Hallo!
Man kennt es aus dem Fernsehen und einschlägiger Literatur:
Die Ermittler der Kriminalpolizei kommen bei der Jagd nach einem Serienmörder nicht weiter.
Sie warten also auf das nächste Opfer, um mehr und bessere Spuren und Ermittlungsansätze zu erhalten.
Ist das verwerflich?
Wie ist es bei Familienforschung?
Ich will ja nicht behaupten, dass ich auf den Tod einiger Leute hoffe. Aber ich habe jetzt schon mehrere Fälle, dass ich auf das Ableben von Personen warten musste oder muss, bevor ich mit meinen Nachforschungen weiterkomme. Zum Beispiel:
1. Die Großcousine, die ein Bild meines Urgroßvaters nicht zum Digitalisieren herausgeben wollte, und ich auf ihren Tod warten musste, um an die Erben heranzutreten. (Leider hat sich das Bild nicht mehr angefunden...)
2. Grabsteine und Traueranzeigen. Hier ein Foto. Da ein Datum. Und schon hat man den einen oder anderen Ansatz.
3. Stasi-Unterlagen: Sie werden - sofern man einen Vermissten sucht - bei den Nachfahren nur an Kinder und Enkel herausgegeben. Als Urenkel kommt man nur heran, sobald man nachweisen kann, dass alle näher Verwandten verstorben sind.
Muss ich wohl noch warten, denn da erfreuen sich zwei Personen bester Gesundheit.
Manchmal fühle ich mich wie ein Aasgeier.
Ich versuche mir das dann Schönzureden, indem ich sage, es sei so eine Art von Notwehr: Man habe ja schließlich das Recht zu erfahren, wer die Vorfahren gewesen sind. Und wenn trotz höflicher Anfragen nichts kommt außer Ausreden, dann ist dieses Verfahren so gewollt.
Familiengeheimnisse: Hat man wirklich ein Recht darauf alles zu erfahren, nur weil es rechtlich möglich ist? Denn auch wenn man eine neue Erkenntnis, die das Bild, das wir von einigen Leuten haben, ins Wanken bringen kann, nicht verbreitet, verändert es unsere Sicht auf unsere Familie. Es fängt doch damit an, dass jemand etwas erzählt und man selbst sitzt ihm gegenüber und denkt: "Blödsinn. Zum Glück weiß ich es besser."
Vielleicht hätte ich solche Gedanken nicht, wenn ich mehr Möglichkeiten hätte, mich direkt um unsere Vorfahren zu kümmern. Aber leider hatten unsere Katzen bessere Unterlagen für die Ahnenbestimmung als wir. Und so stürze ich mich von einem Nebenkriegsschauplatz zum nächsten. Und das sind meistens lebende Personen.
Habt ihr auch manchmal solche Gedanken oder Ideen, dass das, was ihr gerade für eure Ahnen- oder Familienforschung gemacht habt, irgendwie morbide, gehässig oder einfach falsch oder dumm war?
Viele Grüße
Philipp
Man kennt es aus dem Fernsehen und einschlägiger Literatur:
Die Ermittler der Kriminalpolizei kommen bei der Jagd nach einem Serienmörder nicht weiter.
Sie warten also auf das nächste Opfer, um mehr und bessere Spuren und Ermittlungsansätze zu erhalten.
Ist das verwerflich?
Wie ist es bei Familienforschung?
Ich will ja nicht behaupten, dass ich auf den Tod einiger Leute hoffe. Aber ich habe jetzt schon mehrere Fälle, dass ich auf das Ableben von Personen warten musste oder muss, bevor ich mit meinen Nachforschungen weiterkomme. Zum Beispiel:
1. Die Großcousine, die ein Bild meines Urgroßvaters nicht zum Digitalisieren herausgeben wollte, und ich auf ihren Tod warten musste, um an die Erben heranzutreten. (Leider hat sich das Bild nicht mehr angefunden...)
2. Grabsteine und Traueranzeigen. Hier ein Foto. Da ein Datum. Und schon hat man den einen oder anderen Ansatz.
3. Stasi-Unterlagen: Sie werden - sofern man einen Vermissten sucht - bei den Nachfahren nur an Kinder und Enkel herausgegeben. Als Urenkel kommt man nur heran, sobald man nachweisen kann, dass alle näher Verwandten verstorben sind.
Muss ich wohl noch warten, denn da erfreuen sich zwei Personen bester Gesundheit.
Manchmal fühle ich mich wie ein Aasgeier.
Ich versuche mir das dann Schönzureden, indem ich sage, es sei so eine Art von Notwehr: Man habe ja schließlich das Recht zu erfahren, wer die Vorfahren gewesen sind. Und wenn trotz höflicher Anfragen nichts kommt außer Ausreden, dann ist dieses Verfahren so gewollt.
Familiengeheimnisse: Hat man wirklich ein Recht darauf alles zu erfahren, nur weil es rechtlich möglich ist? Denn auch wenn man eine neue Erkenntnis, die das Bild, das wir von einigen Leuten haben, ins Wanken bringen kann, nicht verbreitet, verändert es unsere Sicht auf unsere Familie. Es fängt doch damit an, dass jemand etwas erzählt und man selbst sitzt ihm gegenüber und denkt: "Blödsinn. Zum Glück weiß ich es besser."
Vielleicht hätte ich solche Gedanken nicht, wenn ich mehr Möglichkeiten hätte, mich direkt um unsere Vorfahren zu kümmern. Aber leider hatten unsere Katzen bessere Unterlagen für die Ahnenbestimmung als wir. Und so stürze ich mich von einem Nebenkriegsschauplatz zum nächsten. Und das sind meistens lebende Personen.
Habt ihr auch manchmal solche Gedanken oder Ideen, dass das, was ihr gerade für eure Ahnen- oder Familienforschung gemacht habt, irgendwie morbide, gehässig oder einfach falsch oder dumm war?
Viele Grüße
Philipp
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