Hallo zusammen!
Ich wußte nicht genau, wie ich die Frage verständlich formulieren sollte. Wenn ich den Fall schildere, wird vielleicht klar, worauf ich hinaus will.
Unten seht Ihr einen Taufeintrag. Eine der Patinnen ist "Fr(au). Dorothea Flohrs. Andreas Böthels uxor". Die Taufe fand am 17.08.1677 in Halberstadt statt. Dort gab es eine kleine Fraktion der eigentlich knapp 40 km weiter im Wolfenbüttelschen lebenden großen Sippe bzw. des Lehnsverbandes Bötel. Um 1580 ließ sich Klaus Bötel in Halberstadt nieder und begründete den bis mindestens Anfang des 18. Jahrhunderts bestehenden dortigen Familienzweig. Dieser war zahlenmäßig stets sehr überschaubar. Die männlichen Mitglieder treten neben der kirchenbuchlichen Überlieferung vor allem auch in Lehnsbriefen auf. Die Bötels in Halberstadt und ihre Vettern in der Wolfenbütteler Ecke hatten eigentlich nur dann Kontakt, wenn sie gegeneinander prozessierten. Das ging über alle Generationen. Man war mithin weit davon entfernt, sich etwa gegenseitig zu Paten zu machen.
Nun wird also Andreas Bötel in diesem Halberstädter Taufeintrag erwähnt. Aus dem Hauptteil der Familie im Wolfenbüttelschen ist mir niemand dieses Namens bekannt, der eine Dorothea Flohr geheiratet hätte. Es wird sich bei diesem Andreas also um ein Mitglied des Halberstädter Zweiges handeln, was ja auch naheliegt, da dort getauft wird.
In Halberstadt gibt es tatsächlich einen Andreas Bötel, den Urenkel von Klaus, dem Begründer des Halberstädter Familienzweiges. Jener Andreas wurde 1653 in Halberstadt geboren. 1665 immatrikulierte er sich an der Universität Helmstedt, wobei er dort sicherlich nicht gleich studiert haben wird, da er bei er Immatrikulation erst zwölf Jahre alt war. Vielleicht nahm er sein Studium der Theologie in Helmstedt 1672 oder 1673 auf. Von 1676 bis 1678 studierte Andreas dann in Jena. Anschließend verliert sich seine Spur etwas. Aus einem Bewerbungsschreiben geht hervor, daß er sich einige Jahre in Halberstadt aufgehalten haben muß und dort gelegentlich gepredigt hat. Von 1692 an war er Adjunkt im Wolfenbüttelschen, und zwar im Nachbarort zu seinen Verwandten. Vermutlich suchte er die Nähe, um die Familie besser mit Prozessen überziehen zu können. Ab 1693 bekam er die Pfarrstelle und heiratete im Jahr darauf.
Nun stelle ich mir natürlich die Frage, ob der im Taufeintrag 1677 erwähnte Andreas Bötel identisch ist mit dem späteren Pastor. Es ist ja schon merkwürdig, daß der Pastor mit 41 Jahren erst geheiratet hat. Oder war er schon zuvor verheiratet gewesen, und die 1694 geschlossene Ehe war seine zweite? Wenn Andreas Bötel, 1677 der Ehemann von Dorothea Flohr, tatsächlich der spätere Pastor war, dann hätte er bereits während des von 1676 bis 1678 dauernden Studiums in Jena geheiratet haben müssen, was mir auch recht unwahrscheinlich vorkommt. Wovon hätte er als Student eine Ehefrau ernähren sollen? Und vor allem hätte man ihn, wäre er Theologiestudent gewesen, im Taufeintrag doch sicherlich entsprechend tituliert. Der zweite Pate ist tatsächlich Theologiestudent. Ihm hat man den Höflichkeitstitel "Herr" zugebilligt, was Andreas dann konsequenterweise ebenfalls zugestanden hätte. Man wird ihn in Halberstadt sicherlich gekannt haben. Er wurde dort geboren und wuchs dort auf.
Möglicherweise gab es noch einen anderen Andreas Bötel, der mir nicht bekannt ist. Der müßte dann ein Nachkomme eines Sohnes von Klaus oder von dessen Sohn Heinrich sein. Es ist aber von Klaus nur dieser Sohn Heinrich, und von diesem nur der Sohn Hans, der Vater des Andreas, bekannt. Hans' Bruder Christian starb als Kind. Zudem taucht ein weiterer Andreas aus der Halberstädter Linie nicht in irgendeinem Lehnsbrief auf. Nur der Pastor. Diese Möglichkeit eines bisher unbekannten Andreas ist also recht unwahrscheinlich.
Was ist Eure Meinung? Könnte der Andreas aus dem Taufeintrag der spätere Pastor sein?
