Ich bin verwirrt....

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Rheingauner
    Erfahrener Benutzer
    • 07.08.2006
    • 258

    Ich bin verwirrt....

    Kaum habe ich einen neuen Hinweis aus den Troppauer Online-Kirchenbüchern, schon geht es wieder los mit der Verwirrung

    Also, mal von Anfang an (nein, nicht von gaaanz vorne).

    Ich habe die Geburt eines Matthäus David in den KB gefunden. Dessen Eltern sind laut dem Eintrag der Wenzel David und Catharina. die Geburt war am 30.01.1783:



    Aus dieser Verbindung gehen weitere Kinder hervor, dass erste ist im Jahre 1777 erfasst. Also, nach einer Hochzeit in diesem Zeitraum gesucht.
    Diese fand laut dem Eintrag am 25.08.1776 statt. Der Vater von Wenzel ist der bereits verstorbene Thomas David aus Petrowitz, der Vater der Braut der bereits verstorbene Anton Olbrich:



    Bis jetzt habe ich von dem Wenzel David kein Geburtsdatum gefunden... Somit auch keine Zuordnung der Mutter möglich.

    Gut, nun weiter bei der Suche. Da der Thomas David ja bereits verstorben ist, mal das Kirchenbuch durchgeschaut, ob dort ein entsprechender Sterbeeintrag vorhanden ist. Tatsächlich findet sich ein solcher im Jahre 1774; am 28.11.1774 verstirbt der Thomas David im Alter von 70 Jahren in Petrowitz:



    Gut, im Alter von 70 Jahren verstorben, also geboren etwa 1704. Aber wo? In Petrowitz findet sich für 1704 +/-6 Jahre kein Geburtseintrag eines Thomas David. Allerdings wird 1704 in Petrowitz ein Jacobus David geboren, nämlich am 07.07.1704:



    Petrowitz gehörte in dieser Zeit zu der Pfarre Bielau, daher scheint auch nur dieses eine Buch mit den Geburtsmatriken zu existieren.

    Nun gut, man mag nun an einen Übertragungsfehler denken, aber eine Verbindung sehe ich da nicht. Leider...

    Nun gut, also noch etwas weitergestöbert. Nun finde ich in den KB von Petrowitz am 11.09.1756 einen Geburtseintrag eines Wenzel(slaus) David, dessen Eltern der Johannes David und die Elisabetha waren...



    Von oben wissen wir, dass das erste Kind eines Wenzel David 1777 geboren wurde, also wäre er hier 21 gewesen, was ja durchaus im Rahmen des möglichen liegt. Einen anderen Wenzel habe ich in den Geburtseinträgen nicht finden können.


    Also nochmal kurz zusammengefasst:
    Der Hochzeitseintrag von 1776 sagt der Vater heißt Thomas und ist bereits verstorben. 1774 finde ich Sterbeeintrag eines Thomas, allerdings lautet der Geburtseintrag für diese Zeit auf Jacob.
    Der Geburtseintrag von 1756 sagt, der Vater heißt Johannes.

    So, WATT NU???
    Bitte helft mir da, ich blicke nicht mehr durch. Hab ich evtl. wo einen Denkfehler gemacht...?

    Und den Thomas David habe ich 1774 noch in einem anderen Eintrag gefunden; nämlich bei der Hochzeit eines Sohnes im Oktober, da war er ja noch am Leben:




    Ergänzen möchte ich noch kurz, dass der FN David für diese Zeit und diesen Ort seehr häufig vorkommt. Ich habe mir Notizen für insgesamt 12 Linien gemacht, die den Zeitraum etwa 1690 bis etwa 1770 betreffen (und das waren nur die männlichen!)...
    Grüße
    Björn
    -----------

    IG Rheingau
    http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=92
  • Franz Malangeri
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2006
    • 160

