Beseitigen von Zweifeln

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  • Rob69
    Benutzer
    • 01.12.2024
    • 9

    Beseitigen von Zweifeln

    Moin,

    Ich forsche nun seit ca. 5 Jahren nach meinen Ahnen und bin momentan am Zweifeln ob meine letzten Funde richtig sind!

    Zum Beispiel:

    Die Schreibweise des Namens ( Meyer; Mair und so weiter), da weiß ich zum Beispiel das der Pfarrer den Namen so geschrieben hat wie er ihn gehört hat.
    Dann ist der Name auch anscheinend sehr häufig.
    Momentan bin ich bei ca. 1700 gelandet.

    Wie schafft ihr es alle Daten zu verifizieren!


    Erstmal Besten Dank

    PS: Momentan forsche ih bei Familysearch im Bereich der Pfarrei Happurg/Mittelfranken/Bayern


  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 5441

    #2
    Hallo:

    In einigen Teilen meiner Ahnenliste sind die Kirchenbücher gut genug (Taufeinträge mit vollen Namen beider Eltern und Verwandschaftsbezeichnungen bei den Paten, Altersangaben und Lebensdetails bei den Sterbeeinträgen, Eltern und Herkunftsorte bei den Heiratseinträgen), dass ich keine Zweifel an den Zuordnungen habe - insbesondere durch Berücksichtigung der Paten.

    Aber in anderen Teilen sind die Kirchenbücher nicht gut genug (besonders im 17. und frühen 18. Jahrhundert). Da ist mein nächster Schritt, die Geschoßregister (Steuerlisten) in städtischen Kämmereirechnungen oder Abgabenlisten in Amtsrechnungen durchzusehen - wie viele Leute gleichen Namens waren Familienvorständer im Ort, von wann bis wann zahlten sie Steuern oder Abgaben, und (besonders wichtig) von wem übernahmen sie Haus und Hof? Diese Rechnungen sind allerdings zumeist nicht online - da muss man ins Archiv und die Listen abfotografieren. Für Pfarrer, Rentmeister, und andere der örtlichen Prominenz gibt es auch andere Quellen in den Archiven (Visitationsprotokolle, Schreiben an den Landesfürsten, usw.).

    Nach auch fünfjähriger Forschung (allerdings ziemlich in Vollzeit, da ich im Ruhestand bin) und bisher neun Archivreisen nach Deutschland habe ich zur Zeit 579 Vorfahren, bei denen ich keine Zweifel habe. Zwei weitere Archivreisen stehen im Juli und September bevor, durch denen ich mir endgültige Bestätigung für rund 20 weitere Vorfahren erhoffe.

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

    Kommentar

    • Svenja
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2007
      • 5110

      #3
      Hallo Rob

      1. Immer alle Einträge zu einer Person suchen und alle Angaben ganz genau lesen. (Ortsteil, Beruf, Trauzeugen, Taufpaten)
      2. Immer Taufeinträge von allen Kindern suchen und auch deren Taufpaten beachten (inkl. deren Herkunft).
      3. Wenn jemand mehrmals verheiratet war, immer auch die erste Ehe suchen, da dort die Eltern und Herkunft erwähnt werden.
      2. Wenn die Eltern nicht im Ort X geheiratet haben, wird evtl. im Taufeintrag des ersten im Ort X getauften Kindes die Herkunft erwähnt.
      4. Wenn möglich nach weiteren Quellen nebst den Kirchenbüchern suchen.

      Ich weiss nicht wie das mit den Taufpaten in Mittelfranken gehandhabt wurde und ob deine Vorfahren katholisch oder evangelisch waren.
      Aber bei meinen katholischen Vorfahren in Oberbayern und dem Ostallgäu hatten immer alle Kinder einer Familie dasselbe Ehepaar als Taufpaten.
      Wenn es gleichzeitig zwei (fast) gleichnamige Ehepaare gibt, erleichtert einem dies die Zuordnung der Kinder zum richtigen Ehepaar.

      Ich fand zum Beispiel mal zwei gleichnamige Männer aus dem selben Ort, die beide zwei- oder dreimal verheiratet waren.
      Sowohl die Sterbeeinträge der jeweiligen ersten Ehefrauen als auch die Heiratseinträge der Zweitehen lagen zeitlich relativ nah beieinander.
      Da konnte ich die jeweiligen Zweitehen nur dem richtigen Mann zuordnen, weil bei den Kindern weiterhin dieselben Taufpaten auftauchten.

      Vor 1700 hatte ich zwei Georg Schleich, die im selben Monat im selben Jahr geboren wurden, jedoch in zwei verschiedenen Ortsteilen.
      Ich konnte erst sicher sein, welcher der beiden mein Vorfahre ist, als ich zum anderen Georg einen Heiratseintrag in einem anderen Ort fand.
      In diesem wurden die Namen seiner Eltern angegeben, bei den zwei Heiratseinträgen meines Vorfahren, der im Geburtsort blieb, jedoch nicht.

