Ehe aufgelöst und trotzdem Witwe

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • NadjaBergling
    Benutzer
    • 23.02.2013
    • 84

    Ehe aufgelöst und trotzdem Witwe

    Hallo,

    Ich grübele schon die ganze Zeit:

    Ich habe eine Verwandte, deren Ehe 1886 aufgelöst wurde. In einem Adressbuch von 1927 taucht sie jedoch als Witwe auf.

    Ich schließe aus, dass sie noch einmal geheiratet hat, da sie immer noch ihren Ehenamen trug.

    Könnt Ihr euch vorstellen, wie das geht?

    Über eure Meinungen würde ich mich freuen

    Grüße Nadja
  • Antonie
    Benutzer
    • 15.10.2012
    • 44

    #2
    Hallo Nadja,

    vielleicht war sie schon Witwe bei der Heirat die aufgelöst wurde !?
    Also gab es eine erste Ehe?Aber das sie Witwe war würde dann in dem Heiratseintrag stehen.

    Gruß von Antonie
    Meine Forschungsgebiete und FN
    Sachsen-Anhalt: Seller, Wulkow, Kühne, Ems, Brecht
    Oberschlesien (Gleiwitz, Tost-Gleiwitz): Rehs, Masson, Kalka
    Westpreußen (Rosenberg): Rehs, Arndt
    Brandenburg (Rathenow, Belzig): Müller, Seller

    Kommentar

    • Juergen
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 6234

      #3
      Hallo Nadja,

      Ich habe einen ähnlichen seltsamen Fall.

      In alten Adressbüchern wird meine Urgroßmutter mit dem Zusatz Witwe, verzeichnet.

      In diesen Jahren, war sie aber definitiv noch nicht verwitwet, sondern geschieden von ihrem Ehemann.

      Wieso, weshalb sie als Witwe in den Adressbüchern geführt wurde, ist mir unklar.

      Die Adressbücher wurden aus amtlichen Quellen erstellt.
      Sie hatte demnach gar keinen Einfluss, auf die Angaben bezüglich Ihrer Person im Adressbuch oder doch?

      Geschieden zu sein, hatte damals einen Makel.
      In Adressbüchern, wird natürlich "geschieden" nie vermerkt.

      In Deinem Fall könnte ich mir vorstellen, dass sie nicht erneut geheiratet hat und trotz der Scheidung als Witwe verzeichnet ist.
      War Ihr Exmann schon verstorben?

      Wird sie auch in den Jahren nach 1886 in den Adressbüchern als Witwe geführt?

      Viele Grüße
      Juergen

      Kommentar

      • NadjaBergling
        Benutzer
        • 23.02.2013
        • 84

        #4
        Hallo Jürgen,

        Vielen Dank für deine Antwort.

        Ich habe leider noch kein Adressbuch aus dem Jahr 1886 gefunden, ich weiß auch nicht genau, wo sie da gelebt hat.

        Aber du könntest Recht haben. Ich nehme fast an, dass niemand von der Scheidung wissen sollte.

        Das kuriose ist ja noch etwas anderes.

        Die besagte Verwandte hieß Auguste Kühne. Sie war eine geborene Rumpf.

        Ihre Mutter war eine geborene Stengel, verwitwete Rumpf und hieß später auch Kühne.

        Da stecke ich allerdings fest. Ich habe noch nichts zu dem Kühne gefunden, den die Mutter dann geheiratet hat. Vielleicht hat Dana irgendwas damit zu tun

        Eine schwierige Sache
        LG

        Nadja

        Kommentar

        • Brigitte Bernstein
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2010
          • 616

          #5
          Hallo Nadja!
          Ich denke auch, dass damals eine Scheidung für eine Frau ein Makel war, in kleineren Orten wo jeder jeden kannte wurde eine Scheidung daher nicht vermerkt. Ich habe bei meiner ganzen Suche in zahlreichen Matrikelbüchern nur eine einzige Scheidung gefunden und da war natürlich die Frau die Schuldige. Was diese angestellt hat stand natürlich nicht dabei. Mit dem Namen Rumpf ist es möglicher Weise wie bei meinen Ahnen. Ich habe manche Namen so oft, dass Personen mit gleichen Namen sogar heiraten durften, weil sie in keiner Weise verwand waren, was die Forschung nicht gerade einfach macht.
          Schöne Grüße Brigitte
          Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

          Kommentar

          • Mechthild

            #6
            Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
            In Adressbüchern, wird natürlich "geschieden" nie vermerkt.
            ... doch, es wurde, zwar nicht immer, aber hier und da findet man Einträge, ich weiß zwar nicht welcher Ort gesucht wird, aber die Forensuche listet einige Adressbücher auf, die geschieden angeben: Suchbegriff geschieden, dann auf Adressbuch und Thema durchsuchen......

            Viel Erfolg!
            Mechthild

            Kommentar

            • NadjaBergling
              Benutzer
              • 23.02.2013
              • 84

              #7
              Ist ja alles sehr interessant Danke

              Kommentar

              • Inge G
                Erfahrener Benutzer
                • 05.12.2012
                • 346

                #8
                Ehe aufgelöst und trotzdem Witwe

                Hallo Nadja,
                vielleicht weiß es ja jemand hier, ob es damals auch schon möglich war, den bestehenden Namen bei einer erneuten Heirat zu behalten, z.B. wegen der Kinder. Das wäre dann auch noch eine Idee.
                Gruß Inge G

                Kommentar

                • Brigitte Bernstein
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.08.2010
                  • 616

                  #9
                  Hallo!
                  Bestehende Namen bei einer erneuten Heirat zu behalten ging glaube ich nur in Verbindung mit Hofnamen. Ich habe es bisher nur in dieser Situation erlebt. Möglich. dass es in einer anderen Gegend anders gehandhabt wurde.
                  Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

