Zeugnisse, Fotos und Co. in Trödelhäuser

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  • Gruselguste
    Benutzer
    • 07.12.2024
    • 6

    Zeugnisse, Fotos und Co. in Trödelhäuser

    Hallo zusammen,

    ich war vor einigen Wochen nach langer Zeit mal wieder in einem Trödelhaus stöbern. Ich beschäftige mich ja noch nicht lange mit der Ahnenforschung und habe daher vorher nie groß auf irgendwelche Dokumente usw. geachtet. Interessant waren sie schon. Bis zum letzten Besuch im Trödelhaus. Meine Begleitung durfte sich ein paar Mal anhören, dass das ein oder andere vielleicht für irgendeinen Ahnenforscher da draußen interessant sein könnten. Es gab alte Fotoalben, Zeugnisse, Ausweise und Zettelei verschiedener Art in einer kleinen Kiste. Auch ein altes kleines dickes Buch, ich bin mir nicht sicher aber da stand was von Hofbuch oder so ähnlich drauf. Ich dachte, irgendwie schade, dass solche Dinge hier vielleicht länger ungenutzt rumliegen während es Leute gibt für die es interessant oder hilfreich sein könnte. Geht es Euch in solchen Trödelhäusern auch so? Nehmt Ihr vielleicht manchmal einfach was mit oder notiert Euch entsprechende Namen? Sorry, wenn die Frage doof wirkt. Aber mein Gedanke dazu ist möglicherweise per Suche zu schauen, ob nach Informationen zu den Namen gesucht wird.

    Ich stehe ja noch immer ganz am Anfang (steh jetzt erst davor die Urkunden meiner Großeltern zusammen zu tragen). Aber ich habe hier im Forum schon gesehen, dass sich oft untereinander geholfen wird. Und das finde ich toll.

    Wünsche Euch einen guten Start in die Woche.

    lg Gruselguste

  • Kleesommer
    Erfahrener Benutzer
    • 07.11.2015
    • 263

    #2
    Mir geht es zum Teil genauso. Der Endgegner sind für mich aber alte Fotos. Besonders die Kabinettfotos haben es mir angetan und ich würde sie am liebsten alle aufkaufen. Um mich hier selbst zu kontrollieren habe ich mir selbst ein paar Regeln auferlegt. Von der abgebildeten Person müssen Name und Jahreszahl vorliegen (z.B. auf der Rückseite notiert) und es muss etwas ganz Besonderes am Foto sein, damit ich es mitnehme, z.B. Tracht, Alter der Person oder Ortschaft aus der das Foto kommt.
    Toll wäre es ja wirklich, wenn man jemanden findet, der genau diese Personen auf den Fotos oder in den Unterlagen sucht. Aber ich glaube nicht so recht daran, dass das passiert
    Zuletzt geändert von Kleesommer; 17.02.2025, 15:46.

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    • Svenja
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2007
      • 5250

      #3
      Hallo

      Ich habe vor eineinhalb Jahren mal auf einem Flohmarkt in der Schweiz ein Protokollbuch des Schulrats eines kleinen Dorfes in der Schweiz gekauft. Es beinhaltet die Protokolle der Sitzungen des Schulrats von 1908 bis 1954, pro Jahr gab es mehrere Sitzungen. Nebst den Namen von Pfarrer, Kaplan, Lehrern und Menzinger Schulschwestern werden auch viele Namen von Schülern und deren Vätern erwähnt. Meistens ging es darum, dass die Väter abgemahnt oder gebüsst wurden, weil sie die Kinder nicht regelmässig in die Schule schickten. Oder es ging darum ein Mädchen früher als üblich aus der Schule zu nehmen, damit es zu Hause die Mutter ersetzen konnte. Es wird aber auch über die Weihnachtsbescherung berichtet und eine Aktion, bei der die weiter entfernt wohnenden Schulkinder ein Paar Ski zur Verfügung gestellt bekamen. Da immer auch die Hofnamen oder Übernamen der Familien erwähnt werden, könnte man die genannten Kinder wohl meist problemlos den richtigen Familien zuordnen, wenn man sich in der Gegend auskennen würde (was ich jedoch nicht tue).

