Zwangsscheidungen?

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  • Marc Besch
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 160

    #16
    Zitat:

    Offensichtlich sind die in der Liste aufgefuehrten Namen nur 10 % der Opfer der "T4" Morde. Angaben zu den anderen 90 % werden wohl nur auf direkte, individuelle Anfrage der Angehoerigen vom Bundesarchiv herausgegeben.

    -----
    Hallo Rieke,

    nein, es gibt keine weiteren Akten. Dies habe ich anlässlich meiner Recherchen im Bundesarchiv selbst erfragt. Die ca. 30.000 Patientenakten sind alles, was die Aktenvernichtertrupps übrig gelassen haben.

    Diese Bestände wurden von der Roten Armee 1945 im Raum Thüringen sichergestellt und nach Gründung der DDR der Stasi übergeben. 1990 wurden sie dem Bundesarchiv übergeben und sind durch "Indiskretionen" schließlich im Internet gelandet.

    LG Marc

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    • Rieke
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2012
      • 1300

      #17
      Hallo Marc,

      Dann hatte ich etwas falsch verstanden. Danke fuer diese Klarstellung.
      Das ist alles sehr schrecklich.

      Liebe Gruesse,
      Rieke
      Meine Spitzenahnen....
      waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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      • gustl
        Erfahrener Benutzer
        • 25.08.2010
        • 678

        #18
        Hallo,

        in Ergänzung zu Riekes Zusammenfassung möchte ich noch hinzufügen, daß der Autor oder die Autorin 2002 in Berlin auf dem Wittenbergplatz Namen der Opfer verlesen hat. Dabei sind Passanten stehengeblieben und haben in die ausgelegten Listen geschaut, um nachzusehen, ob auch Angehörige darunter sind, von denen sie nur vom Hörensagen wußten, dass sie Opfer dieser Mordprogramme gewesen sein sollen. Daraufhin hat man sich entschlossen, alle Namen, die man vom Bundesamt bekommen hat, auch die, deren Veröffentlichung unter das Bundesdatenschutzgesetz fallen würde, im Internet zu veröffentlichen, um auch diesen Familien eine Nachforschungsmöglichkeit zu geben. Es handelt sich dabei um alle Opfer, also nicht nur um die jüdischen.

        Wenn man bei dem angegebenen link auf die zwei Wörter "full text" unter dem ersten blauen Text klickt, dann findet man auch noch links zu zwei deutschen Webseiten. Zuerst kommt man aber auf die gelb unterlegte Liste, die zu den Namen führt.

        Beste Grüße
        Cornelia

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        • elwetritsche
          Erfahrener Benutzer
          • 23.03.2013
          • 989

          #19
          Lieben Dank für die Verständnishilfe des Textes.

          Die Namen die ich gefunden habe gehören zwar nicht zu meinen direkten Linien, aber gerade weil sie zu meinen Familiennamen gehören bringen sie einem das schreckliche unmenschliche Leid das im Namen der "Rassenhygiene" über die Menschen kam, umso näher.

          Und ich wünsche Dir, Franz, dass Du bald weitere Infos zum Leben Deiner Tante findest.
          Liebe Grüße
          Elwe

          Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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          • FranzLeissner
            Erfahrener Benutzer
            • 08.08.2011
            • 198

            #20
            Hallo an alle!
            Dass ich so großes Aufsehen errege durch meine Frage, hätte ich nie gedacht.
            Ich werde mich erstmal morgen ransetzen und beim Landgericht nachfragen. Wobei ja nun die Scheidung auch schon über 70 Jahre her ist.
            Suche: Gaszak (Pogorzela, Jezewo, Koszkowo, Berlin-Weißensee), Sieja (Zimnowoda, Gloginin, Borzeciczki), Harder und Reimann (Danziger Niederung), Jonach, Vormelcher, Springer und Schmock (Oberbarnim), Bartczak und Skrzynkówna (Kr. Krotoschin), Matyaszczyk, Bittner und Niestrawska (Gostyn, Ostrów, Pogrzybów), Ritter, Kühnert, Scherler, Richter (Berlin), Marquardt (Kolberg), Baganz und Kieckbusch (Seelow u.U.), Leissner (Großraum Tachau; Tissa), Ritter, Hentschel und Kuehnert (Kreis Wohlau i.S.)

