DNA und Gentests

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4544

    DNA und Gentests

    Auch ganz interessant .....

    Ahnenforschung per DNA: Warum ein Gentest Ihnen nichts verrät, aber anderen alles | MDR.DE

    Beste Grüße und allseits ein schönes Wochenende,
    Scheuck
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • HelenHope
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2021
    • 946

    #2
    Hach ja, wie ich diese polemischen und schlecht recherchierten Artikel liebe. Wer sich nicht ausführlich mit dem Thema auseinandersetzt, kann natürlich leicht Horrorszenarien schaffen und Halbwahrheiten verbreiten. Vielleicht unterhält man sich mal mit den unzähligen Menschen, die mit Familienmitgliedern zusammengeführt und ihre wahre Herkunft erfuhren - übrigens gerade hier auch für medzinische Hintergründe wichtig.

    Kommentar

    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4544

      #3
      Na, dann habe ich Dir doch einen großen Gefallen getan, HelenHope
      Herzliche Grüße
      Scheuck

      Kommentar

      • HelenHope
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2021
        • 946

        #4
        Wohl eher einen Bärendienst. Mir fehlt eine sachliche, ausgewogene Auseinandersetzung mit dem Thema, in vielen Artikeln, die dazu geschrieben werden. Dieser hier ist ganz typisch, für das Narrativ, das gezeichnet wird. Teilweise schon beinahe sarkastische Formulierungen, Herstellen von beängstigenden Szenarien, die eventuell vielleicht möglicherweise eintreten könnten, und Halbwissen bis gar kein Wissen darüber, was diese Tests und ihre Ergebnisse eigentlich aussagen (können) und was nicht. Es wird sich auch nicht mit Personen unterhalten, die sich schon länger ernsthaft mit der Materie auseinandersetzen und diese Tests aktiv für die Genealogie nutzen, die die Fallstricke der Forschung damit und auch die Erfolge kennen. Menschen werden dazu animiert, Entscheidungen aufgrund von Ängsten, statt Informiertheit zu treffen. Wo bleibt da die Sachlichkeit?

        Kommentar

        • EmWe
          Erfahrener Benutzer
          • 17.07.2012
          • 309

          #5
          Hallo zusammen,

          bei den Angeboten zur DNA-Genealogie usw. sind die genealogischen Auswertungen nicht das eigentliche Produkt. Zwar können andere Verwandte entdeckt werden, aber das ist nur ein unbedeutender Nebeneffekt. Das eigentliche Produkt ist der Datensatz, der aus Eurer DNA resp. Eurem Erbgut gewonnen wird. Hierin sind unmengen an Informationen enthalten, die für eine ganze Reihe von Unternehmen sehr, sehr wertvoll sind. Zum Beispiel für Dispositionen für bestimmte Krankheiten interessieren sich Versicherungen und (private) Krankenversicherungsträger bestimmt sehr. Und die Technologien der Auswertungen steht erst am Anfang und wird durch den KI-Einsatz noch einmal rasant beschleunigt werden.

          Nun ist es eigentlich jedem selbst überlassen, was er tut und lässt bzw. welche Verträge er eingeht.

          Aber! Eure DNA und die Eurer Angehören - je näher verwandt, desto mehr übereinstimmend - ist fast gleich. Das bedeutet: wenn Ihr Eure DNA einem Unternehmen offenbart, offenbart Ihr quasi auch die Eurer gesammten Blutsverwandten. Und über die können nun auch Scorings unterschiedichster Art extrapoliert werden.

          Dies solltet Ihr bedenken, wenn Ihr Eure DNA aus der hand gebt...

          LG, EmWe
          Gesucht werden:
          Germershausen, Marina Christina, * wo? ca. 1666
          Götze, Caspar, Maurer in Geithain, * wo? ca. 1663
          Heinecke, Johann George, in Aschersleben, * wo? ca. 1702
          Lindner, Heinrich, Carabiner in Neuhaldensleben, * wo? ca. 1768
          Liesegang, Gottfried, in Magdeburg, * wo? um 1720, oo (H/T)ermissen
          Schreyer, Johann Balthasar, Hammerschmied in Katzhütte, * wo? ca. 1712
          Wittig, Christian, Blechmeister in Burgkhammer, * wo? ca. 1675

          Kommentar

          • Scherfer
            Moderator
            • 25.02.2016
            • 2563

            #6
            Hallo EmWe,

            und da ist sie weider, diese diffuse Angst, die auch HelenHope angesprochen hat. Ja, vielleicht könnte man DNA-Daten potenziell (!) dazu ausnutzen, um für Krankenversicherungen etc. Scorings zu entwickeln.

