Interessantes zum Konflikt zwischen Lutheranern, Reformierten und Katholiken um 1700

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1763

    Interessantes zum Konflikt zwischen Lutheranern, Reformierten und Katholiken um 1700

    Hallo in die Runde!
    Bisher dachte ich, in der Pfalz und in Baden hätten früher verschiedene christliche Religionsgruppen relativ friedlich miteinander gelebt. Dass dies nicht so war, habe ich bin unter books.google entdeckt. Da musste z.B. Strafe gezahlt werden oder es wurde die beste Kuh aus dem Stall geholt, wenn das Kind nicht "richtig" getauft wurde etc.

    Da ich mich nicht damit auskenne, wie ich hier die richtige Internetadresse angeben soll, schreibe ich euch, wie ich es gefunden habe.

    Zuerst hatte ich unter books.google dies eingegeben: Willersing+Dossenheim
    Da bin ich dann auf einen für mich interessanten Buchausschnitt gestoßen.

    Später fand ich das ganze Buch:
    Der Evangelischen Neue Religions-Beschwerden

    Das Herunterladen gelang mir leider nicht. Da das Buch auch keine Seitenzahlen besitzt, war es mühsam, den obigen Eintrag im Zusammenhang zu finden. (Mit der Suchfunktion kam nur der Ausschnitt!)
    Er ist etwa am Ende der ersten Hälfte.

    nachträgliche Ergänzung: Hier ist der Link dank der Hilfe eines anderen Users:


    Schaut einfach selbst, was von dem Buch euch interessiert.
    Ich glaube, es werden noch ganz andere Gebiete außer Baden und der Pfalz aufgeführt - ich kenne mich in dieser Gegend nicht so gut aus und habe das Buch nur schnell durchgerollt.

    Viele Grüße
    von Jettchen
    Zuletzt geändert von Jettchen; 26.02.2014, 21:02.
  • Ahrweiler
    Erfahrener Benutzer
    • 12.12.2009
    • 1062

    #2
    Hallo Jettchen
    Glaubst Du das nur bei Euch diese Querelen waren?Bei uns in Kärnten war es ganz schlimm.Die Leute mussten sich in den Bergen verstecken damit sie die kath.Obrigkeit nicht erwischte.Sie trafen sich dann bei geheimen Kirchen im dichtesten Wald wo sie dann Gottesdienste abhielten falls ein Pfarrer vorhanden war(siehe Google-geheime Kirche Stockenboi).Die die erwischt wurden denen nam man die Kinder weg und der Kaiser verbannte die armen Leute ans Ende des Kaiserreiches.Vorher musste sie noch eine 8-10 stündige Predigt eines kath.Bischofs mitverfolgen.Das geschah so,dass man die Leute in eine Kirche trieb,der Bischof ging auch hinein und dann wurden alle Türen versperrt so dass keiner entkam.Sie mussten bleiben bis die türe wieder aufgesperrt wurde.Viele bekannten sich dann nach der Tourtur zum kath Glauben aber nur für den Bischof.Die die sich nicht zum kath Glauben bekannte denen wurde der Prozess gemacht wegen Ketzerei.Sie überlebten nicht.
    Liebe Grüße
    Franz Josef

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    • Jettchen
      Erfahrener Benutzer
      • 16.10.2011
      • 1763

      #3
      Hallo Josef,

      das hast du sehr eindrucksvoll geschildert!
      Auch hier bei mir in Franken galt: cuius regio - eius religio. Wem dies nicht passte, der musste die Heimat verlassen - ohne Hab und Gut!
      So waren die Einwohner der Orte hier grundsätzlich evangelisch (lutherisch) oder katholisch.
      Umso überraschter war ich über das "Gemisch" in der Pfalz und in Baden. Da lebten in den Orten Menschen mit verschiedenen Religionen. Bereits im 17./18. Jh. wurden in der Pfalz Kirchen von verschiedenen Religionen gleichzeitig genutzt und es gab damals gemischt gemischt-religiöse Ehen, in denen manchmal die Mädchen in der Religion der Mutter, die Jungen in der Religion des Vaters getauft wurden. Ich fand sogar einen Fall, in dem der Pate nicht dem gleichen Glauben angehört hatte!
      Davon war ich ganz positiv beeindruckt.
      Umso mehr gewundert hat mich das vorliegende Buch.

      Viele Grüße aus dem Frankenland
      von Jettchen

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      • Ahrweiler
        Erfahrener Benutzer
        • 12.12.2009
        • 1062

        #4
        Hallo Jettchen
        Es gibt einen Ort in Kärnten der heißt Arriach.In diesen Ort der in früher Zeit nur über einen Säumerpfad erreichbar war flohen die evangelischen vor der kath Obrigkeit.noch heute sind dort 75 % der Bevölkerung evangelisch.Aber dort wird die Ökumene gelebt.Bei hohen kath Kirchenfesten wo Feuerwehr und Gesangsverein gefragt ist ,obwohl die meisten evangelisch sind,fragt keiner und sagt keiner das mach ich nicht ich bin evangelisch.Es werden die Messen gesungen,der Himmel getragen usw.Papst Benedikt hätte sich ein Beispiel an diesen Leuten nehmen sollen.Mit seiner Aussage die Evangelischen sind nicht einmal ein Verein hat er sich wohl alle Sympatien verscherzt.
        Liebe Grüße
        Franz Josef

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        • Jettchen
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2011
          • 1763

          #5
          Das ist prima, Franz Josef! Die Basis ist doch viel weiter mit der Ökumene als manche in der Kirchenhierarchie.
          Da sind wir mit diesem Thema ganz in der Gegenwart angelangt und merken, wie uns dies bewegt. Möge uns das gute Miteinander erhalten bleiben und noch viel weiter fortschreiten!
          Das wünscht uns allen Jettchen

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          • Feodora
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2014
            • 219

            #6
            Also ich bin in den 70ger-ende 80ger am linken unteren Niederrhein aufgewachsen. Zugezogen obendrein.... in einem Dorf dass damals etwa 800 Einwohner hatte und die Häuser nur durchnummeriert. Diaspora vom Feinsten.
            Als wir 1979 ein Grundstück für ein Haus kaufen wollten, hat das nur geklappt, weil ein Bekannter meiner Eltern der früher Bürgermeister des Örtchens war, das "arangiert" hat.
            Selbst als meine Schwester Ende der 80er einen aus dem Dorf geheiratet hat, hies es (erst) immer... die Kinder von Johannes......
            Heute ist das anders, in den 90gern sind viele aus dem Ruhrgebiet hergezogen und wir gehören schon fast zu den Einheimischen
            LG Feodora

            Meine losen Enden:
            Maria Siska, *1895
            in Cronaus, Groß Stürlack -+1979 Lünen
            Sohler, Johann Heinrich Sohler, Schuhmachermeister, * Siegen-Hardt 2.7.1780
            Hartmann, Heinrich Ernst, Kleinhändler, * Kurtenbach 12.9.1758, + 24.4.1819 oo 6.10.1784 Elisabeth Holländer

            Johann Henrich
            Hüschemenger Drabenderhöhe 1745 (err.) ‪- 22.03.1807
            oo Elisabeth Wagner Elsenroth 07.10.1742 - ‪ 24.03.1791
            Nocker, Joseph, * Langhecke, Hessen-Nassau 1654 oo 1677 Elisabeth Hochleider, Tyrol

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