KI in der privaten Ahnenforschung

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  • EmWe
    Erfahrener Benutzer
    • 17.07.2012
    • 371

    #16
    Moin zusammen,

    ich habe mal ChatGPT (kostenfreie Version) ein paar allgemeinere Fragen gestellt, wo z.B. weitere Quellen zu einem Thema zu erwarten wären u. dgl. Die etwas substanzielleren Antworten kannte ich schon - halluziniert hat ChatGPT die paar Mal nicht - ansonsten hat es nur Binsenweisheiten drauf gehabt (wenn man zu Magdeburg forscht, wäre das Stadtarchiv eine gute Möglichkeit, aber es liegt auch einiges im Saatsarchiv...)
    Da jede KI nur mit dem schon vorhandenen Datenberg angelernt wird, den die Ahnenforschergemeinde in den letzten Jahrzehnten seit DOS 4.1, Gopher und den ersten Schwarzen Brettern angehäufelt hat (plus dem allgemeinen "Getratsche"), darf man auch nichts Neues erwarten. Ein Sprachmodell wird nie kreativ denken, es wird nie eigene Fehler machen und Erfahrungen.
    Ich habe mich gegen KI entschieden, da das Suchen, Recherchieren, Irren und die ganze Detektivarbeit für mich mindestens so reizvoll ist, wie das Finden neuer Ahnen. Als ich vor einigen Jahren im Staatsarchiv Rudolstadt nach ca. 10 Jahren den Nachweis fand, dass "mein" Aschersleber Ratsapotheker Tobias Schrecke ebendort geboren wurde, musste ich – trotz Lesesaaletikette – mal kurz aufheulen. Das wäre mir wohl nicht entfleucht, wenn mir die Info von einer KI einfach so zugetragen worden wäre.

    LG, EmWe
    Zuletzt geändert von EmWe; 17.10.2025, 21:42.
    Gesucht werden:
    Germershausen, Marina Christina, * wo? ca. 1666
    Götze, Caspar, Maurer in Geithain, * wo? ca. 1663
    Heinecke, Johann George, in Aschersleben, * wo? ca. 1702
    Lindner, Heinrich, Carabiner in Neuhaldensleben, * wo? ca. 1768
    Liesegang, Gottfried, in Magdeburg, * wo? um 1720, oo (H/T)ermissen
    Schreyer, Johann Balthasar, Hammerschmied in Katzhütte, * wo? ca. 1712
    Wittig, Christian, Blechmeister in Burgkhammer, * wo? ca. 1675

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    • Saarpfälzer
      Benutzer
      • 04.10.2025
      • 44

      #17
      Zitat von EmWe Beitrag anzeigen
      Moin zusammen,

      Ein Sprachmodell wird nie kreativ denken, es wird nie eigene Fehler machen und Erfahrungen.

      LG, EmWe
      Hallo EmWe,

      dem muss ich aus meiner Sicht leider widersprechen. Die KIs machen Fehler und lernen bereits draus, wenn sie sie erkennen oder darauf aufmerksam gemacht werden. Und sie lernen immer schneller und sind auch meiner Meinung nach schon "kreativ" (Es sei denn, man definiert Kreativität ausschließlich als eine menschliche Eigenschaft)

      Ich nutze ja auch KI, aber die Eigenschaften, die du ihr absprichst, macht mich ehrlich gesagt eher sogar besorgt, wo das noch hinführt. Da spielt es aber keine Rolle ob man KI nutzt oder nicht. Die Lawine ist losgetreten und nicht mehr aufzuhalten. Außer wir schaffen so ziemlich jegliche Elektronik ab .

      Du hast aber Recht, dass auch mir die eigenen Erfolge mehr bringen, als das Übernehmen der Daten von "Anderen". Das würde aber, wenn man das zum Mantra macht, bedeuten, dass man nicht nur auf KI in der Genealogie verzichten müsste, sondern auch auf das Internet. Ich gehe mal davon aus, dass unser aller Stammbäume dann eher überschaubar wären. Das hätte dann aber den "Vorteil", dass unsere Kinder später, wenn sie sich für Genealogie interessieren ja wieder von 0 starten könnten und alle Archive überfüllt wären.
      Was ich damit sagen will, ist, dass es nicht klappt eine allgemein gültige Grenze zu ziehen. Das muss jeder individuell für sich definieren, sie oder er sollte aber die Realität diesbezüglich nicht ignorieren. Ich respektiere übrigens auch sehr Deine Meinung zu dem Thema!

