An was erinnert ihr euch aus Kindheitstagen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Erny-Schmidt
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2018
    • 473

    Zitat von Silke Schieske Beitrag anzeigen
    Früher waren wir als Kinder von morgens bis zum Abendbrot draussen. Fernsehen und Gameboy kannten wir gar nicht. Zum anderen hat man jetzt herausgefunden, das ländliche Kinder weniger anfällig sind für Allergien. Tja muss wohl am Sprichwort liegen "Dreck hält warm und drückt nicht"
    Wenn wirklich Pollen, Tierhaare u.a. Naturstoffe Allergieauslöser wären, müssten Dorfkinder viel mehr Probleme haben als städtische Stubenhocker. Oder sind die Stadtkinder schon dermaßen von der Natur entfremdet, dass ihnen deswegen Katzenhaare, Birken- und Haselpollen etc. schaden? Eigentlich wäre weit eher erklärlich, wenn es Allergien gegen Kunststoffe, Farben, Klebstoffe, Lösungsmittel ... gäbe. Davon ist nur vereinzelt zu erfahren, z.B. gegen Nickel.
    Aber was soll's, ich hatte kaum jemals Allergien, obwohl ich eine Leseratte war und nur am Wochenende im Dreck gespielt habe. Wobei die diversen Pickel, um derentwillen wir öfter mal zum Hautarzt mussten, heute evtl. als Allergien diagnostiziert würden. Gegen das stinkende + giftige Zeugs aus Leuna, Buna, Bitterfeld bin ich indes nie immun geworden, ja noch nicht mal gegen Alkohol, den es in den DDR-Kaufhallen immer in großer Auswahl gab.


    Gruß E. Schmidt
    Gruß E. Schmidt.
    WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

    Kommentar

    • Erny-Schmidt
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2018
      • 473

      Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
      nee das Liedchen kenne ich nicht.
      Passt aber schon zur damaligen Versorgungslage in der Dä Dä R.

      Meiner Erinnerung nach wurden HO Läden etwas besser beliefert als
      die Konsum Läden.
      Beim Konsum konnte man Rabatt Marken oder sowas änliches sammeln.
      Ich glaube in Sachsen hat Konsum sogar noch überlebt bis heute oder?
      Dieses kurze Gedicht kursierte so oder ähnlich Anfang der 1970er:
      Keine Kohlen im Keller,
      Keine Kartoffeln auf dem Teller,
      Keine Reisen mehr nach Prag
      JA, so begehen wir den 25. Jahrestag.

      Und das hier hab ich erst lange nach Ende der DDR gefunden:
      Musik Uriah Heep "Lady in Black", 1971:
      Im HO keine Bekannten
      Im Konsum keine Verwandten
      Ausm Westen kein Paket
      Und nun frag mal wies mir geht.

      40 Meter im Quadrat
      nur Minenfeld und Stacheldraht
      jetzt weisste wo ich wohne
      ich wohne in der Zone.

      Ahhhahhhahhha....

      Meiner Erinnerung nach wurde der Konsum besser beliefert als die HO, aber das waren bestenfalls marginale Unterschiede.
      Die Konsum-Genossenschaft gibt es noch, nur die niedlichen kleinen Marken nicht mehr.
      In einem habe ich mich aber gründlich geirrt: Bis 1990 hab ich gedacht, socher Murks wie im Osten wäre im Westen wegen der Konkurrenz unmöglich. Weit gefehlt ... Der Unterschied zwischen "Deutscher Wertarbeit" aus dem Reich und DDR-Produkten war nicht so groß wie der zwischen "Made in GDR" und heutigem Plastikfummel.

      Gruß E. Schmidt.
      Gruß E. Schmidt.
      WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5328

        Immer nur draußen war ich nicht, ich habe auch gern Jugendbücher gelesen und mit Legos gespielt.

        Außerdem wurden Kartoffeln gesetzt, Steine gelesen, Heu, Stroh und Grummet geerntet, etc.


        Ich lebte nah an der Grenze zur DDR, von dort kamen Witze wie:

        Die Kinder sollten in der Schule ein Gedicht aufsagen, ein Junge sagte:

        "Unsre Katz hat Junge, fünfe an der Zahl,
        vier sind Kommunisten, eins ist nicht normal."

