Die verlorenen Vorfahren

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  • HelenHope
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2021
    • 1075

    Die verlorenen Vorfahren

    Es kommt ja immer mal wieder vor, dass Vorfahren innerhalb der letzten 3 Generationen unbekannt sind, und sich im Baum eine riesige Lücke auftut.
    Wie geht ihr damit um, und wart ihr manchmal erfolgreich, die unbekannten Ahnen doch noch zu finden? Und wenn ja, wie?

    Als ich vor wenigen Jahren mit der Forschung begann, hatte ich quasi nichts. Einen Geburtsnamen meiner mütterlichen Oma, und das Grab meiner väterlichen Großeltern. Ich hatte keinen Kontakt zu meiner Familie, auf beiden Seiten nicht. Ich startete mit einem DNA Test und einem Anruf beim Friedhof. Little did I know...
    Nicht nur bekam ich Kontakt zu meinen Eltern, und zu Verwandten väterlicherseits, die ich zuletzt als Kind gesehen hatte und deren Namen ich nicht mehr kannte - die einzige Erinnerung war ein Swimming Pool - ich erfuhr auch endlich einiges. Meine väterliche Oma war unehelich geboren - und es gibt zwei Versionen über den Vater. Keine konnte ich bisher verifizieren, aber es spricht insgesamt wohl mehr für den Typ aus dem Nachbarort als den Kohlehändler in Bergisch Gladbach.
    Ich erfuhr, dass der Opa meines mütterlichen Opas unbekannt ist. Seine Großmutter war verwittwed und heiratete nie wieder, und wie es dazu kam, dass sie mit ihrer jüngsten Tochter schwanger wurde, weiß niemand. Hier habe ich mittlerweile eine DNA-Match gefunden, die ein Foto eines Vorfahren im Baum hat, der eine so frappierende Ähnlichkeit hat, dass ich vermute, dass es sich um einen Halbonkel meines Opas handelte. Auch wenn man nicht nach Ähnlichkeiten gehen darf, aber beide haben sehr sehr markante Gesichtszüge. Dennoch werde ich auch hier nie sicher sein können.
    Und ich erfuhr, dass das 2. Kind meiner mütterlichen Oma, meine Halbtante, zur Adoption freigegeben wurde. Diese habe ich inzwischen gefunden, leider lässt sich kein Kontakt herstellen, und ich begnüge mich mit dem, was ich online finden konnte - eine starke Persönlichkeit ist sie geworden, eine Künstlerin, und ich froh, auch wenn ein wenig mein Herz weint, weil ich so gerne mit ihr reden würde. Doch es soll wohl nicht so sein, und ihr ist das Elend, dass ihre Geschwister durchlitten haben, entgangen. Das ist wunderbar für sie.

    Dass ich die unbekannten Väter nicht aufspüren kann, nagt an mir und wurmt mich. Mir ist, als müsse ich "alle meine Schäfchen" zusammenführen, etwas heil machen, was leider nicht wirklich zu kitten ist, wenigstens die Lücke im Baum schließen. Leider fehlt es mir an Anhaltspunkten. Ich will nicht sagen, dass ich aufgebe, aber ich habe zumindest wenig Hoffnung.

    Ich bin gespannt auf eure Geschichten.
    Zuletzt geändert von HelenHope; 03.11.2024, 17:11.
  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 1081

    #2
    Liebe Helen, das Gefühl kenne ich - die Schäfchen hüten - es scheint einer der Gründe für Ahnenforschung zu sein, wie ein transgenerationaler Auftrag. Eine meiner verlorenen Ahnen ist meine 3fache Urgroßmutter Hanna. Ich weiß einiges über sie - sie wird 1758 in einem sächsischen Dorf geboren, ist die Tochter des Dorfrichters, mit 24 bekommt sie ein Kind (meinen Vorfahren) mit dem verwitweten Zimmermann und Mühlenbesitzer, der sich zum Vater bekennt, nicht aber SIE heiratet - sondern wenig später eine Witwe, die eine Gastwirtschaft mitbringt. Hanna heiratet später, hochschwanger, und wird um 1785 geschieden. 1790 wird sie beschuldigt, ihr Neugeborenes getötet zu haben. Ich habe trotz viel Quellenstudium noch nicht herausfinden können, was mit ihr geschah, welcher Art ihre Strafe war. Auch wo ihr Sohn/mein Vorfahr, dessen Nachnamen ich heute trage, aufwuchs, blieb bisher im Dunkeln.
    Ein Schäfchen, das noch nicht im Trocknen ist...
    LG Iris
    Beste Grüße, Iris

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