Widerstände; Verbote und ledige Kinder

[dosi]

Hallo Forscher,
habt ihr auch die Erfahrung gemacht dass euch ständig jemand die Forschung verbietet oder schlecht macht? "lass das da weckst du die hunde auf" "wozu willst wissen wo das haus war.hast zuviel zeit" muss mir immer wieder sowas anhören.bin genervt. was kann ich dafür dass früher soviele ledige kinder gezeugt wurden??? die als das letzte angesehen wurden oder geheim waren. wo dann jemand angefressen war wenn so eines was geerbt hat. drum darfst da und dort nicht nachfragen.na sowas blödes.sogar bewusste verschweigung hab ich erlebt als ich die ledige schwester einer person suchte.
was ist eure meinung dazu?
lg Doris

[gudrun]

Hallo Doris,

das habe ich auch erlebt. Bei mir dürfen von Ihrer Mutter aus,
meine Cousinen keine Auskunft geben.
Ich hab Gott sei Dank doch jemanden gefunden,
der mir die gefragte Auskunft gegeben hat,
das war aber ein einmaliger Glücksfall.

Also warten und dann schauen, dass man wenn die Datenschutzzeit rum ist,
die Urkunden bekommt.
Ist halt eine lästige und ewige Sucherei.

Es kann Dir sogar passieren, dass Du bewusst falsche Angaben bekommst.

Da kann man halt nichts machen.

Viele Grüße
Gudrun

[Joanna]

Hallo Doris,

nein - solche Probleme kenne ich nicht. Ich habe bisher immer Auskunft bekommen, wenn ich etwas wissen wollte.

Aber auch nichts während meiner Forschung entdeckt, was verheimlicht werden müsste.

Ein Ur-urgroßvater ist unehelich geboren, wurde aber vom ledigen Vater anerkannt und trägt auch seinen Namen. In dessen Sterbeeintrag steht "war ledig, aber Vater eines Sohnes". Das war aber schon 1825.

Meine Mutter hat und meine Geschwister unterstützen meine Forschung. Die Familie wie Tanten und Cousine/Cousins sind auskunftsbereit einschl. der Aushändigung von Urkunden (natürlich in Kopie). Mein Vater war schon verstorben, als ich mit der Forschung anfing. Aber zu Lebzeiten hat auch er vieles aus seiner Kindheit, Jugend und seinem Leben allgemein erzählt.

Ich wünsche, so wäre es bei allen Forschern.

Gruß Joanna

[Ruhrpottmädel]

Hallo , ich kenne das auch. Meine Mutter und meine Oma hatten mich solange auf die falsche Fährte geführt bis ich den unehelichen Vater meiner Mutter gefunden hatte war dieser gerade ein halbes Jahr Tod. Jetzt ist meine Oma auch nicht mehr und meine Mutter rückt nichts raus an Bilder oder Papiere. Wenn ich ihr erzähle was ich schon alles weiß und wie weit ich bin, das interessiert sie garnicht. Ich habe durch Zufall erfahren das sie eine Bibel mit handschriftlichen Inhalt von einer Uroma hat wo meine Oma noch eingetragen hat. Der Vater hatte übrigens immer Unterhalt gezahlt und hatte immer wieder den Kontakt gesucht trotz neuer Familie. Als ich eines tages von einer 300 km Tour zurück kam und nur noch ihren Vater tod gefunden hatte da sagte sie ach die hatten mich doch angeschrieben hatte ich vergessen zu sagen.Mein Vater wußte auch nie was erst seitdem ich immer mehr raus kriege fällt ihm auch was ein und sagt es. Was ein Quatsch alles Gruß Astrid

[Fuega]

Ja ich kenne das auch. Gerade was die Familie meiner Großmutter betrifft. Ein Stück weit kann ich das durchaus verstehen. Meine Urgroßmutter fand einen frühen Tod in Hartheim, die darauf folgende Zeit war für meine Großmutter auch kein Zuckerschlecken. Eine Stiefmutter war schnell gefunden, diese hatte jedoch keinerlei Interesse an den Kindern.

Ich kann verstehen das meine Großmutter die Vergangenheit nicht wieder aufwühlen möchte. Daher lasse ich sie da auch völlig raus. Das mag zwar Mehrarbeit bedeuten, aber das ist sie mir wert.

Mein Vater ist da wesentlich gesprächiger Anfangs fand er das ganz toll das ich täglich angerufen habe. Wir wohnen mehrere Hundert Kilometer auseinander. Allerdings fällt schon häufig "Mit welcher Info kann ich heute dienen?" Und ich bin der festen Überzeugung ab und an ein Augenrollen durch den Hörer wahrnehmen zu können Aber er ist auch der Neugierigste wenn ich wieder was neues habe.

[vi0]

Meine Frau und ihre Oma unterstützen es soweit es ihre Nerven erlauben,
aber auch in unserem Falle haben wir schon einige Sachen "aufgedeckt" die nicht schön waren.

