Zitat von Finna82
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Wie verhielten sich unsere Vorfahren 1933 - 1945?
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Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
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Hallo
der SS "gehörte" man nicht an, man wurde auch nicht zur SS eingezogen. Ein Mindestmaß an Freiwilligkeit war dazu notwendig.
Hallo Finna82
Wo kann man denn die Entnazifizierungsdokumente einsehen?
nur ein Urgroßvater habe als verbeamteter Lokführer Parteimitglied werden müssen
Die Parteimitgliedschaft könntest du mit einer Anfrage beim Bundesarchiv in Berlin überprüfen.
Der Begriff der NSDAP-Mitgliederkartei umfasst sowohl die "Zentralkartei" als auch die "Gaukartei", die jeweils in den Beständen R 9361-VIII KARTEI und R 9361-IX KARTEI (ehemals Sammlung BDC/"Berlin Document Center") erfasst sind.
Gruss
SvenjaZuletzt geändert von Svenja; 17.05.2023, 15:32.Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
https://iten-genealogie.jimdofree.com/
Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38
Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37
Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenWieso nicht? Die überwiegende Mehrheit hat Hitler NICHT gewählt! Daß so viele nach 1933 den Mund gehalten haben bedeutet ja nicht automatisch, daß sie Nationalsozialisten waren oder meinten, was um sie herum passiert sei schon in Ordnung. Ich möchte uns alle mal sehen, wieviel Zivilcourage wir mit Familie und einer Kinderschar damals aufgebracht hätten. Die allermeisten hätten sich ganz unauffällig verhalten, auch mit einer kritischen Einstellung.
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Zitat von Svenja Beitrag anzeigenHallo
Hallo Finna82
Sofern sie noch vorhanden sind, befinden sie sich wohl meistens in den zuständigen Staatsarchiven/Landesarchiven.
.
Die Parteimitgliedschaft könntest du mit einer Anfrage beim Bundesarchiv in Berlin überprüfen.
Der Begriff der NSDAP-Mitgliederkartei umfasst sowohl die "Zentralkartei" als auch die "Gaukartei", die jeweils in den Beständen R 9361-VIII KARTEI und R 9361-IX KARTEI (ehemals Sammlung BDC/"Berlin Document Center") erfasst sind.
Gruss
Svenja
Anna
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Zitat von Svenja Beitrag anzeigenDa sollte man unterscheiden zwischen der Allgemeinen SS und der Waffen-SS. Zumindest in der Waffen-SS waren viele nicht freiwillig, vor allem solche, die ausserhalb Deutschlands rekrutiert wurden, das lässt sich belegen.Gruß
gki
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Zitat von Finna82 Beitrag anzeigenEs kann ja eigentlich nicht sein, dass so viele kritisch waren...
Ein Teil hat bestimmt aus den von consanguineus genanntem Grund geschwiegen oder auch schweigen müssen. - Natürlich gab es auch die, die es immer gibt und geben wird.... die immer im Nachhinein stillkritsch waren, und sein werden ..... und das sind auch heute nicht besonders wenige.
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Zitat von Finna82 Beitrag anzeigenSpannendes Thema. Wo kann man denn die Entnazifizierungsdokumente einsehen?
Ich kenne nämlich nur mündliche Berichte, deren Richtigkeit ich gerne überprüfen würde.
Ich will im Juli nach Wiesbaden fahren, um hessische einzusehen.
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Zitat von Wolfg. G. Fischer Beitrag anzeigen
Ich will im Juli nach Wiesbaden fahren, um hessische einzusehen.
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Einberufung zur Waffen-SS
Zitat von gki Beitrag anzeigenFür die sog. Volksdeutschen ist das was die Waffen-SS angeht richtig, Innerhalb Deutschlands galt da mW die Freiwilligkeit. Ein alter Lehrer hatte uns davon erzählt, wie er es standhaft verweigert hatte, dorthin zu gehen.
Junge Männer wurden zum Wehrdienst gemustert. Zumindest im Generalgouvernement in zwei Kategorien (Listen). Wie ich vernahm, könnte dies im ganzen Reich gegolten haben.
Die "Liste A" umfaßte die "SS-tauglichen" und "SS-geeigneten" (Volks-) Deutschen. Die Eignung ergab sich aus einer rassischen / arischen Beurteilung. Diese "Hürde" schafften nach unterschiedlichen Aussagen letztlich so etwa ein Drittel der Wehrtauglichen.
