Ratsherr um 1700 - Alltag?

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  • SSydow
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 422

    Ratsherr um 1700 - Alltag?

    Hallo ihr Mitforscher,

    Seit einiger Zeit beschäftige ich mich schon mit dieser Frage:
    Einer meiner Vorfahren war um das Jahr 1700 bis zu seinem Tod 1740 Ratsherr in Mährisch Neustadt.
    Mich würde interessieren, wie ich mir so einen Alltag als Ratsherr zu dieser Zeit vorstellen kann? Was hatte er so zu tun? Was musste er in der Stadt entscheiden? Hatte er auch noch einen normalen Beruf? Wie war sein Ansehen?
    und kann man sich das in etwa wie einen Stadtrat heutzutage vorstellen?

    Mich würde da eure Meinung und Erfahrung interessieren Vielleicht kennt auch jemand eine Biographie oder gute Quelle?

    Viele Grüße
    Steffen
  • Martin1966
    Erfahrener Benutzer
    • 14.05.2012
    • 271

    #2
    Hallo Steffen,

    die damaligen Ratsherren waren praktisch die Mitarbeiter des Bürgermeisters und ihm somit unterstellt. Sie waren für viele anliegen tätig. Vergleichbar mit den Senatoren von heute. In den Rathäusern kann mann heute noch die alten Ratssäle besichtigen. Wie zum Beispiel in Lübeck. Der wird auch heute noch vom Bürgermeister und seinen Senatoren für Sitzungen genutzt. Also war dein Vorfahre schon eine Persönlichkeit gleich nach dem Bürgermeister. Heutzutage haben die Senatoren spezifische Aufgaben. Etwa Senator für inneres.
    Gruß Martin
    Pommern: Zuch, Flackenheide, Wojenthin, Borntin Kreis Neustettin, Zuchen Kreis Köslin, Groß Tychow Kreis Belgard, Villnow, Gr.Krössin, Rauden, Rackow, Drenow, Klein Voldekow
    Ostpreußen: Friedrichsdorf Kreis Wehlau, Lauterbach Kreis Heiligenbeil, Schönfließ Kreis Rastenburg
    Namen Gumz, Tonn, Loek Lök, Löck, Keske, Teske, Piske, Gaudian, Bahr, Schumacher, Herforth, Wenzel, Knabe, Schneider Kuhn, Berg, Kösling, Lindenau, Dunkel
    http://www.martin-gumz.de
    http://www.ahnensuchen24.de

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    • didirich
      Erfahrener Benutzer
      • 02.12.2011
      • 1372

      #3
      Hallo Steffen
      Auf dem Land war alles ein bischen einfacher. Der Schulheiß (Bürgermeister) rief seine Gemeinderäte aufs Rathaus um Entscheidungen zu treffen. Alle Personen machten diesen Job nebenberuflich.
      In den damaligen Protokollen kann man lesen und schmunzeln :
      z.B:
      top 1. Neuwahl eines Zaun und Thor-Visitators und auch zugleich Haschier zur Abtreibung aller Bettler und Vaganten.
      top 2. der Gänsehirt wurde ermahnt besser auf seine Gänse aufzupassen damit sie nicht in den umliegenden Würzgärten die Pflanzen abfressen.
      top 3. ab sofort müssen für die Aufnahme in das Bürgerrecht 2 Gulden und 4 Kreuzer gezahlt werden. usw.
      Es wurden Streitigkeiten geschlichtet, Strafen verhängt und Steuern eingetrieben usw.
      Gruß aus dem Schwabenland
      didirich

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      • SSydow
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2009
        • 422

        #4
        Danke für eure Antworten.
        So kann ich mir ein bisschen vorstellen, was damals so als Arbeit anfiel. Es ist schon spannend, über was für alltägliche Dinge gerichtet werden musste. Vielleicht finde ich ja in den Grundbüchern noch einige spannende Geschichten.

        Gruß
        Steffen

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