mehrere Vornamen

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  • Anna_W
    Erfahrener Benutzer
    • 13.08.2012
    • 125

    mehrere Vornamen

    Guten Abend zusammen,

    ich weiß nicht, ob es dazu schon einen Thread gibt/gab, aber ich habe auf die schnelle keinen gefunden.

    Ich war irgendwie der Meinung, dass es früher üblich war, den Kindern mehrere Vornamen zu geben. Täusche ich mich hier? Bzw. zu welchen Zeiten war dies "modern" (erst im 20. Jhdt?)? Gab es hier regionale Unterschiede?
    In adligen Familien haben die Kindern ja meistens mehrere Vornamen, war das dann nur hier üblich und nicht bei der "normalen" Bevölkerung?

    Bei meinen bisherigen Forschungen taucht der Name "Anna Maria" öfters auf, ein paar mal auch ein zweiter Name in Verbindung mit Johann(es), einmal auch bei Franz bzw. Anton.

    Wieso wurden früher Kindern zwei oder mehrere Namen gegeben? Auf den Rufnamen kann man wohl nichts schließen, oder?
    Ich finde es gerade bei den "Anna Marias" immer schwierig, weil die Namen zu früheren Zeiten (und wie man bei mir sieht auch noch heute ;-)) oftmals vertreten waren und dann die Personen teils als Anna, teils als Maria und teils als Anna Maria in den Kirchenbüchern verzeichnet wurden.

    Viele Grüße
    Anna(-Maria) ;-)
  • Dennis2507
    Benutzer
    • 12.12.2011
    • 60

    #2
    Hallo, mir fällt auf das besonders im Berliner Raum viele Menschen mit 2-3 Vornamen leben. Meine böhmischen haben allerdings nur 2.

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    • gki
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2012
      • 4866

      #3
      Ja, es gab definitiv regionale Unterschiede. Meine niederbayerischen und oberösterreichischen Vorfahren hatten fast alle nur einen Vornamen.
      Gruß
      gki

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      • Asphaltblume
        Erfahrener Benutzer
        • 04.09.2012
        • 1500

        #4
        Es war vielfach üblich, den Kindern die Namen von Verwandten beider Eltern mitzugeben, oder auch die Namen der Taufpaten zusätzlich zum gewünschten Rufnamen zu geben.
        Im Adel wurden zeitweilig extra zwei Vornamen gegeben, um deutlichzumachen, dass hier einer nur einen Vornamen hat - der bekam dann nämlich den vorangestellten Namen Eitel (kennen wir auch aus der Wendung "eitel Sonnenschein"). Also etwas Eitel Friedrich oder Eitel Georg = Nur Friedrich bzw. Nur Georg.

        Etliche meiner früheren Vorfahren haben drei bis vier Vornamen, ab der Generation meiner Eltern sind es nur noch zwei.
        Gerade aus der DDR kenne ich viele Leute, die nur einen Vornamen haben und alles darüber seltsam finden.
        Gruß Asphaltblume

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        • Brigitte Bernstein
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2010
          • 590

          #5
          Hallo!
          Ich glaube das mit der Anzahl der Vormanen wurde wirklich sehr verschieden gehandhabt. Meine Familie stammt ja aus dem Sudetenland bzw Böhmen. In der Generation meiner Eltern und Großeltern hatten alle zwei Namen, den eigentlichen Rufnamen und den Namen des Taufpaten. Die älteren Generationen hatten zum Teil drei. Den Rufnamen, den Namen des Patens, und der erste Sohn hatte immer den Namen des Vaters, der zweite den des Großvaters, bei den Töchtern war es ebenso. Die Erste den Namen der Mutter, die Zweite den Namen der Großmutter. Starb der Erstgeborene wurden die Namen nicht selten an den ersten Sohn welcher nach dem Verstorbenen zur Welt kam vergeben.
          Grüße Brigitte
          Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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          • ManHen1951
            Erfahrener Benutzer
            • 25.08.2012
            • 656

