Alltag der einfachen Leute

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  • sophonibal
    Benutzer
    • 18.01.2019
    • 93

    Alltag der einfachen Leute

    Hallo zusammen, heute mal eine allgemeine Frage:
    Habt ihr durch eure Ahnenforschung Details aus dem Alltagsleben der "einfachen Leute" erfahren, die euch vorher unbekannt waren?


    z.B.
    - meine Vorfahren waren viel mobiler als erwartet
    - in manchen Regionen war es verbreitet, unehelich Kinder zu bekommen und erst später zu heiraten - in manchen wurde fast immer zuerst geheiratet

    - Ausmaß der Kindersterblichkeit
    - was bei einer Hofübertragung alles geregelt wurde
    - dass einzelne Kinder kinderreicher Familien manchmal zu anderen (Bauern)Familien gegeben wurden, die weniger Kinder hatten
    - Hofnamen/Genannt-Namen im Münsterland



    Und dann gibt es ganz viel, was ich überhaupt nicht weiss, z.B.:
    - Waren die Mütter bei der Taufe dabei, oder blieben sie daheim?
    - Waren die Kötter mit Nebenerwerbshandwerk (z.B. Maurer, Böttcher, Holzschuhmacher) "echte" Handwerker, die eine Art Lehre gemacht hatten?
    - und ganz viel anderes


    Ich freue mich auf euer Detailwissen und auch eure Fragen. Vielleicht gibts ja auch Literaturtipps zum Alltag.
  • LutzM
    Erfahrener Benutzer
    • 22.02.2019
    • 3128

    #2
    Hab hier ein Buch v. 1894: "Schilderung aus dem Leben der preußisch-littauischen Landbewohner des 18. u. 19. Jh."
    Lieben Gruß

    Lutz

    --------------
    mein Stammbaum
    suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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    • Bienenkönigin
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2019
      • 1714

      #3
      Hallo,

      Einblicke hab ich schon bekommen, aber kein Detailwissen, da ich vor allem die Daten aus Kirchenbüchern entnehme.

      Was ich da gesehen habe:
      Bei manchen Familien sind die Abstände zwischen den Kindern 2-3 Jahre, bei anderen kommt die Ehefrau jedes Jahr nieder (ein Rekord waren 17 Geburten hintereinander).

      Auch dass die Männer einen "Frauenverschleiß" hatten (natürlich nicht beabsichtigt), also wenn eine im Kindbett starb, wurde die nächste geheiratet, damit die Familie versorgt war, bis zu viermal hintereinander.

      Witwer und Witwen heirateten aus diesem Grund meist wieder, sogar oft eine Witwe einen jungen Mann.

      In einem Fall habe ich gesehen, dass die Formung von Familiennamen nach Hofnamen/Herkunftsort manchmal noch im 17./Anfang 18. Jahrhundert andauerte.

      Schlimm fand ich die Kindersterblichkeit. In manchen Gegenden und Jahren sind mehr Kinder gestorben als überlebt haben.
      In dem Zusammenhang ist auch der Umgang mit unehelichen Kindern rauszulesen. Manchmal scheint fast Verachtung durch, bei anderen Pfarrern wurden die gleichen religiösen Formeln verwendet wie für eheliche Kinder.
      Und wenn die unehelichen Kinder überlebten, bekamen sie noch als Erwachsene beim Sterbeeintrag ein "illegitimus" hinterhergerufen.

      Da gibt es schon so einiges, über das wir heute froh sein dürfen.

      Ich werde mir mal wieder "Das Leben meiner Mutter" von Oskar Maria Graf vornehmen über das harte Leben im idyllischen Oberbayern, obwohl man sich da bewusst sein muss, dass durch die literarische Freiheit einiges verändert wurde, es ist keine Tatsachenreportage.

