Ahnenforschung per KI?

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  • Genau geahnt
    Erfahrener Benutzer
    • 01.09.2023
    • 179

    Ahnenforschung per KI?

    OK – der Titel ist absichtlich reißerisch gehalten, zugegeben. Aber ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass Ahnenforschung zumindest in Teilbereichen und insbesondere dann, wenn sie von Laien wie mir betrieben wird, durchaus von öffentlich zugänglichen KI-Angeboten profitieren kann.

    Als Beispiel dafür kann ich auf meine aktuellen Versuche verweisen, diverse Scans alter Militärunterlagen zu entziffern. Ich bin dabei irgendwann auf die Idee gekommen, meine KI (»Open-Ey-Ei«) nach kurzer Einweisung mit dutzenden von Screenshots der Militärunterlagen zu füttern, um sie (die KI) dann jeden einzelnen transkribieren zu lassen. Die Resultate waren selten perfekt, aber eigentlich immer gut geeignet, um als erste Grundlage weiterer Begutachtung zu dienen.

    Vorteile: Es geht blitzschnell (wenige Sekunden) und man bekommt sogar eine Bewertung des jeweiligen Transkribierungsresultates geliefert – samt logisch-inhaltlichem Abgleich mit bereits zuvor erstellten Leseresultaten und sogar mit themenrelevantem Allgemeinwissen.

    Probiert’s mal aus!
  • Erny-Schmidt
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2018
    • 489

    #2
    Transkribus kennst Du, oder? Diese KI ist auf alte Handschriften spezialisiert. Von halbwegs sauber geschriebenen KB-Einträgen liefert diese KI brauchbare Texte, das Gekrakel, was manche Schreiberlinge zu fortgeschrittener Stunde verzapft haben, kann sie - bisher - aber auch nicht lesen.
    Neulich konnte ich mich aber davon überzeugen, dass ChatGPT bessere Ergebnisse liefert als die meisten Suchmaschinen. Auf die Frage, wo Militärkirchenbücher zu finden sind, kam exakt der richtige URL beim Geheimen Staatsarchiv preuß. Kulturbesitz. Ohne hunderte weitere Pseudo-Treffer.

    Gruß E. Schmidt.
    Gruß E. Schmidt.
    WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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    • Genau geahnt
      Erfahrener Benutzer
      • 01.09.2023
      • 179

      #3
      Zitat von Erny-Schmidt Beitrag anzeigen
      Transkribus kennst Du, oder?
      Ja, kenne ich. Finde deren Benutzerführung aber unzumutbar und – ja – die Resultate oft erschreckend schlecht.


      Zitat von Erny-Schmidt Beitrag anzeigen
      [ChatGPT] Auf die Frage, wo Militärkirchenbücher zu finden sind, kam exakt der richtige URL beim Geheimen Staatsarchiv preuß. Kulturbesitz.
      Ja, wenn es um »intelligentes« Suchen geht, sind die KIsten beeindruckend leistungsfähig, finde ich.

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      • OliMS1
        Benutzer
        • 11.01.2024
        • 44

        #4
        Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen

        Als Beispiel dafür kann ich auf meine aktuellen Versuche verweisen, diverse Scans alter Militärunterlagen zu entziffern. Ich bin dabei irgendwann auf die Idee gekommen, meine KI (»Open-Ey-Ei«) nach kurzer Einweisung mit dutzenden von Screenshots der Militärunterlagen zu füttern, um sie (die KI) dann jeden einzelnen transkribieren zu lassen. Die Resultate waren selten perfekt, aber eigentlich immer gut geeignet, um als erste Grundlage weiterer Begutachtung zu dienen.
        Wo kann ich das denn ausprobieren?

        Ich arbeite seit Beginn (2022) auch sehr viel mit Transkribus und bin recht zufrieden. Auch wenn oft auf den ersten Blick nur Kuddelmuddel rauskommt, so reicht es manchmal schon wenn man das ein oder andere Wort dadurch rausbekommt um dann dadurch den Satz/Text im ganzen lesen zu können.

        Chat-GPT habe ich auch probiert mit weniger Erfolg.

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        • Genau geahnt
          Erfahrener Benutzer
          • 01.09.2023
          • 179

          #5
          Zitat von OliMS1 Beitrag anzeigen
          Wo kann ich das denn ausprobieren?
          Na, halt beispielsweise hier.