      Für mich selbst macht es keinen Unterschied, ob mir die KI den Weg zum Fund zeigt, eine Datenbank (ggf. Stammen die Daten dort auch schon von einer KI?) oder ein Mensch z.B. Hier im Forum (der evtl. auch KI nutzt - Ich mache meine Antworten hier übrigens immer kenntlich, wenn sie von einer KI stammen. Wer das dann nicht will kann mit dem Lesen stoppen).

      Mir persönlich ist am Ende wichtig, dass ich den Fund dann mit eigenen Augen sehe, als Quelle dokumentieren kann und mich dem nächsten "Problemchen" widme. Es gibt ja genug für zwei Leben

      PS: Ich habe als Jugendlicher mit BASIC und später Maschinensprache auf dem C64 gestartet und staune, was heute alles geht. Was würden unsere Vorfahren über unsere Welt denken? Ich denke die hätten Angst!

      Viel Grüße, Gerald



      Zuletzt geändert von Saarpfälzer; 18.10.2025, 12:45.
      Grüße vom Saarpfälzer aus Norhessen!

      Kommentar

      • Zuzema
        Erfahrener Benutzer
        • 18.04.2013
        • 186

        #18
        Ich habe einen Pfarrer, der ziemlich viel kommentiert und dabei auch gerne immer wieder ins lateinische verfällt.
        Da ich meine Latein-Kenntnisse maximal aus Asterix-Comics habe, bin ich hier regelmäßig überfordert.
        Ich tippe es in ChatGPT so ein wie ich es lese und meistens bekomme dann ein super Ergebnis.
        Die KI korrigiert dann meine Lesefehler, und den Pfarrer gleich mit, da dieser auch nicht immer perfektes Latein beherrscht.
        Wenn man ChatGPT auch die Informationen gleich mitgibt, worum es sich handelt (Kirchenbuch, Zeitraum, Region, etc.),
        bekommt man richtig gute, auch z.T. von der KI begründete und erläuterte Ergebnisse.

        Ebenfalls nutze ich es, um verschachtelte und verklausulierte Texte in z.B. modernes deutsch "übersetzen" zu lassen.

        Einfach mal ausprobieren.

        Gruß Henrik

        Kommentar

        • Enkelforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 13.07.2014
          • 125

          #19
          Zitat von schitho Beitrag anzeigen
          Guten Abend zusammen,

          mich würde interessieren:
          Wer von euch setzt künstliche Intelligenz (KI) in der privaten Ahnenforschung ein?
          Wofür verwendet ihr sie – und welche Tools nutzt ihr dabei?

          Ich bin schon sehr gespannt auf eure Erfahrungen!

          Ich selbst habe kürzlich Sonnet 4.5 ausprobiert, um ein Modul für meine Webtrees-Installation zu entwickeln. Ohne die Unterstützung der KI hätte ich das mangels Programmierkenntnissen wohl nie hinbekommen.
          Während ChatGPT und Gemini nur teilweise hilfreich waren, hat Sonnet 4.5 von Claude wirklich überzeugt. Damit konnte ich ein komplettes Modul mit Einstellmöglichkeiten und sogar mehrsprachiger Oberfläche erstellen lassen – echt beeindruckend, was heute schon möglich ist!

          Jetzt bin ich neugierig, welche Erfahrungen ihr bisher mit KI in der Ahnenforschung gemacht habt.

          Viele Grüße
          Thomas

          (Dieser Beitrag wurde übrigens mit ChatGPT geschrieben 😉)
          Hallo, ich forsche seit ca. 20 Jahre und bediene mich nun auch mit verschiedenen KI-Modellen.
          Es ist einfacher um gesicherte Informationen zu strukturieren, jedoch ist dies mit Vorsicht zu genießen!