      Viele Grüße
      Bienenkönigin
      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

      Kommentar

      • LutzM
        Erfahrener Benutzer
        • 22.02.2019
        • 3128

        #4
        sind mehr Kinder gestorben als überlebt haben
        Meine Mutter hat mir erzählt, dass ihr Opa immer sagte: "Wir haben immer einen Kindersarg im Stall"
        Lieben Gruß

        Lutz

        --------------
        mein Stammbaum
        suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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        • Geschichtensucher
          Erfahrener Benutzer
          • 03.09.2021
          • 917

          #5
          Ich finde die Frage sehr interessant

          Ja, das fällt vor allem auf, dass soviele Kinder ihren 1. Geburtstag nicht erlebten. Hat man gewagt, sie innig zu lieben? Oder sich verschlossen, weil man fürchten musste, sie bald wieder zu verlieren? Sicher war das familiäre Miteinander auch nicht an heutigen "Werten" zu messen, aber Elternliebe hat es sicher immer gegeben. Wenn auch nicht gerecht verteilt...


          Ich habe in den letzten Monaten mit Erstaunen gelernt, dass das 18. Jahrhundert schon stärker bürokratisch organisiert war als ich glaubte. Bin erstaunt von den Gerichtsakten, die Leute auf dem Dorf betreffend. Und ganz anders als gedacht auch der Stand der Bildung, zumindest der Alphabetisierung. Nicht nur der Zimmermann und Dorfrichter schreibt eine ausgeschriebene Handschrift, auch die junge Frau, an der sich der Nachbar der Unzucht strafbar gemacht hat. Das kann ich gar nicht einordnen in das, was ich über das Leben auf Deutschland war" von Bruno Preisendörfer. Dort wird Freiherr von Rochow zitiert: "...böse Vorurteile, Verwöhnung und Aberglauben nebst gänzlicher Unwissenheit im Lesen und Schreiben... der Landmann wächst auf als ein Thier unter Thieren."
          Passt gar nicht zu den selbstbewussten, schreibkundigen Leuten aus dem Rittergut Hopfgarten, die immer wieder gegen den Gutsbesiter vor Gericht ziehen und dort auch gleichwertig behandelt zu werden scheinen.


          Gab es vielleicht große regionale Unterschiede aufgrund der Kleinstaaterei und verschiedener Bedingungen?
          Beste Grüße, Iris

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          • Sbriglione
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2004
            • 1346

            #6
            Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
            Gab es vielleicht große regionale Unterschiede aufgrund der Kleinstaaterei und verschiedener Bedingungen?
            Ja, ganz eindeutig gab es große regionale Unterschiede aufgrund der Kleinstaaterei: nicht jeder Staat hat sich so frühzeitig um eine zumindest grundlegende Schulbildung auch der dörflichen Bevölkerung gekümmert, wie beispielsweise die Hohenzollern seit König Friederich Wilhelm I. "dem Soldatenkönig", wobei dessen Sohn, Friedrich II. das, was sein Vater diesbezüglich begonnen hatte, weiter verfolgt hat. Ziel dieser Regierung war es allerdings in erster Linie, gute Soldaten heranzuziehen, die das Notwendigste an Lesen und Schreiben beherrschten, um die Bibel lesen zu können und denen im (das restliche Unterrichtsgeschehen weit überwiegenden) Katechismusunterricht eingebläut wurde, Gott zu verehren und der von ihm gesetzten Obrigkeit zu gehorchen. Ich hatte mal das Glück Einblick in ein Eintragsbuch so einer Dorfschule aus der Zeit um 1770 zu bekommen, in dem der Unterrichtsstoff für die einzelnen Schulstufen in seiner Art und seinem zeitlichen Umfang aufgeschlüsselt wurde - zuzüglich kurzer Bemerkungen über die schulischen Leistungen der einzelnen Kinder (leider nur für ein Jahr), in denen zu einer damals 14jährigen Vorfahrin von mir die kryptische Bemerkung stand "Sie klärt sich auf"...