          Dann würdest du der KI kurz erklären, was du jetzt vorhast, und lädst dann einzelne Screenshots hoch (geht per STRG-v). Die Screenshots enthalten am besten nur kleine, thematisch umrissene Bereiche (etwa den Eintrag unter »Mitgemachte Gefechte«), was einem selbst dann auch das Verarbeiten der KI-Reaktion enorm erleichtert



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          • OliMS1
            Benutzer
            • 11.01.2024
            • 44

            #6
            Achso, ich dachte du hast da was spezielles

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            • sonki
              Erfahrener Benutzer
              • 10.05.2018
              • 5603

              #7
              Aktuell ist das Problem eher das man nie weiß ob die KI sich irgendwas ausdenkt oder ob das fundiert ist. Ist ein wenig wie die ganzen KI-Zeitungsartkel zu Bücher-Reviews, die z.T. nicht existente Bücher beschreibt und einfach blind in allen möglichen (großen) Zeitungen/Newsportalen veröffentlicht wurden. Nichtdestotrotz kann man sicherlich schon jetzt auch hilfreiche Antworten bekommen...persönlich traue ich vielen Ergebnissen zu Allgemeinwissen noch nicht wirklich, da sich die KI zu oft irgendwas "ausdenkt" was es nicht gibt und das mit Quellenhinweisen "belegt" die ebenfalls ausgedacht sind. Sieht dann zwar erstmal alles richtig ist, aber ist hin und wieder komplett erfunden.

              P.S. Die Vorgehensweise mit dem Upload bei chatgpt ect. hab ich auch schon mehrmals probiert, manchmal waren die Antworten ok, aber oft komplett blödsinnig (und damit meine ich bei Antworten wo ich eigenes Wissen habe und das gleich gegenprüfen konnte - wer sich mit dem speziellen Thema nicht auskennt sah eine Antwort die eigentlich sehr kompetent aussah, aber völliger Blödsinn war). Aber wie gesagt, manchmal klappt es gut, manchmal nicht und vermutlich wird es irgendwann deutlich besser...man wird sehen was die Zukunft noch so bringt.

              P.S. II: Persönlich befürchte ich eher das die Menschen immer dümmer werden, und damit meine ich das man immer seltener selber nachrecherchiert, sondern einfach nur "grok/chaptgpt, is this true?" eintippt und der Antwort glaubt. Man muss ja nur schauen was draußen auf Social Media geschrieben wird - völlig altersunabhängig, niemand prüft mehr irgendwas selbst. Alle wollen faul wie sie sind eine Antwort auf dem Präsentierteller bekommen....so, rant over.






              Zuletzt geändert von sonki; 28.05.2025, 14:46.
              ¯\_(ツ)_/¯

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              • OliMS1
                Benutzer
                • 11.01.2024
                • 44

                #8
                Das Problem ist, das die KI versucht imer logischer zu agieren. Dadurch steigt dei Fehlerquote enorm an. Da wird gerade massiv daran gearbeitet im Hintergrund. Aber derzeit ist KI wie ChatGPT sehr mit vorsicht zu genießen.

                Quelle u.a.: https://winfuture.de/news,149557.html

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                • Ilja_CH
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.11.2016
                  • 1059

                  #9
                  Trotzdem wird man je länger desto mehr nicht mehr darum herumkommen, sich mit solchen «KI»-Tools zu beschäftigen.

                  Ja, oft werden Sachen erfunden, ich habe sogar bei Kollegen schon fehlerhafte (!) Texte (Rechtschreibung) gesehen oder nichtsagende Bewerbungsschreiben die zwar keine Fehler aufweisen, aber eben auch keinen wirklichen Inhalt trotz einer A4 Seite Text.

                  Aber Potenzial ist da. Und man muss lernen, damit umzugehen. Als Lehrer z. B. sollte man solche Seiten nicht verteufeln, aber den Schüler den Umgang damit zeigen (positive und negative Seiten). Es kommt z. B. auch stark darauf an, wie man ein Anliegen oder einen Wunsch formuliert. Wer nur ein, zwei Sätze schreibt, erhält auch ein zu oberflächliches Textgefüge. Hier nehmen sich viele zu wenig Zeit. Je exakter die Beschreibung, was man möchte, desto besser das Ergebnis.

                  Wenn man z. B. alle transkribierten Dokumente, Interview-Texte und OCR-Dokumente in eine KI-Software gibt, könnte die ggf. eines Tages von einer bestimmten Person automatisch eine Biografie in Tabellenform erstellen, damit man dann daraus eine Biografie schreiben kann (oder direkt eine Biografie). So was wird sicher irgendwann möglich sein, oder ist es ggf. schon jetzt.

