unehelich geborenes Kind, als leiblich vom Vater anerkannt und getauft

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  • Christian Koch
    Benutzer
    • 24.01.2023
    • 77

    #16
    Da hast Du wohl recht, Ed. Anfangs war ich intuitiv sicher, das sie im Kindbett verstarb; im Laufe Eurer Beiträge dann aber nicht mehr.

    Die Mutter zu finden stellt sich wirklich als sehr schwierig dar. Konkret habe ich hierzu rein garnichts. Die Nennung des Gevatters könnte mich vermuten lassen, dass er evtl. der Bruder der leiblichen Mutter war. Bislang konnte ich über Suchmaschinen keinen Hinrich Fingke im Südereleberaum finden, der passen könnte.

    Durch die Tätigkeit des Kindsvater's, Müller, wäre das folgende Romanhafte denkbar : Hans Jochim von Sieden arbeitete bei einem Müller Fingke auf einer Mühle im Süderelberaum und verguckte sich in die Tochter des Müller's. Mit dem Bruder, Heinrich Fingke, war eine Vertrauheit entstanden, die im Patenamt endete. Der Vornamenszusatz Hinrich taucht bei nahezu jedem Von Sieden bis Mitte des 20. Jahrhunderts auf

    Wenn dem so gewesen war, wäre eine Mühle zu suchen, die von einem Müller Fingke betrieben wird. Mühlenbetriebe, insbesondere Windmühlen waren, um 1700, dort sehr dünn gesät. Ich tip eh'. auf Wassermühlen, da die von Sieden im Lauenburgischen und West-Mecklenburg hauptsächlich Wassermühlen betrieben, womit er eine gewisse Expertise hätte vorweisen können.

    Ist aber nur Spekulation, wie so vieles.

    Danke noch mal



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    • Carla1
      Benutzer
      • 23.10.2025
      • 46

      #17
      Guten Morgen,

      da stimme ich Ed ganz zu: Du solltest erstmal nach der Mutter suchen. Wenn sie " im Kindbett" versstorben ist, müsste sie ja im Geburtsort im Sterbebuch zu finden sein.
      Gruß, Carla

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      • Christian Koch
        Benutzer
        • 24.01.2023
        • 77

        #18
        Moin,

        ich hatte seinerzeit im Staatsarchiv das Kirchenbuch Moorburg 1. Quartal 1712 bzgl. passender Sterbeeinträge durchucht, aber nichts gefunden, vielleicht auch übersehen. Nach Namen konnte ich ja nicht suchen, weil ich keinen Namen habe; oder gibt es da noch eine weitere Vorgehensweise.

        Ich bin zwar Weihnachten in Hamburg, hab da aber keine Zeit zur Recherche

        Tschüss erst mal

        Christian

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        • Carla1
          Benutzer
          • 23.10.2025
          • 46

          #19
          Hallo Christian,

          warum suchst du im 1. Quartal , wenn er erst im März getauft wurde?

          Was hast du eigentlich konkret und gesichert?
          Deine Romane sind zwar sehr schön- aber mit hätte, könnte, wäre kommst du nicht weiter- und es könnte auch alles ganz anders gewesen sein..
          Woher weißt du, dass der Vater das Kind " als eheliches" anerkannt hat? Weil es seinen Namen trägt?

          Die Mutter könnte ja auch eine " von Sieden" gewesen sein. Eine (zu) nahe Verwandte gleichen Namens, für deren Heirat es keinen Dispens gegeben hätte. Dabei ging es nicht immer um Blutsverwandtschaft- auch z.B. die Wittwe des Bruders oder sogar dessen Frau wäre eine unmögliche Beziehung gewesen.
          Eine amour fou bei den von Siedens, die- doppelt- verdeckt wurde: Die werdende Mutter hat bei Bekannten/ Verwandten/ ihren Eltern gewohnt bis zur Niederkunft und der Vater hat dort sein Kind legitimiert. In seinem Heimatort musste davon niemand erfahren...

          Wäre doch auch ein Romanstoff?
          Aber- Spaß beiseite- such erstmal die Mutter und / oder verwandtschaftliche Beziehungen der von Siedens nach Moorburg.

          Viel Spaß, Carla



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          • Christian Koch
            Benutzer
            • 24.01.2023
            • 77

            #20
            Dann, das habe ich bislang komplett unberücksichtigt gelassen, es gibt ja noch den sozialgeschichlichen Aspekt der 'Unehrlichkeit'. Bis ins 18. Jahrhundert hinein galt der Beruf des Müller's als unehrlich, nicht im Sinne von betrügerisch aber als ehrlos, wie auch Schäfer, Abdecker und Scharfrichter. Sie mussten bspw. keine Kriegsdienste leisten, da unabkömmlich usw.

            Interessant ist bspw. dieser link

            5. Teil der WELT-Serie über Namenforschung: Kein Beruf war häufiger und keiner außer dem des Bauern so wichtig - Aber warum war der Müller "ehrlos"?


            Da er auch eine Ehrbare Frau nicht so ohne weiteres ehelichen konnte, würde dies eine nicht eingegangene Ehe erklären, ganz einfach weil die Eltern der 'Braut' gegen die Verbindung waren, grade auf dem Land, hinter'm Deich

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            • Christian Koch
              Benutzer
              • 24.01.2023
              • 77

              #21
              hallo Carla,

              das sagt archion, stammt von einer befreundeten Genealogen, der ich vertraue. Ich bleib dran und halte die Runde unterrichtet, soweit möglich. Spurius ist klar ?


              1 von SIEDEN, Hans Joachim, …
              11 von SIEDEN, Peter Heinrich (Hinrich), O-O~ Moorburg 8.4.1712, Pate: Heinrich Fincke,
              archion, Hamburg Harburg, Taufen 1706 – 1746, Bild 45:
              d. 8Ten (Aprilis 1712) Hans Joachim von Sieden Spurius tauffen laßen, Peter Hinrich,
              Gevatter: Heinrich Fingke

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              • Christian Koch
                Benutzer
                • 24.01.2023
                • 77

                #22
                Carla,

                Deine Alternativen haben in der Tat was, könnten man aufgreifen.....

                Ich versuch jetzt wieder Ernsthaftigkeit einkehren zu lassen

                Tschüss

                Christian

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                • Carla1
                  Benutzer
                  • 23.10.2025
                  • 46

                  #23
                  Danke für den link- sehr interessant!

                  Kommentar

                  • Christian Koch
                    Benutzer
                    • 24.01.2023
                    • 77

                    #24
                    so wurde mit Müllern im relativ liberalen Hamburg verfahren, die hatten es noch um 1700 wohl nicht einfach gehabt :

                    ​​​
                    Noch im Jahre 1686 drohten in Hamburg die Reepschläger (Seiler) einem ihrer Meister, der eine Müllerstochter zur Frau nehmen wollte, den Ausschluss aus ihrer Zunft an. Der Meister rief den Rat der Stadt an. Und der erkannte - ganz fortschrittlich - diesen Teil der Zunftsatzung als nicht rechtsverbindlich und ordnete die "Zulassung" der Müllerstochter an.

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