Ich weiß auch garnicht was da immer so ein riesen Ding drum gemacht wird, als ob die heutige Zeit besser wäre und es nie uneheliche Kinder gegeben hat, "nur früher". Auch heute wird sich ständig getrennt oder fremdgegangen. Es ist wie es ist.
Einige Dinge helfen aber zu verstehen und erst recht, für die Zukunft zu lernen.

[Ronny 19]

Ich habe zumeist gute Erfahrungen gemacht. Meine Mutter und deren Eltern helfen mir sowieso mit Rat und Tat, meine Oma väterlicherseits in der Form, wie sie es in ihrem Alter von über 90 Jahren noch kann, aber ich kann sie immer noch alles fragen (auch wenn sie manchmal schon Leute verwechselt).

Mit den Verwandten meines verstorbenen Großvaters haben wir sämtlich guten Kontakt, wir freuen uns aufgrund der großen Entfernung immer wieder, wenn wir uns wiedersehen. Die haben sofort die Daten rausgerückt, die ich aufnehmen wollte.

Bei den Verwandten seiner Frau besteht intensiver Kontakt leider nur noch zu einer Nichte, ansonsten ist er meist aus Alters- oder Todesgründen oder wegen Wegzugs abgerissen - traurig und schade, da allein ihr Vater dreizehn Geschwister hatte. Auch da hat sich aber keiner geziert, wenn ich nach Daten gefragt habe.

Mein Opa mütterlicherseits hat einen Cousin, der diese seinerseits väterliche Linie bereits recherchiert hat. Der hat selbst von Verwandten zwöften und dreizehnten Grades Daten bekommen, da hatte also ebenfalls niemand Allüren. Totgeschwiegen wurde allerdings seinerzeit (heute nicht mehr, nur kennt keiner mehr den Verbleib) ein Kind, dass der Onkel meines Opas war und bei einer Nächtigung des Vaters bei der besten Freundin seiner Frau entstand. Bei der mütterlichen Linie waren ebenfalls alle, die ich gefragt habe, bereit und interessieren sich zum Teil auch selbst für ihre Vorfahren.

Für die Verwandten des Vaters dessen Frau - meiner Oma - gilt letzteres analog. Lediglich bei den mütterlichen Verwandten humpelt der Hamster etwas. Es gibt da ein paar Hochinteressierte, die mir sehr geholfen haben und bei denen meine Forschungen zu regerem Kontakt geführt haben. Es haben aber auch manche "kein Interesse" daran gehabt, uns zu helfen. Eine Cousine meiner Oma hatte uns am Telefon noch ihre Hilfe zugesichert, ich habe alle Vordrucke vorbereitet und hingeschickt. Antwort folgte auf dem Fuß: Nach Rücksprache mit den Töchtern "mache ich nicht mit". Es gab auch einen Onkel in dieser Richtung, der zweimal verheiratet war - warum, ist die spannende Frage. Angeblich hatte seine erste Frau ihn betrogen, da er lange in Kriegsgefangenschaft war. Seiner Tochter aus zweiter Ehe war, trotz ansonsten offener Gespräche, anzumerken, dass das ein Tabuthema ist. Dann gibt es einen weiteren Onkel, der unehelich nach dem Tod des Mannes seiner Mutter (dämlicher Ausdruck ) geboren ist, da wurde zeitlebens der Geschwister immer über den Vater geschwiegen - und heute gibt es keinen mehr, der es noch wissen könnte. Und dann war da noch die Cousine, die ihr eigenes Hochzeitsdatum nicht kennt...

Aber ich will grundsätzlich nicht klagen, bin ich doch meistens auf offene und häufig auch - was mich natürlich freut und motiviert - selbst interessierte Ohren gestoßen, die es sich zumindest nicht anmerken ließen, wenn ich ihnen auf die Nerven ging.

[Anna89]

Ich frage mich, wieso man den Interessierten die Auskunft verweigert oder lügt?
Verstehen kann ich, wenn Sachen lieber verdrängt werden, weil das Trauma zu groß ist. Meine Oma frage ich auch nicht nach den Lebensdaten ihrer Halbschwester, die man vor ihren Augen erschoss, als meine Oma zarte 8 Jahre alt war. Da weiß ich, sie wird ganz traurig werden und das möchte ich nicht.

Ansonsten ist es in meiner Familie eine Mischung aus Begeisterung, dass sich wenigstens einer dafür interessiert, und Genervtheit, ok ich muss zugeben ich bin sehr ungeduldig.

Meine Schwiegermutter hat mir sofort alles rausgesucht, und informiert mich wenn sie Neues gefunden hat.

Meine Großeltern haben viele Bilder, Briefe und Notizen dazu.
Sie werden mir mal alles rausschreiben und die Briefe mitgeben, da ist das Problem die weite Entfernung von ca. 600 km und sie sind Bauern, da hat's keine Zeit für sowas, maximal wenns regnet und kalt draußen ist.

LG