    #2
    Hallo,
    im angegebenenZeitraum war es üblich, das die Kinder bei der Taufe mehrere Vornamen erhalten haben, (in meiner Ahnenreihe bis zu vier). Im Laufe der Jahre sind dann oft einige der Vornahmen verschwunden. Hier bin ich auch nur durch Querverweise zu dem richtigen Ergebnis gekommen.
    herzliche Grüße, Franz

    Kommentar

    • Hibol

      #3
      Hallo,

      man kann eigentlich nicht genug davor warnen, etwas gleich zusetzen, nur weil eine vage Einzelheit (hier das Geburtsjahr) übereinstimmt. Thomas und Jacob liegen soweit auseinander, dass es da keine Übereinstimmung geben kann. Auch das hier im Forum so oft zitierte Wegfallen und Austauschen von Vornamen kommt nur in bestimmten Bevölkerungskreisen (Bürgertum und Adel) vor, nicht jedoch bei einfachen Leuten.
      Was aber sehr oft vorkommt, dass sind Umzüge, oft auch nur für ein oder wenige Jahre. Dann zog man wieder zurück oder woandershin. im örtlichen Kirchenbuch findet sich dann meist kein Hinweis wo die Kinder geboren sind. Also in deinem Fall kann ja der Wenzel und auch der Thomas außerhalb geboren sein und ist erst später wieder zugezogen, vielleicht aus einem Nachbarort.
      Rheingauer, wenn du wirklich sicher gehen willst würde ich dir empfehlen, ALLE Leute mit dem Namen David für einen gewissen Zeitraum herauszuschreiben, auch die Töchter geben Hinweise, und einen Stammbaum aufzustellen

      Gruß
      Hibol

      Kommentar

      • JuHo54
        Erfahrener Benutzer
        • 27.12.2008
        • 1066

        #4
        verschiedene Vornamen

        Hallo Hibol,
        mit dem Bürgertum und Adel muss ich dir widersprechen, ich habe das mehrfach in meiner Linie. Eine meiner Urahninnen heißt, Wilhelmine, taucht als Hermine bei einigen Geburten auf, ist ja noch nahe beieinander, obwohl sie nie so getauft wurde, eine andere , heißt bei dem einen Kind Marianna, dann Barbara, dann Maria wieder Marianna und Barbara: um die Verwirrung dann komplett zu machen, heißen 4 Brüder Johann: Johann Georg, Johann Stephan, man muss höllisch aufpassen , dass man den richtigen erwischt. Außerdem würde ich anhand der Sterbedaten nicht nur +/- 6 Jahre schauen, sondern mindestens 10 um soviel nämlich hat der Pfarrer meinen Ahn älter gemacht..
        Was ich insgesamt raten würde bei einem häufigen Familiennamen, erstmal ein "Puzzle" erstellen mit allen auftauchenden David in der Gegend, am besten anhand einer sortierbaren Liste, dann daran denken, dass es zu dieser Zeit üblich war, die Söhne nach dem Vater, Großvater,.. etc zu benennen und natürlich nicht verwirren lassen, wenn mal ein andere Vorname auftaucht, ich habe sogar schon den Eintrag "alias" im Kirchenbuch gefunden. Dort wurde die Person sozusagen mit dem Spitznamen eingetragen, wie meine Hermine...Viele konnten nicht lesen und schreiben, woher sollten sie z.B. wissen , wenn sie jemanden als tot anzeigten, wie er wirklich hieß, wenn er z. B. immer nur Jacob genannt wurde, obwohl er so gar nicht hieß...