        Die Lehrerin freute sich und als der Schulinspektor kam, sollte der Junge das Gedicht erneut aufsagen.

        "Unsre Katz hat Junge, fünfe an der Zahl,
        vier sind in den Westen, eins ist nicht normal."

        "Ja, aber neulich hast Du es doch ganz anders aufgesagt!"

        "Da hatten sie die Augen noch nicht auf."

        Kommentar

        • Juergen
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 6216

          Viel von dem Murks aus Kunststoff ist ja nicht mehr made in germany,
          sondern aus Fernost. Ordentliche haltbare Herrenschuhe, oder
          Sportschuhe gibt es auch kaum noch, jedenfalls sind meine Sohlen
          regelmäßig sehr schnell durchgelaufen.
          Das kann auch an meinen Füssen und Gang liegen.
          Sneaker sind alle made in China, Vietnam ua.
          Aus Kunststoff oder Kunstleder sowie so.
          Ansich auch o.k., wenn denn die Qualität in Ordnung ist.

          Den Spruch kenne ich anders:
          Keine Zähne nichts zu beißen...
          ... scheiß.. .
          Da fragst Du noch wie es mir geht?

          P. S. SWIFTKEY AUTOKORREKTUR SPIELT MIR Streiche auf meinem Smartphone


          Gruss Juergen
          Zuletzt geändert von Juergen; 23.03.2021, 23:14.

          Kommentar

          • Brunoni
            Erfahrener Benutzer
            • 07.04.2012
            • 2238

            Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
            Karnickel und Hühner konnten wir in der Großstadt nicht halten, wir hatten auch keine Laube,

            Hallo Juergen,

            meine Großeltern wohnten auch in der Großstadt.
            Unterm Küchenfenster gab es ein vertieftes Fach mit Belüftung nach draußen.
            Das war wohl früher so ein Aufbewahrungsort für Lebensmittel.
            In diesem Fach war es immer kühl.
            Darin hat mein Großvater im Krieg immer ein Kaninchen gemästet.
            Jeden früh nahm er den angefallenen Mist, ordentlich verpackt, in der Aktentasche
            unterm Arm mit, wenn er auf Arbeit ging.
            Jeden Tag und bei nur einem Kaninchen ist das ja nicht viel Mist.
            Gestunken hätte es nicht und gemerkt hat es auch keiner im Haus.
            Entsorgt hat er den Mist dann bei Bekannten, die ein kleines Gärtchen hatten
            und sich über den Dünger gefreut haben.
            Mir wurde das als Kind nur erzählt, denn diese Großeltern starben Jahre vor meiner Geburt.

            Viele Grüße
            Brunoni

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 5328

              Zitat von Brunoni Beitrag anzeigen
              Entsorgt hat er den Mist dann bei Bekannten, die ein kleines Gärtchen hatten und sich über den Dünger gefreut haben.
              Meine Großeltern hatten einen Nachbarn, der nach Hause ging, wenn er auf's Klo musste. So wichtig war es ihm, die "Ausscheidungen" als Dünger nutzen zu können. War auch vor meiner Zeit.

              Kommentar

              • Sbriglione
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2004
                • 1451

                Ich erinnere mich noch an eine Situation in meiner frühen Kindheit, als ich vermutlich so gerade eben sprechen konnte:

                Mein Vater (gestorben, als ich vier Jahre alt war) hatte damals (vermutlich zu seinem Geburtstag) einen Radiorecorder bekommen, auf dem er gerne auch Kassetten mit Musik aus seiner Heimat gehört und dazu gesungen hat.
                An einem Tag war aber plötzlich ein "Kind" im Radio zu hören - und das fand ich ganz besonders spannend: ein Kind - anscheinend in meinem Alter - im Radio!!!
                Ich fand es dann richtig blöde, dass mein Vater das Radio irgendwann aus gemacht hat und wollte unbedingt, dass mein Vater das "Kind" wieder an macht - und war dann ziemlich erstaunt darüber, dass das "Kind" im Radio (mein Vater hatte sich schließlich erweichen lassen) von seinem Vater ebenfalls wollte, dass er das "Kind" wieder anmachen solle...

