Beweis genug? Indizien für Verwandschaft

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  • HelenHope
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2021
    • 1051

    Beweis genug? Indizien für Verwandschaft

    Hallo ihr Lieben,

    ich hätte gerne einmal eure Einschätzung zu meinem Fall Johann Gottfried Pollner/Johann Gottfried Pollner, um das für mich langsam abzuschließen.


    Ich bin mir sehr sicher, dass sie Vater und Sohn sind, leider gibt es jedoch keine Taufe des J.G. Junior und auch keine Erwähnung des Vaters bzw. der Eltern bei der Heirat oder dem Tod. Auch gibt es keine Hinweise bei den Taufpaten seiner 3 Kinder.

    Hier die Fakten:

    Johann Gottfried Pollner, Gerichtsdiener, verheiratet mit Dorothea Zabeln,

    hat eine Tochter getauft in Spandau im Jahr 1800 sowie 5 folgende Taufen in Kremmen.

    Im Jahr 1814 heiratet Johann Gottfried Junior, seinerzeit Landwehrmann, später Schuhmachmeister, die Maria Dorothea Spernau, bekommt mit ihr 3 Kinder in Calbe. Johann Gottfried(1817
    ), Elisabeth Friedrike (1818) und Johanna Charlotte (1822).

    1819 heiratet Carl Pollner, Korbmachermeister, die Sophie Dorothee Ruder in Calbe. Hier sind als Geburtsort Nackel in Brandenburg sowie die Eltern, Gerichtsdiener Johann Gottfried Pollner aus Nackel und Maria Dorothea Zabel angegeben.

    Die beiden Männer sind die einzigen Pollner in Calbe. Schon das ist ein guter Hinweis.

    Im Jahr 1831 gibt es jedoch einen traurigen Sterbeintrag in Kremmen, der bis jetzt keinen Sinn für mich ergab, nun aber ein für mich entscheidender Hinweis ist. Karoline Friederike, Tochter des Schuhmachers Gottfried Pollner, stirbt im Alter von 13 Jahren im Stadtgraben beim Waschen. Natürlich hatte ich in Kremmen die Taufe nicht finden können und war auch sehr verwirrt über den Beruf von Gottfried.
    Nun zeigt dieser Eintrag jedoch, dass die in Calbe geborene Elisabeth Friederike leider in Kremmen verstarb, und sich Johann Gottfried Junior und Familie, ob nun wohnend oder nur zu Besuch, in Kremmen aufhielten.

    Zuguterletzt stirbt Johann Gottfried Pollner in Jüterbog - nicht mehr als Schuhmacher, sondern als Gerichtsdiener. Auch seine Ehefrau stirbt in Jüterbog, die Einträge nehmen gegenseitig Bezug auf die Ehepartner, sodass man eine Verwechslung mit Johann Gottfried Senior - dessen Tod ich bis jetzt noch nicht finden konnte - ausschließen kann.

    Für mich persönlich ist klar, dass es hier um Vater und Sohn geht. Teilt ihr meine Einschätzung?

    Toll wäre natürlich, wenn ich in Nackel noch die Taufen von Carl und Johann Gottfried finden würde, allerdings habe ich widersprüchliche Infos erhalten, ob oder ob nicht ein älteres Kirchenbuch vorliegt, daher muss ich daher erst das ELAB kontaktieren.
    Zuletzt geändert von HelenHope; 08.04.2024, 13:25.
  • sternap
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2011
    • 4070

    #2
    meine vermutung, dass es den schuhmachern nicht mehr so gut ging zu der zeit, sehe ich bei vater, vom schuhmacher zum gerichtsdiener, und dem sohn, vom schuhmacher zum korbmachermeister, verstärkt.


    dass aber nun die tochter wieder als kind des schuhmachers angeführt wird, liegt daran, dass der pfarrer beim sterbeeintrag zur taufe zurückblättern muss und da sieht er den papa wieder als schuster angeführt.


    beide männer zeigten den mut zu einem zweiten beruf, die gleiche haltung kann weiter auf nachahmung der väterlichen flexibilität deuten.
    Zuletzt geändert von sternap; 08.04.2024, 17:11.
    freundliche grüße
    sternap
    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




    Kommentar

    • ReReBe
      Erfahrener Benutzer
      • 22.10.2016
      • 3211

      #3
      Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen
      Hier die Fakten:

      Johann Gottfried Pollner, Gerichtsdiener, verheiratet mit Dorothea Zabeln,
      hat eine Tochter getauft in Spandau im Jahr 1800 sowie 5 folgende Taufen in Kremmen.

      Im Jahr 1814 heiratet Johann Gottfried Junior, seinerzeit Landwehrmann, später Schuhmachmeister, die Maria Dorothea Spernau, bekommt mit ihr 3 Kinder in Calbe.
      Hallo Helen,

      da der Johann Gottfried Pollner Junior 1814 heiratet, sollte er doch deutlich vor 1800 geboren sein. Das würde aber bedeuten, dass die 1800 in Spandau getaufte Tochter des Johann Gottfried Pollner Senior nicht das erste Kind gewesen ist und es zuvor noch weitere gegeben haben muss. Liegen dazu Erkenntnisse vor?