          Ich denke es ist schon sehr verführerisch willkürlich allmögliche Informationen in die KI einzufügen und dann alles blind zu übernehmen, man verliert irgendwann den Überblick und lässt Logikfehler zu. Besonders beim lesen alter Schriften unterscheiden sich die KI-Modell sehr! Ich habe Busher nur eine Modell gefunden, dass alte Schriften einigermaßen zuverlässig lesen kann. Die KI denkt schnell, nur weil 2 Personen den gleichen Nachnamen haben, dass sie aus der gleichen Familie stammen.

          Man übernimmt schnell viele Fehler und persönlich finde ich, dass irgendwie der Spaß, die Erfolgserlebnisse und mehr auf der Strecke bleibt. Dies ist nur meine persönliche Meinung.


          ABER:
          Ich habe mir zum Beispiel einen Thread in ChatGPT (etc.) erstellt, den ich Ahnenforschung nenne. Somit habe ich quasi eine Art digitalen Notizblock.
          Ich habe der KI gesagt, dass Sie ein Team aus 50 Ahnenforschern ist 10 Geschichtsprofessoren, 10 Experten für Ahnenforschung in Polen etc. so das ich immer eine qualifizierte Meinung erhalten kann.

          Man darf nie vergessen, die KI braucht Futter, dass sind die Informationen und die muss ich irgendwie bereitstellen.

          Kommentar

          • Erny-Schmidt
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2018
            • 497

            #20
            Hallo Thomas,
            Zitat von schitho Beitrag anzeigen
            Wer von euch setzt künstliche Intelligenz (KI) in der privaten Ahnenforschung ein?
            Wofür verwendet ihr sie – und welche Tools nutzt ihr dabei?

            (Dieser Beitrag wurde übrigens mit ChatGPT geschrieben 😉)
            Bisher nur Transkribus, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.Da sich dort die History anscheinend nicht löschen lässt, nutze ich das System nur noch in Ausnahmefällen.
            ChatGPT hatte ich mal eine recht spezielle Frage zu einem Ort gestellt und noch ein paar Mal "nachgebohrt". Letzlich kam raus, dass die KI auch nicht mehr Informationen hat als ich bereits gefunden hatte. Im Westen nichts Neues also.

            Gruß E. Schmidt.
            Gruß E. Schmidt.
            WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

            Kommentar

            • HelenHope
              Erfahrener Benutzer
              • 10.05.2021
              • 1079

              #21
              Zitat von robe71 Beitrag anzeigen
              Hallo HelenHope,
              ich lade Dich ein Deine Datenspurschutzbedenken für ein Moment beiseite zu legen und die Internetseite perplexity.ai aufzumachen. Du kannst die Frage eingeben: "mit welchem user auf ahnenforschung.ner hat HelenHope am häufigsten diskutiert". Es dichtet Dir dann eine Liaison mit einem User:in an. Robe71 ist es nicht.

              ich lese nicht genug von Deinen Beiträgen um zu beurteilen ob die KI da phantasiert, aber probiere es doch einfach mal aus und berichte uns.
              Egal was rauskommt, danach hast Du zumindest eine praktische konkrete eigene aktive Erfahrung mit KI.

              Viele Grüße
              Robe71
              Datenschutzbedenken habe ich nicht - sonst wäre ich nicht auf facebook oder einem Forum wie diesem aktiv und würde nicht so freizügig Namen und Daten von Vorfahren nennen
              Um praktische Erfahrungen mit KI kommt man eigentlich schon nicht mehr herum, denn bereits google spuckt einem zuoberst ja mit KI-zusammengefasste Daten aus. Auch habe ich noch nicht eine vernünftige Übersetzung von Transkribus gesehen, die bisher zum Beispiel in facebook Gruppen gepostet wurde. Etc. pp. Es kursiert so viel KI-generiertes im Netz. Mir will persönlich halt nicht in den Sinn, dass der Mensch sich selbst in vielen Bereichen zumindest zum Teil obsolet macht, und KI zum Teil zu echtem Schaden führt (siehe Kunst). Und mir ist einfach auch sehr daran gelegen, nicht zu bequem zu werden.

