Vagabundus

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  • Ursula
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 1414

    Vagabundus

    Hallo,

    so, nun ist in meiner Ahnenreihe ein Vagabundus aus Schwaben aufgetaucht

    Wenn ich mir diesen Artikel ansehe




    frage ich mich, wie konnte der Mann sesshaft werden und wie konnte er eine Frau aus dem Dorf heiraten?

    Wie schaffte es sein Sohn, das Bürgerrecht zu bekommen?

    Kann man sowas irgendwo nachlesen, wie es den Vagabunden erging, und wie sie es dann doch noch schafften?


    Viele Grüße
    Uschi
  • Marlies

    #2
    RE: Vagabundus

    Original von Ursula
    wie konnte der Mann sesshaft werden und wie konnte er eine Frau aus dem Dorf heiraten?
    Hallo Uschi,

    ich würde es erst mal unter dem Punkt "wo die Liebe hinfällt" sehen (und dann natürlich weitere Nachforschungen betreiben: Welchem Beruf ging er nach der Hochzeit nach? Kam die Ehefrau aus so einem Betrieb? usw)


    Original von Ursula
    Wie schaffte es sein Sohn, das Bürgerrecht zu bekommen?
    Bürgerrecht mußte erkauft werden, wenn also genügend Geld da war, wird sich die Gemeinde kaum geweigert haben, ihn als Bürger aufzunehmen.

    Grüße aus dem sonnigen Niederbayern
    Marlies

    Kommentar

    • Ursula
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 1414

      #3
      RE: Vagabundus

      Original von Marlies ich würde es erst mal unter dem Punkt "wo die Liebe hinfällt" sehen
      Guten Morgen Marlies,

      das stelle ich mir in jener Zeit nicht so einfach vor, schon gar nicht für einen Vagabunden. Konnten sich doch auch die Eingesessenen ihre Partner meist nicht selbst aussuchen.
      Mit Gütern gesegnet war er nicht, lt. OFB war er ein armer Mann.

      Auf die Frau bin ich gespannt, sie trägt einen außergewöhnlichen Namen, ist aber lt. OFB in dem Ort geboren. Auf genauere Info über sie muss ich noch eine Weile warten


      Einen schönen sonnigen Tag wünscht
      Uschi

      Kommentar

      • Irmgard
        Erfahrener Benutzer
        • 18.12.2005
        • 170

        #4
        RE: Vagabundus

        Hallo Ursula,

        er konnte seßhaft sein und trotzdem vagabundierend (herumreisend) sein Gewerbe ausüben, wie heutige Handelsreisende. Dann blieben Frau und Kinder zuhause.
        Eigentlich braucht ein nachgeborener Sohn dann kein Bürgerrecht zu kaufen. Er besitzt es durch Geburt.

        Es sei denn, die Eltern reisten beide und die Geburt erfolgte an anderem Ort und wird nachgemeldet um seßhaft zu sein und weil die Eltern keinen Wohnsitz mehr dort hatten, sondern nur Verwandte. (erfährt man im Gesetzbuch des Ortes [Stadtarchiv])

        Vagabundierende Gewerbe hatten Reisepässe. Manchmal findet man solche im Stadtarchiv. Sie mußten sich bei jedem Grenzübertritt von Ort zu Ort einen Stempel auf dem Amt / beim Schulzen/ Bürgermeister holen, damit der Weg lückenlos nachzuvollziehen war. In einem solchen Pass steht auch, wo er am Reise-Ort wohnte, im Wagen oder bei Wirtsleuten.
        Hatte er keinen solchen Pass und keinen Gewerbeschein, dann erst wurde er zum Vagabunden ohne Rechte.

        Einige Orte erlaubten zwar die Übernachtung, nicht aber die Ausübung des Gewerbes und keinesfalls einen längeren Aufenthalt (oft nur 3 Tage). Da hieß es dann schutzlos ausserhalb zu quartieren.

        Es wird interessant sein zu erfahren, welches Gewerbe er hatte. Wanderhirte, Schuster, Schneider, Kesselflicker oder Schreiber oder Schausteller?

        netten Gruß.. Irmgard

        Kommentar

        • Ursula
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 1414

          #5
          Hallo Irmgard,

          das ist ja sehr interessant zu lesen. Vielen Dank.

