"Hofurkunden" habe ich als Sammelbezeichnung genommen, ich glaube, das ist nicht der offizielle Name.
So etwas gibt es nur für Höfe, die einem Grundherrn gehörten, wo die Bauern also Eigenbehörige waren. Und die Grundherren führten über sämtliche Höfe Buch, laufende Abgaben, Versterb (bei Todesfällen musste an den Grundherrn gezahlt werden) und natürlich die Hofübergaben. Die Übergabe des Hofes an den Erben musste vom Grundherrn genehmigt werden und dazu gab es dann entsprechende Protokolle. In vielen Fällen übernahm ein Sohn mit seiner Heirat den Hof und der alte Bauer bezog das Altenteil. Dann ist in so einer Urkunde auch vermerkt, wer die junge Frau (bzw. Mann, da ja auch die Tochter erben konnte) war und ihre Eltern werden auch genannt. Darüber hinaus erfährt man eventuell weiteres zur Familie, etwa, ob es noch weitere Kinder gibt, was der Erbe bezahlen muss, um den Hof übernehmen zu können (Weinkauf) und vielleicht auch etwas zur wirtschaftlichen Lage, z.B. dass der Hof nach mehrfachen Wechsel durch Todesfälle so runtergekommen war, dass der Preis gesenkt werden musste.
Wenn ein Ehepartner nicht dem Grundherrn eigenbehörig war, wird eventuell ein Freibrief oder ein Wechsel erwähnt, oder ein bislang freier Partner begab sich in die Eigenhörigkeit - gar nicht so selten, wenn es dafür einen Hof gab...
Darüber hinaus enthalten diese Akten meist Unterlagen zum Ertrag des Hofes. Wieviel oder wenig sich in den Akten findet, ist von Fall zu Fall sehr verschieden, aber es sind gewöhnlich Informationen, die die Kirchenbücher ergänzen oder auch vor deren Zeit liegen.
Aber - wie schon erwähnt, solche Hofakten gibt es nur da, wo die Bauern eigenbehörig waren, bei uns im Münsterland der Normalfall. Aber in anderen Gegenden, z.B. im Sauerland, waren die Bauern eher frei und Besitzer ihrer Höfe und daher findet man dann keine solchen Unterlagen.
Was die Lesbarkeit betrifft, so habe ich auch meine Probleme damit. Bislang durfte ich die Sachen fotografieren und konnte dann zu Hause versuchen, das alles zu durchschauen. Mich hinsetzen und abschreiben wie etwa Kirchenbucheinträge könnte ich das nicht, weil manchen Texte richtig lang sind und ich mich im Lesen dieser Schriften noch schwer tue, obwohl diese Urkunden von richtigen Schreibern in sauberer Handschrift geschrieben wurden.
So etwas gibt es nur für Höfe, die einem Grundherrn gehörten, wo die Bauern also Eigenbehörige waren. Und die Grundherren führten über sämtliche Höfe Buch, laufende Abgaben, Versterb (bei Todesfällen musste an den Grundherrn gezahlt werden) und natürlich die Hofübergaben. Die Übergabe des Hofes an den Erben musste vom Grundherrn genehmigt werden und dazu gab es dann entsprechende Protokolle. In vielen Fällen übernahm ein Sohn mit seiner Heirat den Hof und der alte Bauer bezog das Altenteil. Dann ist in so einer Urkunde auch vermerkt, wer die junge Frau (bzw. Mann, da ja auch die Tochter erben konnte) war und ihre Eltern werden auch genannt. Darüber hinaus erfährt man eventuell weiteres zur Familie, etwa, ob es noch weitere Kinder gibt, was der Erbe bezahlen muss, um den Hof übernehmen zu können (Weinkauf) und vielleicht auch etwas zur wirtschaftlichen Lage, z.B. dass der Hof nach mehrfachen Wechsel durch Todesfälle so runtergekommen war, dass der Preis gesenkt werden musste.
Wenn ein Ehepartner nicht dem Grundherrn eigenbehörig war, wird eventuell ein Freibrief oder ein Wechsel erwähnt, oder ein bislang freier Partner begab sich in die Eigenhörigkeit - gar nicht so selten, wenn es dafür einen Hof gab...
Darüber hinaus enthalten diese Akten meist Unterlagen zum Ertrag des Hofes. Wieviel oder wenig sich in den Akten findet, ist von Fall zu Fall sehr verschieden, aber es sind gewöhnlich Informationen, die die Kirchenbücher ergänzen oder auch vor deren Zeit liegen.
Aber - wie schon erwähnt, solche Hofakten gibt es nur da, wo die Bauern eigenbehörig waren, bei uns im Münsterland der Normalfall. Aber in anderen Gegenden, z.B. im Sauerland, waren die Bauern eher frei und Besitzer ihrer Höfe und daher findet man dann keine solchen Unterlagen.
Was die Lesbarkeit betrifft, so habe ich auch meine Probleme damit. Bislang durfte ich die Sachen fotografieren und konnte dann zu Hause versuchen, das alles zu durchschauen. Mich hinsetzen und abschreiben wie etwa Kirchenbucheinträge könnte ich das nicht, weil manchen Texte richtig lang sind und ich mich im Lesen dieser Schriften noch schwer tue, obwohl diese Urkunden von richtigen Schreibern in sauberer Handschrift geschrieben wurden.
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