Merkwürdigkeit bei Taufpaten

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  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6234

    Merkwürdigkeit bei Taufpaten

    Hallo,

    bei der Durchsicht einiger von mir kopierten Seiten des evangelischen Kirchenbuches des Städtchens Bojanowo in der damaligen Provinz Posen, aus dem Jahre 1839 fiel mir eine Merkwürdigkeit auf.

    Bei 5 von 13 Taufen auf dieser Kirchenbuchseite, treten identische Taufpaten auf.
    Ob dies wohl reiner Zufall ist oder mit einer religiösen Besonderheit zusammenhängt?

    Ähnliches ist mir schon einmal aufgefallen.

    Ich hatte gerade nochmal nachgelesen, dass der sogenannte Deutschkatholizismus erst ab ca. 1845 auch in Bojanowo Zulauf hatte, daher kann diese Auffälligkeit damit doch nicht zusammenhängen.



    Gruß Juergen
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Juergen; 04.08.2010, 18:33.
  • animei
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2007
    • 9335

    #2
    Hallo Juergen,

    aufgrund der 2 verschnörkelten Abkürzungen vor den Standesbezeichnungen der beiden Personen, die ich aber nicht deuten kann, nehme ich an, dass die zwei eine besondere Stellung im Ort innehatten und daher öfter mal als Taufpaten herangezogen wurden. Kannst Du lesen, was da ganz hinten steht? Wenn nicht, stell es doch mal in die Lesehilfe, vielleicht lässt sich dann das Geheimnis lüften.
    Gruß
    Anita

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    • Cardamom
      Erfahrener Benutzer
      • 15.07.2009
      • 2102

      #3
      Hallo Jürgen,

      weißt Du Näheres aus der Geschichte von Bojanowo, etwa, ob es in dieser Zeit viele Zuzügler gab?

      Im eigentlichen Sinn "religiöse" Gründe kann ich mir für dieses Phänomen nicht vorstellen.
      Normalerweise nimmt man ja Paten aus der eigenen Verwandschaft. Nur wo das nicht möglich ist, weicht man auf andere Paten aus.
      Ich kenne solche Fälle von den letzten 20 Jahren, von Aussiedlern aus Russland und dann auch von Familien aus den neuen Bundesländern, die ihre Kinder hier taufen liessen. Da gabs oft keine evangelischen oder überhaupt christlichen Verwandten, die als Paten hätten fungieren können, und so nahm man bewährte Gemeindeglieder oder auch Kirchenvorsteher fürs Patenamt, manchmal auch für mehrere Familien.

      Ein andere Möglichkeit ist:
      Wenn man Verbindung zu einer "bedeutenderen" Familie hatte (adelig oder einflußreich ...), dann haben die sich manchmal bereit erklärt, Paten bei Kindern zu machen, etwa um verschiedene Familien zu "protegieren" oder weil sie sich erkenntlich zeigen wollten. Es hat das Ansehen der "niederen" Familie gestärkt und war manchmal auch mit materiellen Vorzügen (Geschenke, Gewährung einer Arbeitsstelle o.ä.) verbunden.


      Liebe Grüße aus dem Frankenland!

      Cornelia

      Kommentar

      • Cardamom
        Erfahrener Benutzer
        • 15.07.2009
        • 2102

        #4


        Sorry Animei!
        Das war ein Schnellschuß mit Namensverwechslung: drei Buchstaben gleich, 2 anders. Und ich schon ein Bierchen intus ...
        Ist wohl Zeit, ins Bett zu gehen heute.

        Cornelia
        Zuletzt geändert von Cardamom; 04.08.2010, 22:50. Grund: Fehler

        Kommentar

        • animei
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2007
          • 9335

          #5
          Zitat von Cardamom Beitrag anzeigen
          schön, daß Du noch da bist!
          Wie meinst Du das?
          Gruß
          Anita

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          • Juergen
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 6234

            #6
            Hallo nochmal,

            besondere Kenntnisse über die Verhältnisse in Bojanowo um 1839 habe ich nicht.
            Vielleicht waren diese beiden Personen namens TSCHEPKE, vermutlich Eheleute, tatsächlich nur deswegen häufiger Taufpaten, da sie im Ort besonders angesehen waren.
            Der Mann war Tuchmacher in Bojanowo (abgekürzt Bojan.)

            Komisch ist meiner Meinug nach aber schon, dass hier nur 2 Taufpaten bei den genannten Taufen auftraten.

            In anderen Gebieten Preußens, sah ich schon bis zu 10 Taufpaten. Diese Praxis sah die Kirche aber als Unsitte an und verurteilte diese.

            Ich habe jetzt noch weitere Einträge gefunden (1833), wo ein Karl Daniel TSCHEPKE (Glöckner) und Henriette Luise TSCHEPKE (Hebamme) die einzigen Taufpaten waren. Ob es sich um dieselben Personen handelt, weiß ich nicht.

            Gruß Juergen
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Juergen; 04.08.2010, 23:22.

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