EIN Halbspännerhof, zwei Adressen?

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  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1501

    EIN Halbspännerhof, zwei Adressen?

    Hallo allerseits,

    ich habe gerade mal wieder ein kleines Problem bezüglich meiner Kahmann-Forschung in Pabstorf (Region Halberstadt).

    Es geht um Folgendes:
    es gibt im Kirchenbuch von Pabstorf vor 1681 diverse Taufeinträge eines Halbspänners Curd Kahmann, teils auch eines Curd Kahmann "im Klumpen", von dem ich vermute, dass er mit einem ab 1681 vorkommenden Curd Kahmann "auf dem Grudenberg" identisch sein könnte - aber ich habe durchaus noch Restzweifel...

    Dass der Curd Kahmann "im Klumpen" mit dem Halbspänner identisch war, erscheint mir gesichert (einerseits aufgrund des späterer Nennungen einiger seiner sicheren Kinder mit der jeweils anderen Bezeichnung, andererseits aber auch, weil er ganz offensichtlich seinem Schwiegervater Sander Brandes dessen "im Klumpen" gelegenen Halbspännerhof abgekauft hatte.

    Leider gibt es keine ähnlich nachvollziehbare Beziehung zu irgend einem anderen, schon vorher bestehenden Hof "auf dem Grudenberge" - aber ein Blick auf die Karte zeigt eindeutig, dass der Sander Brandes gehörende Halbspännerhof mit der einen Hofseite an der Straße "im Klumpen" lag und mit der anderen "auf dem Grudenberg"...

    Meine Vermutung: es gab da tatsächlich nur diesen einen, dem Halbspänner Curd Kahmann gehörenden Hof, dessen Standort mal mit der einen, mal mit der anderen Straße bezeichnet wurde!

    Trotzdem hätte ich gerne eure Einschätzung:
    Kennt ihr das auch, dass ein und derselbe Hof immer mal wieder unterschiedliche Standort-Angaben hatte?

    Ist meine Vermutung so weit stimmig?

    Beste Grüße!
    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
    - rund um den Harz
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  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 5440

    #2
    Hallo Sbriglione:

    In Sandersleben (Anhalt) habe ich in den 1650er bis 1670er Jahren einen Christian Hacke, der manchmal "bei den Linden" oder "Lindner" und manchmal "im Joachimsthal" genannt wird. Leider habe ich weder die eine noch die andere Ortsbezeichnung auf der heutigen Karte von Sandersleben lokalisieren können, aber auch hier ist aus den wechselnden Angaben zu seinen vielen Kindern gesichert, dass es sich um den gleichen Mann handelt.

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 16898

      #3
      Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigen
      ... aber ein Blick auf die Karte zeigt eindeutig, dass der Sander Brandes gehörende Halbspännerhof mit der einen Hofseite an der Straße "im Klumpen" lag und mit der anderen "auf dem Grudenberg"....
      Hi, wieso sind dort zwei Straßen? Normalerweise wurde früher jeder Platz zum Ackern ausgenutzt, deswegen verstehe ich nicht, warum es eine zweite Straße brauchte. Könntest Du uns mal irgendwie einen Blick auf die Karte ermöglichen?

      Viele Grüße

      Kommentar

      • Sbriglione
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2004
        • 1501

        #4
        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
        Hi, wieso sind dort zwei Straßen? Normalerweise wurde früher jeder Platz zum Ackern ausgenutzt, deswegen verstehe ich nicht, warum es eine zweite Straße brauchte. Könntest Du uns mal irgendwie einen Blick auf die Karte ermöglichen?
        Ich fürchte leider, bei meinen miserablen Kopien wäre auf einem Scan kaum etwas zu erkennen.
        Aber Pabstorf war ein "Haufendorf", in dem es einen Kern mit mehreren Straßen und Höfen gab, die nicht unmittelbar an den Feldern lagen. Bestenfalls gab es im Kern noch ein wenig Platz für kleinere Gärten - die Felder aber lagen außen um das Dorf herum!
        Im im inneren Bereich lagen u.a. die Straße "am Grudenberg", das "Wietholz"und die Kirchstraße.
        Außen um das Dorf herum verliefen ebenfalls Straßen, von denen "im Klumpen" eine war. "Im Klumpen" war nur auf der dem Dorf zugewandten Seite mit Höfen bebaut, nach außen dagegen gab es Felder.

