Liebe Forengemeinde,
ich beschäftige mich erst seit Februar diesen Jahres mit dem Thema Familienforschung und bin auch eher zufällig in dieses Thema "gerutscht". Aber irgendwie hat mich das Thema gepackt.
Ich habe mittlerweile 3 Threads hier im Forum, da meine Familie erst seit Februar wusste, dass sowohl die Familie meines Großvaters als auch die Familie meiner Großmutter ursprünglich aus Schlesien und Nordböhmen stammt. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten beide Familien in Sachsen.
Ich habe in den letzten Monaten um die 200 Euro ausgegeben, um die verschiedensten Registerauszüge zusammenzutragen, damit mein Stammbaum nicht nur aus übernommenen Einträgen aus fremden Stammbäumen oder "dubiosen" Quellen auf Ancestry besteht und ich für jeden Eintrag in meinem Stammbaum auch selbst eine Quelle habe.
Aber ich habe mich auch an einem - für mich - besonderen Thema festgebissen, welches der Grund für diesen Beitrag ist.
Wie und warum ist mein Ururgroßvater aus Breslau nach Limbach in Sachsen bzw. nach Lindenthal bei Leipzig gekommen? Breslau war zu der Zeit eine Großstadt, eine Metropole. Die Orte in Sachsen waren da kein Vergleich...
Was ich weiß:
Felix Julius Robert Köhler, geb. 13.05.1877 in Breslau. Sein Vater Julius Köhler starb 1884 in Breslau, seine Mutter ein Jahr später ebenfalls dort. Er hatte eine ältere Schwester, die 1875 geboren wurde.
Im Jahr 1901 wurde sein Sohn, Felix Fritz Köhler, in Limbach/Sa. geboren. Die Mutter lebte zu dieser Zeit - laut Geburtsregister - in der Wohnung ihrer Eltern in Limbach.
Ein Jahr später, also 1902, heirateten die beiden in Lindenthal bei Leipzig. Als Trauzeugen war der Vater der Braut und ein Mann, der von Beruf Schneider war (wie mein Ururgroßvater) und sich mit einem Militärpass ausgewiesen hatte. Die Adresse dieses Trauzeugen ist identisch mit der Adresse meines Ururgroßvaters.
Ende des Jahres 1902 bekommen meine Ururgroßeltern ein weiteres Kind. Die Geburt findet in der gemeinsamen Wohnung in Lindenthal statt, die Adresse entspricht dem Eintrag, der beim Wohnort meiner Ururgroßmutter bei der Hochzeit steht.
Wieder ein Jahr später, 1903, wird ein weiteres Kind geboren, diesmal in Wahren bei Leipzig. Die Adresse der Eltern stimmt mit dem Eintrag im Adressbuch von Wahren für 1903/1904 überein, dort steht "Köhler, Felix, Schneider Hallesche Str. 7".
Wiederum ein Jahr später, Ende 1904, stirbt dieses Kind. Im Sterberegister von Limbach/Sa. zeigte mein Ururgroßvater persönlich den Tod in der gemeinsamen Wohnung in Limbach/Sa. an.
In den nächsten Jahren werden noch zwei weitere Kinder in Limbach/Sa. geboren, wobei ein Mädchen leider wieder früh verstirbt. Alles angegebenen Adressen sind in Limbach und auch geografisch nicht weit auseinander. Aber unter keiner dieser Adressen ist der Name meines Ururgroßvaters in den Adressbüchern von Limbach/Sa. zu finden. Erst in der Ausgabe seines vermeintlichen Todesjahres 1914 ist dort seine Witwe eingetragen.
Was ich wissen möchte:
Wann und - zu einem kleineren Teil - warum ist mein Ururgroßvater nach dem Tod seiner Eltern nach Sachsen gekommen? Hat er seine spätere Ehefrau in Limbach/Sa. oder in Lindenthal bei Leipzig kennengelernt?
