Englisch Weltsprache in der Ahnenforschung?

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    Englisch Weltsprache in der Ahnenforschung?

    Immer wieder begegnen mir "Ahnenforscher", die sich beklagen, dass sie auf ihre englische E-Mail an ein ausländisches Standesamt oder Archiv keine Antwort erhalten.
    "Englisch ist doch Weltsprache !" höre ich dann immer wieder.
    Ist das so ? Meist suchen wir heute in Ländern des ehemaligen Ostblocks. Da ist und war Englisch niemals "Weltsprache". Ich habe viele Jahre als Deutschlehrer im "Osten" gelebt und mich köstlich über "Wessis" amüsiert, die mit Händen und Füssen und mehr oder weniger gutem Englisch auf die Einheimischen losgingen. Am Ende habe ich meist unauffällig im Hintergrund übersetzt. Außer von Studenten und eventuell in der gehobenen Gastronomie würde ich von Niemandem erwarten, dass er Englisch kann. Oder versuchen Sie mal ihr Glück auf Englisch bei einer deutschen Behörde. Eigentlich finde ich den Satz "Englisch ist doch Weltsprache !" ziemlich anmaßend.

    Gruß DL
  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4493

    #2
    Hallo DL,

    Obwohl man in Polen mittlerweile sehr gut deutsch spricht und auch englisch kann, ist letzteres aber nicht zwingend Weltsprache.

    Mein Sohn hatte bis letztes Schuljahr russisch und als das so nicht mehr klappte und ich ihn dafür in ein anderes Fach wechseln lassen wollte wurde mir von der Lehrerin gesagt, dass russisch doch auch eine Art Weltsprache ist. Man könne doch dann auch mal ein russisches Buch lesen. Na super, wer will denn das?
    Zudem muß man auch leider sagen, dass unsere Kinder mit ihrem Schulenglisch nicht weit kommen werden. Wer die Sprache richtig beherschen will, der muß dazu auch ins Ausland gehen.

    Obwohl ich auch sagen muß das wir so vieles mittlerweile verenglischt haben, da wäre es dann doch schon wieder Weltsprache.

    LG Silke

    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
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    Kommentar

    • Ahrweiler
      Erfahrener Benutzer
      • 12.12.2009
      • 1062

      #3
      Hallo zusammen.
      Na ja die englische Sprache ist ja im Flugverkehr die Pflichtsprache für die Piloten und dem Tower aber sonst?Ich war vor 2 Jahren in Sri Lanka(vormals Ceylon).Dort ist angeblich die englische Sprache Pflicht für alle Schüler.Unser Reiseleiter sprach ein englisch da grauenhaft war.Ich selbst habe vor 53 Jahren englisch gelernt in der Schule und dann die Sprache nie mehr gesprochen aber ich kann stolz vermelden das mein englisch besser war als das von dem Reiseleiter.Dabei war aber Sri Lanka sehr sehr lange eine englische Kolonie.
      Liebe Grüße
      Franz Josef

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      • Johannes v.W.
        Erfahrener Benutzer
        • 02.05.2008
        • 1151

        #4
        Hallo Deutschlehrer

        Daß man im ehem. Ostblock kaum Englisch spricht, erklärt sich durch die Geschichte ja eigentlich von selbst Man kommt dort mit Deutsch sogar sehr viel weiter. Auch in manchen anderen Ländern, wie z.B. der Türkei (durch die heimgekehrten Fremdarbeiter), kommt man mit Deutsch oft sehr gut durch.
        Allerdings ist Englisch schon eine Art Weltsprache, da hilft kein Rütteln. Und vielleicht weniger durch die Hegemonie der Amerikaner in der westlichen Hemisphäre, sondern auf Grund des weltumspannenden, ehemaligen Kolonialreichs der Engländer. Dazu kommt, daß der Erwerb einer sprachlichen Basis in Englisch relativ einfach zu bewerkstelligen ist, eben einfacher als die meisten anderen Sprachen vor allem in der Grammatik. Und es ist schon ganz gut, daß man, wenn man irgendwo hinfährt, mit Englisch meistens eine kleine Grundlage der Kommuikation haben kann. Auch wenn da einer manchmal nur radebricht.
        Für uns Europäer und v.a. für die zukünftigen Generationen gilt auf jeden Fall, daß diejenigen, die über Fremdsprachenkenntnisse verfügen, anderen gegenüber einen Startvorteil haben. Und da gehört Englisch sicher dazu. Ich bin auf jeden Fall meinen Eltern dankbar dafür, daß sie da sehr darauf geachtet haben und uns einen Tritt gegeben haben, auch mal ins Ausland zu fahren zum Üben. Und auch der deutsche Schulunterricht legt mit Recht Wert auf Fremdsprachen und einer gewissen Qualität des effektiven Erlernens und Trainings. Wenn ich das hier mit Italien vergleiche, wo die Kinder auch alle z.B. Englisch in der Schule lernen müssen (oder sollten), aber niemandem ein Wort über die Lippen kommt. (Was einiges über die Qualität dieser Schulbildung aussagt...)
        In kleineren europäischen Ländern, wie Holland oder in Skandinavien sprechen die Leute oft ein fast beneidenswert akzentfreies Englisch, was auch damit zusammenhängt, daß dort die Filme (meist aus USA) oft nicht mehr synchronisiert werden, sondern mit nur mit den Untertiteln laufen.

