Konversion (Religion)

[apricitas]

Konnte man eigentlich so ca. 1780 konvertieren?
Ich finde in den evangelischen Kirchenbüchern keine Taufeinträge mehr unter dem Namen Kleukens. In näherer Umgebung gibts allerdings auch noch einige Kleukens, die allerdings katholisch sind.
Könnte es sein, das unser Urahn wegen Heirat den Glauben gewechselt hat ?

[Friedhard Pfeiffer]

Es nahmen hauptsächlich Einheiratende die Religion der Familie an, in die eingeheiratet wurde. Von daher kann es durchaus sein, Eintragungen in den Kirchenbüchern der anderen Konfession zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Friedhard Pfeiffer

[apricitas]

Vielen Dank für die schnelle Antwort !

In meinem Fall wäre es der Ehemann, der eventuell die Konvession geändert hat.
Unsere Familie ist protestantisch, zurückgehend eben bis ca. 1770
Ich habe die Findbücher eingesehen bis 1650 und habe keine Kleukens mehr gefunden.

[Marlies]

Hallo apricitas,

um welche Gegend handelt es sich denn? Viele Bürger mußten den Glauben wechseln, sobald ein neuer Landesherr kam, sie mußten seine Religion annehmen.

Schöne Grüße
Marlies

[Horst3]

Hallo,

im Amtsblatt der Königl.-Regierung zu Merseburg, Jahrgang 1860, St. 310 steht dazu u.a.
"Nach den im Königreich Sachsen geltenden gesetzlichen Bestimmungen sind die Kinder aus gemischten Ehen in der Regel in der Confession des Vaters zu erziehen, wenn nicht ein etwas Anderes bestimmender Vertrag zwischen den Eltern über die religiöse Erziehung ihrer Kinder vereinbart worden ist, welcher jedoch nur dann Gültigkeit hat, wenn er vor dem sechsten Lebensjahr des betreffenden Kindes abgeschlossen worden ist ...
Ingleichen ist der Übertritt von einer Confession der christlichen Religion zur anderen vor Erfüllung des 21. Lebensjahres nicht gestattet."

MfG

[Rolf Stichling]

Ein Beispiel für Übertritte

In die Familienchronik unserer Familie nehme ich folgenden Text auf:

Christian Lawitzky trat in Petschau zum katholischen Glauben über. Die Pfarrmatrikel von 1816 besagt: [1])

"Das unter heutigem Dato den 13.Jänner 1816 Christian Lavitzky, Tuchscherer aus Kampern in Schlesien gebürtig, ehelichter Bürger aus Nr. 205 allhir, ehelicher Sohn des Christoph Lavitzky, Bauer aus Kampern, die evangelisch-protestantische Lehre verlassen, deswegen sich zur allgemein christkatholischen Kirche bekennt und diesengemäß zu leben und zu sterben beschworen hat, welches im Beysein des Herrn P. Adalbert Pichl, Pfarrer allhir, der ihn das Glaubensbekenntnis abgenommen und hinlänglich unterrichtet hat, und der unterstehenden Zeugen geschehen und bestättigt wird.
Pfarrey Petschau, den 13. Jänner 1816
Friedrich Wunderlich, Schönfärber als Zeuge.
Christoph Krause, Handelsmann als Zeuge.
A. Adalbert P i c h l ,
Parochus."


[1]) zitiert nach: Kaufmann, M.; Musik und Musiker; Karlsbader Heimatbücher 4.Band; Karlsbad 1927, Seite 69.

[Juanita]

Auch ich habe einen Kirchenübertritt vom kath zum ev. Glauben vor 1725:

KB Mülverstedt:
"den 30.4.1725 ist Helwig Trenckelbachs Weib an der Wassersucht gestorben u. mit einer Leichenpredigt begraben worden. Sie hatte sich zuvor von der papistischen zur rein Lutherischen Religion bekehret und ist auch in solcher gestorben."
Das Paar wurde bereits 1708 ev. in Mülverstedt getraut.
Toleranter Pfarrer???

Juanita

[apricitas]

Oh, ich hatte mit Antworten nicht mehr gerechnet - Sorry !!!!

Vielen, lieben Dank - dann kümmere ich mich doch mal um die katholischen Kleukens.
Ich hab dann jetzt Geldern, Krefeld und Aldekerk zur Auswahl.