      Gruß
      Reiner

      Kommentar

      • HelenHope
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2021
        • 1051

        #4
        Zitat von sternap Beitrag anzeigen
        meine vermutung, dass es den schuhmachern nicht mehr so gut ging zu der zeit, sehe ich bei vater, vom schuhmacher zum gerichtsdiener, und dem sohn, vom schuhmacher zum korbmachermeister, verstärkt.


        dass aber nun die tochter wieder als kind des schuhmachers angeführt wird, liegt daran, dass der pfarrer beim sterbeeintrag zur taufe zurückblättern muss und da sieht er den papa wieder als schuster angeführt.


        beide männer zeigten den mut zu einem zweiten beruf, die gleiche haltung kann weiter auf nachahmung der väterlichen flexibilität deuten.

        Ähm, nein. Wie kommst du darauf?

        Kommentar

        • HelenHope
          Erfahrener Benutzer
          • 10.05.2021
          • 1051

          #5
          Zitat von ReReBe Beitrag anzeigen
          Hallo Helen,

          da der Johann Gottfried Pollner Junior 1814 heiratet, sollte er doch deutlich vor 1800 geboren sein. Das würde aber bedeuten, dass die 1800 in Spandau getaufte Tochter des Johann Gottfried Pollner Senior nicht das erste Kind gewesen ist und es zuvor noch weitere gegeben haben muss. Liegen dazu Erkenntnisse vor?

          Gruß
          Reiner

          Carl wurde etwa 1796 geboren - er war bei seiner Trauung 23 Jahre alt.
          Für Johann Gottfried Junior gibt es das aus dem Sterbeeintrag errechnete Geburtsjahr 1789 - seine Frau wurde 1790 geboren, das wird also grob stimmen. Weitere Kinder aus der Zeit vor Spandau und Kremmen sind mir nicht bekannt. Von Carl wusste ich bis vor ein paar Tagen auch noch nichts.

          Dorothea Zabel wurde errechnet im Jahr 1767 geboren - das käme vom Alter her sehr gut hin für ein erstes Kind um 1790..
          Zuletzt geändert von HelenHope; 08.04.2024, 17:48.

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          • HelenHope
            Erfahrener Benutzer
            • 10.05.2021
            • 1051

            #6
            Ich habe gerade noch einen Sohn gefunden - Wilhelm, ebenfalls Schuhmacher - wohl später aber Briefzusteller in Schönerlinde - dort, wo auch Dorothea Zabel 1846 starb. Wilhelm starb dort 1871.

            Wilhelm wurde in Mö?eberg bei Ruppin geboren, und sein Vater , Gottfried der Gerichtsdiener in Kremmen - ist angegeben. 1816 heiratet Wilhelm in Berlin.
            Zuletzt geändert von HelenHope; 08.04.2024, 18:22.

            Kommentar

            • hieberst
              Benutzer
              • 26.11.2022
              • 12

              #7
              Es gab wohl auch noch eine Tochter Rosine Friederike *1803 in Kremmen, siehe https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:J38K-P5T.


              Ich mache mir in solchen Fällen immer eine Tabelle mit den gefundenen Daten, chronologisch aufsteigend sortiert, und schaue, ob meine Annahme dadurch plausibel wird. Solange dem nicht so ist, notiere ich mir das als möglichen Baumfehler in einer Notiz.



              Mit dem was ich bisher gelesen habe, würde ich dasselbe vermuten, aber nicht in den Stammbaum eintragen, weil noch unbewiesen.


              Gruß
              Steffen

              Kommentar

              • HelenHope
                Erfahrener Benutzer
                • 10.05.2021
                • 1051

                #8
                Hallo Steffen, ja die Kinder aus Kremmen habe ich.

                Ich konnte das Problem gerade lösen!

                J.G. Junior wurde am 23.01.1792 in Meseberg, Gransee geboren.

                Kommentar

                • sternap
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.04.2011
                  • 4070

                  #9
                  Zitat von HelenHope Beitrag anzeigen
                  Ähm, nein. Wie kommst du darauf?
                  bereits mit beginn der industriellen revolution kamen typischerweise von heimarbeit unterstützte handwerksberufe stark unter druck, weber und schuhmacher scheinen zu den ersten verlierern gehört zu haben,später zu den größten unter allen.




                  eine dissertation, zwar von drei generationen später, beschreibt das elend der schuhmacher recht gut.
                  Hochschulschriften. Schuhmacher: Handwerk in der Krise? – Eine historische Analyse / eingereicht von Margit Eidenberger. Linz, 2019
                  Zuletzt geändert von sternap; 08.04.2024, 21:07.
                  freundliche grüße
                  sternap
                  ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                  wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                  Kommentar

                  • HelenHope
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.05.2021
                    • 1051

                    #10
                    Gut, deine Theorie hätte allerdings das Ableben mehrerer Frauen vorausgesetzt und einen Pfarrer, der von Kremmen in Brandenburg aus Einsicht in die Kirchenbücher in Calbe in Sachsen-Anhalt nimmt.

                    Allerdings - da ich ja nun auch von dem Sohn Wilhelm weiß - Johann Gottfried und Johann Wilhelm waren die beiden ersten Söhne - stimmt ja zumindest der Berufswechsel . Beide waren Schuhmacher, einer endete als Gerichtsdiener wie sein Vater und der andere als Briefträger.

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