          Lt. den Mormonen im I-Net wurden die Kinder alle am gleichen Ort geboren.

          Ich hatte mir das so gedacht, dass der Mann eines schönen Tages ins Dorf "vagabundiert" kam und dort ein Frau bekam. Und das konnte ich mir einfach nicht vorstellen.
          Aber so wie Du es beschreibst, dass er womöglich sesshaft war, allein reiste, und die Frau zuhause war, ist das natürlich was anderes und gut denkbar.

          Vielleicht steht ja im KB was über sein Gewerbe. Den Film muss ich erst noch bestellen.

          Viele Grüße
          Uschi

          Kommentar

          • AlAvo
            • 14.03.2008
            • 6277

            #6
            RE: Vagabundus

            Hallo Ursula,

            dein Beitrag "Vagabundus" aus Schwaben könnte auch von meinen Ahnen handeln.

            Diesen wurden entweder heimatberechtigt oder ihnen wurden Heimatorte zugewiesen. Letztere Zuweisung erfolgte 1834 in Untergrombach/Baden. Ungeachtet dessen, zogen diese Ahnen als Zirkusleute oder Schausteller über das Land. Sie waren ja durch ihren Beruf dazu gezwungen.
            Dieser o. g. Ort tauchte im Verlauf der nachfolgenden zwei Generationen, auch mit zeitlichen Unterbrechungen, ab und an wieder als Geburtsort auf. Dieser Umstand läßt darauf schließen, daß Untergrombach wahrscheinlich die Funktion eines Winterquartieres einnahm. Die meisten Kinder wurden jedoch unterwegs auf der "Reise" geboren.
            Natürlich gab es auch einige wenige dieser Zirkusleute, die in bürgerliche Familien einheirateten. Meist waren es aber weibliche Familienmitglieder, die oft von Großbürgerlichen oder Adeligen (weg)geheiratet wurden. Attraktive Artistinnen waren wohl zu jener Zeit sehr exotisch und anscheinend sehr begehrt.
            Im Falle meiner Altforderen hatte ich das große Glück, auch diese Lebensumstände zu erfahren, da diese ziemlich berühmt waren und dem entsprechend Literatur zur Verfügung steht.

            Sehr interessant wäre, um welche Person es sich in deinem Fall handelt?

            Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner weiteren Suche!


            Gruß
            AlAvo
            War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

            Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

            Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


            Kommentar

            • morse
              Benutzer
              • 02.09.2007
              • 41

              #7
              vagabundus

              Hallo Alle.

              Einige Ahnen waren auch vagabund/vagabundi, da möchte ich euch gerne mal
              mein Leiden erzählen.
              Wenn die Ahnen entlang der Grenze zogen und überall und nirgendwo zuhause waren, dann wird es ziemlich schwierig für den Forscher. Die Kinder wurden entweder in Holland, oder Duitsland geboren.

              Heute ist der Vagabund ja ganz was anderes als früher. Früher war der Vagabund ja meistens unterwegs wegen dem Beruf, und wurden (leider) als Vagabund bezeichnet. Obwohl auch einige dabei waren die tatsächlich Vagabund, und die Lust zum Arbeiten vergangen war!
              Schönen Gruß aus Holland
              Morse.

              Kommentar

              • Ursula
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2007
                • 1414

                #8
                Hallo AlAvo,

                es handelt sich bei mir um die Familie Sartorius aus Schweighausen/Baden.

                Der Vagabundus war Mathäus Sartorius, der mit Catharina Joho verheiratet war.
                Lt. OFB Schweighausen ist sie dort geboren.

                Die beiden lebten dort Mitte 18.Jh.

                Über Catharina Johos Eltern muss ich mir erst den Auszug aus dem OFB schicken lassen.
                Der Name Joho ist schon sehr ungewöhnlich in dieser Gegend.

                Ich habe diese Angaben aus dem OFB. KB-Einträge habe ich noch nicht. Also alles ist noch unbelegt und Sekundär-Info.