                  Kommentar

                  • Asphaltblume
                    Erfahrener Benutzer
                    • 04.09.2012
                    • 1501

                    #10
                    Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                    Die Adressbücher wurden aus amtlichen Quellen erstellt.
                    Sie hatte demnach gar keinen Einfluss, auf die Angaben bezüglich Ihrer Person im Adressbuch oder doch?
                    Ist das so? Ich hab einen Vorfahren, bei dem der Stand bzw. Beruf in den Adressbüchern und in standesamtlichen Einträgen differeriert, und dachte, das läge daran, was er für's Adressbuch selbst angegeben hat. Aber wenn das aus amtlichen Quellen kommt, wüsste ich gern, welche das waren. Und ob ich da auch rankomme...
                    Gruß Asphaltblume

                    Kommentar

                    • Joanna

                      #11
                      Doppelt!

                      Kommentar

                      • Joanna

                        #12
                        Die Angaben im Adressbuch wurden vom Ordnungsamt/Einwohnermeldeamt geliefert.

                        Und die Angaben für das Ordnungsamt hat wiederum der Haushaltsvorstand benannt.

                        Gruß Joanna

                        Kommentar

                        • Melanie_Berlin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 31.12.2007
                          • 1305

                          #13
                          Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                          Hallo Nadja,

                          Ich habe einen ähnlichen seltsamen Fall.

                          In alten Adressbüchern wird meine Urgroßmutter mit dem Zusatz Witwe, verzeichnet.

                          In diesen Jahren, war sie aber definitiv noch nicht verwitwet, sondern geschieden von ihrem Ehemann.

                          Wieso, weshalb sie als Witwe in den Adressbüchern geführt wurde, ist mir unklar.

                          Die Adressbücher wurden aus amtlichen Quellen erstellt.
                          Sie hatte demnach gar keinen Einfluss, auf die Angaben bezüglich Ihrer Person im Adressbuch oder doch?

                          Geschieden zu sein, hatte damals einen Makel.
                          In Adressbüchern, wird natürlich "geschieden" nie vermerkt.

                          In Deinem Fall könnte ich mir vorstellen, dass sie nicht erneut geheiratet hat und trotz der Scheidung als Witwe verzeichnet ist.
                          War Ihr Exmann schon verstorben?

                          Wird sie auch in den Jahren nach 1886 in den Adressbüchern als Witwe geführt?

                          Viele Grüße
                          Juergen

                          Ich hatte genau den gleichen Fall wie du, Jürgen.
                          Bei mir hat es lange gedauert, aber schließlich fand ich die Sterbeurkunde der ersten Frau meines Ururopas, auf der dann endlich der Zusatz "geschieden" stand. Nirgendwo anders konnte ich einen Nachweis darüber finden, weil sie sich selbst als Witwe im Adressbuch eintragen ließ und bei der zweiten Ehe meines Ururopas keine Sammelakte mehr existiert, in der normalerweise die Scheidung erwähnt worden wäre.

                          Geschieden wurden die beiden in den 1880ern. Warum sie sich dann als Witwe bezeichnete? Wahrscheinlich Scham vor dem Getuschel der anderen. Eine Scheidung hatte doch damals einen ganz anderen Stellenwert als heute.
                          Viele Grüße,
                          Melanie

                          Kommentar

                          • Melanie_Berlin
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.12.2007
                            • 1305

                            #14
                            Zitat von Brigitte Bernstein Beitrag anzeigen
                            HIch habe (...) nur eine einzige Scheidung gefunden und da war natürlich die Frau die Schuldige. Was diese angestellt hat stand natürlich nicht dabei.
                            Eigentlich ein ganz simpler Grund. Eine Ehe dient der Reproduktion. Kann eine Frau keine Kinder gebähren, dann ist sie daran Schuld. Weiter hat man damals nicht gedacht.
                            Viele Grüße,
                            Melanie

                            Kommentar

                            • Juergen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2007
                              • 6234

                              #15
                              Sehr interessant Melanie,

                              demnach hat sie beim "Amt" vermeldet sie sei Witwe, obwohl sie nicht verwitwet war,
                              sondern geschieden. Ja wenn dies von Amtswegen durchging.

                              Oder meinst Du sie hat beim Adressbuchverlag gebeten, als Witwe geführt zu werden?

                              Wenn das Amt oder Verlag dies ohne Beleg über den Tod des Ex akzeptierte, wundert mich
                              die etwas, aber scheinbar, war es in meinem Fall so ähnlich.

                              Oder sie gab an über den Verbleib Ihres geschieden Ehemanns nichts zu wissen.
                              Vielleicht zahlte er keine Alimente mehr und war für die geschiedene Frau eben tot.

                              @ Mechthild
                              schön das es Dir vermutlich wieder besser geht. ,-)

                              Stimmt in selten Fällen las ich in Adressbüchern den Begriff sep. für die separiert lebende
                              Frau XYZ. In Berlin habe ich so etwas wie "geschieden" oder "separiert" selbst noch nicht
                              gelesen. Wobei separiert getrennt lebend bedeutet also nicht amtlich geschieden oder?

                              Update schon im Adressbuch Berlin 1844:
                              werden viele sep. separiert lebende Frauen gelistet.
                              --> http://books.google.de/books?id=uwM3...q=sep.&f=false

                              Heißt sep. nun geschieden oder getrennt lebend, letzteres wäre für das Jahr 1844 schon sehr modern, finde ich.

                              Schöne Ostern
                              Juergen
                              Zuletzt geändert von Juergen; 29.03.2013, 23:10.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X