      Bei diesem Buch habe ich mich auch gefragt, warum das auf dem Flohmarkt gelandet ist und nicht in einem Archiv. Leider habe ich es versäumt die Flohmarkt-Händlerin zu fragen, wie sie zu diesem Buch gekommen ist. Ich hatte den Plan das ganze Buch einzuscannen oder alle Namen abzuschreiben. Aber das Format des Buches ist zu gross für meinen privaten Scanner und das Abschreiben der Namen der Kinder und Väter würde mehrere Wochen oder gar Monate dauern. Dieser Aufwand ist mir zu gross für ein von der Einwohnerzahl her eher kleines Dorf, da die Anzahl der Interessenten dann auch relativ klein sein dürfte. Zumal Ahnenforscher bereits gute Möglichkeiten haben, ohnline ihre Vorfahren aus der betreffenden Gegend zu finden.

      Kleesommer Mir geht es da ähnlich, ich würde am liebsten immer alle Feldpostkarten aus den beiden Weltkriegen kaufen, die mir in die Hände kommen.

      Einmal habe ich eine Postkarte gekauft, die eine junge Frau an einen Mann gesandt hatte, der nach Amerika ausgewandert war. Diese Karte war offensichtlich mehrmals wieder zurückgekommen, und sie hatte sie jeweils an eine andere Adresse wieder nach Amerika gesandt. Da wollte ich wissen, ob die Karte schlussendlich doch noch angekommen war und das junge Liebespaar doch noch zusammenkam. Tatsächlich ist es mir gelungen einen Nachkommen oder Verwandten dieses Paares zu finden, der mir berichtete, dass sie tatsächlich später zusammen in Amerika lebten. Ich konnte ihm dann sogar noch helfen eine Passagierliste zu finden und den dort total falsch geschriebenen Herkunftsort in der Schweiz zu enträtseln.

      Gruss
      Svenja
      Zuletzt geändert von Svenja; 17.02.2025, 15:54.
      Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
      https://iten-genealogie.jimdofree.com/

      Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

      Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

      Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

      Kommentar

      • chickenrun
        Erfahrener Benutzer
        • 03.12.2024
        • 211

        #4
        Ich verfalle manchmal der irrigen Versuchung, anzunehmen, ich würde irgendwann durch Zufall auf Fotos meiner Ahnen stoßen. Auch bei Fotos oder Original-Filmaufnahmen mit Menschenmengen denke ich, da irgendwo könnte mein Uropa (oder andere Verwandte) dabei sein...

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        • Ed Gonzalez
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2021
          • 480

          #5
          Moin,

          Geht mir ähnlich. Ich denke bei diversen Alben, Schuhkartons voll mit
          Dokumenten oder Postkarten sehr häufig an unsergleichen. Damit würde
          der ein oder andere tote Punkt vielleicht wieder zum Leben erweckt.

          Aber wie soll man das nur organisieren und bekannt machen?
          Eine Online-Sammlung solcher Fundstücke wäre eine feine Sache.

          Zumindest habe ich bei einem Online-Postkartenhändler mal einen
          netten Fund gemacht. Auf der Suche nach der Ansicht einer familien-
          geführten Gaststätte habe ich tatsächlich den Schriftverkehr zweier
          Ahnentanten entdeckt. Nichts weltbewegendes aber ein feines Andenken.

          Ed
          Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
          Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

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          • Sera
            Benutzer
            • 12.06.2012
            • 63

            #6
            Nachdem mir bei einem Umzug das Fotoalbum meiner verstorbenen Mutter entwendet (vulgo: geklaut) wurde, frage ich mich immer, woher viele dieser Fotos, Karten etc auf Trödelmärkten und auch im Internet kommen. Und wie fremde Menschen dazu kommen, damit auch noch Geld zu machen - für mich grenzt es an Leichenfledderei.

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            • scheuck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2011
              • 5270

              #7
              Zitat von Sera Beitrag anzeigen
              Nachdem mir bei einem Umzug das Fotoalbum meiner verstorbenen Mutter entwendet (vulgo: geklaut) wurde, frage ich mich immer, woher viele dieser Fotos, Karten etc auf Trödelmärkten und auch im Internet kommen. Und wie fremde Menschen dazu kommen, damit auch noch Geld zu machen - für mich grenzt es an Leichenfledderei.
              Hallo, Sera!