            Dazu sollte die Datenlage zunächst erst einmal so eindeutig sein, dass man daraus etwas ableiten kann. Aber alles, was derzeit möglich ist, sind sehr vage Prognosen und erhöhte/niedrigere Wahrscheinlichkeiten für XYZ. Denn in den allerseltensten Fällen führt nur ein einzelnes Gen zu einer hundertprozentigen Merkmalsausprägungt, meistens wirken ganz viele Gene zusammen und selbst die hehre Medizin versteht erst ansatzweise, wie. Und mal angenommen, jemand hat eine 40% höhere Wahrscheinlichkeit für Krankheit XY, dann heißt es ja auch noch nicht, dass er/sie die Krankheit auch entwickelt.

            Wenn man schon überhaupt ein solches Horrorszenario erstellen möchte, dann wäre das längst "mit erkömmlichen Mitteln" möglich. Zahlen wir höhere Krankenkassenbeiträge, weil unsere Eltern oder Großeltern Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs hatten? Nein. Warum sollten diese viel einfacher zu ermittelnderen Informationen nicht heute schon derart genutzt werden und warum sollte das mit vagen Wahrscheinlichkeitsangaben eher so sein?

            Es ist übrigens nicht so, dass man mit Abgabe der Probe unterschreibt, dass die Anbieter die Daten einfach so nutzen können, wie sie wollen. Ja, diese machen ein Geschäft damit - möchte man es ihnen verübeln? Das Geschäft läuft aber nicht auf einer individuellen Ebene über die Daten einzelner, sondern im großen Stil und anonymisiert. Denn was große Pharmafirmen versuchen ist, die vorhandenen Daten als Screening zu nutzen, wenn Nutzer*innen gleichzeitig auch noch persönliche Informationen zu sich preisgeben, die theoretisch eine Korrelation zulassen. Genau das aber ist eine freiweillige Entscheidung nach dem Test, die man ja nicht wahrnehmen muss und sich auf die genealogischen Informationen des Tests beschränken kann. Dazu würde ich momentan auch raten. Aber auch wenn man diese zusätzlichen Informationen eingibt, bleiben die daraus möglichen Korrelationen anonym. Das heißt, eine Pharmafirma oder ein Krankenkassenträger könnte möglicherweise mit Hilfe von Millionen Nutzerdaten korrelieren, dass Genvariante ABC mit einer höheren Krebsrate verbunden ist - was ja eigentlich auch eine feine Sache ist. Aber die Information, welche Testpersonen diese Genvariante tragen und der Rückschluss auf Einzelpersonen ist damit nicht gegeben. Das kann man auch den Nutzerinformationen so entnehmen.

            Und so bleibt die ganze Vermutung/Warnung ein bisschen wir der Rat, sich doch bitte kein Küchenmesser zu kaufen, weil damit Morde geschehen können...

            Kommentar

            • offer
              Erfahrener Benutzer
              • 20.08.2011
              • 1741

              #7
              Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
              ...
              und da ist sie weider, diese diffuse Angst, die auch HelenHope angesprochen hat. Ja, vielleicht könnte man DNA-Daten potenziell (!) dazu ausnutzen, um für Krankenversicherungen etc. Scorings zu entwickeln.
              ...
              Da ist wiedereinmal ein Verharmloser am Werk.
              Deine Enkel und Ur...urenkel werden Dich noch bis in alle Ewigkeit dafür verfluchen.
              Nur Du wirst es nicht mehr ausbaden müssen

              This is an offer you can't resist!

              Kommentar

              • scheuck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2011
                • 4544

                #8
                Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
                Hallo EmWe,

                Es ist übrigens nicht so, dass man mit Abgabe der Probe unterschreibt, dass die Anbieter die Daten einfach so nutzen können, wie sie wollen. ..
                Hallo, Scherfer!

                Nur so und vollkommen wertfrei gefragt, rein interessehalber: welche Möglichkeiten hat der Einsender heute und in 10/20 Jahren? Kann er nachvollziehen, dass mit seiner Probe eben nicht gemacht wurde, was der Anbieter möchte?

                Herzliche Grüße
                Scheuck

                Kommentar

                • Scherfer
                  Moderator
                  • 25.02.2016
                  • 2563

                  #9
                  "Verharmloser" - Begründung bitte auf Basis der Tatsachen, nicht aufgrund von Hypothesen.

                  @scheuck: Ja, gute und begründete Frage! Letztendliche Kontrolle haben wir vermutlich nicht.

                  Ich nehme an, Du boykottierst auch das Internet, weil Du nicht weißt, was Leute da draußen mit Deinen Beiträgen machen?

