Zweimal dieselbe Person Patin bei Kindern einer Frau: war das üblich?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5593

    Zweimal dieselbe Person Patin bei Kindern einer Frau: war das üblich?

    Hallo zusammen!

    Heute habe ich etwas entdeckt, was ich bewußt noch nicht gesehen habe: Anna Borchers am läßt am 15.06.1679, kurz nach dem Tod ihres Mannes einen Sohn Jacob taufen. Patin ist u. a. Ilsabee Borchers, die aus dem Ort kommt, aus dem auch Anna gebürtig stammt. Vermutlich handelt es sich also um Annas 1652 geborene Schwester Ilsabetha, auch wenn das im Taufeintrag nicht explizit erwähnt wird. Anna Borchers heiratet erneut und läßt am 15.05.1681, der Sohn Jacob ist inzwischen verstorben, eine Tochter Elisabeth taufen. Unter den Paten ist Elisabeth Borchers, ebenfalls aus Annas Geburtsort stammend. Nun gibt es dort neben der 1652 geborenen Ilsabetha Borchers noch eine andere, 1659 geborene Elisabeth Borchers, die bei dieser Taufe Patin gwesen sein könnte. Ilsabe/Ilsabeth/Elisabeth sind Varianten desselben Namens. Beider Vater heißt Hans. Da kann man also nicht genau sagen, wer jetzt wann gemeint ist. Meine Frage ist nun: wäre es theoretisch möglich und statthaft gewesen, daß Anna Borchers zweimal dieselbe Person bittet, das Patenamt zu übernehmen, auch vor dem Hintergrund, daß das Kind, bei dessen Taufe die Patin zuerst amtiert, vor der nächsten Taufe verstorben ist?

    Vielen Dank für Eure Einschätzungen und viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3421

    #2
    Hallo consanguineus:

    Da mußt Du auch noch angeben, um welche Gegend und welche Konfession es sich handelt. Wie schon früher heute in einem anderen Thema erwähnt (https://forum.ahnenforschung.net/for...90#post2819590), war es in Bayern durchaus üblich, daß die gleichen zwei Personen (eine männlich, eine weiblich) Paten bei allen Kindern eines Ehepaars waren. Bräuche unterschieden sich also von Gegend zu Gegend.

    In Ostpreußen (evangelisch) habe ich die gleiche Großtante als Taufpate zweier Kinder ihrer Nichte, die beide lebten (aber in Ostpreußen hatte man drei oder mehr Taufpaten für jedes Kind). In Frankenberg (Eder), lutherisch, wo es nur einen Taufpaten pro Kind gab (und dieser Pate generell namensgebend war), hat es sehr vereinzelt Fälle gegeben, wo jemand zweimals Pate für das gleiche Elternpaar stand, aber dort nur nach Tod des ersten Kinds.

    VG

    --Carl-Henry
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5593

      #3
      Es handelt sich um Lutheraner im Fürstentum Wolfenbüttel.
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
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      • HelenHope
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2021
        • 808

        #4
        Ich empfinde das nicht als ungewöhnlich. Dass eine Person zweimal Pate steht, habe ich schon mehrfach sehen können bei meinen Ahnen (mehrheitl. luth.)

        Kommentar

        • Andre_J
          Erfahrener Benutzer
          • 20.06.2019
          • 1939

          #5
          Ja, die Wiederverwendung von Paten war durchaus üblich. Wenn das erste Patenkind verstorben ist, war der/die Pate ja quasi aufgabenlos.
          Die Patenschaft gilt ja nicht nur am Tag der Taufe, sondern bis zum Erwachsenwerden.
          Gruß,
          Andre

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          • consanguineus
            Erfahrener Benutzer
            • 15.05.2018
            • 5593

            #6
            Habt vielen Dank für Eure Antworten, die mir eine größe Hilfe sind!

            Viele Grüße
            consanguineus
            Suche:

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            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1261

              #7
              Sämtliche Kinder (1682 - 1713 geboren) meines Ahnen Peter wurden von Elisabeth und Wolfgang Wimmer aus dem Nachbarort über die Taufe gehoben, die Mädchen von Elisabeth, die Jungen von Wolfgang. Allerdings fanden diese Taufen in Bayern statt.
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

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              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 5593

                #8
                Hallo Gudrid, das ist ein krasses Beispiel und das habe ich noch nicht erlebt in meiner lutheranischen Heimat.
                Suche:

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                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
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                • Gudrid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.04.2020
                  • 1261

                  #9
                  Das waren 19 Kinder von zwei Frauen Das war hier so üblich in dieser Zeit.
                  Liebe Grüße
                  Gudrid
                  Lieber barfuß als ohne Buch

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