                  Ohne Fehler geht es jedoch sicher nicht, und prüfen muss man den Inhalt sowieso.

                  Als Unterstützung ist solch ein Tool sicher gut oder wird nützlich, aber einfach so auf das Resultat verlassen würde ich mich nie und ich würde immer einen selber gemachten Text/Bericht vorziehen vor einem Output einer solchen «KI».

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                  • Genau geahnt
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.09.2023
                    • 179

                    #10
                    Zitat von sonki Beitrag anzeigen
                    Aktuell ist das Problem eher das man nie weiß ob die KI sich irgendwas ausdenkt oder ob das fundiert ist.
                    Das kann aber doch nur dann zu einem Problem werden, wenn man die KI-Resultate unbesehen für bare Münze nimmt. Was ja etwas wäre, das wahre Ahnenforscher schon aus Prinzip niemals nicht tun würden ...



                    Zitat von sonki Beitrag anzeigen
                    Die Vorgehensweise mit dem Upload bei chatgpt ect. hab ich auch schon mehrmals probiert, manchmal waren die Antworten ok, aber oft komplett blödsinnig [...]
                    Das stimmt. Aber wie gesagt: Allein schon, dass man mit der KI tatsächlich einen rasant-schnellen »Transkriptionssklaven« zur persönlichen Verfügung hat, der nie missmutig, abweisend oder gar müde wird, ist einfach ein enormer Vorteil.



                    Zitat von sonki Beitrag anzeigen
                    Persönlich befürchte ich eher das die Menschen immer dümmer werden, und damit meine ich das man immer seltener selber nachrecherchiert, sondern einfach nur "grok/chaptgpt, is this true?" eintippt und der Antwort glaubt.
                    Die Sorge mag berechtigt sein. Allein deshalb aber kategorisch auf die Vorteile von KI zu pfeifen, wäre so, wie wenn man sich niemals in ein Auto setzt, nur weil man befürchtet, dass das Auto an sich die Menschen träge und »bequem« macht.
                    Zuletzt geändert von Genau geahnt; 28.05.2025, 16:33.

                    Kommentar

                    • Svenja
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.01.2007
                      • 5109

                      #11
                      Hallo

                      Ich hatte gerade gestern ein Erlebnis mit der KI Suchmaschine, das zeigte, dass die KI einen manchmal ganz schön in die Irre leiten kann.
                      Ich gab die Abkürzung einer militärischen Einheit der US-Army im 1. Weltkrieg ein und die KI gab falsche Deutungen der Abkürzung Inf. an.
                      Beim ersten Versuch meinte sie Inf. sei eine Abkürzung für "Infektion", beim zweiten Versuch, Inf. sei eine Abkürzung für "Information".
                      Dass jedoch in Wirklichkeit mit Inf. "Infantry" oder "Infanterie" gemeint war, erkannte sie nicht.
                      Company kannte sie nur als Unternehmen, nicht als die englische Version von Kompanie oder Compagnie als militärische Einheit.
                      Wobei ich zugeben muss, dass ich der KI nur die Abkürzung angegeben habe, ohne den Hinweis, dass es sich um etwas Militärisches aus den USA handelt.

                      Gruss
                      Svenja
                      Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                      https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                      Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                      Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                      Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                      • Genau geahnt
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.09.2023
                        • 179

                        #12
                        Zitat von OliMS1 Beitrag anzeigen
                        Das Problem ist, das die KI versucht imer logischer zu agieren. Dadurch steigt dei Fehlerquote enorm an.
                        Das kann eigentlich nur dann zu einem Problem werden, wenn du es nicht bemerkst, oder es zwar bemerkst, aber der KI nicht sagst, dass sie etwa »phantasievolle Interpretationen« beim Transkribieren komplett unterlassen soll.

