Wo verstecken sich diese Diamantenen?

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  • Rieke
    Erfahrener Benutzer
    • 13.02.2012
    • 1300

    Wo verstecken sich diese Diamantenen?

    Hallo liebe Plauderer,

    Weil ich nicht weiss, wo ich dieses Thema ansiedeln soll, frage ich Euch erstmal um Eure Meinung. Ggflls. muesste ich es verschieben ins Posen Forum.

    Ich stehe vor einem Raetsel und moechte Euch fragen , ob sich mit den nachfolgenden Angaben ueberhaupt eine intensive Suche in Tirschtiegel (Kreis Meseritz, Posen) lohnen wuerde.

    In der “Volks= und Schuetzen=Zeitung” Nr. 32, Mittwoch den 14. Maerz 1866, habe ich folgende Mitteilung gefunden:

    “In dem Staedtchen Tirschtiegel in Schlesien wurde
    am 1. Maerz ein seltenes Fest gefeiert. Der Buchbinder=
    meister Glogauer, 96 Jahre alt, feierte mit seiner Ehe=
    frau, die das 93. Lebensjahr erreicht hat, die d i a m a n t e n e
    Hochzeit. Da die beiden Leute ohne Vermoegen sind, so
    hat man ihnen 600 Thaler, die gesammelt wurden, als
    praktische Festgabe veehrt. Der aelteste Sohn des Buch=
    binders ist 72 Jahre alt, der juengste 42 Jahre alt, also beide
    keine Kinder mehr.”

    In dieser Notiz stecken einige genealogisch interessante Informationen, sofern ich von der Richtigkeit dieser Angaben ausgehe.
    · Ich kann die Geburtsjahre der vier Personen auf +/- 1 Jahr errechnen,
    · ich habe das Jahr der Heirat,
    · ich hab einen Ort, der allerdings hier in Schlesien angesiedelt sein soll,
    · ich hab Anhaltspunkte ueber ihren Besitzstand und den Beruf,
    · ich kann wohl davon ausgehen, dass in den dreissig Jahren, die zwischen dem aeltesten und dem juengsten Sohn liegen, noch einige Kinder geboren wurden.

    Da ich nun in meiner Suche nach dem FN Glogauer immer wieder feststgestellt habe, dass es sich urspruenglich um einen vornehmlich juedischen [Herkunfts]namen handelt, halte ich es fuer unwahrscheinlich, dass ich in den KB fuer Tirschtiegel fuendig werden koennte, es sei denn, die Familie ist zu einem frueheren Zeitpunkt konvertiert. (Meine Glogauer waren mindestens schon 1840 katholisch und sind dann Ende des Jahrhunderts evangelisch geworden)

    Waeren in einem solchen Fall Eintraege zu Erwachsenentaufen zu finden? Mir ist so etwas schon in Kirchenbuechern aus Maehren begegnet, aber das waren nur Zufallsfunde, denn die Neugetauften hatten bis dahin keinen Bezug zu der Gegend/Pfarre.

    Sollte ich ueberhaupt so einer Notiz in einer sicherlich nicht amtlichen, sondern eher Unterhaltungs-Zeitung Glauben schenken?

    Bevor ich mich wieder, wie schon oft, auf eine Ahnenreise ins Ungewisse begebe und mich hoffnungslos verirre und verfranse, weil ich von gaenzlich falschen Voraussetzungen ausgegangen bin, wollte ich Euch fragen, ob Ihr mir mal einen kleinen Schubs in die richtige Richtung geben koenntet.

    Schonmal fuers Gedankenmachen und liebe Gruesse,
    Rieke
    Meine Spitzenahnen....
    waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.
  • Joanna

    #2
    Hallo Rieke,

    ich habe erst einmal zwei Fragen, bevor ich etwas zur Recherche sagen möchte.

    1. Woher die Sicherheit, das der Nme Glogauer jüdischen Ursprungs ist? Schließlich gibt es einen Ort Glogau (heute Głogów ) in Schlesien.

    2. Welche Informationen hast Du denn schon, dass es sich bei diesem Ehepaar um Ahnen von Dir handeln kann?

    Gruß Joanna

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    • Rieke
      Erfahrener Benutzer
      • 13.02.2012
      • 1300

      #3
      Hallo Joanna,

      Danke fuer den Schubs.

      Zu 1 - eins von vielen Indizien ist eine Namenssuche im Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 des Bundesarchivs.

      Zu 2 - ehrlich gesagt, keine aber das ist ja auch der Grund, warum ich eigentlich gerne naeheres ueber diese Diamantenen herausfinden moechte, denn eins von ihren (wohl mehr als) 2 Kindern koennte vom Alter her der Vater eines mir bekannten Vorfahren sein.