            Kommentar

            • elwetritsche
              Erfahrener Benutzer
              • 23.03.2013
              • 989

              #21
              Zitat von FranzLeissner Beitrag anzeigen
              Hallo an alle!
              Dass ich so großes Aufsehen errege durch meine Frage, hätte ich nie gedacht.
              Hallo Franz!

              Das ist ja auch ein sehr interessantes Thema, dass Du da angestossen hast.

              Die wenigsten werden die Hintergründe kennen, viel wurde aus falsch verstandener Scham verschwiegen. Manchen ist wahrscheinlich gar nicht bewußt, was ihren Familienangehörigen im Namen eines größenwahnsinnigen Verbrechers angetan wurde.
              Viele Unterlagen wurden ja auch in den letzten Kriegstagen und danach noch schnell von den Handlangern vernichtet.

              Ich finde es sehr wichtig, dass auch dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte nicht vergessen und immer mal wieder angesprochen wird.
              Jetzt, über 70 Jahre nach diesen Ereignissen, gibt es nur noch wenige Zeitzeugen. Umso wichtiger ist die intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema.
              Liebe Grüße
              Elwe

              Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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              • FranzLeissner
                Erfahrener Benutzer
                • 08.08.2011
                • 198

                #22
                Hallochen,
                ich habe einmal das gesamte Forum durchforstet und habe meine Anfrage erstmal ans Landesarchiv Berlin geschickt. (In dem anderen Post wurde von einer Scheidung, auch Landgericht I, Mitte der 40'er gesprochen)

                Ich halte euch am Laufen und hoffe, dass das LAB mir eine Kopie schicken kann. Hoffentlich steht da noch der Grund mit drauf. --> Ob der Grund für die Scheidung auch verschleiert wurde?!
                Vielleicht ist ja da noch irgendwas vermerkt. Wenn nicht, dann muss ich eben noch die zig Jahre warten, bis ihre Geburtsurkunde im "archivfähigen" Alter ist.

                Einen schönen Sonntag an alle!
                Liebe Grüße
                Franz
                Suche: Gaszak (Pogorzela, Jezewo, Koszkowo, Berlin-Weißensee), Sieja (Zimnowoda, Gloginin, Borzeciczki), Harder und Reimann (Danziger Niederung), Jonach, Vormelcher, Springer und Schmock (Oberbarnim), Bartczak und Skrzynkówna (Kr. Krotoschin), Matyaszczyk, Bittner und Niestrawska (Gostyn, Ostrów, Pogrzybów), Ritter, Kühnert, Scherler, Richter (Berlin), Marquardt (Kolberg), Baganz und Kieckbusch (Seelow u.U.), Leissner (Großraum Tachau; Tissa), Ritter, Hentschel und Kuehnert (Kreis Wohlau i.S.)

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                • Svenja
                  Erfahrener Benutzer
                  • 07.01.2007
                  • 5109

                  #23
                  Hallo Franz und alle Interessierten

                  Im Forum existieren weitere Threads zum Thema Euthanasie,
                  hier nur mal zwei Beispiele mit interessanten Links:

                  Hallihallo, hier gleich die nächste Suche. Ich beschäftigt mich derzeit sehr mit der Geschichte meines Opas Walter Frick. Er war in den 1930ern Opernkapellmeister in Rostock, musste 1940 aber nach Berlin, um Schulmusik zu studieren. Dort kam er aufgrund von Familienintrigen in eine Psychiatrie, aus der er nie zurückkam. Als


                  Hallo, ich wollte Fragen, ob hier jemand auch Erfahrung mit der Recherche nach (mutmaßlichen) Opfern des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten hat. Erst kürzlich ist in meiner (deutschen) Familie das lange verschwiegene Geheimnis bzw. Gerücht aufgekommen, einer meiner Urgroßonkel wäre in der sogenannten Aktion-T4


                  Gruss
                  Svenja
                  Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                  https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                  Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                  Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                  Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                  • gki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2012
                    • 5086

                    #24
                    Hallo beisammen,

                    ich möchte anmerken, daß es auch damals kein rechtliches Instrument der Zwangsscheidung gab. D.h. einer der beiden Partner mußte die Scheidung einreichen, wie heute auch. Daß dieser Partner vermutlich unter Druck gesetzt wurde, will ich dabei nicht bestreiten.