                Viele Grüße
                Uschi

                Kommentar

                • AlAvo
                  • 14.03.2008
                  • 6277

                  #9
                  Original von Ursula
                  .....Hallo AlAvo,

                  es handelt sich bei mir um die Familie Sartorius aus Schweighausen/Baden.

                  Der Name Joho ist schon sehr ungewöhnlich in dieser Gegend.

                  Ich habe diese Angaben aus dem OFB. KB-Einträge habe ich noch nicht. Also alles ist noch unbelegt und Sekundär-Info.

                  Viele Grüße
                  Uschi
                  ....

                  Hallo Uschi,

                  vielen Dank für deine Antwort.

                  Die Familie Sartorius ist mir bis dato noch nicht bekannt. Sofern sie Gaukler, Schausteller oder ähnliches waren, könnte ich mich, dein Einverständis vorausgesetzt, gerne schlau machen? Allerdings wäre dies erst morgen Abend möglich.

                  Grüße
                  AlAvo
                  War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                  Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                  Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


                  Kommentar

                  • Ursula
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 1414

                    #10
                    Hallo AlAvo,

                    vielen Dank für Dein Angebot.

                    Aber ich weiß noch nicht, welchem Beruf diese Menschen nachgingen. Sobald ich Informationen habe, und es Gaukler o.ä. wären, würde ich Dein Angebot sehr gerne annehmen.


                    Gute Nacht
                    Uschi

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                    • AlAvo
                      • 14.03.2008
                      • 6277

                      #11
                      Original von Ursula
                      Hallo AlAvo,

                      vielen Dank für Dein Angebot.

                      Aber ich weiß noch nicht, welchem Beruf diese Menschen nachgingen. Sobald ich Informationen habe, und es Gaukler o.ä. wären, würde ich Dein Angebot sehr gerne annehmen.


                      Gute Nacht
                      Uschi

                      Hallo Uschi,

                      danke für deine Antwort.

                      Ich werde mich trotzdem schon mal schlau machen.

                      Hoffe dies ist O.K. für dich?


                      Ebenso eine gute Nacht


                      Gruß
                      AlAvo
                      War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                      Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                      Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


                      Kommentar

                      • Ursula
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2007
                        • 1414

                        #12
                        Hallo AlAvo,

                        das ist o.k., ja. Man kann ja nie wissen

                        Viele Grüße
                        Uschi

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                        • Irmgard
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.12.2005
                          • 170

                          #13
                          Anmerkung:
                          Sartorius heißt Schneider: (Flick)-Schneider sind ein Wandergewerbe, wenn sie keiner Zunft angehören.

                          Joho siehe :
                          Joho (von Bern, ehemals von Schinznach). Wappen Joho, Wappenbeschreibung / Blasonierung: In Blau auf grünem Schildfuss rot bezungter silberner Wolf. Quelle: ...


                          und hier:
                          The Yoho/Joho Family: Genealogy and History. Three Of Four Known Versions of Joho/Yoho Family Crests Name Origin: Switzerland 1395 ...


                          netten Gruß.. Irmgard

                          Kommentar

                          • Ursula
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2007
                            • 1414

                            #14
                            Liebe Irmgard,

                            was Du da alles zutage förderst.
                            Diese Joho-Seite werde ich gründlich studieren. Ich hoffe, die Auszüge aus dem OFB sind auch bald hier.

                            Vielen Dank
                            Uschi

                            Kommentar

                            • Irmgard
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.12.2005
                              • 170

                              #15
                              Liebe Uschi,
                              wenn es hilft, freut es mich!

                              Du wirst dann sicher weiterberichten und ich lese wieder mit

                              Übrigens, wenn er wirklich ein Schneider war, dann reiste er im Winter zu den Bauern und wohnte dort für Tage oder Wochen - manchmal sogar versteckt wegen des Zunftzwangs - , während die Frau daheim blieb.
                              Im Sommer hatten die Bauern keine Zeit für Kleider - es sei denn, ein Fest stand an. Dann bestellte man den Schneider für Änderungen oder Anfertigungen.
                              Im Sommer waren Flickschneider oft auch Flickschuster.

                              schöne Grüße.. Irmgard

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