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  • Ups
    Benutzer
    • 07.01.2010
    • 96

    Doucierer, nicht Dusierer!

    Zitat von ups
    Ich habe aus der Oberpfalz eine Frau, die um 1830 als Dusiererstochter bezeichnet wird. Weiss jemand vielleicht, was der Vater, ein Dusierer, gemacht hat? Könnte evtl. mit Glasschleifern zu tun haben. Bisher hab ich nichts finden können.
    Zitat von jacq Beitrag anzeigen
    Hallo Ups,

    ich tippe mal auf:
    Dusier -> Alp (Alm), Bergweide -> Alpenwirtschaft / Sennerei

    Lexikoneintrag zu »Dusier«. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 312.



    Grüße,
    jacq
    Lieben Dank für Deine Idee, jacq.

    Ich bin gerade durch Zufall auf eine Seite gestossen, die erklärt, was ein "Dusierer" beruflich gemacht hat. Mit Almen oder Bergweisen hat es nichts zu tun. Der Schreiber in meinen Unterlagen hat nach Gehör geschrieben.

    Die richtige Schreibweise lautet Doucierer. Drauf gestossen bin ich in einer Beschreibung über die Glasschleiferei in der Oberpfalz.
    Doucierer werden mit Schleifern, Polierern und sogenannten Sandbuben zusammen genannt. Doucierer sind, wie dort zu lesen, spezielle Glasschleifer, sogenannte Klarschleifer oder Glattschleifer.

    Die Infos dazu, und viele weitere, habe ich hier gefunden, sicher sehr interessant für alle, die Glasmacher, Glasschleifer usw. erforschen:


    (Fürther Geschichtsblätter (FGB), Jahrgang 2006/1)

    Zu den Doucierern steht was auf S. 18.
    Liebe Grüße, Ups

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    • mq73
      Erfahrener Benutzer
      • 03.11.2011
      • 252

      Hallo,

      mein bislang lustigster Berufsfund war ein
      "k.k. Hasenbalghaarschneider"

      Hab bisher nichts darüber gefunden. Vermute, der Herr putzte Stolas o.ä. aus Hasenfell zurecht, was meint ihr?

      lG
      Andreas

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      • alpenbiber
        Benutzer
        • 09.10.2012
        • 60

        Ich hätte einen Kiener zu bieten, hätte von euch jemand im Tausch die Erkärung, was das sein könnte?
        Das Internet war mir bislang leider noch nicht hilfreich, da es sehr viele Leute gibt, die diesen Beruf als Namen tragen.

        Ach ja, der betreffende Verwandte kommt aus Südtirol, zu Beginn des 19. Jhds.
        Forsche nach den Namen: Gröschel, Stiehl, Peintner, Gius

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        • Halbblut
          Erfahrener Benutzer
          • 18.11.2012
          • 149

          Hallo,

          ich kann einen Städtischen Schlachthausreservewärter um 1900 anbieten. So ungefähr kann ich mir zwar was drunter vorstellen, aber für was er nun genau zuständig war??

          LG Halbblut
          Herzliche Grüße
          Halbblut

          Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche.

          POM-Neustettin: Barz, Maske, Gaudian OSTPR-Johannisburg: Soppa, Waga, Szesny NS-Kehdingen: Raap; v. Rönn; Diercks WESTF-Minden: Schaub, Roehring SA-Zeitz: Grunert, Boeger Kaiserslautern: Hahn, Maurer WÜRTT-Ostalbkreis: Heinrich, Rahm Schwarzwald: Müller, Aldinger München: Noll, Hütt, Babl, Strohmaier Deggendorf: Dangl, Krampfl FRIAUL-Udine: Colautti, Zanelli, Contarini

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          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1500

            Zitat von alpenbiber Beitrag anzeigen
            Ich hätte einen Kiener zu bieten, hätte von euch jemand im Tausch die Erkärung, was das sein könnte?
            Das Internet war mir bislang leider noch nicht hilfreich, da es sehr viele Leute gibt, die diesen Beruf als Namen tragen.

            Ach ja, der betreffende Verwandte kommt aus Südtirol, zu Beginn des 19. Jhds.
            Ich tippe auf jemanden, der Kien, also Kiefernharz, gewann. Das wurde früher zu verschiedenen Zwecken verwendet und weiterverarbeitet, unter anderem zur Gewinnung von Terpentin und Pech.
            Gruß Asphaltblume

            Kommentar

            • viktor
              Erfahrener Benutzer
              • 17.01.2007
              • 1187

              Ich tippe auf jemanden, der Kien, also Kiefernharz, gewann
              Hießen die nicht Pichler?

              Kommentar

              • Cardamom
                Erfahrener Benutzer
                • 15.07.2009
                • 2027

                Zitat von alpenbiber Beitrag anzeigen
                Ich hätte einen Kiener zu bieten

                Ich glaube, daß der Kiener die Kienspäne hergstellt bzw. verkauft hat.

                liebe Grüße
                Cornelia

                Kommentar

                • Laurin
                  Moderator
                  • 30.07.2007
                  • 5663

                  Kiener

                  Zitat von alpenbiber Beitrag anzeigen
                  Ach ja, der betreffende Verwandte kommt aus Südtirol, zu Beginn des 19. Jhds.
                  Da ist schon viel Richtiges rübergekommen.

                  Ergänzend noch Zitate
                  Adelung (auch so bei Krünitz)

                  Der Kiener, ... im Bergbaue einiger Gegenden, z. B. in Tyrol, ein Kohlenbrenner oder Holzknecht, welcher Kien zum Behuf der Schmelzhütten liefert.
                  In einem Latein. Bergvertrage von 1185 in Spergs Tyrol. Bergwerksgesch. schon.
                  Kener.

