Halber Italiener?!?

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  • Kreiskreis
    Neuer Benutzer
    • 22.07.2010
    • 1

    Halber Italiener?!?

    Hallo!

    Ich habe da mal eine Frage: Ich habe einen Kumpel der hat eine Mutter die Halbitalienerin ist. Ebenso wie sein Vater, der auch ein halber Italienerin ist.

    Nun meine Frage: Er behauptet das er auch ein halber Italiener ist. Diese Behauptung kommt daher, daß die Eltern jeweils ein viertel Italiener an ihn weitergeben und zwei Viertel daher ein halben ergibt!

    Rein rechnerisch ist das natürlich richtig, aber für mich hört sich das ein wenig merkwürdig an.

    Kann mir da jemand helfen?? Ist das wirklich so oder ist nur ein viertel Italiener??

    Hoffe ich bin hier überhaupt richtig - wenn ja, dann danke ich für jede Antwort - wenn nein dann hoffe ich, daß ihr mir trotzdem weiterhelfen könnt und meinen Beitrag nicht sofort wieder löscht!

    Gruß und Danke!
  • maus282
    Erfahrener Benutzer
    • 07.07.2010
    • 368

    #2
    Hallo,

    ersteinmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. So wie ich gesehen habe, bist du seit heute dabei.

    Also wenn man es ganz genau nimmt, ist dein Kumpel nur noch zu ein viertel Italiener und seine Kinder (oder zukünftige) sind keine kleinen Italiener mehr.

    Bei der Linie meines Mannes ist es genauso. Aber sein Ahne ist irgendwann um 1740 nach Bayern eingewandert, sodaß eigentlich kein einziges Tröpfchen italienisches Blut mehr in ihn fließt.

    Viele Grüße
    Suche alles über Danto, Wohlmuth, Sellmeier, Merkel und Langguth in Bayern, Thüringen und Rheinland-Pfalz

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    • wimper
      Erfahrener Benutzer
      • 28.05.2010
      • 138

      #3
      Unter der Voraussetzung, dass sich italienisches Erbgut von deutschem oder anderem Erbgut unterscheidet und es sich vererbt wie Gene, kann dein Freund alles sein: "Voll"-Italiener, "Halb"-Italiener/"Halb"-Deutscher und "Voll"-Deutscher. Denn er setzt sich (genetisch) aus jeweils der Hälfte des Erbguts der Eltern zusammen, die sich wiederum jeweils zur Hälfte aus dem Erbgut ihrer Eltern zusammen setzen.

      Wenn man das ganze jetzt aufdröselt, sieht das folgendermaßen aus:

      Code:
      Mutter =>        I         D
      Vater
          |
         \/
          I            II       ID
          D            ID       DD
      Daraus folgt, dass dein Freund mit jeweils 25%-iger Wahrscheinlichkeit "Voll"-Italiener oder "Voll"-Deutscher ist und mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit "Halb"-Italiener/"Halb"-Deutscher. Was er nun ist, kann niemand feststellen. Denn die Nationalität ist nicht aus dem Erbgut ersichtlich ...
      FN in Mecklenburg u.a.: Baustian, Berlin, Biermann, Bohnhof, Boy/Boi, Borchert, Brandt, Gam(m)elin, Gottschalk, Haecker, Harbrecht, Hartig, Helms, Hoh, Howe/Hobe, Jörss, Klevenow, Köster, Kramer, Krull, Meier/Meyer, Mulsow, Ohmann, Prüß(ss)mann, Rosenow, Schliemann, Schwarz, Sternberg, Tegtow, Vick, Völzer, Voss, Wahls, Wendhausen, Wendt, Wil(c)k(e), Witt, Zachow
      FN in Vorpommern u.a.: Becker, Eggert, Gransow, Liermann, Müller

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      • AlphaNy
        Benutzer
        • 09.01.2009
        • 31

        #4
        Hallo,

        zumindest ist diese Frage ein interessantes Gedankenspiel!

        Ich würde ja sagen, dein Freund ist ein
        Zweiviertel Italiener!

        Und ja, ich weiß, alle Mathematiker werfen jetzt mit Steinen nach mir .

        Ansonsten halte ich die Erklärung von wimper für die treffendste.
        Da auch niemand widerlegen kann, dass nicht die Hälfte seiner Gene aus den italienischen Abstammungen sind, kann er meiner Meinung nach sagen, er ist Halbitaliener.

        LG
        Andrea
        Suche nach Eichmeier / Eichmeyer besonders in Köln.

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        • GertrudF
          Erfahrener Benutzer
          • 10.02.2006
          • 3133

          #5
          Hallo Wimper,

          Deine Erklärung ist einfach genial

          Auch wenn ich sie ehrlich gesagt nicht verstehe. Aber das steht auf einem anderen Blatt.
          Viele Grüße

          Gertrud


          Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean.

          Schäme dich nicht deiner Ahnen, du hast auch keinen Anteil an ihren Verdiensten.

