Uneheliche Kinder

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  • trautenau
    Benutzer
    • 18.07.2025
    • 38

    Uneheliche Kinder

    Hallo zusammen

    Ich bin seit etwa einem Monat in der Familienforschung aktiv und mir ist aufgefallen, dass oftmals uneheliche Kinder im 19. Jahrhundert in den ersten 1-2 Lebensjahren verstorben sind. Ist das noch jemandem aufgefallen? Womit könnte das zu tun haben? Wurden diese Kinder weniger betreut? Hatten die Mütter weniger Zeit für die Pflege? Was meint Ihr?

    Viele Grüsse
    Kerstin
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 29923

    #2
    Hallo,

    das hängt schlicht und ergreifend damit zusammen, daß die medizinische Versorgung ganz allgemein noch nicht so gut war!
    Und der Wissensstand in der Medizin auch noch nicht so gut wie heute.

    Da man ausserdem eine Erlaubnis brauchte um zu heiraten, gab es natürlich auch viele uneheliche Kinder die davon betroffen waren.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • trautenau
      Benutzer
      • 18.07.2025
      • 38

      #3
      Ich frage mich aber, warum das bei ehelichen Kindern (zumindest in meinem bisher etwa tausendköpfigen Stammbaum) viel seltener vorkam. Natürlich starben insgesamt viel mehr Kinder damals, aber es ist schon auffällig für mich.

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5382

        #4
        Hallo,

        es klingt schrecklich, aber es soll Fälle gegeben haben, wo uneheliche Kinder nackt auf den kalten Fußboden gelegt wurden, um ihr Ableben zu fördern.

        Mit besten Grüßen
        Wolfgang

        Kommentar

        • Xtine
          Administrator

          • 16.07.2006
          • 29923

          #5
          Also das kann ich nicht feststellen, bei mir trifft es genauso eheliche Kinder.
          Ich habe viele Familien mit 12-15 Kindern, vorehelich, ehelich, unehelich, meist überlebten nicht mal die Hälfte
          Viele Grüße .................................. .
          Christine

          .. .............
          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
          (Konfuzius)

          Kommentar

          • Gudrid
            Erfahrener Benutzer
            • 22.04.2020
            • 1357

            #6
            Uneheliche Kinder hatten ein erhöhtes Sterberisiko, das ist mir auch für das 19. Jahrhundert aufgefallen. Oftmals wurden sie an Pflegefamilien abgegeben, die Mutter musste ja arbeiten. Diese Pflegestellen gingen sicher nicht so sorgfältig mit den Kindern um. Manche hatten selber viele Kinder und da kamen erst mal die eigenen dran. In ein Tuch wurde Mehl gepackt, in Wasser oder Milch getaucht und dem Säugling in den Mund geschoben. Dass das nicht besonders nahrhaft war, kann man sich vorstellen. Wenn Babys bei den Großeltern abgegeben wurden, ging es ihnen sicher besser. Überhaupt war die Säuglingssterblichkeit in diesem Jahrhundert besonders hoch, weit höher als in den vergagenen Jahrhunderten. Es dürfte mit auch daran gelegen haben, dass das Stillen aus der Mode war und die Babys wie oben beschrieben ernährt wurden.
            So war es zumindest auf dem Land.
            Liebe Grüße
            Gudrid
            Lieber barfuß als ohne Buch

            Kommentar

            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1357

              #7
              Zitat von Wolfg. G. Fischer Beitrag anzeigen
              Hallo,

              es klingt schrecklich, aber es soll Fälle gegeben haben, wo uneheliche Kinder nackt auf den kalten Fußboden gelegt wurden, um ihr Ableben zu fördern.

              Mit besten Grüßen
              Wolfgang
              Sicher starben viele Kinder an Gleichgültigkeit, war doch die Möglichkeit der Mutter auf eine Heirat mit Kind schlecht.
              Wenn man in den Büchern immer und immer wieder "Auszehrung" liest, gibt einem das schon zu Denken.
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

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              • Horst von Linie 1
                Erfahrener Benutzer
                • 12.09.2017
                • 23423

                #8
                Zitat von trautenau Beitrag anzeigen
                Ich frage mich aber, warum das bei ehelichen Kindern (zumindest in meinem bisher etwa tausendköpfigen Stammbaum) viel seltener vorkam.
                Eine solche Aussage aus einer Menge von 1.000 Personen ableiten zu wollen funktioniert nur dann, wenn diese Personen allesamt in einem sehr engen geografischen Umfeld zu finden wären.
                Solche Konstellationen sind aber doch eher selten.
                Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                Und zum Schluss:
                Freundliche Grüße.

                Kommentar

                • mabelle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.10.2017
                  • 1044

                  #9
                  Zitat von trautenau Beitrag anzeigen
                  Hallo zusammen

                  Ich bin seit etwa einem Monat in der Familienforschung aktiv und mir ist aufgefallen, dass oftmals uneheliche Kinder im 19. Jahrhundert in den ersten 1-2 Lebensjahren verstorben sind. Ist das noch jemandem aufgefallen? Womit könnte das zu tun haben? Wurden diese Kinder weniger betreut? Hatten die Mütter weniger Zeit für die Pflege? Was meint Ihr?

                  Viele Grüsse
                  Kerstin
                  Hallo Kerstin,

                  wenn man genauer hinschaut, wird man in vielen Fällen feststellen, dass Seuchen grassierten und insgesamt die Ernährungslage nicht gut war. Cholera trat immer wieder auf, Typhus und Pocken. Die Sterbeursache geht nicht immer aus den Matrikeln hervor. Da müsste man sich auch die Region genauer ansehen. In Bayern war häufig als Todesursache bei Säuglingen "Fraiss", eine Krankheit mit schweren Krämpfen, die zum Tode führte, ausgelöst vor allem durch Mangelernährung. Junge Mütter, die nach einer nicht einvernehmlichen Begegnung schwanger wurden, standen vielleicht so sehr unter Stress, dass sie das Kind nicht stillen konnten. Zu der Zeit gab es keine Säuglingsnahrung, das muss man auch wissen. Oftmals wurden Säuglinge dann mit einem Getreidebrei ernährt, der für den kleinen Organismus kaum verdaulich war. Die Säuglingssterblichkeit war zu dieser Zeit insgesamt sehr hoch.

                  Viele Grüße
                  mabelle



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                  • Geschichtensucher
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.09.2021
                    • 1057

                    #10
                    ich erinnere mich, dass wir dazu schon mal einen Thread hatten...
                    Sterblichkeit unehelicher Kinder in Großstädten 1900.
                    und evtl noch andere
                    Zuletzt geändert von Geschichtensucher; Gestern, 18:26.
                    Beste Grüße, Iris

                    Kommentar

                    • trautenau
                      Benutzer
                      • 18.07.2025
                      • 38

                      #11
                      Oh, danke 🙏🏻

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