              Ich bin deinem Vorschlag mal nachgegangen und das Ergebnis könnte hinkommen Wobei mir da noch etliche andere Namen einfallen, die da passen könnten

              Kommentar

              • HelenHope
                Erfahrener Benutzer
                • 10.05.2021
                • 1079

                #22
                Zitat von Saarpfälzer Beitrag anzeigen


                Für mich selbst macht es keinen Unterschied, ob mir die KI den Weg zum Fund zeigt, eine Datenbank (ggf. Stammen die Daten dort auch schon von einer KI?) oder ein Mensch z.B. Hier im Forum (der evtl. auch KI nutzt - Ich mache meine Antworten hier übrigens immer kenntlich, wenn sie von einer KI stammen. Wer das dann nicht will kann mit dem Lesen stoppen).


                Das empfinde ich anders, denn das Gefühl der Selbstwirksamkeit geht durch die KI verloren. Gerade die eigene Recherche braucht ja oft Zeit, manchmal, wie schon erwähnt wurde, sogar Jahre. Da hat der Fund einer Information einen ganz anderen Wert. Und wenn jemand im Forum Daten bereitstellen kann, dann sehe ich hier den Faktor der Kommunikation, und einer gewissen - wenngleich auch anonymeren - Verbundenheit über das gemeinsame Hobby. Da entwickelt sich durchaus auch schonmal ein engerer Forscher-Kontakt, wenn nicht gar auch die ein oder andere Freundschaft. Und schon allein das Gefühl der Dankbarkeit ist wertvoll. Keine KI kann dir das geben.
                Die Menschen werden - meinem Eindruck nach - immer unglücklicher, gieriger und unzuverlässiger. Schnelle Verfügbarkeit von Waren, aber eben auch Daten, trägt in meinen Augen sehr viel dazu bei. Wer sich ein wenig mit dem menschlichen Gehirn und der Psyche befasst, weiß, wie wichtig Achtsamkeit ist, stimulierende Tätigkeiten, aber z.B. auch Langeweile. Zu schnell verfügbare Befriedigung, z.B. durch sofort verfügbare Informationen etc., schaden uns langfristig.
                Gegen einen moderaten Einsatz von KI mag nichts einzuwenden sein, aber sie kann eben vieles auch nicht, was für die geistige Gesundheit des Menschen tatsächlich essenziell ist.

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                • Saarpfälzer
                  Benutzer
                  • 04.10.2025
                  • 44

                  #23
                  Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen

                  .... Zu schnell verfügbare Befriedigung, z.B. durch sofort verfügbare Informationen etc., schaden uns langfristig.
                  Gegen einen moderaten Einsatz von KI mag nichts einzuwenden sein, aber sie kann eben vieles auch nicht, was für die geistige Gesundheit des Menschen tatsächlich essenziell ist.
                  Ich stimme da grundsätzlich zu. Ich habe aber sowohl beruflich, als auch bei der Ahnenforscherei noch genügend Herausforderungen, die mich geistig genügend auslasten. Unterstützung und Zeitersparnis sind mir da willkommen. Wie gesagt, übernehme ich final keinerlei Daten ohne eigene Überprüfung und ohne, dass ich die entsprechenden Quellen mit eigenen Augen verifiziert habe Die Freude an den Funden leidet dabei bei mir nicht.
                  Es gibt auch Personen, die eine Befriedigung darin finden in unseren Bächen den ganzen Tag Gold zu waschen um an Ende eines Tages für einen Euro selbst geschürftes Gold in den Händen zu haben. Dann zählt auch das Erlebnis, die frische Luft und das Abenteuer. Das ist für mich OK. Wenn das Ziel aber z.B. ein Goldzahn wäre (und nein ich möchte keinen haben! ) , ginge ich aber lieber einen Bruchteil der Zeit arbeiten und kaufe mir den dann beim Zahnarzt. Bei der Ahnenforschung habe ich genügend Projekte im Kopf für drei Leben. Da kürze ich auch gerne mal ab (mit KI, Forum oder wie auch immer - solange es ethisch und redlich ist), um möglichst viel in der Zeit, die ich für das Hobby erübrigen kann, zu erreichen. Wie gesagt, steht aber bei mir die Qualität immer vor Quantität.
                  Der Weg das Ziel" ist bei Hobbys auch für mich eine respektable Philosophie, wenn sie mir auch nicht immer zu Eigen mache.

                  Grüße vom Saarpfälzer aus Norhessen!

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