        Viele Grüße
        JuHo54 alias Jutta
        Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
        nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
        nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
        was den größten Genuss gewährt.
        Carl Friedrich Gauß


        FN Wittmann und Angehörige - Oberpfalz-Westpreußen/Ostpreußen/Danzig - Düsseldorf- südliches Afrika
        FN Hoffmann und Angehörige in Oberschlesien- FN Rüsing/Gierse im Sauerland

        IG Oberpfalz- IG Düsseldorf und Umgebung - IG Bergisches Land - IG Ostpreußen-Preußisch Holland -IG Nürnberg und Franken

        Kommentar

        • Hibol

          #5
          Hallo Jutta,

          ich sprach auch nur vom 18 Jahrhundert wie oben angegeben. Deine Namen Wilhelmine, Hermine deuten eher auf das 19 Jahrhundert hin, da kam so was auch in den unteren Schichten häufiger vor, sorry, wenn ich das nicht extra erwähnt habe.
          Was deine Marianna, dann Barbara, dann Maria wieder Marianna und Barbara angeht, finde ich das eigentlich logisch, da der offizielle Taufname wahrscheinlich Maria Barbara war, das sind alles Rufnamen, die sich aus diesem Taufnamen bilden lassen. Den Johann bei Johann Georg, Johann Stephan kannst einfach vergessen, in den meisten Fällen ist der richtige Name der zweite. Den Johann davorzusetzen ist eine Modeerscheinung des späten 17. Jahrhunderts, das sich bis ins frühe 19 Jahrhundert, also knapp 100 Jahre hält. Aufpassen muss man da gar nicht, 90% der männlichen Landbevölkerung führte den Johann im Namen

          Kommentar

          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2601

            #6
            Ich bin verwirrt

            Hallo
            Ich kann Jutta nur zustimmen, ich habe keinen Adel aber die Ahnen
            hatten immer mindestens zwei Vornamen im Taufeintrag, bei der
            Heirat wurde meist nur noch einer angegeben. Aus einem Johann
            Heinrich wude im Heiratseintrag dann nur noch ein Joes.
            Auch wanderten meine Ahnen selten und wenn sie mal die
            Pfarrei wechselten dann nur in der näheren Umgebung.
            anika
            Ahnenforschung bildet

            Kommentar

            • karin-oö
              Erfahrener Benutzer
              • 01.04.2009
              • 2625

              #7
              Hallo Björn!

              Wie schon gesagt wurde, würde ich auch versuchen, alle Davids herauszusuchen und in Familien zu ordnen, wahrscheinlich passen sie irgendwann alle zusammen. Auf Grund der Zeitabstände zwischen den Geschwistern sieht man dann auch, wer zusammen gehören kann und wer nicht.

              In meinem Ort gibt es auch einen Familiennamen in sechs Familien, die aber letztendlich auf den gleichen Stammvater zurückgehen.
              In einem Fall habe ich auch ein Problem: Bei einem Sohn sind bei der Hochzeit andere Eltern eingetragen als bei der Geburt. Nach der Geschwisterfolge müssen die Geburtseltern die richtigen sein, er übernahm aber bei der Hochzeit den Hof der bei der Heirat genannten Eltern (die in Wirklichkeit Onkel und Tante waren). Ich könnte mir vorstellen, dass er dort als Sohn angenommen wurde, weil es nur Töchter gab und er deshalb den Hof übernahm - das ist aber nur eine Vermutung, Gewissheit werde ich nie bekommen.

              Manchmal gibt es eben Fälle, die man einfach nicht wirklich lösen kann.
              Das mit mehr als +/- sechs Jahren abweichender Suche kann ich auch nur bestätigen, beim Errechnen bzw. Schätzen des Sterbealters kann es oft auch 10 Jahre Differenz geben.
              Außerdem solltest du auch nicht ausschließen, dass der Gesuchte unehelich geboren wurde und deshalb bei seiner Taufe noch unter dem Geburtsnamen der Mutter eingetragen ist.

              Schöne Grüße
              Karin

              Kommentar

              • Rheingauner
                Erfahrener Benutzer
                • 07.08.2006
                • 258

                #8
                Danke euch für die Hinweise und Tipps.
                Ich werde mich am Wochenende wohl mal daranmachen und alle mit dem FN rausschreiben und versuchen da eine Ordnung reinzukriegen.
                Grüße
                Björn
                -----------

                IG Rheingau
                http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=92

                Kommentar

                Lädt...
                X