Lebenssituationen und Umstände in der Vergangenheit....

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  • Lauer1974
    • Heute

    Lebenssituationen und Umstände in der Vergangenheit....

    mich würde sehr gerne mal interessieren (weiß nicht, ob dies Thema schon mal hier ausführlich gehandhabt wurde), wie die damaligen Lebensverhältnissen eigentlich so gewesen sind.

    Denn ich muss schon sagen, im Gegensatz zu 100 Jahre mindestens zurück, haben wir es doch sehr gut jetzt. Deutschland hat einen wie ich finde guten Sozialstaat, auch wenn man mal arbeitslos ist, ist das Geld ja eigentlich gesichert und die medizinische Versorgung ist ja dann auch sicher gestellt. Gut es gibt heutzutage auch noch welche die auf der Straße leben und obdachlos sind. Davon spreche ich jetzt nicht.

    Im Grunde genommen, versuche ich grad mir Gedanken drüber zu machen und zu rekonstruntieren, wie das Leben seinerzeit evtl. ausgesehen hat. Zudem denke ich das es auch schon massive Unterschiede in den einzelnen Regionen (und jetzt ja Bundesländern) gegeben hat. Aufm Dorfe sah das Leben sicher noch ganz anders aus. Und Strom hatten wir ja auch nicht immer....Ich denke oft bei meinen Recheren zurück, wie das Leben früher so war und vor allen Dingen, wie das mit dem Geld damals war. Wobei ja Frauen sowieso noch eine ganz andere Bedeutung hatten in der damaligen Zeit als heute. Im Moment kenn ich viele Freundinnen in meinen Umfeld die ihre Karriere als vorrangig sehen und nicht gerne dies mit Familie und Herd tauschen möchten. Wäre zu der damaligen Zeit sicher unvorstellbar gewesen.

    Bin schon auf Eure Meinungen gespannt. Wobei das Essen ja auch manchmal schnell gemacht ist. Zack ab in die Mikrowelle rein, Knopf drücken und teilweise nach wenigen Minuten ist es fertig, wo unsere Vorfahren noch richtig gekocht haben, haben wir es doch eigentlich relativ bequem. Computer, Handy, Iphone usw. gab es ja damals auch nicht.

    Gruß Barbara
  • animei
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2007
    • 9322

    #2
    Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
    ...ab in die Mikrowelle rein, Knopf drücken ... Computer, Handy, Iphone usw. gab es ja damals auch nicht.
    Ich weiß jetzt nicht genau, was Du wissen möchtest, eigentlich hast Du ja schon alles richtig erkannt.

    Ich hab übrigens bis heute weder iPhone noch Handy, und kochen tu ich auch nicht in der Mikrowelle - und lebe trotzdem noch! Kaum zu glauben.
    Gruß
    Anita

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    • gudrun
      Erfahrener Benutzer
      • 30.01.2006
      • 3266

      #3
      Hallo Barbara,

      und nicht vergessen, den Haufen Kinder den die Frauen zu versorgen hatten
      und zu erst mal auch auf die Welt bringen mußten.
      Meine Urgroßmutter hatte sehr viel Arbeit auf dem Hof.
      Der Mann war Viehhändler und selten zu Hause.
      Meine Urgroßmutter hatte dazu noch 15 Geburten,
      davon wurden 13 Kinder groß und kräftig.
      Fast jeder Bub durfte etwas lernen und von den Schwestern
      meiner Großmutter waren ein paar Mägde auf irgeneinem Hof,
      etliche lernten Kochen und etliche wurden Näherinnen.
      Ich möchte in dieser Zeit nicht gelebt haben.
      Ich hätte auch wahrscheinlich die erste Geburt nicht überlebt.
      Zu der Zeit hätte auch meine Mutter nicht überlebt, sie wäre bei meiner Geburt verblutet.
      Damals war aber auch der Anspruch noch sehr gering.
      Meine Großmutter erzählte immer, daß es zum Frühstück nur eine
      Milchsuppe (hat sie so genannt) gegeben hat.
      Das war Brot in Milch eingebrockt.
      Abends gab es irgend einen Schmarrn,
      was es zu Mittag gegeben hat, weiß ich nicht mehr.
      Schweinebraten und Knödel oder Dampfnudeln gab es nur am Sonntag.
      Sind wir froh, daß wir hier und heute leben.