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
Ich wußte nicht genau, wie ich die Frage verständlich formulieren sollte. Wenn ich den Fall schildere, wird vielleicht klar, worauf ich hinaus will.
Unten seht Ihr einen Taufeintrag. Eine der Patinnen ist "Fr(au). Dorothea Flohrs. Andreas Böthels uxor". Die Taufe fand am 17.08.1677 in Halberstadt statt. Dort gab es eine kleine Fraktion der eigentlich knapp 40 km weiter im Wolfenbüttelschen lebenden großen Sippe bzw. des Lehnsverbandes Bötel. Um 1580 ließ sich Klaus Bötel in Halberstadt nieder und begründete den bis mindestens Anfang des 18. Jahrhunderts bestehenden dortigen Familienzweig. Dieser war zahlenmäßig stets sehr überschaubar. Die männlichen Mitglieder treten neben der kirchenbuchlichen Überlieferung vor allem auch in Lehnsbriefen auf. Die Bötels in Halberstadt und ihre Vettern in der Wolfenbütteler Ecke hatten eigentlich nur dann Kontakt, wenn sie gegeneinander prozessierten. Das ging über alle Generationen. Man war mithin weit davon entfernt, sich etwa gegenseitig zu Paten zu machen.
Nun wird also Andreas Bötel in diesem Halberstädter Taufeintrag erwähnt. Aus dem Hauptteil der Familie im Wolfenbüttelschen ist mir niemand dieses Namens bekannt, der eine Dorothea Flohr geheiratet hätte. Es wird sich bei diesem Andreas also um ein Mitglied des Halberstädter Zweiges handeln, was ja auch naheliegt, da dort getauft wird.
In Halberstadt gibt es tatsächlich einen Andreas Bötel, den Urenkel von Klaus, dem Begründer des Halberstädter Familienzweiges. Jener Andreas wurde 1653 in Halberstadt geboren. 1665 immatrikulierte er sich an der Universität Helmstedt, wobei er dort sicherlich nicht gleich studiert haben wird, da er bei er Immatrikulation erst zwölf Jahre alt war. Vielleicht nahm er sein Studium der Theologie in Helmstedt 1672 oder 1673 auf. Von 1676 bis 1678 studierte Andreas dann in Jena. Anschließend verliert sich seine Spur etwas. Aus einem Bewerbungsschreiben geht hervor, daß er sich einige Jahre in Halberstadt aufgehalten haben muß und dort gelegentlich gepredigt hat. Von 1692 an war er Adjunkt im Wolfenbüttelschen, und zwar im Nachbarort zu seinen Verwandten. Vermutlich suchte er die Nähe, um die Familie besser mit Prozessen überziehen zu können. Ab 1693 bekam er die Pfarrstelle und heiratete im Jahr darauf.
Nun stelle ich mir natürlich die Frage, ob der im Taufeintrag 1677 erwähnte Andreas Bötel identisch ist mit dem späteren Pastor. Es ist ja schon merkwürdig, daß der Pastor mit 41 Jahren erst geheiratet hat. Oder war er schon zuvor verheiratet gewesen, und die 1694 geschlossene Ehe war seine zweite? Wenn Andreas Bötel, 1677 der Ehemann von Dorothea Flohr, tatsächlich der spätere Pastor war, dann hätte er bereits während des von 1676 bis 1678 dauernden Studiums in Jena geheiratet haben müssen, was mir auch recht unwahrscheinlich vorkommt. Wovon hätte er als Student eine Ehefrau ernähren sollen? Und vor allem hätte man ihn, wäre er Theologiestudent gewesen, im Taufeintrag doch sicherlich entsprechend tituliert. Der zweite Pate ist tatsächlich Theologiestudent. Ihm hat man den Höflichkeitstitel "Herr" zugebilligt, was Andreas dann konsequenterweise ebenfalls zugestanden hätte. Man wird ihn in Halberstadt sicherlich gekannt haben. Er wurde dort geboren und wuchs dort auf.
Möglicherweise gab es noch einen anderen Andreas Bötel, der mir nicht bekannt ist. Der müßte dann ein Nachkomme eines Sohnes von Klaus oder von dessen Sohn Heinrich sein. Es ist aber von Klaus nur dieser Sohn Heinrich, und von diesem nur der Sohn Hans, der Vater des Andreas, bekannt. Hans' Bruder Christian starb als Kind. Zudem taucht ein weiterer Andreas aus der Halberstädter Linie nicht in irgendeinem Lehnsbrief auf. Nur der Pastor. Diese Möglichkeit eines bisher unbekannten Andreas ist also recht unwahrscheinlich.
Was ist Eure Meinung? Könnte der Andreas aus dem Taufeintrag der spätere Pastor sein?
Vielen Dank und viele Grüße
consanguineus
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