Buchdruck 19. Jahrhundert

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  • Sina-Anne
    Benutzer
    • 14.05.2024
    • 9

    Buchdruck 19. Jahrhundert

    Liebe Community
    Ich fand in einem Heiratseintrag meines Vorfahren die Berufsangabe Buchdrucker. Das war 1862 in Leipzig. Seitdem grüble ich, wie so ein Buchdruck damals ablief. Musste der Setzer jeden einzelnen Buchstaben hinzufügen? Und vor allem, wie lange dauerte es dann, ein Buch zu drucken?
    Ich habe eigentlich keinen echten Grund, das wissen zu wollen. Ist nur Neugier. Manchmal halte ich so alte Bücher in der Hand und denke darüber nach, wieviel Mühe das wohl war. Vielleicht weiß es jemand?
    Viele Grüße
  • katla
    Erfahrener Benutzer
    • 28.01.2023
    • 392

    #2
    Hallo Sina,
    Um 1830 lief der Buchdruck wohl noch im Wesentlichen so ab, wie von Johannes Guttenberg erfunden, d.h. mit beweglichen Lettern aus Metall, die vom Setzer einzeln zu den Seiten gesetzt wurden und dann auch einzeln gedruckt wurden. Ab Mitte des 19.Jhdts. gab es erste Versuche, Setzmaschinen einzusetzen, 1860 wurde die Rotationspresse erfunden, die dann die Druckgeschwindigkeit erheblich reduziert. Aber insgesamt war das Buchdrucken sehr aufwendig.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Setzmaschine
    Geschichte des Buchdrucks und der Druckverfahren von Gutenberg bis zur Gegenwart.
    Zuletzt geändert von katla; 18.11.2024, 12:58.
    viele Grüße
    Katharina

    Kommentar

    • Sina-Anne
      Benutzer
      • 14.05.2024
      • 9

      #3
      Hallo Katla,
      Herzlichen Dank für die guten Hinweise und den Link. Es ist doch wirklich erstaunlich, wenn man dann heute so ein altes Buch anschaut. Mehrere Wochen oder Monate hat es damals bestimmt gedauert, einen fertigen Text zum Buch zu drucken.

      Dankeschön nochmals und herzlichen Gruß!

      Kommentar

      • Lorry Bee
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2021
        • 107

        #4
        Mein Urururgroßvater, Jahrgang 1816, war Buchbindemeister und Buchhändler. Die früheste Zeitungsanzeige, die ich von ihm gefunden habe, ist aus dem Jahr 1845. Darin annonciert er seine Leihbibliothek mit 1100 Bänden, die er "in diesem Jahr vermehrt" habe. Daher gehe ich davon aus, dass er die Leihbibliothek schon - mindestens - im Jahr vor der Anzeige hatte. Vermutlich ist es also zu der Zeit schon möglich gewesen, Bücher etwas einfacher und in größerer Zahl zu drucken, sonst wäre der Erwerb so vieler Bücher für einen relativ jungen Mann von Ende 20 doch eher nicht erschwinglich gewesen. Denke ich zumindest. Mein Traum wäre, eins dieser Bücher, die er ja sicherlich handschriftlich katalogisiert hat, zu besitzen, aber ich habe noch keins finden können.
        VG Lorry


        z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
        Und Sieper in Hagen.

        Kommentar

        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5382

          #5
          Zitat von Sina-Anne Beitrag anzeigen
          Herzlichen Dank für die guten Hinweise und den Link. Es ist doch wirklich erstaunlich, wenn man dann heute so ein altes Buch anschaut. Mehrere Wochen oder Monate hat es damals bestimmt gedauert, einen fertigen Text zum Buch zu drucken.
          Guten Abend,

          es muss schon schnell gegangen sein, sonst hätte man ja keine aktuellen Zeitungen drucken können.

          LG Wolfgang

          Kommentar

          • Ed Gonzalez
            Erfahrener Benutzer
            • 18.12.2021
            • 435

            #6
            Moin,

            Von mehreren Wochen und Monaten ist nicht generell auszugehen (Je nach Umfang natürlich).
            Ein Flugblatt in Stunden, ein Lexikon in Monaten.

            Erstmal waren Schriftsetzer, Buchdrucker und Buchbinder unterschiedliche Berufe.
            Wer eine Ausbildung in Satz und Druck hatte, besaß den sog. ´Schweizer Degen´;
            im Prinzip ein Schweizer Taschenmesser mit Multifunktion.

            Ein Schriftsetzer konnte in der Stunde zwischen 1tsd. und 2tsd. Zeichen von Hand setzen.
            Das ist +/- eine heutige A4-Seite. Zudem arbeiteten mehrere Setzer an einem Produkt.
            Es gab große Säle mit vielen Arbeitsplätzen.

            Viel Zeit hat die Gestaltung, das korrekte Ausschießen, die Korrektur etc. gekostet.
            Aber auch das lief Hand-In-Hand. Die ersten Korrekturfahnen wurden gedruckt
            während andere Teile noch gesetzt wurden.
            Funfakt: Es gehörte früher dazu, dass Bleisetzern täglich Milch gegen eine Bleivergiftung
            gereicht wurden. Ein hoch angesehener Beruf, der das Lesen und Schreiben erforderte.

            Ich möchte noch anmerken, dass Gutenberg den Buchdruck nicht erfunden hat.
            Bücher wurden auch vorher schon gedruckt, allerdings z.B. mit Holztafeln als Druckstock.
            Er hat auch nicht die beweglichen Lettern erfunden.
            Das kam auch aus Asien, war aber bei mehreren Tausend Schriftzeichen wenig effizient.

            Gutenberg hat das ganze System einer Druckerei beschleunigt; praktisch industrialisiert.
            Wenn man aber etwas beschleunigt müssen alle Komponenten betrachtet werden.
            Hilfsmittel zum Gießen der Lettern, Legierung des Metalls, Farben, Pressen, etc. pp.
            Das war seine bahnbrechende Leistung und Beitrag zur Bildungsreform.

            Gruß, Ed

            (u. A. auch Buchdrucker)


            Nachtrag: Mit Leerzeichen hat mein obiger Text 1.623 Zeichen

            Zuletzt geändert von Ed Gonzalez; 08.12.2024, 20:22.
            Johannes SCHMITZ oo Anna WETTLÖPER im Großraum Ahaus; mglw. Niederlande, um 1750 (kath.)
            Jacob LAUPENMÜHLEN oo Anna Catharina WILDENHAUS im Kreis Mettmann, um 1813 (ev.)

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