        Eine Besonderheit dieses Dorfes war, dass es irgendwann im Laufe des Mittelalters die Einwohner eines anderen Dorfes mit aufgenommen hat (ich vermute darin einen möglichen Grund dafür, dass nicht mehr alle Höfe direkt an Felder angegrenzt haben): spannenderweise war Pabstorf ursprünglich ein Dorf, das zu Braunschweig-Wolfenbüttel gehörte, während die neu hinzu gekommenen Siedler ursprünglich Einwohner des dann zur Wüstung gewordenen halberstädtischen Dorfes Sömmeringen und auch später noch halberstädtische Untertanen waren. Die Felder des ehemaligen Dorfes Sömmeringen blieben auch dauerhaft halberstädtisch.

        Die Tatsache, dass einige der Höfe nicht unmittelbar an den Äckern lagen, könnte vielleicht auch mit der räumlichen Situation des Dorfes zu tun gehabt haben: es lag mehr oder weniger dicht zusammengedrängt auf einem Hügel und war immer ein Grenz-Ort, bei dem eine dichte Besiedlung im Inneren sicherlich einen besseren Schutz nach außen geboten haben dürfte, als wenn es sich um ein Straßendorf gehandelt hätte.

        Beste Grüße!
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        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 16898

          #5
          Wenn es denn tatsächlich zwei Curd Kahmann gegeben hätte, müssten sich doch genealogische Indizien dafür finden, wie z.B. zwei Sterbeeinträge.
          Deswegen sehe ich die Diskussion über die unterschiedliche Lagebezeichnung des Hofes als nicht so sehr relevant an. Sondern vielmehr müssten anhand der gesamten Kirchenbuch-Einträge Indizien auftauchen, dass es zwei verschiedene Curd Kahmann überhaupt gegeben haben könnte, um so etwas vermuten zu können !?
          Viele Grüße

          Kommentar

          • Sbriglione
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2004
            • 1501

            #6
            Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
            Wenn es denn tatsächlich zwei Curd Kahmann gegeben hätte, müssten sich doch genealogische Indizien dafür finden, wie z.B. zwei Sterbeeinträge.
            Deswegen sehe ich die Diskussion über die unterschiedliche Lagebezeichnung des Hofes als nicht so sehr relevant an. Sondern vielmehr müssten anhand der gesamten Kirchenbuch-Einträge Indizien auftauchen, dass es zwei verschiedene Curd Kahmann überhaupt gegeben haben könnte, um so etwas vermuten zu können !?
            Mein Problem: es gab sogar mindestens drei zeitgleich taufende Curd Kahmanns - wahrscheinlicher aber sogar vier (von denen der eine dann etwas älter gewesen hätte, aber nichtsdestotrotz noch jüngere Kinder gehabt haben könnte).
            Zwei davon kann ich (mit kleineren Einschränkungen) einigermaßen sicher identifizieren, sofern die Einträge bei den Kindstaufen nicht all zu ungenau sind und es auch im Nachhinein keine sicheren Anhaltspunkte für die Zuordnung der Kinder gibt (was mir aber dank eindeutiger Sterbeeinträge, Patenschaften und Kauf- bzw. Heiratsverträge bei diesen beiden Curds zumindest bis auf zwei kleine Unsicherheiten recht gut gelungen ist).
            Ganz sicher gab es mindestens zwei Ackerleute (die habe ich einigermaßen sicher identifiziert) und einen oder zwei Halbspänner diesen Namens, die zeitgleich getauft haben - und ich kann leider nicht sicher sagen, ob in der mir vorliegenden Hofliste - da seitens des Braunschweigischen Amtes Hessen erstellt - tatsächlich ALLE Höfe des Ortes erfasst wurden, oder nur die braunschweigischen Höfe des Ortes.
            Und ich kann leider auch nicht davon ausgehen, dass alle Hofbesitzer des Ortes auch im Ort gestorben sind.

            Leider ist es auch nicht undenkbar, dass einer der Curds ein Häusling war (einer der Söhne eines der Curds war es mit Sicherheit) - und die wurden in den Hoflisten nicht mit erfasst.
            Zuletzt geändert von Sbriglione; 17.06.2025, 19:12.
            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
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