                    Zwar gab es wohl Vorstöße, insbesondere sog. Mischehen zwangsweise zu scheiden, aber das wurde offenbar nicht umgesetzt:


                    Gruß
                    gki

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                    • FranzLeissner
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.08.2011
                      • 198

                      #25
                      Hallo liebe Mitforscher,
                      ich "starte" mal die Woche mit einer nicht so schönen Nachricht. Ich habe mich wie gesagt an das Landesarchiv Berlin gewendet wegen eines Scheidungsurteils. Heute habe ich die Nachricht bekommen, dass die Dame kein Scheidungsurteil ermitteln konnte.
                      Bliebe nur noch der Weg über das Landgericht selbst, wobei ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass dort Scheidungsurteile von vor über 70 Jahre liegen. Oder was meint ihr??

                      Liebe Grüße
                      Franz
                      Suche: Gaszak (Pogorzela, Jezewo, Koszkowo, Berlin-Weißensee), Sieja (Zimnowoda, Gloginin, Borzeciczki), Harder und Reimann (Danziger Niederung), Jonach, Vormelcher, Springer und Schmock (Oberbarnim), Bartczak und Skrzynkówna (Kr. Krotoschin), Matyaszczyk, Bittner und Niestrawska (Gostyn, Ostrów, Pogrzybów), Ritter, Kühnert, Scherler, Richter (Berlin), Marquardt (Kolberg), Baganz und Kieckbusch (Seelow u.U.), Leissner (Großraum Tachau; Tissa), Ritter, Hentschel und Kuehnert (Kreis Wohlau i.S.)

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                      • Friederike
                        Erfahrener Benutzer
                        • 04.01.2010
                        • 7902

                        #26
                        Hallo Franz,

                        ist dir bekannt, ob einer der beiden Partner erneut geheiratet hat?
                        Dann könnte in der Sammelakte zur zweiten Eheschließung das
                        Scheidungsurteil enthalten sein.
                        Viele Grüße
                        Friederike
                        ______________________________________________
                        Gesucht wird das Sterbedatum und der Sterbeort des Urgroßvaters
                        Gottlob Johannes Ottomar Hoffmeister geb. 16.11.185o in Havelberg
                        __________________________________________________ ____

                        Kommentar

                        • FranzLeissner
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.08.2011
                          • 198

                          #27
                          Hallo Friederike,
                          die Idee hatte ich auch schon. Der Mann meiner Urgroßtante hat nochmal 1941 in Berlin-Weißensee geheiratet. Eine Registernummer dazu habe ich.
                          Ob im Standesamt noch die Sammelakten aufgehoben worden sind?! Ich zweifel ja ein bisschen dran, da ja Weißensee zu Ostberlin gehört hat und da ja alle Unterlagen vorschriftsmäßig vernichtet worden sind (Es gab ja nicht mal eine Sammelakte zu meiner Geburt - obwohl da einiges hätte drin sein müssen).
                          Ich könnte ja mal ganz lieb beim Standesamt nachfragen, ob die noch die Sammelakten haben.
                          Aber mir kam gerade noch eine andere Idee: Ich könnte ja auch im Standesamt nachfragen, ob auf der Geburtsurkunde meiner Urgroßtante ein Randvermerk existiert zu ihrem Tod. Dazu möchte ich mal kurz eure Meinung haben: Werden sie mir die Info geben (dürfen)? Ich bin ja nicht geradlinig mit ihr verwandt und sie haben ja, nach dem Randvermerk auf der Heiratsurkunde meiner Urgroßtante auch zwei Kinder gehabt.

                          Für eure Meinungen bin ich dankbar!
                          Einen schönen Abend und
                          liebe Grüße
                          Franz
                          Suche: Gaszak (Pogorzela, Jezewo, Koszkowo, Berlin-Weißensee), Sieja (Zimnowoda, Gloginin, Borzeciczki), Harder und Reimann (Danziger Niederung), Jonach, Vormelcher, Springer und Schmock (Oberbarnim), Bartczak und Skrzynkówna (Kr. Krotoschin), Matyaszczyk, Bittner und Niestrawska (Gostyn, Ostrów, Pogrzybów), Ritter, Kühnert, Scherler, Richter (Berlin), Marquardt (Kolberg), Baganz und Kieckbusch (Seelow u.U.), Leissner (Großraum Tachau; Tissa), Ritter, Hentschel und Kuehnert (Kreis Wohlau i.S.)