      Gruss
      Svenja


      Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
      https://iten-genealogie.jimdofree.com/

      Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

      Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

      Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

      Kommentar

      • Pommerellen
        Erfahrener Benutzer
        • 28.08.2018
        • 2084

        #4
        Hallo,

        Zweifel an Personen und deren Daten bleiben in der Regel bei der Suche nach Vorfahren nicht aus.
        Besonders dann wenn nur stichartig (bedeutet für mich, ich suche immer nur die Eltern und wieder die Eltern ...) in die Vergangenheit zurück gearbeitet wird.
        Dann werden Namensveränderungen ob des Familiennamen, des oder der Vornamen schnell zu einem Objekt des Zweifels ob es denn stimmen kann den richtigen "Maier" gefunden zu haben.
        Deshalb habe ich in der Regel die ganze Kernfamilie mitgenommen, also die jeweiligen Geschwister. Habe Berufe wenn möglich Wohnplätze etc. mit notiert und erst am Ende der Personensuche die Familien zusammengesetzt. Das ganze erfordert etwas mehr Zeit doch wenn ich die Familie zusammensetzte habe ich mehr "Beispielmaterial" und bekomme Ungereimtheiten mit als wenn ich nur in die Tiefe stichartig vordringe.

        Beispiel: Meine Ur-Ur Großmutter. Da hatte ich eine standesamtliche Sterbeurkunde und eine kirchliche Heiratsurkunde. Auf beiden der selbe Vor- und Familienname. Nur zwei verschiedene Interpretation des Alters mit 7 Jahren Abweichung. Üblicherweise schenkt man der älteren Urkunde mehr Vertrauen wegen des Alters. Hier gab es in der Heimatpfarrei der Braut sogar einen Dispens mit Geburtsdatum und einen entsprechenden Taufeintrag. Prima habe ich gedacht, dass ist die richtige Carolina. Jahre später, weil ich den Verbleib der Ur-Ur-Urgroßmutter nicht klären konnte habe ich das Kirchenbuch komplett nach dem Namen durchgesehen. Was kommt heraus? Die Carolina, meine, ist als Kind verstorben und es gab noch eine zweite Carolina, die aber jemand anderen geheiratet hatte. Und nun? Glücklicherweise gab es ein Kommunionverzeichnis und dort gab es eine dritte Carolina. Die war nur in der Nachbarpfarrei getauft worden, welche nun die Richtige war. Der Pfarrer bei dem Dispens hat wohl weil er keine andere Carolina in dem Taufregister gefunden die nächst passende genommen. Das die Eltern drei Töchter mit dem Namen Carolina hatten ist eine kleine zusätzliche Nuss.

        Langes Beispiel, was zeigt, Zweifel sind berechtigt und ein genaues schauen auf Daten und ggf. Ungereimtheiten sind notwendig, denn die Eintragung einer Person schreit ja nicht, ich bin es. Wie es Carl-Henry schon sagte je mehr unabhängige Quellen vorhanden sind, je ehr können Daten bestätigt werden. Oder wenn nur eine Datenquelle vorhanden, diese komplett gelesen und die Personen zugeordnet. Oder es sind Vermutungen auszusprechen. Es gibt oft die Zufälle die man nicht glauben möchte. Zwei Personen an einem Ort mit dem selben Familiennamen, ... Deshalb kritische Zweifel ist erlaubt. Das macht aber auch unser Hobby aus.

        Bei häufigen Familiennamen bleibt es oft nicht aus, alle Personen gleichen Familiennamens mitzunehmen und zusammen zusetzten. Das hilft auch meistens die Generation davor zusammen zubringen. Den Luxus weiterer Quellen ist leider nicht überall gegeben.

        Viele Grüße

        Kommentar

        • Andrea1984
          Erfahrener Benutzer
          • 29.03.2017
          • 2740

          #5
          Hallo allerseits.

          Ja, das kenne ich gut, besonders bei den Ahnen väterlicherseits: Namenskollegen, Berufskollegen und Adressenkollegen.

          Ja tatsächlich: Ein Urgroßvater wird an einer Adresse geboren. Gut.
          Der Vollbruder des Urgroßvaters auch.
          Der gemeinsame Halbbruder mütterlicherseits wird woanders geboren. Gut.

          Aber: Dieselbe Adresse kommt bei anderen Vorfahrin ebenso als Geburtsadresse vor und als Sterbeadresse des Großvaters mütterlicherseits der Frau.

          Eine gewöhnliche Adresse, kein Krankenhaus oder so.

          Das macht eine Suche knifflig.

          Erste Ehe, zweite Ehe, dritte Ehe etc.

          Einige Leute sterben in jungen Jahren, andere werden relativ alt.

          Junge Väter, junge Mütter, uneheliche/außerehrliche unter dem Familiennamen des Kindesvaters eingetragen.

          Es gibt nichts, was es nicht gibt.

          Herzliche Grüße

          Andrea
          Zuletzt geändert von Andrea1984; 16.06.2025, 18:09.
          Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
          Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

          Kommentar

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