letztlich dann ein Eberhard.

          Ob ich diese Tradition heute noch weiterführen würde? Ich glaube nicht, aber diese Frage stellt sich nicht, weil mein FN nicht Haasters ist ..

          Beste Grüße,
          Scheuck
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 7442

            #20
            Hallo zusammen!

            Eigentlich sollte ich Georg heißen, da in unserer Linie der Familie dieser Vorname zum festen Repertoire gehört, wenngleich nicht immer als Rufname. Häufig, aber nicht immer war die Reigenfolge "Rufname des Großvaters väterlicherseits, Rufname des Großvaters mütterlicherseits, Rufname des Vaters". Meinen Großvater hätte es jedenfallsüber die Maßen gefreut, wenn meine Eltern bei mir diese Tradition fortgesetzt hätten. Leider gab es gerade um die Zeit meiner Geburt herum recht erhebliche Zerwürfnisse zwischen meinem Großvater und meinen Eltern, so daß meine Mutter, nur um meinem Großvater eins auszuwischen, wie sie später zugegeben hat, dafür sorgte, daß ich einen dieser bescheuerten modischen Vornamen bekam. Mich hat das immer ziemlich geärgert, weil wir in jeder Schulklasse mit diesem Namen mindestens zu dritt waren. Es gab für mich auch nur diesen einen Vornamen. Ich konnte in späteren Jahren also noch nicht einmal zwischen mehreren Namen einen schöneren wählen.

            Ein Bezug meines Vornamens zu unserer Familie war damals auch niemandem bekannt. Wäre bei der Namensfindung auch unerheblich gewesen. Als 68er-Kind habe ich Eltern, denen Traditionen seinerzeit nichts bedeuteten. Noch heute ärgere ich mich über den Namens-Missgriff meiner Eltern. Ein wenig versöhnt hat mich inzwischen der Umstand, daß ich unter meinen Vorfahren (leider aber nicht in der Namenslinie) drei Männer entdeckte, die denselben Vornamen trugen wie ich. Zwei 11xUrgroßväter, geboren 1549 und um 1560, ein 8xUrgroßvater, geboren um 1625. Es gab dann in der Namenslinie im 17. Jahrhundert noch zwei Männer meines Namens, die aber nicht zu meinen Vorfahren zählen. Außenstehenden könnte ich, wenn ich das wollte, verkaufen, daß ich nach einem dieser Vorfahren benannt wurde. Aber wozu? Ich versuche, mein Los einigermaßen mit Würde zu tragen. Es hätte auch schlimmer kommen können. Zum Glück gab es zu Zeiten meiner Geburt den Namen Kevin noch nicht in Deutschland...

            Unsere Kinder heißen selbstverständlich wie ihre Vorfahren. Etwas anderes wäre nicht infrage gekommen. Aber als vierten und letzten Namen müssen die beiden Jungs nun meinen Vornamen (er-)tragen. Sie haben sich mal aus einer Laune heraus gegenseitig angehängt, daß sie die Reihenfolge ihrer Vornamen offiziell dahingehend ändern wollen, daß ihr letzter Vorname ganz vorne steht. Mal sehen, ob sie das auch durchziehen. Das Thema wird von Zeit zu Zeit von ihnen diskutiert. Meistens nach dem einen oder anderen Glas Bier. Sie sind volljährig. Sollen sie machen, was sie wollen. Ihre Ruf- und Spitznamen werden sie ja ohnehin behalten.

            Viele Grüße
            consanguineus
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            • Scriptoria
              Erfahrener Benutzer
              • 16.11.2017
              • 3118

              #21
              Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
              so daß meine Mutter, nur um meinem Großvater eins auszuwischen, wie sie später zugegeben hat, dafür sorgte, daß ich einen dieser bescheuerten modischen Vornamen bekam.
              Hallo,
              dann haben sie Dich also deshalb consanguineus genannt. Der Name ist doch ganz nett.
              Grüße
              Scriptoria
              Zuletzt geändert von Scriptoria; 16.09.2024, 15:46.

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              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 7442

                #22
                Zitat von Scriptoria Beitrag anzeigen
                dann haben sie Dich also deshalb consanguineus genannt. Der Name ist doch ganz nett.
                Ja, man gewöhnt sich daran. Scriptoria sollte übrigens meine kleine Schwester heissen. Aber dann versöhnte man sich allmählich mit dem Großvater...

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                • Scriptoria
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.11.2017
                  • 3118

                  #23
                  Da hat sie gerade noch Glück gehabt!

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