      Viele Grüße
      Gudrun

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      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3419

        #4
        Hallo Barbara,

        wenn Dich wirklich interessiert, wie die Menschen früher gelebt haben, kann ich Dir die Werke von Richard van Dülmen empfehlen.

        Grüße aus OWL
        Anja
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

        Kommentar

        • Joanna

          #5
          Hallo Barbara,

          vor 100 Jahren hatten wir ja schon 1912. Da war das Leben schon ganz anders als 1850 oder entsprechend früher. Auch stellt sich natürlich die Frage, wo lebten die Menschen - in der Stadt oder auf dem Lande. So allgemein kann man Deine Frage daher nicht beantworten.

          Aber schau hier einmal:
          Die gewünschte Seite ist unter dieser Adresse nicht erreichbar. Möglicherweise stimmt der Link nicht mehr oder die Seite wurde inzwischen vom Server gelöscht.


          Sehr interessante Berichte, zumal teilweise von Menschen erzählt, die damals schon lebten.

          Viel Spaß Joanna

          Kommentar

          • Ursel
            Benutzer
            • 04.01.2008
            • 51

            #6
            Hallo Barbara,
            ja dies Frage hat sich wohl jeder schon mal gestellt, der sich mit seinen Vorfahren, bzw. mit der Geschichte befasst.
            Welche Zeit meinst du denn genau? Und wo?
            Meinst du die Zeit des zweiten, des ersten Weltkrieges oder um die Jahrhundertwende oder sogar noch viel früher?
            Das ist nicht alles besser war, ist wohl ziemlich klar, es war halt alles ganz anders. Es waren andere Schwerpunkte im Leben. (Das fernsehprogramm oder die neueste CD von XY waren unwichtig. )
            Wenn meine Mutter aus ihrer Kinderzeit erzählt hat (Jahrgang 1917) war das für mich ganz aufregend, da sie noch mit ganz anderen Dingen gespielt haben. Wenn sie mir erzählt hat, dass sie während der Inflationszeit mit Wäschekörben voll Geld los zum Bäcker gingen, war das unvorstellbar. Oder wenn sie berichtete, wie sie ausgebombt wurden in Stuttgart und in ein kleines Dorf evakuiert wurden. Dass sie dort Bucheckern gesammelt haben, um Fett in die Pfanne zu bekommen. Das war beeindruckend und ich hätte nicht mit ihr tauschen mögen.
            Auch die Geschichten, die ich von meinen Großeltern erfahren habe, waren wahrlich nicht rosig.
            Vielleicht solltest du dir von deiner näheren Verwandschaft erst mal über deren Lebensumstände und Erfahrungen berichten lassen. Und dich dann weiter in der Geschichte einarbeiten.
            Auf so eine pauschale Frage ist es auf alle Fälle schwer, dir eine ergiebige Anwort oder Meinung zu geben.
            Grüße Ursel
            PS: Ich koche meine Essen auch immer noch selbst, obwohl ich voll berufstätig bin.

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            • Isis2
              Erfahrener Benutzer
              • 24.11.2010
              • 282

              #7
              Hallo Barbara.
              Ich gehe mal davon aus das Du die Zeit um 1900 meinst, die uns näher ist als das 17te oder 18te Jahrhundert. Und doch sind die normalen Lebensumstände, auch im wohlhabenden Bürgertum, nicht mit unserem heutigen Lebensstandard zu vergleichen.
              Die Literatur hält für alle vergangenen Jahrhunderte ein reiches Angebot bereit, in dem man sich über die Lebensumstände der Menschen und der unterschiedlichsten Stände informieren kann.
              Ich möchte Deine Aufmerksamkeit in dem Zusammenhang einmal auf die Schriftstellerin Clara Viebig lenken und im Besonderen auf ihr Buch "Das Weiberdorf". Es gehört zur naturalistischen Literatur um 1900 und beschreibt ungeschnörkelt das Leben in einem Eifeldorf.
              Nach der Lektüre dieses Buches rückten sich meine eigenen Probleme doch sehr zurecht, und ich danke der Vorsehung, nicht in dieser Zeit und in diese Verhältnisse geboren zu sein.
              Viel Spass beim Lesen.
              Lieben Gruss
              Isis2

              Das Unglück kommt immer aus dem Schweigen


              Ich suche:
              In Frankreich die Nachkommen des Lieutnant Maurice Joly.