                Das ist aber keineswegs die einzige "frühe" Situation, an die ich mich erinnere - da gab es u.a. auch einen Besuch meines italienischen Großvaters, in dessen Rahmen ich meine beiden ersten italienischen Worte ("nonno" und "patate") gelernt habe und einiges mehr.
                Meine allerfrühesten Erinnerungen gehen noch weiter bis in eine Zeit zurück, in der ich vielleicht 2 - 2 1/2 Jahre alt war - wenn nicht sogar noch jünger.
                Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                - rund um den Harz
                - im Thüringer Wald
                - im südlichen Sachsen-Anhalt
                - in Ostwestfalen
                - in der Main-Spessart-Region
                - im Württembergischen Amt Balingen
                - auf Sizilien
                - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

                Kommentar

                • Erny-Schmidt
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.06.2018
                  • 473

                  Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                  Viel von dem Murks aus Kunststoff ist ja nicht mehr made in germany, sondern aus Fernost.
                  Zu Ostzeiten hab ich gedacht, volkseigene Betriebe könnten es sich leisten, lauter Murks zu produzieren, weil sie zum einen keine Konkurrenz hatten und der Mist dennoch gekauft wurde. Im "goldenen Westen", wo es Konkrurrenz gibt, wäre das anders, so glaubte ich damals. Weit gefehlt.
                  Ordentliche haltbare Herrenschuhe, oder
                  Sportschuhe gibt es auch kaum noch, jedenfalls sind meine Sohlen
                  regelmäßig sehr schnell durchgelaufen.
                  Nach kaum 2 mm Plastiksohle kommt bei vielen Schuhen aus Produktion der letzten ca. zehn Jahre etwas zum Vorschein, was wie Altpapier aussieht.
                  Den Spruch kenne ich anders:
                  Keine Zähne nichts zu beißen...
                  ... scheiß.. .
                  Da fragst Du noch wie es mir geht?
                  Da hätte ich noch einen, kurz nach 1980 gehört:
                  Wer reitet so spät bei Nacht und Wind,
                  das ist der Fleischer, der sucht ein Rind.
                  Er findet weder Rind noch Schwein,
                  Das muss der Weg zum Kommunismus sein!

                  Angesichts der zunehmenden Fragwürdigkeit von übermäßigem Fleischverzehr hat der Spruch heute einen völlig neuen Sinn bekommen.
                  Gruß E. Schmidt.
                  WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

                  Kommentar

                  • xbn15847
                    Benutzer
                    • 03.01.2025
                    • 16

                    Uiii... alte Erinnerungen... meine älteste Erinnerung kann ich sogar datieren, ich war zu dem Zeitpunkt knapp 2,5 Jahre alt und die Rauchschwaden vom Heidebrand waren am Himmel sichtbar. Meine Angst zu dem Zeitpunkt war unbeschreiblich. An was ich mich nicht mehr erinnern kann, aber was berichtet wurde: Ich konnte oder wollte danach tagelang nicht schlafen. In dem Feuer starb u.a. auch ein Nachbar bei uns im Haus. Ich habe erst im Erwachsenenalter durch Zufall erfahren warum meine beiden Tanten darüber so glücklich waren.

                    Kommentar

                    • AnNo
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.09.2024
                      • 212

                      Ich kann es immer kaum glauben, wenn Leute (wie z. B. mein Mann) von Kindheitserinnerungen erzählen, in denen sie grade mal 1,5 Jahre alt waren.
                      "Und daran kannst du dich wirklich erinnern? Das hat dir niemand erzählt?" frage ich dann immer. Denn es heißt doch, dass das bewusste Erinnerungsvermögen erst so im 3. Lebensjahr einsetzt, oder nicht?