            Einige anderen Staaten, die ebenfalls von "aufgeklärten Absolutisten" regiert wurden, haben sich in vergleichbarer Weise um die Schulbildung ihrer Jugend gekümmert, aber wohl keineswegs alle - was nichts daran ändert, dass es zumindest in Städten, größeren Dörfern und "Flecken" schon deutlich früher Schulunterricht gab, der aber evtl. nicht für alle Kinder verbindlich war: im Umfeld von Flecken und größeren Dörfern habe ich in meiner eigenen Genealogie schon um 1597 herum den ersten gesicherten Schulmeister...

            Viele Grüße!
            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
            - rund um den Harz
            - im Thüringer Wald
            - im südlichen Sachsen-Anhalt
            - in Ostwestfalen
            - in der Main-Spessart-Region
            - im Württembergischen Amt Balingen
            - auf Sizilien
            - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
            - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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            • Andrea1984
              Erfahrener Benutzer
              • 29.03.2017
              • 2641

              #7
              Ich habe einige voreheliche und später legitimierte, sowie etliche uneheliche Kinder gefunden. Warum die Kindsmütter die Kindsväter nicht geheiratet haben, kann ich nur vermuten: Nicht können, nicht wollen, nicht dürfen, früher Tod des Kindesvaters etc.

              Ein Ehepaar muss mobiler gewesen sein, als ich gedacht habe, weil die Trauung weder im Heimatdorf, noch im Nachbardorf zu finden ist. Geheiratet hat das Paar, weil alle Kinder als ehelich im Kirchenbuch eingetragen gewesen sind.

              Wen ist mir bekannt, wann ca. auch Ende des 18. Jahrhunderts, nur das wo ist die Frage. Mehr dazu, wenn Interesse besteht, gerne in einem anderen Thread oder via privater Nachricht.

              Herzliche Grüße

              Andrea
              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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              • Sbriglione
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2004
                • 1346

                #8
                Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
                Ein Ehepaar muss mobiler gewesen sein, als ich gedacht habe, weil die Trauung weder im Heimatdorf, noch im Nachbardorf zu finden ist. Geheiratet hat das Paar, weil alle Kinder als ehelich im Kirchenbuch eingetragen gewesen sind.
                Hallo Andrea,

                wenn dieses Vorfahrenpaar "etwas mobilier" war, als Du gedacht hast, besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass das mit dem Beruf des Familienvaters zusammen hängt: Leute, die hauptberuflich Landwirtschaft betrieben haben, waren in den allermeisten Fällen relativ heimattreu (können aber durchaus auch schon mal im übernächsten Dorf geheiratet haben, statt im nächsten). Gelegentlich wurden aber auch Bauernsöhne zum Militär gezwungen und mussten da eine gewissen Dienstzeit ableisten: dann war auch deren Mobilität sehr hoch und die Forschung deutlich erschwert, wenn es nicht zufällig gut geführte Militärkirchenbücher des entsprechenden Regiments gab.

                Ansonsten gab es neben Soldaten auch diverse andere Berufe mit einer mehr oder weniger großen räumlichen Mobilität: Hirten und "dörfliche" Handwerker (beispielsweise Schmiede, Müller, Zimmerleute, Leineweber, Schneider, Stell- und Rademacher) sind dabei - wenn sie nicht gerade besonders gut oder besonders spezialisiert waren, nach meiner Erfahrung häufig innerhalb ihrer Region mehr oder weniger mobil gewesen (das gilt auch für Dorfkrüger), aber auch einfache Landarbeiter.

                Überregional waren es häufig Kaufleute, "bessere" bzw. spezialisiertere Handwerker (wie beispielsweise Glasmacher, Hutmacher, Kanonengießer, aber durchaus auch Bergleute), Saisonarbeiter, die zwischen ihren armen Herkunftsgebieten und möglichen Arbeitsgelegenheiten hin und her gependelt sind und "Studierte" (insbesondere Geistliche, aber teils auch mal Kantoren und Schulmeister).

