Zweimal geheiratet innerhalb von 10 Wochen

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  • el_marocco
    Erfahrener Benutzer
    • 05.12.2021
    • 811

    Zweimal geheiratet innerhalb von 10 Wochen

    Liebe Ahnenforscher-Kollegen,

    ich dachte glatt, mir zieht es die Schuhe aus, als ich heute herausfand, dass einer meiner Urahnen innerhalb von nur 10 Wochen zweimal geheiratet hat, obwohl kein Kind zu versorgen war. Von Achtung der Frau oder gar von Liebe kann da wohl kaum die Rede sein. Nach meinen Wertvorstellungen ist so etwas absolut undenkbar, aber früher war halt manches anders.

    Viele Grüße
    Ulrich

    Balthasar Bensch
    - 11.8.1691 Hochzeit mit Maria Wassermennin https://data.matricula-online.eu/de/...n/2-TSH/?pg=84
    - 25.9.1691 Tod von Maria Wassermennin https://data.matricula-online.eu/de/...uren/1-S/?pg=7
    - 23.10.1691 Hochzeit mit Maria Mayerin https://data.matricula-online.eu/de/...n/2-TSH/?pg=84
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 21623

    #2
    Balthasar heißt Bersch, nicht Bensch.
    Hier bei der Taufe eines Kindes ebenfalls:
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • el_marocco
      Erfahrener Benutzer
      • 05.12.2021
      • 811

      #3
      Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
      Balthasar heißt Bersch, nicht Bensch.
      Hier bei der Taufe eines Kindes ebenfalls:
      https://data.matricula-online.eu/de/...en/2-TSH/?pg=7
      Stimmt! So habe ich ihn auch in meinen Unterlagen stehen. Bensch war ein Schreibfehler. Aber trotzdem geht mir nicht aus dem Kopf, wie man zweimal so kurz nacheinander heiraten kann.

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      • Bienenkönigin
        Erfahrener Benutzer
        • 09.04.2019
        • 1703

        #4
        Hallo,

        ich weiß nicht, ob das ungewöhnlich war, aber ich finde es jetzt nicht so schockierend.
        Zum einen gab es ja nicht nur Liebesheiraten. Zum anderen muss auch ein trauernder Witwer essen und will versorgt sein. Dass ein Mann zu diesen Zeiten auf die Idee gekommen wäre (oder die Zeit gehabt hätte), den Haushalt selbst zu schmeißen, glaub ich eher nicht.
        Da war eine neue Ehefrau sicher billiger zu haben als eine Haushälterin, und die hat ihm auch das Ehebett gewärmt, was bei der Haushälterin sicher gegen die guten Sitten verstoßen hätte.

        Wie woanders schon gesagt, man kann da nicht unsere Maßstäbe anlegen.
        VG
        Bienenkönigin
        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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        • LutzM
          Erfahrener Benutzer
          • 22.02.2019
          • 3125

          #5
          Hast Du schön geschrieben, Bienenkönigin! Sehe ich auch so, aber als Mann darf man sowas heute ja kaum noch denken .
          Lieben Gruß

          Lutz

          --------------
          mein Stammbaum
          suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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          • fps
            Erfahrener Benutzer
            • 07.01.2010
            • 2260

            #6
            Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
            Hast Du schön geschrieben, Bienenkönigin! Sehe ich auch so, aber als Mann darf man sowas heute ja kaum noch denken .
            Lieber Lutz: Die Gedanken sind frei!

            Ansonsten stimme ich Dir und der Bienenkönigin zu: Für so etwas wie "Liebe" war früher meistens kein Platz. Das war eher etwas für diejenigen, die sich das finanziell leisten konnten.....
            Zuletzt geändert von fps; 08.02.2022, 21:09. Grund: Ergänzung
            Gruß, fps
            Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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            • Andre_J
              Erfahrener Benutzer
              • 20.06.2019
              • 2034

              #7
              Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
              Da war eine neue Ehefrau sicher billiger zu haben als eine Haushälterin, und die hat ihm auch das Ehebett gewärmt, was bei der Haushälterin sicher gegen die guten Sitten verstoßen hätte.
              Vielleicht war es ja die Haushälterin?
              Gruß,
              Andre

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              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 24.04.2011
                • 4070

                #8
                ich habe nach seuchen und kriegen geschaut.
                großer türkenkrieg und vor der haustür ein erbfolgekrieg.


                da heiratete vielleicht der mann, um den besitz im falle, dass er in den krieg muss, bis zur rückkehr zu sichern und vieh wie felder versorgt zu wissen.

                möglicherweise ist es für eine verheiratete frau in solchen zeiten außerdem sicherer, also ein vorteil für beide.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                • el_marocco
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.12.2021
                  • 811

                  #9
                  Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                  ich habe nach seuchen und kriegen geschaut.
                  großer türkenkrieg und vor der haustür ein erbfolgekrieg.


                  da heiratete vielleicht der mann, um den besitz im falle, dass er in den krieg muss, bis zur rückkehr zu sichern und vieh wie felder versorgt zu wissen.

                  möglicherweise ist es für eine verheiratete frau in solchen zeiten außerdem sicherer, also ein vorteil für beide.
                  Das erscheint mir eine denkbare Erklärung.
                  Ich hatte in einem anderen Beitrag schon mal gefragt, wie damals die Soldaten rekrutiert wurden, und ob es Listen gibt, wer beim Militär war.

                  Kommentar

                  • Bachstelze1160
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.02.2017
                    • 752

                    #10
                    zweierlei?

                    Hi,

                    schon seltsam, habe es mal angesehen

                    Im oberen Heirateintrag schreibt der Pf. Balthasarus unten Balthasarg

                    Gibt es eventuell Vater und Sohn, die so heißen?
                    Und beim unteren steht bei Man und Frau Vid also Wittwe/r

                    Gottes Fügung?

                    hab jetzt nochmal nachgesehen leider kann man die Geburten nur bis 1654 zurückgehen, um die Generationen davor zu prüfen, es gibt den Vornamen häufiger.

                    Gute Nacht
                    Zuletzt geändert von Bachstelze1160; 10.02.2022, 00:00.
                    Dank und herzliche Grüße <3

                    Die Bachstelze


                    Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
                    Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

                    Kommentar

                    • Malte55
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.08.2017
                      • 1625

                      #11
                      Moin,
                      kann zwar kein Latein, aber das die Maria Wassermann innerhalb 10 Monaten 2mal Braut, 1mal Mutter und 2mal Witwe wurde, läßt sich anhand aller Einträge nachvollziehen.
                      Am besten die Einträge in die Latein-Hilfe stellen, bevor man über Wertvorstellungen phantasiert.
                      LG Malte

                      Kommentar

                      • franz ferdinand
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.01.2013
                        • 345

                        #12
                        Zitat von Bachstelze1160 Beitrag anzeigen
                        Hi,

                        schon seltsam, habe es mal angesehen

                        Im oberen Heirateintrag schreibt der Pf. Balthasarus unten Balthasarg
                        Servus,
                        nein, Hochwürden schreibt zweimal Balthasarus. Das vermeintliche g ist ein absolut gebräuchliches Symbol für die Endung -us. Nicht zu verwechseln mit dem y, welches für die Endung -i oder auch -ii steht und den Genitiv anzeigt.

                        LG Martin
                        Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                        Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

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