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                          • Rieke
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.02.2012
                            • 1300

                            #28
                            Hallo Franz,

                            Ich wuerde nicht sofort die Flinte ins Korn schmeissen wegen der Auskunft. Ich bin auch ueber drei Ecken zu meinen Grundbuchakten von 1890 gekommen. Die erste Auskunft war "Nix mehr da", dann hab ich mich an ein anderes Amt gewandt, die mir gesagt haben, ich sollte mich ans erste wenden (Prima!), die Akten muessten dort sein. Hab die Lage nochmal geschildert, und dann hat sich die nette Sachbearbeiterin selber darum gekuemmert und das erste Amt angeschrieben! Die Akten gab es noch und eine liebe Helferin hier vom Forum konnte sie fuer mich fotogrqfieren.

                            Weisst Du denn, ob die Kinder von der Grosstante Nachkommen hatten und wenn ja, hast Du Kontakt zu ihnen? Sie waeren ja die direkten Nachkommen und koennten Dir vielleicht helfen?

                            Viel Glueck!

                            Liebe Gruesse,
                            Rieke
                            Meine Spitzenahnen....
                            waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

                            Kommentar

                            • Asphaltblume
                              Erfahrener Benutzer
                              • 04.09.2012
                              • 1501

                              #29
                              Zitat von FranzLeissner Beitrag anzeigen
                              Werden sie mir die Info geben (dürfen)? Ich bin ja nicht geradlinig mit ihr verwandt und sie haben ja, nach dem Randvermerk auf der Heiratsurkunde meiner Urgroßtante auch zwei Kinder gehabt.
                              Wenn deine Urgroßtante vor mehr als 110 Jahren geboren wurde, darf jeder ihren Geburtseintrag einsehen, unabhängig von der Existenz lebender direkter Nachfahren.
                              Ansonsten kann man manchmal Standesbeamte überreden, gerade wenn man nachweist, dass derjenige schon mindestens 30 Jahre tot ist. Manchmal geben sie einem auch zu einzelnen Punkten Auskunft, verweigern aber eine Kopie.
                              Gruß Asphaltblume

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                              • FranzLeissner
                                Erfahrener Benutzer
                                • 08.08.2011
                                • 198

                                #30
                                Hallo in die Runde,
                                ich weiß nicht viel von meiner Urgroßtante. Nur vom Hörensagen, dass sie eventuell euthanisiert worden sein könnte, habe ihr Geburtsdatum (1911) und ihre Heiratsurkunde (1932). Eben dieses Geburtsdatum ist das aktuelle Problem, die 110 Jahre sind noch nicht um und ihren Tod kann ich nicht nachweisen. Das könnte das Standesamt nur selber, wenn auf dem Geburtseintrag ein Randvermerk zum Tod zu finden ist.
                                Nicht einmal eine Adresse habe ich finden können. (In der Heiratsurkunde sind beide wohnhaft bei ihren Eltern, danach sind sie auch nicht als Ehegatten in den Adressbüchern zu finden).Ob ihre gemeinsamen Kinder Nachfahren haben, weiß ich nicht.
                                Hm, es sind wirklich nur dürftige Infos, die ich habe.

                                Liebe Grüße
                                Franz
                                Zuletzt geändert von FranzLeissner; 05.02.2014, 12:23. Grund: Ergänzung
                                Suche: Gaszak (Pogorzela, Jezewo, Koszkowo, Berlin-Weißensee), Sieja (Zimnowoda, Gloginin, Borzeciczki), Harder und Reimann (Danziger Niederung), Jonach, Vormelcher, Springer und Schmock (Oberbarnim), Bartczak und Skrzynkówna (Kr. Krotoschin), Matyaszczyk, Bittner und Niestrawska (Gostyn, Ostrów, Pogrzybów), Ritter, Kühnert, Scherler, Richter (Berlin), Marquardt (Kolberg), Baganz und Kieckbusch (Seelow u.U.), Leissner (Großraum Tachau; Tissa), Ritter, Hentschel und Kuehnert (Kreis Wohlau i.S.)

                                Kommentar

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