                  Kommentar

                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4544

                    #10
                    Nein, Scherfer, natürlich boykottiere ich nicht das Internet, das kann man heute nicht mehr, wenn man "in der Welt" sein möchte. Allerdings bin ich mehr als mega-vorsichtig. - Dass Beiträge hier öffentlich sind, ist mir natürlich bekannt, aber das gehört für mich nicht zu den Punkten, bei denen Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist.
                    Zuletzt geändert von scheuck; 18.10.2024, 16:39.
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

                    Kommentar

                    • Scherfer
                      Moderator
                      • 25.02.2016
                      • 2563

                      #11
                      Zustimmung.

                      Und wenn Dir ein Arzt eine Gewebeprobe abnehmen möchte, dann fragst Du auch erst einmal, wie Du in zwanzig Jahren nachvollziehen kannst, ob mit der Probe auch nur das gemacht wurde, was Du wolltest? Weil ganz sicher kannst Du Dir ja nicht sein, richtig? Der Arzt schickt die Probe ja auch an einen Dienstleister weiter, den Du nicht kennst und der theoretisch auch einen Gentest damit machen könnte.

                      Wie man es übrigens auch mit Deiner Speichelprobe an einem leeren Bierglas im Restaurant tun könnte. Vielleicht doch lieber nicht mehr ins Restaurant gehen?

                      Total übertrieben? Stimmt. Aber die Vermutung, dass ein viel größerer Konzern das alles natürlich aus niederen Beweggründen tun wird, ist dagegen eine vollkommen berechtigte Angst? Warum?

                      Kommentar

                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4544

                        #12
                        Na, dann mach ich doch mal mit beim "Haarespalten"

                        Eine Gewebeprobe wollte noch niemand haben, wobei ich allerdings zwischen einem Gentest-Anbieter und einem histo-pathologischen Labor gewisse Unterschiede sehe/erwarte.
                        Die Sache mit einem Bierglas ist auch uninteressant für mich, da käme eher ein Weinglas in Frage ; in Lokale gehe ich selten. - Bevor Du fragst, NEIN, auf einen Weihnachtsmarkt oder zu einem Weinfest gehe ich auch nur dann, wenn ich mein eigenes Glas bzw. meinen eigenen Becher dabei habe. Jahrzehntelange Erfahrung hat gezeigt, dass ich ohne mitgebrachtes Glas/mitgebrachten Becher noch am selben Abend einen massiven Lippen-Herpes kriege!
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

                        Kommentar

                        • Genes
                          Neuer Benutzer
                          • 09.05.2009
                          • 3

                          #13
                          Eventuell ist es an anderer Stelle schon mal erwähnt worden (ich bin zu wenig im Forum hier unterwegs), aber ich möchte an auf den aktuellen Status von 23andMe eingehen

                          Im Jahr 2023 konnten Hacker an anderen Stellen in Internet Passwörter von Nutzer erbeuten, die die Nutzer auch auf 23andMe nutzten. Das Unternehmen hat bestätigt, dass die Hacker auf diese Weise ca. 14.000 Logins kompromittieren konnten. Über die Verwandtschaftsverhältnisse (DNA Relative Finder) konnten so weitere Daten zugeordnet werden. “Einer Unternehmenssprecherin zufolge hatten sie so Zugriff auf 5,5 Millionen Datensätze, die Nutzerinnen und Nutzer für die Suche nach genetischen Verwandten freigegeben hatten. Dadurch konnten sie auf die Namen und Geburtsdaten, bestimmte Verwandtschaftskennzeichen, den Prozentsatz der mit Verwandten geteilten DNA sowie Abstammungsberichte und die von den Betroffenen angegebenen Aufenthaltsorte zugreifen.“ (Quelle: https://www.spiegel.de/netzwelt/web/...3-dbdf9335bd10).
                          Darüber hinaus steht offenbar ein Verkauf von 23andMe bzw. deren Datensätzen bevor. Welche Nutzbedingungen der neue Besitzer vorgibt, ist daher noch offen (Quelle: https://www.zeit.de/digital/2024-10/...omplettansicht).

                          Das eigentliche Geschäft der Firma ist der Verkauf der DNA-Daten an Pharma-/Firmen. Ich meine, dass dies auch bei MyHeritage etc. so praktiziert wird (bin mir hier aber nicht ganz sicher).

                          Für mich (persönliche Meinung) gibt es nichts Persönlicheres als die eigene DNA. Versicherungen haben aus meiner Sicht ein sehr hohes Interesse an diesen Daten. Ich kann mir gut vorstellen, dass z.B. private Krankenversicherungen in der Zukunft DNA-Daten der Interessenten vorab verlangen, analysieren und die Beiträge von der Anwesenheit bestimmter Genmarkern abhängig machen.

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X