Zeitlicher Abstand zwischen Versterben und Begräbnis - Rechenfehler oder übliche Praxis?

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  • Lynne
    Erfahrener Benutzer
    • 24.06.2009
    • 344

    Zeitlicher Abstand zwischen Versterben und Begräbnis - Rechenfehler oder übliche Praxis?

    Hallo zusammen!

    Ich bin mal gespannt auf eure Erfahrungen. Ich habe in Tschochau Keis Aussig im Jahr 1699 einen Tauf- und einen Sterbeeintrag zu einem Kind.
    Laut Kirchenbuch erfolgte die Taufe am 30. Juli 1699. Das Kind ist dann leider verstorben und wurde am 25. September 1699 begraben, im Alter von 8 Tagen.
    Das würde ja bedeuten, dass das Kind seit fast 1 Monat und 3 Wochen verstorben war, bevor es beerdigt wurde.
    Übliche Praxis oder vielleicht ein Fehler im Eintrag?

    Was denkt ihr?

    Viele Grüße!
    Jeder macht was er will, keiner was er soll, aber alle machen mit!
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 4834

    #2
    Hallo Lynne:

    In meiner Erfahrung (mit Evangelischen in Nordhessen, Oldenburg, und Anhalt) gab es damals normalerweise 1 bis 3 Tage zwischen Tod (oder Auffinden der Leiche, falls sie aus dem Fluss herausgefischt oder erhängt im Wald gefunden wurde) und Begräbnis. Allerdings konnte es dann auch ein oder mehrere Monate nachher eine Trauerfeier mit Leichenpredigt geben. Unter Adeligen in Ostpreussen habe ich es schon gesehen, dass der "Begräbnis"-Eintrag eigentlich der Eintrag solch einer Trauerfeier war, Monate nachdem schon Vormünder für die Witwe und Waisen ernannt worden sind.

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 16165

      #3
      Hallo Lynne

      es sind gerechnet 8 Wochen, nicht 8 Tage.
      Darin liegt der Fehler
      Viele Grüße

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 6371

        #4
        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
        In meiner Erfahrung (mit Evangelischen in Nordhessen, Oldenburg, und Anhalt) gab es damals normalerweise 1 bis 3 Tage zwischen Tod (oder Auffinden der Leiche, falls sie aus dem Fluss herausgefischt oder erhängt im Wald gefunden wurde) und Begräbnis.
        Das kann man so pauschal nicht sagen. Im Sommer ging es verständlicherweise immer sehr schnell, also innerhalb besagter 1 bis 3 Tage. Im Winter war der Zeitraum in der Regel länger. Es ist mir aufgefallen, dass es einzelne Jahre bzw. Perioden im Winter gab, in denen der Abstand zwischen Tod und Beerdigung auffallend lang ist. Manchmal eine Woche. Das kann ich mir nur so erklären, dass es sich um extrem kalte Winter oder Zeitabschnitte gehandelt haben muss, in denen zum einen das Ausheben einer Grube wegen des tiefgefrorenen Bodens sehr mühsam war, andererseits die Zeit auch nicht so arg drängte, weil der Leichnam ja gut gekühlt war.

        Viele Grüße
        consanguineus

        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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