Jemand auf "Liste A" hätte explizit "nein" zur Waffen-SS sagen müssen. Allerdings mußte ein so "Auserwählter" auch stets einen Aufnahme- und Verpflichtungsschein (AV-Schein) ausfüllen und unterschreiben. Das hätte z.B. unterbleiben können. Allerdings wird die "Ehre" und später der verbale Druck auch groß gewesen sein. Mithin waren formal alle Freiwilige. Darauf wurde bis zum bitteren Ende Wert gelegt. Es wurden eher Bedenken geäußert, daß zunehmend die arische Auslese vernachlässigt würde.
Anschließend kam für die jungen Männer der Einberufungsbefehl. Somit konnten sich nach dem Krieg die Überlebenden darauf zurückziehen, sie seien zur SS "einberufen" worden, was insoweit auch stimmt.Suche FN: Dülge (Stettin, Lublin) / Streich und Hintz (Großpolen, Lublin) / Seeger (Elbing, Danzig und Berlin) / Havemann, Thiede und Stolz (Breslau, Bernau und Berlin).
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CN/TW Genozid, Antisemitismus
Ja, Deutsche sind heute in puncto Zivilcourage nicht wesentlich besser als damals meiner Meinung nach. Als ich letztens im Zug im Schrobenhausener Land einem ekelhaften Mackertrupp menschenverachtendes und antisemitisches Verhalten vorgeworfen hatte, nachdem einer auf den Chor »Der Zug, der Zug, der Zug hat keine Bremse« mit dem Ausruf »Auschwitz!« reagierte, haben die mich unverständnisvoll angesehen und im Zug hat niemand außer mir was gesagt.
Ich war froh ein wenig mehr als eine Stunde später in Nürnberg gewesen zu sein.
Beschämend.Zuletzt geändert von hionoxy; 28.07.2023, 20:39.- Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
- Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
- Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
- Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
- Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
- Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
- Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)
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Meine Großeltern waren noch Kinder. Mein Opa, 1937 geboren konnte sich aber erinnern, dass er immer Angst vor den Hitlerjungen hatte, weil die zu wilde Spiele gespielt haben.
Meine schwarzwälder Urgroßeltern haben nicht viel vom Krieg mitgekriegt und waren auch nicht gläubig. Meine Großtante war aber beim BDM, weil man ja musste.
Der Vater von meinem 1937 geborenen Opa war bei Junkers Werke in Dessau.
Von ihm gibt es die Geschichte, dass eines Tages Goebbels zu Besuch gekommen ist. Er wollte insgesamt 150 Flugzeuge sehen. Allerdings hatte man in den gesamten Werken nur 50 Flieger geschafft. Also karrte man die Flugzeuge per Zug zum nächsten Werk, während Goebbels unterwegs war, änderte dort die Seriennummer und fuhr sie zum nächsten Werk, sobald Goebbels sie gesehen hatte. Dadurch bekam er 150 Flieger zu Gesicht. Mein Uropa war im Technischen Außendienst als Konstrukteur beschäftigt und musste nicht in den Krieg. (UK-Stellung?). Er bekam zwar noch 1944 das Verdienstkreuz zweiter Klasse mit zwei Schwertern, war aber nie bei irgendeiner Partei aktiv oder sonst politisch involviert.
Meine Urgroßeltern väterlicherseits auf der Opaseite waren streng katholisch. Meine Uroma ließ Kriegsgefangene mit am Tisch essen, obwohl es verboten war. Der Ortsgruppenleiter stellte sie zur Rede. Sie sagte aber: "Wer arbeitet, muss auch essen." Damit war die Sache erledigt.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges versuchte sie, ein Ölbild von Hitler zu verbrennen, dass sie zur Hochzeit bekommen hatte. Drei Tage brannte das Gemälde.
Oder auch nicht, denn als sie die Ofenklappe öffnete, starrte Hitler sie immer noch an. Im Egerländer Dialekt sagte meine Uroma dann immer: "Nit mol brennen hat er wollen."
Die anderen Urgroßeltern da soll mein Uropa Alois ziemlich braun gewesen sein von seiner Einstellung her. Er zog auch begeistert in den Krieg und hat auf ein paar Fotos ein Parteiabzeichen am Hemdansatz.