                        Die Moral: Sprich mit deiner KI und sag’ ihr, was du von ihr erwartest. Je genauer du dabei bist, desto glücklicher werdet ihr beide miteinander werden


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                        • OliMS1
                          Benutzer
                          • 11.01.2024
                          • 44

                          #13
                          Bei einfachen Dingen ja. Bei komplexen Sachen wird es schwierig, vor allem wenn man selbst nicht so tief im Thema ist.
                          Ich mache derzeit eine Umschulung und beim Thema Elektrotechnik kommt sehr oft viel Blödsinn raus, getarnt als die perfekte Lösung mit perfekter ausführlicher Erklärung.
                          Oder anderes Beispiel: Ich habe kürzlich versucht ein Problem mit Linux auf einem RaspberryPi zu lösen und bin da jetzt kein kompletter Noob. Chat GPT hat mir auf den ersten Blick sehr gute Lösungsansätze gegeben. Das Problem wurde immer weiter eingegrenzt meinte ich. Bis ich dann plötzlich im Prinzip wieder am Anfang stand und ChatGPT mir wieder das gleiche wie zu Beginn empfahl. Auch wenn es einen Versuch wert war, so habe ich rund 30min im Kreis gedoktort.
                          Und mir sind die Probleme durchaus bekannt und trotzdem falle ich ab und an drauf rein. Also bei wirklich ernsten Dingen die gelöst kann ich derzeit nur davon abraten. Bei Themen wo man selbst viel Ahnung hat kann man es versuchen aber ohne große Euphorie. Kleinere Aufgaben und Hilfen in bestimmten Bereich kann ChatGPT ganz gut. Für Themen wo Quellen wichtig sind und/oder geprüft werden müssen empfehle ich klar Perplexity. Aber auch da gilt: Quellen nachprüfen!
                          Man darf niemals vergessen: Wir befinden uns noch ganz am Anfang mit entsprechenden Bugs und Problemen. In ein paar Jahren wird das sicher schon ganz anders aussehen.

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                          • sonki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 10.05.2018
                            • 5603

                            #14
                            Wie gesagt, die Entwicklung schreitet ja zügig voran, was gestern galt, ist morgen schon veraltet und was heute noch nicht gut funktioniert, wird morgen klappen.
                            Die Technologie braucht man weder verteufeln noch lobpreisen - und generell muss man halt auch ständig am Ball bleiben um die Stärken und Schwächen des grad aktuellen KI-Modells zu verstehen (chaptgpt ist ja nicht gleich chaptgpt, da gib es ja nun auch viele Versionen inzwischen, dazu die vielen anderen Modelle wie Claude, Deepseek ect. - zum Teil jeweils mit Untervarianten für unterschiedlichste Aufgaben). Es ist auf jeden Fall nicht langweilig und bleibt spannend...

                            Auf Arbeit nutzen wir ja mittlerweile auch Chatgpt als kleine Programmierunterstützung, manchmal sehr hilfreich, manchmal weniger gut...zum Glück, sonst werden wir wirklich alle bald arbeitslos...
                            Zuletzt geändert von sonki; 28.05.2025, 17:55.
                            ¯\_(ツ)_/¯

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                            • robe71
                              Benutzer
                              • 16.11.2019
                              • 94

                              #15
                              Hallo Zusammen,
                              hier werden viele Themen im Zusammenhang mit KI aufgemacht und das diese Themen diskutiert werden ist auch gut so.

                              Ich möchte trotzdem nicht darauf eingehen und den Fokus noch in eine andere Richtung lenken. Man kann die KI sehr vielfältig als Hiflswerkzeug einsetzen. Ich habe einen DNA-Match auf gedmatch. Bisher musste ich sehr mühsam, die in einem sehr altmodischen Design dargestellten Stammbäume durchgehen oder einzeln nach den Namen suchen. Dazu ein Programm zu schreiben wäre vielleicht möglich aber auf jeden Fall mühsam und würde Programmierkenntnisse und entsprechende Erfahrung voraussetzen.

                              KI-Vorgehensweise: Ich nehme die Stammbaum per Copy and Paste in die KI (in diesem Fall perplexity) und schreibe in Klartext (und deutsch) mir eine Liste der Nachnamen auszugeben. Zack fertig in einer Alphabetischen Liste kann ich überstimmende Nachnamen schnell prüfen. Und schon sehe ich wahrscheinlich (!) keine Überstimmung bei den Nachnamen.Mist ich habe vergessen nach den Orten zu fragen. Wer glaubt das das ein Problem ist?

                              2. Anwendung
                              Karten-Zeichnen mein Ahnenforschungsprogramm gibt nur Reports aus. Der Report enthält Geburtsorte, Sterbeorte Namen etc. Keine Koordinaten. Copy und Paste in die KIartext die Anweisung extrahiere eine Liste mit Orten und füge GPS-Koordinaten hinzu. Zack fertig ist die Liste. Und was mich selber überrascht: Anweisung mache einen Link auf eine Karte dazu. Ich erhalte zu allem ein Link auf eine Online-Karte.

                              Viele Grüße
                              Robe71

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