Uneheliche Kindsväter im KB

[Preussin]

Hallo liebes Forum,

fast jeder von uns wird bei seiner Forschung schon mal über ein uneheliches Kind gestolpert sein und sich geärgert haben, daß im Kirchenbuch beim Taufeintrag der Vater nicht vermerkt ist. Mich würde mal interessieren, ob es dem zuständigen Pfarrer nicht erlaubt war, den (angegebenen) Vater einzutragen, oder ob das eher dem Wunsch der Kindsmutter entsprach?
In meiner Familie gibt es einen Fall, in dem der uneheliche Vater eines Kindes den damaligen Zeitgenossen im Dorf bestens bekannt war (auch dem Pfarrer!) und aus der Vaterschaft kein Geheimnis gemacht wurde, dieser Vater aber in keiner einzigen kirchlichen Urkunde auftaucht.

Gruß, die Preussin.

[liseboettcher]

uneheliche Väter

Ich weiß (vom Hörensagen), dass die Hebammen von den Pfarrern angehalten wurden in den Geburtsnöten den Müttern den Namen des Erzeugers zu entlocken. Rechtliche Einflüsse hatten die Pfarrer nicht, es gab ja schon lange Gerichtsbarkeiten. Oftmals findet sich ein Eintrag, dass der Vater des unehelichen Kindes es anerkannte. Oftmals heirateten die Eltern später, dann wurde nochmals erwähnt, dass er das dann und dann geborene Kind als das seinige anerkannte. In einem Fall stellte sich er richtige Vater erst viel später nach zweimaliger Korrektur durch die Mutter bzw. den unehelichen Sohn nach dem Tod der Mutter heraus. Sie hatte zuerst einen Fremden angegeben. MfG Lise

[Preussin]

Hallo Lise,

in meinem Fall hat die Mutter ein paar Jahre später einen anderen als den Kindsvater geheiratet. Danach stand im Taufeintrag des unehelichen Kindes als Nachtrag bei der Mutter "jetzt verheiratete so-und-so". Der Name des biologischen Vaters wurde weiterhin hartnäckig verschwiegen. Die Familiengeschichte hat ihn trotzdem zuverlässig tradiert.