Wer hat schon einmal ein Ortsfamilienbuch für eine Gemeinde geschrieben?

[VerenaRohde]

Hallo ihr Lieben,

ich habe heute dem Bürgermeister der Gemeinde Userin angeboten ehrenamtlich ein Ortsfamilienbuch zu schreiben. Wer von Euch hat auch schon einmal ein solches Buch geschrieben? Das Buch soll nach Fertigstellung die Zeitgeschichte der Dörfer der Gemeinde darstellen, alte Fotos enthalten und natürlich die Familien der Dörfer auflisten, deren Berufe und damalige Adressen, Geburts- und Sterbedaten angeben.
Wie viel Zeit benötigte Eure Arbeit bis zur Fertigstellung des Buches?
Habt Ihr Tipps und vielleicht Beispiele für besonders gut gelungene Ortsfamilienbücher, die im Internet anzusehen sind?

Liebe Grüße Verena

[MarkusM]

Hallo Verena,

ich bin gerade dabei zusammen mit 2 Kollegen ein OFB zu schreiben.

Wie viel Zeit benötigte Eure Arbeit bis zur Fertigstellung des Buches?

Wir arbeiten jetzt seit mehr als 5 Jahren zu dritt, allerdings wird der Zeitaufwand von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein, was von verschiedenen Faktoren abhängt wie z.B. Größe der Gemeinde, dein Zeitaufwand pro Woche, Zugänglichkeit der Daten, welche Quellen außerhalb der Kirchenbücher möchtest du noch auswerten.

Habt Ihr Tipps und vielleicht Beispiele für besonders gut gelungene Ortsfamilienbücher, die im Internet anzusehen sind?

Im Internet kenne ich nur die Online-OFBs, sonstige OFBs werden im Internet schwer zu finden sein, außerdem ist die Einschätzung ob ein OFB gelungen ist oder nicht zum Teil ja auch sehr subjektiv.
Wir versuchen z.B. viele Daten außerhalb der Kirchenbücher mit zu verarbeiten wie z.B. Steuerlisten, Musterungslisten, ... Ob das jetzt aber jeder als hilfreiche Ergänzung sieht muss sich erst noch zeigen.

Ich wünsche dir auf jeden fall viel Erfolg bei diesem Projekt.

Grüße Markus

[holsteinforscher]

Hallo Verena,
*heiderdaus*, noch eine Mutige, die sich an einem OFB versuchen möchte...lach*.
Die allererste Fragestellung [die ich mir bei meinen ersten OFB leider zu spät gestellt habe]: "Gibt es evtl. schon eine Abhandlung zu diesem Ort?"

Sollte die Entscheidung gefallen sein: "Sicherung von Bildmaterial"...Bilder die
nicht sprechen können, insbesondere Familienfotos, sind ein wahrer Alptraum.
Letzlich, so ist halt der Lauf des Lebens, werden die Wissenden [die Altsassen]
immer knapper, die etwas aus der Vergangenheit erzählen können.

Zum Thema Bildmaterial: Oftmals verfügen die Landesbibliotheken über einen
recht umfangreichen Bilderfundus, oftmals lohnen sich hier gezielte Anfragen.

Eine weitere, ganz wichtige Frage: "Welchen Zeitraum will ich erfassen..??..
Wenn ich mit der Gemeinde Userin richtig liege, finden sich schon Hinweise aus dem Jahre 1346 [Verkaufsurkunde], bzw. aus dem Jahre 1505 ein Hufnerver-
zeichnis.

Hier sollte man sich gleich zu Beginn entscheiden, ob ich ein Gesamtwerk erstellen
will oder ob ich das Familienbuch ggf. teile. Natürlich ist ein Gesamtwerk immer schöner, doch kann es auch schnell den Rahmen sprengen.

Die leichteste Übung [aber auch nicht zu unterschätzen] ist wohl hierbei die Erfassung/Verkartung der Kirchenbücher. Viel zeitraubender wird es sein, die Quellen/Archive zu sichten, Auswertung, Zuordnung und letztlich die Entscheidungsfindung, was soll ins Familienbuch auf genommen werden.

Ich habe hier gerade das Familienbuch von Zorge im Südharz vor mir liegen. Zwar ein Schlag größer, aber als Anhaltspunkt einer Größenordnung:
1. Teil geht von [1599] 1638-1814, 588 S., geringer Bildanteil, Datenerfassung
in überwiegend "Stumpfer Eingabe" [Kirchenbuchverkartung/Wiedergabe]

Markus sprach ja schon die OFBs bei GEDBAS an. Hier könnte man sich ggf. einige
Anregungen holen, da das OFB für die Gemeinde Userin den gleichen Datenaufbau
haben wird.

Ferner könnten die sgn. Schubertregister eine ganz hilfreiche Quelle sein
[Kopulationsregister aus mecklenb. Kirchenbüchern].

Dann viel Spaß und Erfolg
Roland

[VerenaRohde]

Hallo Markus und Roland,

Vielen Dank für Eure Antworten. Zur Zeit investiere ich täglich etwa sechs Stunden für die Kirchenbücher. Und ich denke fünf Jahre werden es mindestens werden. Im Durchschnitt hatten die Dörfer der Gemeinde um die 700 Einwohner. Ich bin in regen Kontakt mit dem Bürgermeister und hoffe an gutes Material zu kommen.
Liebe Grüße Verena

[spitzbub67]

Ich bin heute zufällig über diese Seite gestolptert, vielleicht hilft es dir weiter:

http://ofb.hesmer.name/ofbserpro_d.html

lg Sabine