                  Der
                  Kien, ... das mit Harz gesättigte Holz der Kiefer, welches sehr leicht und hell brennet, und daher so wohl zum Leuchten als zum Anmachen des
                  Feuers gebraucht wird. Die Kiefer hat allein Kien.
                  Freundliche Grüße
                  Laurin

                  Kommentar

                  • sucher59
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.09.2011
                    • 1248

                    Hallo alpenbiber und alle anderen Rater

                    zu Kiener hätte ich aus dem Krünitz folgendes, das auch zu Tirol passt:




                    @ Hallo viktor

                    Ein Pichler denke ich wird einer sein, der auf einer Anhöhe oder einem Hügel wohnte. Pichl = Hügel,


                    LG sucher59

                    Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig,bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern. (Konfuzius)

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                    Kommentar

                    • sucher59
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.09.2011
                      • 1248

                      Hallo Laurin

                      sorry, da warst du schneller


                      LG sucher59

                      Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig,bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern. (Konfuzius)

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                      • Asphaltblume
                        Erfahrener Benutzer
                        • 04.09.2012
                        • 1500

                        Außerdem muss man berücksichtigen, dass es regional sehr unterschiedliche Bezeichnungen für ein und dieselbe Sache gibt und gab. Die Dialekte waren früher ja noch wesentlich ausgeprägter als heute.
                        Gruß Asphaltblume

                        Kommentar

                        • mumof2
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.01.2008
                          • 1347

                          Hallo,

                          an heute nicht mehr üblichen Berufen hätte ich folgende illustre Gesellschaft anzubieten:

                          Musicus instrumentalis (um 1740, Thüringen)
                          Ziseleur (um 1840 Berlin)
                          Thor-Accise-Controlleur (auch Berlin um 1820)
                          Chausseegeldeinnehmer (Mecklenburg 1830-1870)
                          Drogenhändler (Berlin 1890) (grins)
                          Equipeurmeister (Spandau um 1870)
                          Figurantin (Berlin 1850)
                          Auscultator (Berlin 1865)
                          Steinzeichner (Berlin 1840)
                          Oberlotterie-Einnehmer (Breslau 1850)
                          Kastellan (Berlin 1850)
                          Münzoffiziant (Berlin 1790)
                          Materialist (Berlin 1835)
                          Hoffourir (Berlin 1820)

                          So, das wars.

                          Gerne nehme ich Mutmaßungen zur genauen Tätigkeit eines Münzoffizianten entgegen, die kenne ich nämlich noch nicht. Es muß mit der Kgl. Münze in Berlin zusammenhängen...

                          Einen schönen ersten Advent,
                          mum of 2
                          Zuletzt geändert von mumof2; 02.12.2012, 22:40.
                          Viele Grüße
                          mum of 2

                          Kommentar

                          • Laurin
                            Moderator
                            • 30.07.2007
                            • 5663

                            Zitat von mumof2 Beitrag anzeigen
                            Gerne nehme ich Mutmaßungen zur genauen Tätigkeit eines Münzoffizianten entgegen, die kenne ich nämlich noch nicht.
                            Es muß mit der Kgl. Münze in Berlin zusammenhängen...
                            Letzteres auch :
                            Münzoffiziant
                            = Beschäftigter / Arbeiter in einer Münzwerkstatt, siehe

                            Und von den anderen aufgezählten Berufen / Tätigkeiten gibt es heute auch noch etliche - vielfach nur "im anderen Gewande", z.B:
                            Thor-Accise-Controlleur --> Parkplatzwächter
                            Chausseegeldeinnehmer --> in D On-Board-Unit (OBU), in A ASFINAG
                            Drogenhändler --> Dealer
                            Zuletzt geändert von Laurin; 03.12.2012, 16:07.
                            Freundliche Grüße
                            Laurin

                            Kommentar

                            • mumof2
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.01.2008
                              • 1347

                              Hallo Gerhard,

                              der "Drogenhändler" ist fast getroffen ;-), nur war es damals im Sinne von Drogeriewaren gedacht. Aber ich habe zunächst auch schallend gelacht, als ich diese Bezeichnung im Offiziellen Adressbuch Berlins fand.
                              Und die Accise Einnehmer an der Accise-Mauer rund um Berlin kassierten Zölle auf die eingeführten Waren aus dem Umland. Ahnenforschung bildet ja ungemein: Erst als dieser Beruf bei meinen Ahnen auftauchte, erfuhr ich, dass Berlin auch schon vor dem "antifasch. Schutzwall" von einer Mauer umgeben war.

                              Doch vielen herzlichen Dank für die Erläuterungen zum Offizianten. Ich hatte vermutet, es sei ein Aufseher, aber der Lexikoneintrag ist ja eindeutig. Da haben sie also auch damals schon aus einer Putzfrau eine Raumpflegerin gemacht... ;-)

                              mum of 2
                              Viele Grüße
                              mum of 2

                              Kommentar

                              • Laurin
                                Moderator
                                • 30.07.2007
                                • 5663

                                Zitat von mumof2 Beitrag anzeigen
                                Und die Accise Einnehmer an der Accise-Mauer rund um Berlin kassierten Zölle auf die eingeführten Waren aus dem Umland. Ahnenforschung bildet ja ungemein: Erst als dieser Beruf bei meinen Ahnen auftauchte, erfuhr ich, dass Berlin auch schon vor dem "antifasch. Schutzwall" von einer Mauer umgeben war.
                                Nur daß die kommunistischen Accise-Einnehmer das "Eintrittsgeld in den real existierenden Sozialismus"
                                für die Außenseite des antifaschistischen Schutzwalles erhoben.
                                Freundliche Grüße
                                Laurin

                                Kommentar

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