Hallo miteinander,
ich stieß gestern zufällig auf die Geburt von Drillingen, drei Mädchen mit den Namen Margaretha, Brygida und Magdalena, in Grün bei Schwarzenbach in der Oberpfalz. Die Eltern waren meine 8fach-Großeltern Martin Brunner und Katharina Sommer. Seither geht mir so einiges durch den Kopf, denn die drei Mädchen wurden nicht am gleichen Tag getauft, sondern jeweils mit fünf Tagen Abstand, jedes Mädchen mit unterschiedlichen Paten, und zwar sehr vielen, wie es in dieser vom Calvinismus bzw. lutherischen Protestantismus geprägten Zeit üblich war. Ab 1626 waren hier vor allem Jesuiten als Priester eingesetzt, um die Rekatholisierung voranzutreiben.
Bei den Einträgen wird nur die Taufe festgehalten, meist ist es wohl auch das Geburtsdatum. Medizinisch ist es durchaus möglich, dass Mehrlingsgeburten sich Zeit lassen - vorausgesetzt es sind nicht eineiige Mehrlingskinder. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, dass mit dem zeitlichen Abstand ein Unheil abgewendet werden sollte, denn wir befinden uns hier noch mitten in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wobei der Hang zum Aberglauben in der Gegend durchaus bis heute vorzufinden ist. Auch das medizinische Wissen war natürlich nicht auf dem heutigen Stand. Zwillingsgeburten kamen recht häufig vor, aber das ist meine erste Geburt von Drillingen, auf die ich in den Taufbüchern stoße. Oft hieß es wohl, solche Kinder seien das Produkt ehebrecherischer Zeugung - mit drei verschiedenen Männern. Ich habe versucht zu klären, wie alt die Mädchen wurden, denn zu der Zeit hatten Drillinge wohl eine eher geringe Überlebenschance. Ich fand in ihrem ersten Lebensjahr kein Sterbematrikel am gleichen Ort. Es gab drei Jahre später wieder die Geburt eines Mädchens mit dem Namen Margareta. Das war das 9. Kind des Ehepaares, die Sterbedaten der Kinder habe ich noch nicht alle gefunden.
Spannende Geschichte, nicht wahr? Hat hier jemand schon ähnliche Entdeckungen gemacht und dazu nachgeforscht?
Wer sich das ansehen möchte, hier der Link: https://data.matricula-online.eu/de/...bach001/?pg=45
Der Randvermerk des Taufpriesters könnte einen weiteren Hinweis geben, ich kann es leider nicht entziffern. Vielleicht waren es auch nur ganz banale praktische Erwägungen, die diesen zeitlichen Abstand bei der Taufe erklären.
Viele Grüße
mabelle
ich stieß gestern zufällig auf die Geburt von Drillingen, drei Mädchen mit den Namen Margaretha, Brygida und Magdalena, in Grün bei Schwarzenbach in der Oberpfalz. Die Eltern waren meine 8fach-Großeltern Martin Brunner und Katharina Sommer. Seither geht mir so einiges durch den Kopf, denn die drei Mädchen wurden nicht am gleichen Tag getauft, sondern jeweils mit fünf Tagen Abstand, jedes Mädchen mit unterschiedlichen Paten, und zwar sehr vielen, wie es in dieser vom Calvinismus bzw. lutherischen Protestantismus geprägten Zeit üblich war. Ab 1626 waren hier vor allem Jesuiten als Priester eingesetzt, um die Rekatholisierung voranzutreiben.
Bei den Einträgen wird nur die Taufe festgehalten, meist ist es wohl auch das Geburtsdatum. Medizinisch ist es durchaus möglich, dass Mehrlingsgeburten sich Zeit lassen - vorausgesetzt es sind nicht eineiige Mehrlingskinder. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, dass mit dem zeitlichen Abstand ein Unheil abgewendet werden sollte, denn wir befinden uns hier noch mitten in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wobei der Hang zum Aberglauben in der Gegend durchaus bis heute vorzufinden ist. Auch das medizinische Wissen war natürlich nicht auf dem heutigen Stand. Zwillingsgeburten kamen recht häufig vor, aber das ist meine erste Geburt von Drillingen, auf die ich in den Taufbüchern stoße. Oft hieß es wohl, solche Kinder seien das Produkt ehebrecherischer Zeugung - mit drei verschiedenen Männern. Ich habe versucht zu klären, wie alt die Mädchen wurden, denn zu der Zeit hatten Drillinge wohl eine eher geringe Überlebenschance. Ich fand in ihrem ersten Lebensjahr kein Sterbematrikel am gleichen Ort. Es gab drei Jahre später wieder die Geburt eines Mädchens mit dem Namen Margareta. Das war das 9. Kind des Ehepaares, die Sterbedaten der Kinder habe ich noch nicht alle gefunden.
Spannende Geschichte, nicht wahr? Hat hier jemand schon ähnliche Entdeckungen gemacht und dazu nachgeforscht?
Wer sich das ansehen möchte, hier der Link: https://data.matricula-online.eu/de/...bach001/?pg=45
Der Randvermerk des Taufpriesters könnte einen weiteren Hinweis geben, ich kann es leider nicht entziffern. Vielleicht waren es auch nur ganz banale praktische Erwägungen, die diesen zeitlichen Abstand bei der Taufe erklären.
Viele Grüße
mabelle
Kommentar