Zum Thema HJ/SS und BDM fällt mir noch ein, dass die Edelweißpiraten, zu denen ich mal recherchiert habe, da nur sehr sporadisch hingegangen sind. Weil sie mussten und sonst Schwierigkeiten bei der Lehre bekommen hätten.
Fritz Theilen konnte bei Ford nie Karriere machen, weil er unerehrenhaft aus der HJ entlassen worden war.
Sein Freund Bartholomäus Schink hat sich, nachdem er vom Wehrertüchtungslager abgehauen ist, freiwillig bei der Waffen-SS gemeldet. Wohl, weil das das geringer Übel für ihn war und ein Alibi.
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenInteressantes Thema! Ich hatte das Glück, noch alle Großeltern kennenlernen zu dürfen.
Auf die Frage, ob er sich denn keine Gedanken um den Antisemitismus der NSDAP gemacht hätte, antwortete mein Großvater, daß in seinem Umfeld niemand "Mein Kampf" gelesen hätte. Das Thema stand damals wohl nicht so sehr im Vordergrund. Für viele scheinen die Nationalsozialisten angesichts eines Stalin ganz einfach das geringere Übel gewesen zu sein.
Was ich für mich gelernt habe: es ist im Nachhinein immer sehr einfach, sich hinzustellen und mit dem heutigen Wissen über "die Alten" zu richten. Wie hätten wir uns in deren Situation verhalten? So wie nicht jedes SED-Mitglied Kommunist war, so war sicherlich auch nicht jedes Mitglied der NSDAP von der inneren Überzeugung her das, was man heute als Nazi bezeichnen würde. Ich möchte manchen, der heute das Maul am weitesten aufreißt mal sehen, wie mutig er vor 80 oder 90 Jahren gewesen wäre.
Als langjähriger Insasse der DDR bin ich ebenfalls sehr vorsichtig geworden, das Verhalten unserer Vorfahren während beider Diktaturen zu beurteilen. Ich weiß z.B. in einzelnen Fällen, wie Leute IMs der Stasi wurden. Das hätte sehr vielen passieren können! Und ich weiß, wie schwer es war, in der DDR den "Ehrendienst" in der NVA zu verweigern und sei es nur durch Dienst in der Spatentruppe. Ich war schon froh, es geschafft zu haben, nicht für drei Jahre oder noch länger verpflichtet zu werden.
Glücklicherweise kann ich von meinen Eltern sagen, dass ihre Berichte aus der braunen Zeit ziemlich authentisch sind und dass sie sich nicht allzu sehr mit dem Regime arrangiert haben. Meine Mutter hat die letzten Kriegs- und die ersten Nachkriegsjahre in Österreich verbracht.Dort gab es immerhin ausreichend zu essen. Mein Vater ist im April 45 von der Wehrmacht desertiert. Da sein Bruder bereits gefallen war und der andere bis heute vermisst ist, wäre unsere Familie ausgelöscht worden, wäre er bei der Truppe geblieben. Und das alles für die Rüstungsindustrie und die braune Bande im Berliner Führerbunker.Gruß E. Schmidt.
WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land
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Zitat von Svenja Beitrag anzeigenDa sollte man unterscheiden zwischen der Allgemeinen SS und der Waffen-SS. Zumindest in der Waffen-SS waren viele nicht freiwillig, vor allem solche, die ausserhalb Deutschlands rekrutiert wurden, das lässt sich belegen.
Spätestens 1944 war Dienst in der Waffen-SS auch für Deutsche nicht mehr freiwillig. Mein Vater hat immer wieder eine Geschichte erzählt, die er beim Arbeitsdienst erlebt hat:
Der RAD-Truppe wurde mitgeteilt, dass die SS einen Vortrag hält. Wer schon Einberufung zur Wehrmacht hat, wurde zum Kartoffelschälen abkommandiert. Mein Vater ist Kartoffeln schälen gegangen, obwohl er noch keine Einberufung hatte. Irgendwie schwante ihm was. Später erfuhr er, dass ein SS-Mann während des "Vortrags" etliche Zuhörer rekrutiert hatte.Gruß E. Schmidt.
WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land
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Richard Ackermann und August Rosterg
Moin,
ich möchte zwei Namen in die Runde werfen. Beide standen den Nazis nahe, anscheinend oder scheinbar?
Beide haben Kritiker:innen und Fürsprecher:innen.
Mit besten Grüßen
WolfgangZuletzt geändert von Wolfg. G. Fischer; 31.10.2023, 09:18.
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