Was könnte der Grund gewesen sein, dass das Brautpaar in die Wohnung der Braut gezogen ist, statt zum Bräutigam, wie es üblich war? Wurde in den Registern immer die aktuelle Wohn- oder Meldeadresse angegeben?
Was ich vermute:
Entweder ist mein Ururgroßvater irgendwann zu Verwandten nach Limbach/Sa. gezogen hat dort seine spätere Ehefrau kennengelernt. Das Paar ist dann später nach Lindenthal gezogen und später wieder zurück.
Oder mein Ururgroßvater ist direkt nach Lindenthal gezogen, vielleicht zu Verwandten, hat dort seine spätere Frau kennengelernt. Sie wurde schwanger und ist, weil sie nicht verheiratet war, zurück zu ihren Eltern nach Limbach gegangen. Im Rahmen der Hochzeit hat mein Ururgroßvater den gemeinsamen Sohn anerkannt und das Paar ist in die Wohnung der Braut in Lindenthal gezogen.
Vielleicht war mein Ururgroßvater aber auch bei der Armee. Der Trauzeuge wohnte unter der gleichen Anschrift und hat sich mit einem Militärpass gegenüber dem Standesamt ausgewiesen. Ich habe herausgefunden, dass das Wohnhaus 1902 bereits ein Mietshaus mit 4 Wohnungen war. In der Zeit gab es mehrere militärische Einrichtungen in Leipzig und Umgebung und die Adressen waren nicht weit von solchen Standorten entfernt. Vielleicht ist er als Soldat aus Schlesien nach Sachsen gekommen.
Die eigentlichen Fragen:
Gibt es hier überhaupt Ansatzpunkte? Oder bin ich schlicht in einer Sackgasse?
Meldebücher gibt es aus dieser Zeit weder für Lindenthal/Wahren noch für Limbach. Und die Wahrscheinlichkeit, dass mein Ururgroßvater beim Militär war, ist eher gering. Wahrscheinlich ist die Verbindung zum Trauzeugen eher die Adresse oder der gemeinsame Beruf Schneider.
Habt ihr Tipps?
Danke,
Silvio
ich beschäftige mich erst seit Februar diesen Jahres mit dem Thema Familienforschung und bin auch eher zufällig in dieses Thema "gerutscht". Aber irgendwie hat mich das Thema gepackt.
Ich habe mittlerweile 3 Threads hier im Forum, da meine Familie erst seit Februar wusste, dass sowohl die Familie meines Großvaters als auch die Familie meiner Großmutter ursprünglich aus Schlesien und Nordböhmen stammt. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten beide Familien in Sachsen.
Ich habe in den letzten Monaten um die 200 Euro ausgegeben, um die verschiedensten Registerauszüge zusammenzutragen, damit mein Stammbaum nicht nur aus übernommenen Einträgen aus fremden Stammbäumen oder "dubiosen" Quellen auf Ancestry besteht und ich für jeden Eintrag in meinem Stammbaum auch selbst eine Quelle habe.
Aber ich habe mich auch an einem - für mich - besonderen Thema festgebissen, welches der Grund für diesen Beitrag ist.
Wie und warum ist mein Ururgroßvater aus Breslau nach Limbach in Sachsen bzw. nach Lindenthal bei Leipzig gekommen? Breslau war zu der Zeit eine Großstadt, eine Metropole. Die Orte in Sachsen waren da kein Vergleich...

Was ich weiß:
Felix Julius Robert Köhler, geb. 13.05.1877 in Breslau. Sein Vater Julius Köhler starb 1884 in Breslau, seine Mutter ein Jahr später ebenfalls dort. Er hatte eine ältere Schwester, die 1875 geboren wurde.
Im Jahr 1901 wurde sein Sohn, Felix Fritz Köhler, in Limbach/Sa. geboren. Die Mutter lebte zu dieser Zeit - laut Geburtsregister - in der Wohnung ihrer Eltern in Limbach.