                      Ich habe sehr wenige konkrete Erinnerungen an meine Kindheit. Bei der allerersten muss ich knapp 3 gewesen sein. Ich stand in unserer schmalen Küche, und mir war ein Ball unter den Küchenschrank gerollt. Gerade als ich ihn wieder hervorholen wollte, stellte sich meine Mutter zwischen mich und den Schrank und fragte mich, ob ich ein Brüderchen haben möchte. Woher sollte ich das wissen? Mich interessierte in dem Moment kein Brüderchen, sondern nur mein Ball.

                      Je älter ich werde, umso schleierhafter wird mir diese "Erinnerung". Hat das wirklich so stattgefunden, oder habe ich mir da etwas zusammenfantasiert. Auf arte (glaub ich) gab's vor kurzem mal eine Doku über unser verzerrtes Erinnerungsvermögen. Denn woher sollte meine Mutter damals wissen, dass es ein Bruder wird? Da gab's doch noch keinen Ultraschall.

                      Viel lieber sind mir da die Aufzeichnungen meiner Eltern im Fotoalbum "Unser Kind". Mit reichlich 2 Jahren:
                      "Mutti war im Kino, A. hatte sie gerufen. Da sie keine Antwort erhielt, stand sie auf, kletterte vom Gitterbettchen übers Nachtschränkchen. Klinkte im Finstern die Türe auf, zupfte das Licht an der Wandlampe an u. legte sich aufs Sofa, deckte sich mit Kissen zu, um weiterzuschlafen."

                      Wenn man bedenkt, dass es heute schon als Verletzung der Sorgfaltspflicht gilt, ein 2-jähriges Kind nachts für Stunden allein zu lassen. Mein Vater studierte damals noch in einer anderen Stadt, der war nur am Wochenende zu Hause. Ich bin später Anfang der 1960er in Halle auch oft allein kilometerweit und über eine Hauptverkehrsstraße in den Kindergarten und von dort nach Hause gegangen. Durfte man schon Anfang der 1980er nicht mehr.

                      LG Angela
                      Zuletzt geändert von AnNo; 03.01.2025, 23:42.

                      Kommentar

                      • Lerchlein
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.10.2018
                        • 2838

                        Ob das nun meine früheste Erinnerung ist? - Ich kann sie leider nicht wirklich datieren. Allerdings muss es recht früh gewesen sein.-

                        Es war an einem wunderschönen, warmen Vormittag und ich erinnere mich an das halbabgedunkelte Zimmer, was gelblich schimmerte. An das Fenster auf kipp und das ich in meinem Gitterbettchen lag. Ob ich aus dem noch nicht selber rauskam oder mich nur nicht meiner Mutter zu widersetzen wagte…? - So lag ich die ganze Zeit da und hörte den Kinder die draußen spielen zu … und wurde innerlich immer vergrätzter und bockiger, bis sie mich dann endlich wieder befreite. Da gibt es noch einen Erinnerungsfetzen, vermutlich ein wenig später, vom ersten gelingen aus diesem blöden Bettchen alleine raus zu kommen! Das scheint wohl ein großartiges Erfolgserlebnis (als Lösung solcher Zwangsbeglückungen) gewesen zu sein.-

                        Allen Erzählungen nach war das aber wohl nicht der erste Kampf mit meiner Mutter… der fand schon in Zeiten des ersten Spinat statt… Wenn sie diese Geschichte erzählte habe ich immer insgeheim gelacht. Vor allen darüber das ihr wohl nie ein kleines Licht aufgegangen ist, warum ein Säugling der zwangsgefüttert wird (3. Reich Säuglings – und Kinderkrankenschwester / Wangen zusammenpressen und rein mit der Nahrung), das Essen sammelt und ihr immer wieder ins Gesicht geprustet hat…
                        Siehe da, auch im hilflosesten Alter kann man sich irgendwie versuchen zu widersetzen....

                        Deswegen bekam ich wohl schon als Kleinkind den Spitznamen Hexe von ihr? - Nach den wiederholten Gutennachtgeschichten von Grimms Märchen hatte diese Kombination dann auch irgendwie einen "gewissen" Erfolg. Mein Vater war von Anfang an meine Bezugsperson, woran mag das wohl gelegen haben? -
                        Zuletzt geändert von Lerchlein; 04.01.2025, 06:58.
                        Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







                        Kommentar

                        Lädt...
                        X