Altersdiskrepanzen bei verschiedenen Einträgen

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  • HindeburgRattibor
    Erfahrener Benutzer
    • 24.08.2011
    • 3742

    Altersdiskrepanzen bei verschiedenen Einträgen

    Hallo zusammen,

    wollte mal in die Runde fragen, ob ihr Erfahrungen mit Altersdiskrepanzen habt und wie ihr in eurer eigenen Forschung damit umgegangen seid.
    Das Alter von meinem 5x-Urgoßvater Johann Kalus aus Leng/Oberschlesien wurde in drei Einträgen (Zwei Heiratseinträge und ein Begräbniseintrag) unterschiedlich angegeben.

    Zum ersten Mal hat er am 31. Januar 1825 in Markowitz geheiratet. Dort wird sein Alter mit 28 angegeben, was auf eine Geburt im Jahr 1796/1797 schließen lassen würde.
    Als Vergleich: Das Alter seiner Braut wird mit 27 angegeben, welche tatsächlich am 16. August 1796 geboren wurde (ist also fast 29 gewesen).
    Anmerkung: Es gibt eine Lücke bei den Taufbüchern von Lubowitz (Leng): Taufbücher für den Zeitraum 1795 - Juni 1797 sind nicht vorhanden.

    Zum zweiten Mal hat er am 28. Mai 1839 ebenfalls in Markowitz geheiratet. Dort wird sein Alter mit 36 angegeben, was auf eine Geburt im Jahr 1803/1804 schließen lassen würde.

    Bei seinem Tod am 22. Januar 1853 wird sein Alter mit 65 angegeben. Geboren wäre er demnach zufolge im Jahr 1788 oder 1789.

    Johanns' Eltern haben am 28. April 1795 geheiratet, womit die letzte Altersschätzung schon mal nicht stimmen kann (Ich habe generell die Erfahrung mit Markowitz gemacht, dass gerade in vielen Begräbniseinträgen das Alter der Toten schlichtweg falsch angegeben wurde).

    Hinzu kommt, dass ich einen Taufeintrag von einem Kind seiner Eltern gefunden habe, welches ebenfalls Johann hieß und am 6. Mai 1808 geboren wurde.
    Könnte das mein Johann sein? War es üblich, dass Eltern zwei Kindern denselben Vornamen gegeben haben? Ich kenne es eigentlich nur, dass einem neugeborenen Sohn der Name vom verstorbenen Bruder gegeben wurde. Was sind eure Meinungen hierzu?
    Johanns' Vater Paul wurde in seinem Traueintrag ebenfalls 13 Jahre älter geschätzt.
    LG HindeburgRattibor

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  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 5461

    #2
    Hallo:

    Das der 1808 geborene Johann dein Johann ist, bezweifle ich, da er dann bei der ersten Heirat nur 16 Jahre alt gewesen wäre.

    Ich kenne nicht die Gepflogenheiten in Oberschlesien, aber zumindest in Nordhessen habe ich es durchaus schon gesehen, daß das gleiche Ehepaar mehrere erwachsene Söhne mit dem gleichen Namen hatten (z.B.: Johannes Ortwein, verheiratet 1828 und noch am Leben 1862, und Johannes Ortwein, verheiratet 1834 und noch am Leben 1869, beides Söhne von Heinrich Ortwein und Louise Catharina Röse in Frankenberg (siehe https://gw.geneanet.org/frankenbergo...rich&n=ortwein).

    Da es eine Lücke in den Taufeinträgen genau nach der Heirat der Eltern gibt - falls evangelisch, gibt es Konfirmationseinträge, wo man die Konfirmation etwa 14 Jahre nach der Geburt sehen kann?

    VG

    --Carl-Henry
    Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

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    • HindeburgRattibor
      Erfahrener Benutzer
      • 24.08.2011
      • 3742

      #3
      Sie waren katholisch. Leider sind mir auch keine Kommunikantenbücher aus der Pfarrei bekannt. Tatsächlich hatte Johanns‘ Vater auch zwei Brüder, die beide Johann hießen. Empfand es nur als komischen Zufall, da es zu Johann (*1808) keine weiteren Infos in den Büchern gab.
      LG HindeburgRattibor

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      • Nebber
        Erfahrener Benutzer
        • 05.06.2022
        • 303

        #4
        Hallo zusammen,

        derart Altersdiskrepanzen kenne ich auch bei meinen Schlesischen Ahnen aus dem Raum Schweidnitz bis Ratibor, Sohrau und Tarnowitz sowie den kleinen Dörfern um Loslau(Wodzislaw).

        Besonders auffällig bei den Sterbedaten, dort habe ich manchmal das Gefühl, dass das Alter einfach nur Grob geschätzt wurde anhand des Aussehens. Besonders beliebt sind dann Altersangaben wie 60,65,70. Obwohl die betreffenden Laut den Geburtsregistrationen teilweise 10 jahre jünger oder älter waren.
        Aber natürlich auch bei Eheeinträgen sind die Angaben eher grob geschätzt. Ich vermute, dass die Angehörigen es wohl selbst nicht genau wussten, oder der Aufwand zu gross war nach den Kirchenbucheinträgen zu fragen?

        lg Ben
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        • Sbriglione
          Erfahrener Benutzer
          • 16.10.2004
          • 1509

          #5
          Hallo allerseits,

          ich selbst kenne es leider nicht anders - und selbst bei scheinbar tagesgenauen Altersangaben im Sterbeeintrag kann die Altersangabe immer noch ziemlich falsch sein (zumindest, sofern die Geburt des Verstorbenen schon etwas länger zurück lag oder der Betroffene aus einem anderen Ort zugezogen war).
          Vereinzelt habe ich sogar schon mal nachweisen können, dass der Pfarrer zur Berechnung des Sterbealters einfach den Taufeintrag einer gleichnamigen Person genutzt hatte - die dann aber leider, wie ich aus anderen Quellen schon sicher wusste, leider nicht mit der verstorbenen Person identisch war...

          Beste Grüße!
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