        Viele Grüße
        Johannes

        PS. Übrigens habe ich mir für die Ahnenforschung extra einige Brocken Polnisch beigebracht, selbst und in Abendkursen, sonst wäre ich da schon lang gescheitert.
        Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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        • DeutschLehrer

          #5
          , dass russisch doch auch eine Art Weltsprache ist.
          Zumindest von der Zahl der Menschen, die es verstehen. Ich bedaure, dass meine Enkelin keine Möglichkeit hat Russisch zu lernen.
          Russisch ist nur in weiten Teilen Osteuropas unbeliebt, obwohl es meist verstanden wird.
          Oft hat man in Osteuropa mit Deutsch mehr Erfolg, als mit Englisch. Es wird oft auch als "Weltsprache" anerkannt.

          Gruß DL

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          • mini
            Erfahrener Benutzer
            • 19.12.2008
            • 377

            #6
            Hallo,
            ich denke, es gehört zum "guten Ton" ausländische Archive oder Standesämter in deren Sprache anzuschreiben. Es gibt doch hier im Forum wunderbare Vordrucke für solche Anfragen.
            Ich würde nicht behaupten, dass Englisch unbedingt "Weltsprache" ist.
            Obwohl ich sagen muss, dass in den 90er Jahren im wunderschönen Polen (Danzig, Gdingen uws.) sehr viele junge Leute Englisch gesprochen haben. Manche älteren Menschen dagegen hörten es zu dieser Zeit nicht gerne, wenn man Deutsch sprach. (Wie gesagt, zur Zeit der 90er) Ich bewundere auch immer wieder die Menschen in den skandinavischen Ländern wg. ihrer Fähigkeit so gutes Englisch zu sprechen!
            Und mit Englisch als Weltsprache braucht man den Franzosen ja nun mal gar nicht kommen... Dort spricht man nur Französisch und wenns halt gar nicht anders geht, dann eben ein paar Brocken Englisch (meine bescheidene Erfahrung).
            Schöne Grüße

            mini


            Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

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            • gerhardlang
              Erfahrener Benutzer
              • 17.12.2008
              • 138

              #7
              Hallo mini,
              Deinen Ausführungen möchte ich bei dem Anschreiben beipflichten.

              Zu Frankreich
              Dort wird die eigene Sprache noch geachtet und nicht wie in Deutschland, wo viel "denglisch" gesprochen wird. Meine USA-Gäste brauchten mich immer als Übersetzer, was denn die Deutschen hier und dort meinen. "Handy" ist nur ein kleines Beispiel. Deutschland täte gut daran, die eigene Sprache wieder zu entdecken und nicht englisch klingende Worte zu erfinden.
              Viele Grüße
              Gerhard

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              • Catha-Tina
                Erfahrener Benutzer
                • 14.10.2009
                • 1839

                #8
                Zitat von Silke Schieske Beitrag anzeigen
                Hallo DL,

                Mein Sohn hatte bis letztes Schuljahr russisch und als das so nicht mehr klappte und ich ihn dafür in ein anderes Fach wechseln lassen wollte wurde mir von der Lehrerin gesagt, dass russisch doch auch eine Art Weltsprache ist. Man könne doch dann auch mal ein russisches Buch lesen. Na super, wer will denn das?
                LG Silke
                Ja, warum denn nicht, mal ein Buch in Russisch lesen? Ist doch super, wenn man Dostojewski oder Puschkin in der Originalsprache lesen kann. Andere lesen Harry Potter in Original
                Aber hier ist es wohl einfach oft so, dass kein Interesse für eine Sprache besteht. Wenn man Russisch gern gelernt hat - was ich von mir sagen kann - hat man auch Interesse, es anzuwenden. Zum Glück komme ich noch heute ab und zu dazu, weil ich russische Freunde habe, die ich auch besuche. Es macht einfach Spaß, sich in einer anderen Sprache unterhalten zu können, auch wenn es nicht perfekt ist. Da ist es mir gleich, ob es russisch, englisch oder spanisch ist, was sich auch mal gelernt habe und im Urlaub oft brauche.
                Viele Grüße
                Catha-Tina

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                - die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
                - die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719,
                Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau

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