Taufpatenamt

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  • Bera65
    Erfahrener Benutzer
    • 27.12.2024
    • 167

    Taufpatenamt

    Guten Morgen zusammen,
    bei meinen Recherchen im katholischen Gebiet Oberschwaben bin ich auf einen Vorfahren gestoßen, der zwischen 1670 und 1710 sage und schreibe 70 Mal Taufpate war.
    Jetzt frage ich mich, welche Pflichten ein damaliger Pate hatte. Wenn er wirklich bei jedem Kind verpflichtet war, im Falle des Todes der Eltern, dieses zu versorgen, wäre das ja eine riesige Verantwortung gewesen. Zu der Zeit konnte das ja wahrscheinlich öfters vorkommen.
    Oder war es eher eine formelle Angelegenheit, ohne besondere Verpflichtungen?
    Im Netz finde ich dazu keine passenden Infos
    VG
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 30123

    #2
    Hallo,

    was war er denn von Beruf / Stand ?? Und wieviele Paten gab es sonst? War er der einzige oder gab es noch mehrß

    Möglich ist auch, daß es mehrere Personen gleichen Namens gab!! Das sollte man nicht unterschätzen.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • Bera65
      Erfahrener Benutzer
      • 27.12.2024
      • 167

      #3
      Hallo Christine,
      er war Schmiedmeister, daher bin ich ziemlich sicher, dass es immer der gleiche war. Einen Sohn mit gleichem Namen hatte er nicht.
      Hier war es wohl üblich, einen Mann und eine Frau, ohne ersichtliche Verwandtschaft, zu wählen.

      Kommentar

      • Xtine
        Administrator

        • 16.07.2006
        • 30123

        #4
        Hmm, für einen Schmied doch eher unüblich. Wenn er jetzt noch irgendein höheres Amt im Ort inne gehabt hätte, hätte ich es noch verstanden.
        Viele Grüße .................................. .
        Christine

        .. .............
        Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
        (Konfuzius)

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        • Ralf-I-vonderMark
          Super-Moderator

          • 02.01.2015
          • 3177

          #5
          Hallo Bera65,

          zur Beantwortung Deiner Frage dürfte dieses Werk

          Zur Praxis der Taufnamengebung im frühen 17. Jahrhundert

          von Franz Pichler sehr aufschlussreich sein; auch wenn die Abhandlung ein Kirchspiel aus der Steiermark und nicht aus Oberschwaben betrifft.

          Auf den Seiten 159 und 160 wird beschrieben, dass manche Paare durch besondere Häufigkeit ihrer Patenschaft aufgefallen sind.

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          Demgemäß mag für den Schmiedemeister aus Oberschwaben, welcher von 1670 bis 1710 in mindestens 70 Fällen Taufpate war, eine vergleichbare Erklärung zugrunde liegen; nämlich, dass er sich häufig bei patenlos zur Taufe gebrachten Kindern als Pate zur Verfügung gestellt hatte und als solcher für den Pfarrer bei Bedarf schnell zur Verfügung gestanden hat und daher quasi ein „ex-offo-Pate“ war, also praktisch ein Pate kraft Amtes.

          Sofern es sich bei den 70 Täuflingen überwiegend um auswärtige Kinder oder um unehelich geborene Kinder oder um Kinder von relativ unbemittelten Eltern gehandelt haben sollte, würde die in dem o.g. Text herausgearbeitete Erläuterung zutreffen.

          Viele Grüße
          Ralf

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