            #6
            Hallo,

            mütterlicherseits (Ostbrandenburg) finde ich zwei, meistens drei Vornamen, wobei in einem Vornamen der Onkel bzw. die Tante, Oma oder Opa und auch der Elternteil verewigt wurde und schließlich der eigene Rufname am Schluss,
            väterlicherseits überwiegend zwei Vornamen, wobei der erste häufig vom Vater / der Mutter übernommen ist und der zweite ein "eigener" Rufname ist,
            im Westfälischen, wo ich geboren wurde, ist die Reihenfolge genau andersherum.
            Die Folge:
            während meiner Schulzeit hieß ich mal Herbert, mal Manfred, mal im Zweifelsfall auch Herbert-Manfred ;-) weil kein Klassenlehrer damit zurecht kam.
            BTW:
            mit zwei eigenen Vornamen habe ich dann die Regelmäßigkeit der "Georg Paul", "Paul Rudolf", "Rudolf Gerhard" durchbrochen... moderne Zeiten eben...

            Gruss
            Manfred
            FN Hensel, Petzold, Sparsam, Bärthold, Meissner in Schönwalde / Krs. Sorau und Niederlausitz
            FN Kanwischer, Bebel (Böbel), Sippach (Siepach/Siebach), Roch, Sampert, Minzer in Pabianice / Lodz / Tomaszow

            FN Hoffmann, Petzke, Paech, Seifert
            FN Kuschminder, Stobernack, Seiffert
            FN Mattner, Brettschneider
            in Pommerzig / Krs. Crossen a.d.Oder, D-Nettkow, Gross Blumberg, Lang-Heinersdorf

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            • Tops
              Erfahrener Benutzer
              • 27.05.2011
              • 115

              #7
              Zitat von Anna_W Beitrag anzeigen
              Guten Abend zusammen,

              ich weiß nicht, ob es dazu schon einen Thread gibt/gab, aber ich habe auf die schnelle keinen gefunden.

              Ich war irgendwie der Meinung, dass es früher üblich war, den Kindern mehrere Vornamen zu geben. Täusche ich mich hier? Bzw. zu welchen Zeiten war dies "modern" (erst im 20. Jhdt?)? Gab es hier regionale Unterschiede?
              In adligen Familien haben die Kindern ja meistens mehrere Vornamen, war das dann nur hier üblich und nicht bei der "normalen" Bevölkerung?
              Hallo!

              In der Neuzeit hat der Hochadel damit begonnen, mehrere Vornamen zu vergeben. Zeitlich versetzt wurde dieses Verhalten durch die Schichten hindurch von oben nach unten nachgeahmt. Sicherlich gab es hierbei räumliche Unterschiede und Besonderheiten. Auch die Konfession kann eine Rolle gespielt haben.

              Eine weitere Erkläung kann sein, dass ein bestimmter Name weitergegeben werden sollte – die Kindersterblichkeit war bis weit ins 19. Jahrhundert hoch – so dass zB. bei mehreren Söhnen eben einer Johann Anton, einer Johann Franz, etc. genannt worden ist.

              Bei weiblichen Vornamen gab es bereits früher zwei Formen: Maria Magdalena und Maria Anna. Ersterer bezieht sich auf die Maria von Magdala, zweiterer wurde synomym verwendet mit Marianna, Maria, Marina (oder nur Anna).

              Falls Du Dich näher mit Vornamen beschäftigen möchtest, empfehle ich von Michael Mitterauer das Buch "Ahnen und Heilige".

              lg,
              Christian
              suche nach den FN Tobolka

              ahnenforschung-tobolka.at

              Kommentar

              • Ronny 19
                Erfahrener Benutzer
                • 24.04.2012
                • 170

                #8
                Ich habe eine (eingeheiratete) Frau, geboren 1925, die vier (!) Vornamen inne hatte.
                "Ich habe mal einen Stammbaum machen lassen: Die Wurzeln der Beckenbauers liegen in Franken. Das waren lustige Familien, alles uneheliche Kinder. Wir sind dabei geblieben." - Franz Beckenbauer, dt. Kaiser

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                • Joanna

                  #9
                  Hallo!

                  ab dem Jahre 1750 - 1930 haben die Söhne der Ahnen mütterlichersiets alle 4 Vornamen und die Töchter 3 Vornamen.

                  Allerdings haben die Ahnen väterlicherseits zwischen 1939 - 1780 generell nur einen Vornamen.