      Ich mache sozusagen eine Rasterfahndung

      Die Frage ist nur, ob ich dabei ein weiteres Mal *aus*raste statt endlich in die richtige Linie *ein*zurasten

      Was denkst Du, sollte ich diese Meldung ueberhaupt Ernst nehmen, wo nicht mal die Region stimmt? (Wobei mir gerade wegen der Stadt Glogau Schlesien eher zusagen wuerde als Posen)

      Zeitungsenten gab es schon immer

      Liebe Gruesse,
      Rieke
      Meine Spitzenahnen....
      waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

      Kommentar

      • Joanna

        #4
        Guten Morgen Rieke,

        zu 1. kann ich dann weiter nichts sagen. Nur soviel: meinen Onkel habe ich in einem Dokument der Nazis gefunden, das im Normalfall nur Namen von Polen auswies. Er aber war Deutscher.

        Zu 2. Das ist doch keine Zeitungsente, sondern eine Information über eine Diamantene Hochzeit. Ich würde versuchen, die Kopie des Heiratseintrages zu bekommen und dann entscheiden, ob weitere Recherchen erforderlich sind oder es sich doch nicht um die Ahnen handelt. Da das genaue Datum bekannt ist, kann die Anfrage ja nicht so teuer werden. Und danach hast Du Gewissheit.

        Ich habe hunderte Kopien von KB Einträgen, die nicht zu den meinen gehören. Manchmal kommt man auch nur über das Ausschlussverfahren weiter.

        Wenn Du aber gesicherte Erkenntniss darüber hast, dass keiner Deiner Vorfahren jemals in Tirschtiegel gelebt haben kann, dann wäre eine Anfrage zur Trauung natürlich sinnlos.

        So, nun musst Du Dich entscheiden!

        Gruß Joanna

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        • elwetritsche
          Erfahrener Benutzer
          • 23.03.2013
          • 989

          #5
          Hallo Rieke!

          Leider kann ich Dir auch nicht weiterhelfen, aber ich denke dass Joanna mit dem Tip Dir die Heiratsurkunde zu besorgen richtig liegt.

          Und sollten dann die Daten dann doch nicht in Deine Ahnenlinie reinpassen, kannst Du sie ja immer noch in Zufallsfunde reinstellen.
          Vielleicht kann ja jemand anderes das Diamantpaar gebrauchen.

          Die Frage ist nur, ob ich dabei ein weiteres Mal *aus*raste statt endlich in die richtige Linie *ein*zurasten
          Machs doch so:
          Liebe Grüße
          Elwe

          Mit ihren Feld- (Rheinhessen), Wald- (Westerwald) und Wiesen- (Kreis Groß-Gerau) Ahnen.

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          • Rieke
            Erfahrener Benutzer
            • 13.02.2012
            • 1300

            #6
            in eigener Sache

            Nur ein kleiner Nachtrag, ueber den ich mich irgendwie freue, auch wenn er nicht in meine Vorfahren passt.

            Bei ancestry gefunden.

            Einer der gesuchten Soehne der Diamantenen war der Handelsmann Selig Glogauer, der 1885 in Berlin im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Seine Ehefrau Ernestine Davidson war vor ihm verstorben. Er war in Tirschtiegel als Sohn des Buchbinders (sic!) Moses Glogauer und seiner Ehefrau Caecilie, geb. Behr, geboren.

            Berlin VIII No. 420

            Manche Dinge erledigen sich wirklich allein durch Zeitablauf :-)

            Liebe Gruesse
            Rieke
            Meine Spitzenahnen....
            waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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            • Interrogator
              Erfahrener Benutzer
              • 24.10.2014
              • 2086

              #7
              Erstaunlich: die Mutter war schon 51 J. alt, als das letzte Kind geboren wurde
              Gruß
              Michael

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              • Brigitte Bernstein
                Erfahrener Benutzer
                • 02.08.2010
                • 615

                #8
                Hallo Rieke!
                Ich würde Dir den gleichen Rat wie Johanna und Interrogator geben. Versuche erst mal an die Heiratsmatrikel zu kommen. Dann kannst Du ja weiter sehen. Das eine mit 51 Jahren Mutter wird ist doch sehr unwahrscheinlich. Bis 46 Jahren habe ich auch in meinem Stammbaum Frauen die noch Kinder zur Welt brachten, dass waren aber bis auf eine Ausnahme Todgeburten oder Kinder die gleich nach der Geburt verstarben.
                Schöne Grüße Brigitte
                Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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                • Rieke
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.02.2012
                  • 1300

                  #9
                  Hallo Brigitte,

                  Danke fuer den Rat, aber ich weiss ja nun, dass ich in dieser Richtung nicht mehr suchen muss. Meine Glogauer waren katholisch.

                  Wenn ich noch lange genug dabei bin, stosse ich vielleicht auf weitere Daten, die online gestellt werden.

                  Die Suche in Tirschtiegel schiebe ich jedenfalls erstmal ganz nach unten :-)

                  Liebe Gruesse
                  Rieke
                  Meine Spitzenahnen....
                  waren arm aber reinlich. Ihr Motto? Lieber leere Taschen als volle Hosen.

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