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          • Cardamom
            Erfahrener Benutzer
            • 15.07.2009
            • 2091

            #6

            Ich erinnere mich an Bio 11. Klasse ... Mendel etc ...Genial, wimper!

            und was, wenn man davon ausgeht, daß "Italienersein" dominant vererbt wird ????
            (nicht ganz ernst gemeint)


            Vielleicht ist es ihm wichtig, zu diesen italienischen Wurzeln zu stehen? Das ist dann keine Frage der genetischen Vererbung.
            Sondern: er hat von seinen Eltern "italienisches" Verhalten, Mentalität, Bewußtsein oder Traditionen übernommen (ohne das ich das jetzt definieren will). Wenn er das wertschätzt, finde ich es o.k., wenn er sich als "Halbitaliener" bezeichnet.

            Liebe Grüße!

            Cornelia

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            • Anna v. Sachsen
              Erfahrener Benutzer
              • 24.07.2004
              • 618

              #7
              hallo Kreiskreis,
              rechnerisch würde ich auch sagen, eher ein Viertel Italiener als ein halber.
              Vielleicht geht es ja auch einfach nur um eine Art Klassifizierung.
              "Das ist ja ein halber Italier!" Vielleicht redet er viel mit den Händen und das bezieht man auf die Vorfahren.
              Irgendwie sind wir alle ein Bruchteil von dem und dem.
              Gabi

              Kommentar

              • karlfriedrich

                #8
                Genetisch erbt man 50% vom Vater und 50% von der Mutter. Bei Großelternteilen ist das nicht mehr so. Das heißt, Dein Freund kann sehr wohl sehr viel von seinen italienischen Großeltern geerbt haben, oder von den deutschen. Um das aber genau festzustellen, müssten Genetiker monatelang arbeiten. Ein halber Italiener wäre er in der Tat wirklich nur, wenn einer seiner Elternteile aus Italien stammen würde. Das Prinzip der Vererbung der Genetik, was es nun mal gibt, kann man auch nicht auf eine Nation festlegen. Man kann auch jederzeit das Aussehen von einem seiner Vorfahren erben, der vielleicht 100, 200 Jahre vor einem gelebt hat. Weitere Erklärungen gibt es ausführlich im Forum von

                www.igenea.com

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                • viktor
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.01.2007
                  • 1216

                  #9
                  Schöner Thread.
                  Ich hatte mal einen Freund, der Halbitaliener war. Wer seine Eltern kennenlernte, hätte Stein und Bein geschworen, dass der Vater die deutsche und die Mutter die italienische Seite darstellten.
                  Aber es verhielt sich genau andersrum. Der Vater stammte nämlich aus dem höchsten Norden Italiens und sah richtig "gemanisch" aus, während die Mutter eine Ureinwohnerin von der Mosel war.
                  Eine richtige Römerin eben, wie man sie sich so vorstellt

                  Kommentar

                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4722

                    #10
                    Hallo,

                    das eine ist die Genetik, das andere die Nationalität. Nach dem modernen europänischen Recht ist ein halber Italiener sowohl ein ganzer Italiener als auch ein ganzer Deutscher. Er hat also beide Nationalitäten/Staatsbürgerschaften von Geburt wegen. In der zweiten Generation von im Ausland geborenen Nachkommen, müssen die Kinder aber in der Regel in der jeweiligen Botschaft innerhalb einer Frist registriert werden. Wird das nicht versäumt, sind auch diese Nachkommen ganze Zweistaatler.

                    Zitat von Anna v. Sachsen Beitrag anzeigen
                    rechnerisch würde ich auch sagen, eher ein Viertel Italiener als ein halber.Gabi
                    Wenn man die Vorfahrenrechnung macht, hat er je zur Hälfte Italienische und Deutsche Vorfahren. Dann wäre er eindeutig ebenso wie seine Eltern Halbitaliener.

                    Viele Grüße
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                    Kommentar

                    • Johannes v.W.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.05.2008
                      • 1151

                      #11
                      Neben Genetik und Nationalität ist es aber auch eine kulturelle Frage. (Anmerkung zur Nationalität: m.E. muß man sich aber heute entscheiden zwischen einer und es gibt rein innerhalb der EU schon lange keine Doppelstaatsbürgerschaften mehr, zumindest keine neuen. Doppelstaatsbürgerschaft heißt heute nur noch: eine europäische und eine außereuropäische. Oder liege ich da falsch?)

                      Der Begriff "Halbitaliener" oder "Halb-was-weiß-ich" ist meiner Meinung nach vor allem ein kultureller, der auch einen Grad an Integration angibt. Und hier ist der Probant trotz aller Bruchrechnungs-Künststücke kein echter Halbitaliener mehr. Es gibt einen berühmten Vergleichsfall, Theodor Fontane: beide Großväter des Schriftstellers waren Franzosen bzw. Hugenotten, beide Großmütter aus der Mark Brandenburg. Er hat sich aber niemals als Halbfranzosen bezeichnet, sondern immer als Kind von zwei Halbfranzosen.

                      Während bei der zweiten Generation nämlich die halben ausländischen Wurzeln meist noch im Alltag sehr präsent sind, ist bei der dritten Generation die Integration viel weiter fortgeschritten bis abgeschlossen. Ausnahme natürlich, wenn die Familie immer noch mit einem Bein hier und mit einem Bein dort lebt. Aber das ist bei den wenigsten der Fall.