              Diese ganzen Dinge können ja nur aus Haushaltsauflösungen stammen, wobei die Erben keinerlei Interesse und für mich auch keinerlei Benehmen haben. Zudem möchte man dann noch einen müden Euro damit machen .... - Den Vorwurf kann man den Trödlern usw. eigentlich nicht machen, denn es scheint ja ein Markt dafür zu bestehen. Dafür allerdings habe ich auch keinerlei Verständnis; was will ich mit dem Familienstammbuch x, zu dem ich keinerlei Bezug habe? Ich sammele doch auch keine Fotos von Personen, die ich überhaupt nicht kenne.

              Ja, es grenzt irgendwie an Leichenfledderei, wenn man das so ausdrücken will. Der Vorwurf ist für mich aber denen zu machen, die diese hoch-privaten Dinge mir nichts dir nichts irgendwo "an den Mann bringen."
              Dass jemand an einem solchen Erbe kein Interesse hat, kann ich verstehen/akzeptieren. Wenn das so ist, gehören solche sensiblen Dinge in den Reißwolf, aber bitte nicht unter's Volk.

              Beste Grüße,
              Scheuck
              Herzliche Grüße
              Scheuck

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              • Ed Gonzalez
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2021
                • 480

                #8
                Moin,

                Bei Sammlern geht es ja nur in unserem Fall um die Ahnenforschung
                und die Einordnung oder Rückführung der Unterlagen in die Familie.

                Daneben gibt es auch viele andere Sammelgebiete: Militaria, Fahrzeuge,
                Natur, Fotografie, historische Ansichten etc. Da werden ganze Alben gekauft
                für ein paar Ansichten der Alpen mit dem Familienauto auf der Bergstraße.
                Für uns wären die Namen und Daten der Abgebildeten wichtig; anderen
                geht es halt um den FORD-Taunus.

                Wenn man dann noch sieht wie lange Verkäufer benötigen um diese Ware
                überhaupt an den Kaufenden zu bringen, lässt sich das aus meiner Sicht
                nur schwerlich mit Profitsucht in Verbindung bringen. Zudem kommen durch
                die öffentlichen Verkäufe diese Dinge überhaupt wieder in das Blickfeld
                der Sammler und Forscher. Moralisch ist es mir auch fremd, mit persönlichen
                Daten fremder Menschen Handel zu treiben. Andererseits füttern wir
                mit unseren persönlichen Daten auch das weltweite Netz und ich bezahle
                Geld für die Forschung anderer Genealogen bei Ancestry und Co.

                Das Ding hat mehr als zwei Seiten. Ich verstehe den Unmut über unbedachten
                Handel mit alten Dokumenten; ich bin aber selber Bestandteil dieser Maschinerie.

                Ed
                Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
                Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 5270

                  #9
                  Ja, Ed, ein mehr als löblicher Plan, Familienbücher, Fotos, Unterlagen usw. "rückführen" zu wollen! In wie viel Prozent wird das gelingen, und vor allen Dingen, wohin führt man sie zurück? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dahin, wo sie irgendwann her kamen, und wo sie absolut "über" waren, oder?

                  Als "Profitsucht" würde ich den Verkauf auch nicht bezeichnen wollen, denn reich wird man damit sicherlich weder als Verkäufer noch als Händler.

                  Richtig, auch wir füttern das weltweite Netz mit unseren Daten, allerdings entscheiden wir uns zu Lebzeiten selbst dazu. Ich möchte nicht wissen, was diejenigen, deren Familienbücher irgendwo auf einem Flohmarkt angeboten werden, dazu sagen würden, wenn sie es noch erlebt hätten.

                  Ich bin persönlich felsenfest davon überzeugt, dass aus meiner Familie niemand meine Zeugnisse, Fotos dergl. auf Flohmärkten oder beim Trödler anbieten würde, dennoch habe ich entsprechend vorgesorgt.
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

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                  • Geschichtensucher
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.09.2021
                    • 1091

                    #10
                    Ich habe schon öfter an diesem Thema vorbeigescrollt, weil ich dachte, es geht um einen Ort namens Trödelhäuser
                    In Trödelhäusern, achso

                    Es gibt schon einige Threads zu diesem Thema hier. Mir blutet auch das Herz, wenn ich die alten Schätze auf dem Flohmarkt im Regen liegen sehe. Manchmal, z. B. wenn ich ein beschriftetes Gruppenfoto finde, stelle ich es hier ein.

                    LG Iris
                    Beste Grüße, Iris

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