"Falscher" Taufpate

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  • emma2412
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 457

    "Falscher" Taufpate

    Hallo!

    Ein "Familienfall" geht mir nicht aus den Kopf. Einer meiner Vorfahren (1808-1865) war ein zu seiner Zeit regional bekannter Schriftsteller, Gymnasialprofessor etc. Heute ist er vergessen. Mich fasziniert er natürlich und ich lese alles, was ich von und über ihn finde.

    Eines lässt mir aber keine Ruhe und das ist sein Taufpate.

    Sein Großvater war ein "Wunderheiler" und sehr reicher Bauer auf dem Land. Dessen Sohn durfte schon studieren, musste dann aber kurzfristig den elternlichen Hof übernehmen. Dort wurde auch oben erwähnter Vorfahre geboren. Im Alter von zwei Jahren zogen sie dann aber wieder alle in die Stadt.

    Bei seinem Taufeintrag ist sein Pate ein Bürgersohn vom Ort, in dem der Hof stand.

    In seiner Selbstbiografie und in all den anderen Schriften über ihn wird als ein Taufpate aber ein Adeliger genannt, der damals unweit vom elterlichen Hof gelebt hat. Dieser Adelige war später an der Uni auch sein Lehrer.

    Nun frage ich mich: hat er einfach so geschummelt und niemand hat das jemals überprüft? Oder gibt es vielleicht sowas wie eine "Nach- oder Neutaufe"? Wie könnte ich die "Wahrheit" herausfinden?

    Er war übrigens zeit seines Lebens katholisch und der Taufeintrag ist sicher der Richtige.

    Ich bin gespannt, was ihr dazu meint!
  • Tabatabei
    Erfahrener Benutzer
    • 17.11.2011
    • 453

    #2
    Hallo Emma,

    ich glaube das es in fast jeder Familie irgendeine Legende gibt die sich über lange Zeit hartnäckig gehalten hat. Ich denke eher das es sich eventl. um den Firmpaten handeln könnte denn von einer Nach- oder Neutaufe hab ich jedenfalls noch nie was gehört.

    Lg Taba

    Kommentar

    • Garfield
      Erfahrener Benutzer
      • 18.12.2006
      • 2145

      #3
      Hallo

      Ich würde auch auf den Firmpaten tippen.
      Von der Kommunion gibt es manchmal auch Kirchenbücher, vielleicht findest du mit viel Glück in der Kirche auch Unterlagen zur Firmung?
      Viele Grüsse von Garfield

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      • emma2412
        Erfahrener Benutzer
        • 12.10.2007
        • 457

        #4
        Hallo!

        Danke für eure Antworten.

        Legende ist es ja keine. Dich habe im Original Taufbuch geblättert und eine Kopie von diesem Taufeintrag. Und seine handschriftliche Selbstbiografie liegt im Archiv neben viele, vielen weiteren Unterlagen. Dort schreibt er ja selbst, dass dieser Adelige sein sein Taufpate wäre.

        Firmungsbücher, da kommen 18 Pfarren seiner Heimatstadt in Frage. Da werde ich mich wohl nach und nach durchwurschteln

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        • Isis2
          Erfahrener Benutzer
          • 24.11.2010
          • 274

          #5
          Hallo Emma.
          Beides kann stimmen. Sowohl der Bürgersohn als auch der Adlige können die Taufpaten sein, denn in der Regel hat jedes Kind, zumindest bei den r.kath. Menschen, zwei Taufpaten - oft ist einer davon eine Taufpatin.
          Das der Bürgersohn in der Folge keine weitere Erwähnung mehr findet, kann einfach mit der grösseren Nähe zu dem anderen Taufpaten zusammenhängen.
          Lieben Gruss
          Isis2

          Das Unglück kommt immer aus dem Schweigen


          Ich suche:
          In Frankreich die Nachkommen des Lieutnant Maurice Joly.

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          • emma2412
            Erfahrener Benutzer
            • 12.10.2007
            • 457

            #6
            Hallo Isis2!

            Wenn beide Taufpaten gewesen wären, dann würden ja auch beide im Taufbuch eingetragen sein.

            In meiner Gegend (ich arbeite hier auch einem OFB) haben übrigens über 95 Prozent nur einen Taufpaten. Meist sind es hier die Glasmacher, die zwei Taufpaten hatten (was bei meinem "Fall" aber nicht der Fall ist). Die Anzahl ist wohl auch von der Gegend abhängig.

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            • zimba123
              Erfahrener Benutzer
              • 01.02.2011
              • 735

              #7
              Zitat von emma2412 Beitrag anzeigen
              Dort schreibt er ja selbst, dass dieser Adelige sein sein Taufpate wäre.
              Papier ist geduldig. Irgendeine besondere Beziehung zu diesem Menschen wird es wahrscheinlich gegeben haben, so dass er ihn als "Paten" empfunden oder zugewiesen bekommen hat. Vielleicht hat man ihm auch erzählt, dass es sein Taufpate gewesen sei und er hat es nie anhand des KB überprüft.

              Ich würde auch nach Kommunion- oder Firmpaten suchen.

              Viele Grüße,
              Simone
              Viele Grüße
              Simone

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              • Juanita
                Erfahrener Benutzer
                • 22.03.2011
                • 1431

                #8
                Hallo Isis2,

                vielleicht ist der Adlige ein "Wunschpate". In meiner Familie ist es in der Vergangenheit 2x vorgekommen. Ich selbst hatte auch eine Wunschpatin, einer meiner Söhne ebenfalls.
                Dabei handelt es sich um Bekannte, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht kirchlich eingetragen wurden, aber doch wohl von Herzen gern bei dem Kind "amtl." Pate gewesen wäre. Interessant ist, daß ausgerechnet diese Paten einen sehr engen Kontakt zu ihrem "Patenkind" hatten, mehr als die anderen Paten.

                Juanita

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                • Isis2
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.11.2010
                  • 274

                  #9
                  Hallo Juanita.

                  Ja, Deine Einschätzung ist garnicht so abwegig.
                  Auch bei den Paten gibt es "Falschmeldungen" seitens der eigenen Familie.
                  Ich zum Beispiel glaubte ein Leben lang meine Patentante sei eine Freundin meiner Mutter gewesen. Ich verbrachte als Kind fast alle Sommerferien bei ihr und alle Welt sagte mir, das sei meine Patentante.
                  Erst in diesem Jahr, als ich im Rahmen meiner Ahnenforschung meine Taufbescheinigung in meinem Geburtsort anforderte war ich nicht schlecht erstaunt als da zwei Mitglieder meiner mütterlichen Familie als Taufpaten eingetragen waren.
                  Möglich das Emmas Fall ähnlich gelagert ist, und ihr Ahn, von dem sie oben berichtet, hat einfach keinen Anlass zur Überprüfung der Aussage, sein Taufpate sei ein Adliger gewesen, gesehen.
                  Ich kann Emmas Frage nach dem "Warum" gut nachvollziehen.
                  Stehen wir bei unseren Forschungen doch oft Haareraufend vor solchen Kuriositäten und fragen nach dem Warum.
                  Lieben Gruss
                  Isis2

                  Das Unglück kommt immer aus dem Schweigen


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