                      Viele Grüße
                      Johannes
                      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                      Kommentar

                      • Hina
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.03.2007
                        • 4722

                        #12
                        Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                        (Anmerkung zur Nationalität: m.E. muß man sich aber heute entscheiden zwischen einer und es gibt rein innerhalb der EU schon lange keine Doppelstaatsbürgerschaften mehr, zumindest keine neuen. Doppelstaatsbürgerschaft heißt heute nur noch: eine europäische und eine außereuropäische. Oder liege ich da falsch?)
                        Lieber Johannes,

                        ja, in dem Falle liegst Du falsch . Da ich Zweistaatlerin von Geburt bin, habe ich das immer ein wenig im Auge.

                        Vor wenigen Jahren wurde die Mehrstaatsbürgerschaft innerhalb der EU neu geregelt und viele europäische Staaten haben ihr Recht entsprechend angepasst, was allerdings von Land zu Land ein wenig verschieden geregelt wurde. Kinder von Eltern mit zwei verschiedenen Staatsbürgerschaften haben diese beiden generell bei Geburt. Nur in wenigen Ländern müssen sich Auslandgeborene bei Volljährigkeit für eine Staatsbürgerschaft entscheiden. In Deutschland musste aber nichts nachgebessert werden, denn da war Geburtsdoppelstaatsbürerschaft schon vorher geltendes Recht, sofern es Doppelstaatsbürgerschaft bei Geburt in dem anderen Staat auch gab.

                        Mit 21 Jahren entscheiden für die eine oder andere Staatbürgerschaft müssen sich nur Kinder, die in Deutschland als Kinder zweier Ausländer geboren wurden.

                        Für eine Staatsbürgerschaft musste man sich nur entscheiden, wenn man durch Ehe oder Einbürgerung überhaupt erst die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben wollte. Bei Ehe braucht man jedoch nun auch nicht mehr seine Geburtsstaatsbürgerschaft aufgeben.

                        Zwei Staatsbürgerschaften haben immer ein paar Vor- aber eben auch Nachteile. Zum Beispiel muss ich bei Reisen zwischen den beiden Ländern per Gesetz immer zwei Pässe/Ausweise mit mir führen (was ich natürlich nie mache ) und im jeweiligen Land gilt für mich ausschließlich das dortige Recht und kein diplomatischer Schutz des anderen Landes.

                        Ansonsten stimme ich Dir da absolut zu. Der kulturelle Hintergrund ist auch in meinen Augen eines der wesentlichsten Kriterien, als was man sich fühlt. Die erste Generation fühlt sich oftmals noch ein wenig als Pendler zwischen den Welten, die zweite Generation hat in der Regel kaum noch einen wirklich tieferen Bezug zu dem Land ihrer Vorfahren.

                        Viele Grüße
                        Hina
                        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                        • Johannes v.W.
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.05.2008
                          • 1151

                          #13
                          Liebe Hina

                          Herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen, ich war nicht auf dem neuesten Stand. Das ist dann doch komplizierter und unterschiedlich im jeweiligen Fall. Ich erinnerte, daß eine Tante- geborene Österreicherin, verheiratete Deutsche und immer mit Doppelstaatsbürgerschaft- sich ab einem gewissen Zeitpunkt entscheiden mußte und das sehr ungern tat. Das fällt ja in die von dir geschilderten Regelungen von Ehepartnern, die jetzt auch wieder verändert sind.
                          Ich selbst könnte nach all den Jahren sehr wohl die italienische Staatsbürgerschaft erlangen, mache es aber nicht. Denke ja gar nicht daran...

                          Viele Grüße
                          Johannes

                          PS. "Geburtsdoppelstaatsbürgerschaft"- das fällt wohl in die Kategorie absolute Monsterworte
                          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4722

                            #14
                            Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                            PS. "Geburtsdoppelstaatsbürgerschaft"- das fällt wohl in die Kategorie absolute Monsterworte
                            31 Buchstaben ist doch gegen diesen Ortsnamen in Wales mit 58 Buchstaben ganz schön mickrig http://de.wikipedia.org/wiki/Llanfai...ysiliogogogoch .
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                            • karlfriedrich

                              #15
                              Sicherlich ist es eine Frage der Einstellung, wohin man sich zugehörig fühlt. Aber man kann sich auch nach mehr als drei Generationen noch einer anderen Nation zuordnen. Denken wir nur an die Polen und andere im Ruhrpott, die ab ca. 1870 einwanderten und lange Zeit die eigene Sprache, aber auch Vereine und Gewerkschaften pflegten. Ich denke mal, der einzige Grund, dass der Kontakt zu ihren Herkunftsgebieten abriss, war die Gründung des Ostblocks. Kenne mich zu wenig aus, habe nur mal darüber gelesen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es dort heute noch Menschen gibt, die einen stärkeren Bezug zur Heimat ihrer Vorfahren haben. Wie gesagt, es kommt drauf an, ob man eine Sprache / Kultur auch pflegt.

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