              Kommentar

              • Lauer1974

                #8
                Sind ja schon interessante Antworten dabei. Ja ich meinte auch so um 1900 oder etwas früher. Allerdings kann ich sicher sagen, das damals der Familienzusammenhalt sicher mehr von Bedeutung war als heute und man hat ja glaub ich auch schon festgestellt, das immer weniger Kinder geboren sind und wer mehr als 2 Kinder hat wird heute schief angeschaut, was früher aber als völlig normal galt.

                Die Links werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Ja mittlerweile interessiere ich mich nicht nur für Namen, Daten usw. auch um das ganze herum, damit man sich überhaupt ein Bild machen kann und schaue auch mir gerne alte historische Filme im TV an, obwohl ich mal davon ausgehe, das viele fernab der Realiität ist.

                Genau auch die medizinische Versorgung war damals ja nicht so gut und auch mit der Hygiene wird es ja auch nicht so richtig gewesen sein und trotzdem sind ja Menschen doch recht alt geworden oder manche eben früh.

                Anita: Das ist doch nicht schlimm, ich benutze meine Mikrowelle eigentlich auch nicht, koche auch lieber am Herd, auch wenn ich alleine bin und keine große Lust zum Kochen habe, muss schon mal nen Fertiggericht herhalten. Allerdings auf ein Handy möchte ich nicht mehr verzichten, es kann sicher auch für andere manchmal lebensrettend sein. Wobei ich mich dann auch frage, wie haben die Leute damals dann schnell Hilfe geholt? Denke, das sie dann nächsten Nachbarn gerannt sind, aber in dörflichen Gegenden war das ja auch sicher noch schwieriger.

                Gruß Barbara

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                • Katze58
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.02.2009
                  • 340

                  #9
                  Hallöchen!

                  - Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott - , das war wohl das Lebensmotto unserer Ahnen. Es blieb ihnen wohl auch nicht viel anderes übrig.
                  LG - Petra -


                  Das Chaos sei willkommen -
                  die Ordnung hat versagt !

                  Mein toter Punkt: Christopherus Wieners und Eva Catharina Melchers erstmals im Lichtenauer KB (Paderborn) 1760 genannt. Woher stammt das Ehepaar????

                  Kommentar

                  • Avalon
                    Benutzer
                    • 15.11.2011
                    • 27

                    #10
                    Hallo.
                    Zwar etwas spät, aber dennoch will ich auch etwas dazu sagen. Was hat sich eigentlich tatsächlich geändert? Haben wir heute Wohlstand?... Nein, denn fast alle leben heute auf pump und protzen damit auch noch, oder reden sich täglich ihren Wohlstand ein. Leben wir heute gesünder als unsere Vorfahren?... Kaum, denn Chemie auf allen Gebieten ist heute Trumph. Gearbeitet werden mußte immer, um den Lebensunterhalt zu gewährleisten, egal, ob für die Klein- oder Großfamilie. Einst mußte alles mit vollem Körpereinsatz erschaffen und geschafft werden. Und die Menschen blieben dennoch gesund, je nach Erbmasse... wie heute.
                    Heute aber sind sehr viele extrem kranker, die Ursachen dafür dürften hier allen sicher bekannt sein.
                    Stellen wir uns die ehrliche Frage: Würden sich unsere Vorfahren in der heutigen Gesellschaft, in dem heutigen, aufgeblasenen Wohlstand wohlfühlen?
                    Sind heute nicht auch Menschen unter uns, die gern in der Vergangenheit leben würden? Wie sonst soll man sich das plötzlich zunehmende Interesse an alten Bräuchen und Lebensweisen unserer Vorfahren vorstellen.
                    Arm und Reich, Fleiß und Faulheit, Dummheit und Intelligenz gabs schon immer und jeder hat für sich was daraus gemacht. Heute dagegen verläßt sich fast jeder auf den "Wohlfahrtsstaat". Und jeder möchte mehr haben und sein, als der andere. Was für eine Scheinwelt.

                    Gruß, Avalon

                    Kommentar

                    • Krümel42
                      Benutzer
                      • 15.05.2012
                      • 6

                      #11
                      In wiederum 100 Jahren werden die Leute über unsere derzeitige Lebenssituation den Kopf schütteln. Sicherlich ist das Leben heute in vielen Punkten einfacher -praktisch gesehen, z.B. die Waschmaschine- aber ob der Fortschritt in manchen Bereichen wirklich so positiv ist wage ich zu bezweifeln.