                Eine nach meinem Eindruck "mittlere" Position scheinen in einigen Gebieten hauptberufliche Braumeister gehabt zu haben, die diesen Job gerne auch noch mit einem anderen beispielsweise auf Rittergütern und Amtshöfen gefragten Beruf kombiniert haben: ich habe diverse Vorfahren, die "Amts-Brau- und - Schweinemeister" waren und bei denen ich BESTENFALLS mal hier und da sechs Jahre (!!!) weiter in die Vergangenheit zurück komme, weil es sie noch nicht einmal dauerhaft in ein und demselben STAAT gehalten hat...

                Es gibt also viele Möglichkeiten, die dazu beigetragen haben könnten, dass die Hochzeit Deiner Vorfahren etwas weiter weg stattgefunden hat (und einige von ihnen könnten mit etwas Glück sogar Anhaltspunkte dafür liefern, in was für Orten und wo Du am ehesten fündig werden kannst).

                Grüße!
                Zuletzt geändert von Sbriglione; 16.11.2021, 22:55.
                Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                - rund um den Harz
                - im Thüringer Wald
                - im südlichen Sachsen-Anhalt
                - in Ostwestfalen
                - in der Main-Spessart-Region
                - im Württembergischen Amt Balingen
                - auf Sizilien
                - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

                Kommentar

                • Andrea1984
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.03.2017
                  • 2641

                  #9
                  Hallo Sbriglion.

                  Bezüglich des Berufes bist du leider im Irrtum.

                  Dieser Vorfahre ist Pfannhauser gewesen, was für diese Gegend, Salzkammergut, kein ungewöhnlicher Beruf gewesen ist, wie schon sein Vater vor ihm und sein Sohn nach ihm.

                  Vom Militär wüsste ich nichts, kann es jedoch auch nicht ganz ausschließen.

                  Hier sind die groben Daten des Ehepaares:

                  Elisabeth Höllmann (1764-1848) und Franz Strauss (1763-1847).

                  Elisabeth hatte einen unehelichen Sohn Karl (1789-1789) und dann 10 weitere Kinder mit Franz , wovon das erste Johann (1792) geboren worden ist, laut Taufeintrag ehelich, doch ich habe weder in Ebensee (Herkunftsort von Braut und Bräutigam), noch in Traunkirchen eine Trauung gefunden.

                  Mein Vorfahre war einer der jüngeren Söhne Franz (1809-1874), verheiratet mit Franziska Neuhuber (geborene Hutterer, später legitimiert) (1825-1878).

                  Franz der ältere ist nur zwei Tage nach der Hochzeit seines gleichnamigen Sohnes gestorben.

                  Vielleicht hilft dir ja das weiter ? Mehr dazu gerne via privater Nachricht, bevor es zu sehr vom Thema abschweift.

                  Herzliche Grüße

                  Andrea
                  Zuletzt geändert von Andrea1984; 17.11.2021, 17:07.
                  Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                  Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                  Kommentar

                  • Katrin78
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.07.2021
                    • 147

                    #10
                    Bei den Taufeinträgen zur Familie mütterlicherseits ist mir aufgefallen, dass die Mütter scheinbar immer zu Hause blieben, als Anwesende werden immer nur der Vater und die Zeugen benannt. Nun gut, sie lebten an der Weichsel im heutigen Polen und die nächste Kirche war ca 20 km entfernt, was auch mit Pferdefuhrwerk o.ä. sicher eine Strapaze für die mehr oder weniger frisch gebackene Mutter gewesen wäre.
                    Aufgefallen ist mir auch der unterschiedliche Bildungsstand zwischen der Familie mütterlicherseits und väterlicherseits. Die weichseldeutsche Familie war bis hin zu meinen Urgroßeltern des Schreibens nicht mächtig (laut Eintrag des Pfarrers)....die sudetendeutschen Urgroßeltern hingegen führten schon ein eigenes Geschäft. Das ist vielleicht nichts besonderes und ist vielleicht auch regional bedingt (die einen sehr dörflich bäuerlich, die anderen eher städtisch geprägt), hat mich aber trotzdem erstaunt wie groß die Unterschiede innerhalb einer Generation waren.