                  Gruß Joanna

                  Kommentar

                  • Roswitha
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.10.2009
                    • 507

                    #10
                    Hallo,

                    bei meinen Vorfahren, vor allem im südniedersächsischen Bereich, gab es im 16. und 17. Jahrhundert nur einen Vornamen. Im 19. Jahrhundert waren grundsätzlich mehrere Vornamen üblich, teilweise sogar 4 bis 5 Vornamen.

                    Viele Grüße
                    Roswitha
                    Suche nach Kreutzburg, Kreuzburg, Creutzburg, Creuzburg.

                    Kommentar

                    • Horst3
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.02.2009
                      • 323

                      #11
                      Hallo,

                      in Sachsen-Anhalt, ca. 1840, hatte ich einen amüsanten Fall.
                      Ein Ehepaar hatte 8 Kinder, 7 Söhne und 1 Tochter. Die Tochter war das siebente Kind. Offensichtlich hatten die Eltern auf ein Mädchen "hingearbeitet" und waren nach dessen Geburt so froh, dass sie sieben Vornamen vergaben. Die Brüder mussten alle mit 1 oder 2 Vornamen auskommen.

                      Im Spreewald, wo ich zur Zeit Kirchenbücher durch sehe, haben die Kinder 1795-1825 in der Regel einen bzw. maximal zwei Vornamen. Dort gibt es ein anderes Problem. Über 50 % der Jungen tragen bis ca. 1800 den Vornamen "Gürge" oder "Hans-Gürge" und damit die gleichen Vornamen wie ihre Väter. Dieser Namen wandelt sich danach in der Mehrzahl in "Georg", "Hans-Georg" oder "Johann-Georg". Der Pfarrer wechselte zu dieser Zeit und der Neue sprach offensichtlich eine andere Mundart.

                      MfG

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                      • Melanie_Berlin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 31.12.2007
                        • 1300

                        #12
                        Mir ist aufgefallen, dass Katholiken (in meiner Familie und den dafür durchgesehenen Kirchenbüchern) ein oder selten mal zwei Vornamen hatten und der Rest meiner Sipper (Ev.-Luth.) hatten alle mindestens zwei und maximal vier Vornamen, davon zu großer Wahrscheinlichkeit ein Johann oder eine Johanna.
                        Viele Grüße,
                        Melanie

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                        • mandalana
                          Benutzer
                          • 17.04.2011
                          • 63

                          #13
                          Hallo an alle,
                          in unserer Familie (aus Mecklenburg) gab es immer mindestens 3 Vornamen. Meist als ersten ein Name, den die Eltern ausgesucht hatten, zweiter und dritter Vorname waren die Vornamen der Opas oder bei Mädchen der Omas, bei weiteren Kindern kamen dann die Tanten und Onkel dran. Mein Opa hatte sogar 4 Vornamen: Herbert Wilhelm Heinrich Karl! Ich trage die Schönen Namen: Christiane Luise Elfriede! Die letzten sind die beiden Omas. Ob es dann vielleicht noch Streit gab, welche Oma zuerst genannt wird? Leider gibt es keine Überlieferung, wie die Feier der Taufe endete! ;-)
                          Mit zufriedenen Grüssen

                          mandalana
                          Christiane

                          Kommentar

                          • Silke Schieske
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.11.2009
                            • 4400

                            #14
                            Auch bei mir haben alle evg. getauften wenigstens 3 Vornamen. Meine eine Urururgroßmutter hat sogar sagenhafte 5 Vornamen, wovon einer ihr Rufname, einer der der Oma und einer der Mutter ist. Woher nun die anderen 2 kommen?, jedenfalls haben ihre Geschwister meistens 3 -4 Vornamen.
                            Auf der katholischen Seite haben meine alle 1-3 Vornamen. Wobei mir mein Papa mal erzählt hat, dass nur er und sein ältester Bruder und die eine Schwester 2 Vornamen hatten, für den Rest wäre seinen Eltern wohl keiner mehr eingefallen.

                            LG Silke

                            Wir haben alle was gemeinsam.
                            Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
                            Wir haben alle was gemeinsam.
                            Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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