                      LG,
                      Krümel
                      Suche besonders aus Polsnitz und Umgebung.
                      Namen: Raupach, Kuschel, Pölkner

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                      • Holy
                        Erfahrener Benutzer
                        • 31.10.2006
                        • 494

                        #12
                        Zitat von gudrun Beitrag anzeigen
                        Sind wir froh, daß wir hier und heute leben.

                        Viele Grüße
                        Gudrun
                        Sicher, ich würde jetzt auch nicht tauschen wollen, aber es ist immer leicht, und auch ein bisschen unfair, in die Vergangenheit zu sehen und "alles besser wissen" zu können.

                        Die Menschen damals wussten von keinen Handys oder Computern etc. und waren auf ihre Weise glücklich. Man kannte nichts anderes und das war in Ordnung. Was werden wohl unsere Nachkommen in 100 Jahren sagen? Wahrscheinlich werden sie sich auch über unsere "primitive" Technik wundern und lachen.

                        Ansonsten gebe ich dem User "Avalon" Recht. "Fortschritt" ist immer relativ.

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                        • Lauer1974

                          #13
                          Was mir diesbezüglich noch auffällt, der Familienzusammenhalt war damals auf jeden Fall stärker als heute. Ich selber bin noch Single (der Richtige noch nicht gefunden - genieße aber auch gerne das Singledasein) und damals lebten ja auch mehrere Generationen unter einem Dach, was heute ja sicher auch noch gemacht wird, aber oftmals gibt es Krach oder Streit. Häufiges Kinderkriegen war ja damals auch Normalfall heute wird man schon schief angeschaut, wenn Kind Nr. 3 unterwegs ist (weiß ich von meiner besten Freundin die jetzt unerwartet das 3. Kind bekommt) und die Verwandtschaft nur die Nase rümpft ... Dabei ist doch eigentlich Familienzuwachs doch sehr schön ...

                          Ich könnte mir ehrlich gesagt nicht so vorstellen, wie die Leute damals gelebt haben. Allerdings war zu den damaligen Zeitpunkt das Problem mit der Hygiene ja auch noch nicht so doll. Heute wird ja schon viel besser drauf geachtet, zumindest denke ich im familiären Umfeld (Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel). Und ich denke nicht unbedingt, dass es seinerzeit so viele Plattenbauten, Hochhäuser oder Mehrfamilienhäuser gab. Ich kenne wenigstens noch meine Nachbarn und wir sprechen noch zusammen, aber es gibt genug in der heutigen Zeit, die ihre Nachbarn gar nicht kennen.

                          Ein Unterschied zwischen damals und früher besteht ja in der Tat und Handys und Computer hm ja was ist das? Die Technik mag ja jetzt immer besser werden, aber was Familie & Co betrifft, sieht es meiner Meinung nach doch immer noch sehr mau aus und die Singlehaushalte steigen demnach ja auch, wozu ich mich ja auch einreihen darf. Mein Urgroßvater hatte noch immerhin 10 Kinder gehabt und mein Großvater nur noch 2. Wobei er allerdings auch früh verstorben ist und meine Oma nicht nochmal geheiratet hatte. Darüber könnte man eigentlich auch stundenlang diskutieren.

                          Gruß Barbara

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                          • Holy
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.10.2006
                            • 494

                            #14
                            Zitat von Lauer1974 Beitrag anzeigen
                            Was mir diesbezüglich noch auffällt, der Familienzusammenhalt war damals auf jeden Fall stärker als heute.
                            Ist natürlich richtig und ein ganz ganz grosses Manko in unserer Gesellschaft. Kein Wunder, dass die Alten immer häufiger in Heime abgeschoben werden, auch wenn sich die Lebensumstände natürlich geändert haben, was man auch sehen muss.

                            Allgemein pflegt man Verwandtschaften heute viel zu selten. Dies ist mittlerweile ein sehr schöner Nebeneffekt, den ich am Anfang meiner Forschungen gar nicht im Kopf hatte. Man lernt Menschen kennen, die eigentlich gar nicht weit verwandt sein müssen, aber die man seit Jahren nicht mehr gesehen hat (wenn überhaupt). Unsere schnellebige Zeit lässt den Familienzusammenhalt dahinschmelzen, der Preis des Fortschritts sozusagen.

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                            • gki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2012
                              • 5037

                              #15
                              Eine interessante Aufstellung von Daten und ihren Quellen:

                              Gruß
                              gki

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