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                    • sophonibal
                      Benutzer
                      • 18.01.2019
                      • 93

                      #11
                      Vielen Dank für die interessanten Antworten bisher. Katrin78, ja, ich denke inzwischen auch, dass die Mütter meistens nicht bei der Taufe waren.

                      Die unterschiedliche Alphabetisierung ist mir auch schon oft begegnet. Interessant ist auch, wenn über mehrere Generationen hinweg ein (beruflicher) Aufstieg statt – da kann man teils auch sehen, welche Chancen sich durch die Industrialisierung ergeben haben.
                      Sbrigilione, danke auch für den Hinweis auf die Kleinstaaterei, das spielt ja in vielen Bereichen eine Rolle. Auch Erbregelungen waren ja regional sehr unterschiedlich.
                      Geschichtensucher, das mit der Bürokratie ist auch interessant. Ich habe bisher noch keine Gerichtsakten gesehen, aber das sind sicher interessante Quellen. LutzM, vielen Dank auch für das Buch, es ist auch eine gute Idee, in digitalisierten Büchern oder Zeitungen zu suchen. Münstersches Intelligenzblatt z.B., wo auch manches aus der normalen Bevölkerung auftaucht wenn z.B. ein Hausstand aufgelöst wird, etwas gestohlen wurde, angeboten wird oder auch verschollene Soldaten aufgefordert werden, sich zu melden.
                      Auch allen, die ich jetzt nicht extra erwähnt habe danke für ihre Gedanken!

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                      • sophonibal
                        Benutzer
                        • 18.01.2019
                        • 93

                        #12
                        Hier noch ein Link zu einer Webseite, die sich mit Heuerlingen und besitzloser Landbevölkerung befasst:
                        Zuletzt geändert von sophonibal; 17.11.2021, 20:50.

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                        • Geschichtensucher
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.09.2021
                          • 917

                          #13
                          Zitat von sophonibal Beitrag anzeigen
                          Geschichtensucher, das mit der Bürokratie ist auch interessant. Ich habe bisher noch keine Gerichtsakten gesehen, aber das sind sicher interessante Quellen

                          Ich hänge mal ein Beispiel an... Die Bestellung eines Vormundes. Mehr zum Leben der Leute findet man allerdings in den Erbvergleichen, da wird schon jeder Pantoffel aufgezählt und die "1 Sammet-Mütze" meines Vorfahren.
                          Angehängte Dateien
                          Beste Grüße, Iris

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                          • pascho
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.06.2020
                            • 242

                            #14
                            Zum Thema Mütter und Taufe: mit der Niederkunft durften die Wöchnerinnen aufgrund des Blutes ("kultische Unreinheit") keine katholische Kirche betreten!

                            Erst nach Ablauf einer bestimmten Frist erhielt die Wöchnerin den Muttersegen und galt damit wieder als "rein".



                            Bei den sehr kurzfristigen Taufen, wie es in katholischen Gebieten üblich war, werden die Mütter in der Regel also nicht dabeigewesen sein können.
                            Zuletzt geändert von pascho; 17.11.2021, 23:51.
                            Viele Grüße Pascal

                            Kommentar

                            • Su1963
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.01.2021
                              • 1243

                              #15
                              Zitat von pascho Beitrag anzeigen
                              Zum Thema Mütter und Taufe:

                              ...

                              Bei den sehr kurzfristigen Taufen, wie es in katholischen Gebieten üblich war, werden die Mütter in der Regel also nicht dabeigewesen sein können.

                              Ich bin bisher davon ausgegangen, dass bis ins 19. Jahrhundert eher die Pfarrer zum Täufling, als die Neugeborenen in die Kirche gekommen sind. Vergleichbar den Sterbesekramenten.

                              Liege ich da falsch?
                              Gruß, Susanna

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