Ein Jahr später, also 1902, heirateten die beiden in Lindenthal bei Leipzig. Als Trauzeugen war der Vater der Braut und ein Mann, der von Beruf Schneider war (wie mein Ururgroßvater) und sich mit einem Militärpass ausgewiesen hatte. Die Adresse dieses Trauzeugen ist identisch mit der Adresse meines Ururgroßvaters.
Ende des Jahres 1902 bekommen meine Ururgroßeltern ein weiteres Kind. Die Geburt findet in der gemeinsamen Wohnung in Lindenthal statt, die Adresse entspricht dem Eintrag, der beim Wohnort meiner Ururgroßmutter bei der Hochzeit steht.
Wieder ein Jahr später, 1903, wird ein weiteres Kind geboren, diesmal in Wahren bei Leipzig. Die Adresse der Eltern stimmt mit dem Eintrag im Adressbuch von Wahren für 1903/1904 überein, dort steht "Köhler, Felix, Schneider Hallesche Str. 7".
Wiederum ein Jahr später, Ende 1904, stirbt dieses Kind. Im Sterberegister von Limbach/Sa. zeigte mein Ururgroßvater persönlich den Tod in der gemeinsamen Wohnung in Limbach/Sa. an.
In den nächsten Jahren werden noch zwei weitere Kinder in Limbach/Sa. geboren, wobei ein Mädchen leider wieder früh verstirbt. Alles angegebenen Adressen sind in Limbach und auch geografisch nicht weit auseinander. Aber unter keiner dieser Adressen ist der Name meines Ururgroßvaters in den Adressbüchern von Limbach/Sa. zu finden. Erst in der Ausgabe seines vermeintlichen Todesjahres 1914 ist dort seine Witwe eingetragen.
Was ich wissen möchte:
Wann und - zu einem kleineren Teil - warum ist mein Ururgroßvater nach dem Tod seiner Eltern nach Sachsen gekommen? Hat er seine spätere Ehefrau in Limbach/Sa. oder in Lindenthal bei Leipzig kennengelernt?
Was könnte der Grund gewesen sein, dass das Brautpaar in die Wohnung der Braut gezogen ist, statt zum Bräutigam, wie es üblich war? Wurde in den Registern immer die aktuelle Wohn- oder Meldeadresse angegeben?
Was ich vermute:
Entweder ist mein Ururgroßvater irgendwann zu Verwandten nach Limbach/Sa. gezogen hat dort seine spätere Ehefrau kennengelernt. Das Paar ist dann später nach Lindenthal gezogen und später wieder zurück.
Oder mein Ururgroßvater ist direkt nach Lindenthal gezogen, vielleicht zu Verwandten, hat dort seine spätere Frau kennengelernt. Sie wurde schwanger und ist, weil sie nicht verheiratet war, zurück zu ihren Eltern nach Limbach gegangen. Im Rahmen der Hochzeit hat mein Ururgroßvater den gemeinsamen Sohn anerkannt und das Paar ist in die Wohnung der Braut in Lindenthal gezogen.
Vielleicht war mein Ururgroßvater aber auch bei der Armee. Der Trauzeuge wohnte unter der gleichen Anschrift und hat sich mit einem Militärpass gegenüber dem Standesamt ausgewiesen. Ich habe herausgefunden, dass das Wohnhaus 1902 bereits ein Mietshaus mit 4 Wohnungen war. In der Zeit gab es mehrere militärische Einrichtungen in Leipzig und Umgebung und die Adressen waren nicht weit von solchen Standorten entfernt. Vielleicht ist er als Soldat aus Schlesien nach Sachsen gekommen.
Die eigentlichen Fragen:
Gibt es hier überhaupt Ansatzpunkte? Oder bin ich schlicht in einer Sackgasse?
Meldebücher gibt es aus dieser Zeit weder für Lindenthal/Wahren noch für Limbach. Und die Wahrscheinlichkeit, dass mein Ururgroßvater beim Militär war, ist eher gering. Wahrscheinlich ist die Verbindung zum Trauzeugen eher die Adresse oder der gemeinsame Beruf Schneider.
Habt ihr Tipps?
Danke,
Silvio
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