Hat man eine Möglichkeit in die Krankenakte eines Vorfahren einzusehen?

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  • Dorothea
    Erfahrener Benutzer
    • 01.03.2008
    • 1415

    #16
    Hallo Alvire,
    nur noch einmal zur Ergänzung: In dem Fall des von mir erwähnten Zeitungsartikels hatten sogar Journalisten Einblick in die Akten. Gerade gestern kam eine neue dieser Regionalzeitungen ins Haus mit einem weiteren Artikel zu diesem Thema. Da hieß es, auch Klaus Kinski wäre in der Bonhoeffer Nervenklinik Patient gewesen und die Witwe hätte nunmehr dagegen protestiert, dass die Journalisten damals im Okt. 2008 Einblick hatten, zu Recht. Ich hatte in meinem Beitrag auch darauf hingewiesen, dass ich auch immer für die Einhaltung des Datenschutzes bin und nur gesagt, wenn es, wie in diesem von mir genannten Fall, Außenstehenden gestattet ist, Einblick zu bekommen, dann sollte es auch Familienangehörigen, wie einem Sohn oder ähnl. gestattet sein. Und ob Einer die Akte nicht versteht oder etwas hineininterpretiert, das ist ja individuell ganz verschieden.
    Dorothea -

    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
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    • Alexander Löw
      Erfahrener Benutzer
      • 23.04.2008
      • 196

      #17
      Zitat von Alvire Beitrag anzeigen
      Das sehe ich nicht so, denn Forscher betrachten Akten neutral und objektiv. Privatpersonen, vor allem Angehörige können sonstwas daraus konstruieren. In der Regel fehlt ihnen auch das medizinische Fachwissen, um eine medizinische Akte vollends zu verstehen. Vergesst nicht, das man nichtmal als Ehefrau auskunft über den Zustand seines gerade in Behandlung befindlichen Ehemannes erlangt, wenn dieser nicht ausdrücklich den Arzt von seiner Schweigeplficht befreit hat. Die einzige Ausnahme bilden Kinder. Da erhalten die Eltern natürlicherweise sofort alle Informationen direkt vor Ort.

      Normalerweise sind medizinische Vorgeschichten, Erkrankungen oder Gebrechen irrelevant für die Familienforschung. Es könnte nur interessant für die Familiengeschichte selbst sein. Selbstverständlich würde ich auch so etwas ganz gerne erfahren, aber ich weiß, das es mich im Grunde nichts angeht und auch nichts anzugehen hat.

      Im übrigen sollte man direkte Patientengeschichten und Euthanasie / Naziverbrechen streng voneinander trennen. Letzteres ist ein sehr trauriges und überdies sehr kompliziertes Thema. Vor allem, welcher Arzt legt Wert darauf so lange Zeit danach, damit noch in Verbindung gebracht werden zu wollen? Keine ahnung ob aus dieser Zeit überhaupt noch welche leben. Aber eine Belästigung der Nachkommen dieser Ärzte kann nicht sicher ausgeschlossen werden. Bedenkt bitte, das viele Deutsche heute noch die Verbrechen seiner Großeltern / Urgroßeltern unfairerweise immer wieder auf ihr Brot geschmiert bekommen. Um alle Betroffenen, die jedoch Unbeteiligt waren, weil noch nichtmal geboren, vor unrechtmäßigen Attacken zu schützen, sollten gerade Akten die auf Euthanasie hindeuten, wirklich nur noch Historikern zugänglich gemacht werden.
      Dass es ärztliche Schweigepflicht gab und gibt ist wohl unumstritten sehr wichtig und ein positiver Bestandteil unseres Staates. Aber im Bezug auf meine Person, der ich ja eigentlich keine wirkliche "Krankenakteneinsicht" wollte, sondern nur eine Kopie des "Lebenslaufes", der in dieser Akte enthalten ist, wundert es mich doch sehr, dass der betreffende Arzt abgelehnt hat, denn im Bezug auf ärztlicher Schweigepflicht lässt sich da wohl schwer argumentieren.

      Das eine Belästigung der Nachkommen in Betracht gezogen wird, finde ich mal absolut irrsinnig, denn die Akten werden ja nicht von "Privatpersonen verwaltet", sondern sind in Archiven untergebracht. Und warum sollte man sich die Arbeit machen, jetzt die Kinder oder die Kindeskinder danach zubefragen, warum der Vorfahr so oder so gehandelt hat. Die wissen wahrscheinlich noch weniger als man selbst.
      Dein Argument, dass welcher Arzt damit noch in Verbindung gebracht werden will, ist in diesem Zusammenhang wohl ein wenig unangebracht. Schließlich sollte sich jeder seinen Taten stellen.
      Es mag sein, dass es immer noch unfairweise Anschuldigungen gibt, aber soll deswegen einfach alles in Vergessenheit geraten?
      Mein Großvater hat selbst erst Jahre später von dem Tod seines Vaters erfahren und nie herausgefunden wo dieser "beerdigt" worden ist.
      Letztlich muss aber auch jeder für sich wissen, was nach seiner Ansicht in die Familieforschung gehört und was nicht.
      Matz - Stolzenburg (Stolec), Zeitz - Glashütte, Georgi - Radeberg, Kaufeldt - Annenwalde, Schulz - Annenwalde, Kunkel - Mehrenthin, Herzfeld - Mehrenthin, Löw - Camberg, Rorbach - Neustadt, Falkenbach - Eisenbach, Schneider - Niederbrechen, Werner - Niederbrechen, Albertus - Thalheim, Köster - Barop, Böckeler - Barop,
      Schulz Tenbusch Fasto Messing Sickman Havers Dörhoff Deltrup - Darfeld,
      Brunke - Astfeld, Becker - Hamm, Plake Hamer - Ibbenbüren

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      • Alexander Löw
        Erfahrener Benutzer
        • 23.04.2008
        • 196

        #18
        Gute Nachrichten. Mittlerweile wird mir Einsicht gewährt, wenn ich die Genehmigung des letzten lebenden Kindes eingeholt habe. Ein wenig Hartnäckigkeit zahlt sich in dieser Hinsicht ab und an aus.
        Matz - Stolzenburg (Stolec), Zeitz - Glashütte, Georgi - Radeberg, Kaufeldt - Annenwalde, Schulz - Annenwalde, Kunkel - Mehrenthin, Herzfeld - Mehrenthin, Löw - Camberg, Rorbach - Neustadt, Falkenbach - Eisenbach, Schneider - Niederbrechen, Werner - Niederbrechen, Albertus - Thalheim, Köster - Barop, Böckeler - Barop,
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        • Edeltraud
          Erfahrener Benutzer
          • 17.02.2010
          • 354

          #19
          Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg.
          Schönen Gruß aus Berlin
          Edeltraud

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